Seite 4 Nr. 53

Der Gesellschafter

Letzte Nachrichten

Die Zugen-aMN der Evangelischen Kirche

Berlin, 3. März.

Das Geistliche Ministerium der Deutschen Evangelischen Kirche hat am 2. März ein Kirchengesetz beschlossen, das die Jugend­arbeit der Deutschen Evangeli­schen Kirche regelt. Danach saßt die Deutsche Evangelische Kirche die gesamte evangelische Jugendarbeit zusammen und führt sie, von der Gemeinde ausgehend, als Jugendwerk der Deutschen Evan- gelischen Kirche" durch.

Mit der Leitung des Jugendwerks beauf­tragt der Reichsbischvf den Reichsjngend- pfarrer der Landes- u. Kreisjugendpfarrer be­stellt. Alle bisherigen Rechtsbestimmungen über das Evangelische Jugendwcrk werden aufgehoben. Ter Reichsjngendpfarrer erläßt die zur Durchführung des Gesetzes erforder­lichen Ausführungsbestimmungen. Das Ge­setz tritt mit dem Tage seiner Verkündung in Kraft.

Wichtige Sesliildheitsgesetze geplant

Tagung des Sachverständigen-Beirats für Volksgesundheit

München, 3. März. Am Samstag vormit­tag tagte in München der Sachvcrständigen- beirat für Volksgesundheit bei der Reichs- Leitung der NSDAP.

Der Vorsitzende des NS.-Aerztebuudes, Dr. Gerhard Wagner, gab einen Ueberblick über die bisherige Tätigkeit und die organisatorische Entwicklung auf dem Ge­biete der Volksgesundheit.

Nach dem Eintreffen des Stellvertreters des Führers, Reichsministers Rudolf Heß, begann die Reihe der Referate. Ministerial­direktor Dr. G ü t t, der Leiter der Abteilung für Volksgesundheit im Reichsinnenmini­sterium, betonte vor allem, daß eine Ver­einheitlichung des öffentlichen Gesundheitswesens zu erfolgen habe, die schon in Bälde dem Reichskabinett zur Entscheidung vorgelegt werde. Dabei soll die Zusammenfassung unten in amtsärzt­lich geleiteten Gesundheits­ämtern beginnen und von hier aus soll nach oben weitergebaut werden. Ganz be­sondere Bedeutung mißt Dr. Gütt für die Zukunft den E h e z e u g n i s s e n bei, die eine Voraussetzung für die Eheschließung sein werden. Zu den Gesetzentwürfen, die in absehbarer Zeit zu erwarten sind, gehören u. a. ein Feuerbestattnngsgesetz, ein Gesetz über die Regelung der Schwangerschafts­unterbrechung, ein Heilpraktikergesetz, ein Dentistengesetz, ein Armeimittelgesetz.

Ter Präsident des Reichsgesundheitsamtes D r. Reiter, gab einen Einblick in die von nationalsozialistischem Geist getragene Arbeit dieser wissenschaftlichen Zentralstelle des Rei­ches. Da steht an der Spitze die Mitarbeit am Reichstierschutzgesetz, an einem Schularzt­gesetz, an einem neuen Jmpfgesetz, das auch die Gewissensklausel enthält, an einem Krebsgesetz, das jedenfalls das beste derzeit mögliche Gesetz dieser Art sein wird, an einem Krüppelgesetz, Hebammengesetz, Arznei­mittelgesetz usw.

Militrtnken ist kein Luxus

Ei« Aufruf an das deutsche Volk

Berlin, 3. März.

Der Landesobmciim der NSBO. und Treu­händer der Arbeit für den Bezirk Rheinland. Staatsrat Willi Börger, veröffentlicht einen Aufruf an die gesamte, deutsche Be­völkerung, der das Ziel verfolgt, mit den weit verbreiteten Vorurteilen über das Weintrinkeu aufznräumen. Marxistische Gleichmacherei habe das Weintrinken als kapitalistische Genußsucht hingestellt. Die sich ans dieser Einstellung ergebende Ab­neigung weiter Kreise gegen das Weintrinken führte zur Absatzstockung und zu dem großen Sinken der Weinpreise. Dem Winzerbetrieb wurde die wirtschaftliche Grundlage genom­men. Schuld an den unwürdigen Löhnen der Winzerarbciter sei nicht schlechter Wille der Winzer, sondern einzig und allein die Tatsache, daß Millionen Menschen der An­sicht sind. Weintrinken sei Luxus. Es sollte nun nicht etwa der Völlerei und Trinkerei das Wort geredet werben, sondern man wende sich nur gegen eine Verderb- l i ch e w a h n s innige Aufs a s s n n g über vernünftige Dinge des Lebens.

In Deutschland sei der Alkoholverbrauch am niedrigsten von allen europäischen Län­dern. Besonders kraß sei der Unterschied beim Weinverbrauch. Schweden und Nor­wegen, zwei Staaten ohne jeglichen Wein­bau, hätten mehr Weinverbrauch pro Kopf der Bevölkerung als das Weinbau treibende Deutschland.

Der deutsche Weinbergarbeiter, so heißt es am Schluß des Aufrufes, der deutsche Win­zer, dem es weiß Gott nicht besser geht als seinen Arbeitskameraden, er streckt die Hand aus nach dem deutschen Arbeiter, wo er auch wohnt und wirkt, und bittet ihn um Ver­ständnis für den deutschen Weinbau.

Der deutsche Hausbesitz mutz wieder gesunden Berlin. 5. März.

Auf der Arbeitstagung der deutschen Hausbesitzer hielt am Samstag Reichswirt­schaftsminister Schmitt eine Ansprache, in der er zunächst auf die Notlage des Haus­besitzers einging und feststellte, daß der vor dem Kriege absolut gesunde Hausbesitz heute steuerlich überlastet sei und zu hohe Schuld zinsen, inbesondere beim Neuhausbesitz, aufzubringen habe. Er führte weiter aus, daß man Hilfe nicht davon be­kommen könne, daß die Sorgen von einem Teil des Volkes auf den andern Teil abge­laden werden. Es fei auch hier so, daß die Verringerung der Arbeitslosig­keit und die Steigerung der Kon­sumkraft des Volkes die Zahl der Menschen erhöhen wird, die sich eine Woh­nung, einen Laden, ein Büro zu annehm­baren Preisen mieten können.

Wenn wir billige Zinssätze bekommen wol­len, so können wir das nichtim Kampfe mit dem Kapital, sondern nur durch die Ordnung, Pflege und Rechtssicherheit unseres Kapitalmarktes erreichen.

Seien Sie versichert, so fuhr der Redner fort, daß es mein größter Wunsch ist, den deutschen Hausbesitz und darüber hinaus der ganzen Wirtschaft einen billigen Kapitalmarkt, vor allem auch für

Neuinvestitionen zu verschaffen. Tie Regie­rung wird dies aber nur dadurch erreichen, daß sie den Sparer schützt, um den großen Massen ihre kleinen ersparten Beträge ver­trauensvoll zur langfristigen Anlage zur Ver- sügung zu stellen. Mit dem Wachsen dieses Vertrauens der Masse zu den Sparinstitnten, wir dann auch von selbst eine Senkung der Zinsen herbeigeführt werden.

Mit der Aufforderung, der deutsche Haus­besitzer möge den harten Weg entschlossen mitgehen, und in ehrlichem Ringen die all­mählich kommenden Erleichterungen für den Hausbesitz auswerten, schloß der Redner seine Ausführungen.

Mißglückter Anschlag aus japanischen Gesandten Schanghai, 4. März.

Bei einer Gedächtnisfeier für die gefallenen japanischen Soldaten und Matrosen, an der zahlreiche Militärs mit dem Gesandten Arioschi an der Spitze teilnahmen, warf ein unbekann­ter Koreaner eine Bombe, die glücklicherweise nicht explodierte. Die sofort von der japanischen Militärpolizei aufgenommene Ver­folgung führte zur Festnahme des Täters, der nach der Auffassung der Behörden einer korea­nischen Terroristenorganisation angehört. Zahl­reiche Verhaftungen sind vorgenommen wor­den. Die Militärpolizei ist der Ansicht, daß der Bombenanschlag sich gegen die Person Arioschis gerichtet habe.

Handel

Stuttgarter Werdemarkt

Stuttgart, 3. März. Der am 16. und 17. April ds. Js. im Anschluß an die Schlacht- und Mastviehausstellunq stattfindende Stutt­garter Pferdemarkt erfährt gegenüber früheren Jahren folgende bemerkenswerte Neuerung: die zur Prämiierung von Marktpferden aus­geworfenen Geldpreise werden nicht mehr an die Pferdebesitzer, sondern als Anschaffungs­beihilfen an die Käufer von prämiierten Pfer­den ausbezahlt, sofern das betr. Pferd zur Arbeit im eigenen Betrieb gekauft wurde. Diese Neuerung wird sicher zu einer weiteren Be­lebung des Markts beitragen.

Schwcinemärktc. Baling e n : Milch­schweine 1322 RM. Besigheim: Milchschweine 15, Läufer 30 NM. Bön- nigheim: Milchschweine 1419, Läufer 2450 RM. Bopfingen: Milch­schweine pro Paar 2842, Läufer pro Paar 85 NM. Giengena. Br.: 1 Paar Saug­schweine 2743, 1 Paar Läufer 6465 RM. Güglingen: Milchschweine 3236, Läu­fer 4452 RM. per Paar. Hall: 1 P. Milchschweiue 3444 NM.

Nosenfelder Viehmarkt. Jungvieh 60 bis 150, Kalkarmen 250350. Kühe 150300 NM. pro Stück.

Fruchtmärkte. Balingen': Gerste 9.20, Hafer 8.50, Futtererbsen 13.50 RM. G i e n g e n a. Br.: Weizen 9.70, Gerste 8 bis 8.30, Hafer 7.60 bis 8 RM. Heiden- heim: Kernen 10.20, Weizen 9.75, Gerste 8.30, Hafer 7.508.10 RM. Ravens­burg: Weizen 9.609.75, Besen 6.706.80, Roggen 8.50, Gerste 8.50, Hafer 7.507.75,

_ Montag, den 5. März.P

I Saarhaser 8 bis 8.60, Gerste (Saat) 9.10 9.25 NM. Reutlingen: Dinkel 74 » bis 7.60, Saatweizen 11.5012.50, Weite« 9.2010., Saatgerste 1011.50, Gerste » bis 10. Saathafer 9.6010., Hafer 7 z» bis 8.50, Kleefarnen 8590 RM.

Nürnberger Hopfenmarkt von: 3. Märr Zufuhr 50 Ballen, Umsatz 100 Ballen, Haller­tauer 200215 NM. Bei anhaltender Noch, frage sind die Preise fest.

Gmünd. Württ. Edclmetallpreise

5. März. Feinsilber Grundpreis 42., Fein, gold Verk.-Preis 2825 RM. je Kilogramm Reinplatin 3.30, Platin 96 Prozent nitz 4 Prozent Pall. 3.25, Platin 96 Prozent mit 4 Prozent Kupfer 3.15 RM. je Gramm.

Pforzheimer Edelmetallpreise vom 3. Mär- Gold 2825, Silber 42.10 bis 43.90, Rem- Platin 8.30, Platin 96 Prozent mit 4 Pro- zent Pall. 3.25, Platin 96 Prozent mit 4 Pro- zent Kupfer 3.15 NM. das Gramm.

Sport-Nachrichten

Fußball:

Altensteig 1. Nagold 1. VerbandsspieH Halbzeit 0:2, Ecken 4:5 Zweite Mannschaften 2:2 AH.-Mannschaften 1:2 Schüler 4:7

Lotzburg Calmbach 0:2 Neuenbürg Dornstetten 2:7 Freudenstadt Calw 2:1

Fußball:

Tabellenstand vom 4. 3. 34:

Spiele gew. unent. verl. Tore M

Spvgg.Freudenstadt 13

10

I

2

59:28

21

Nagold

14

9

3

2

38:16

21

Calmbach

12

9

1

2

34.15

IS

Loßburg

13

6

3

4

39:27

15

Neuenbürg

BaierSbronn

13

7

I

5

37:33

15

13

7

6

39:27

14

Calw

12

6

1

5

32:31

IS

Dornstetten

12

4

1

7

31:46

S

Herrenberg

12

2

1

9

18:45

5

Altensteig

12

2

10

20:40

4

Pfalzgrafenweiler

12

2

10

13:5V

2

Sle MtleraussiAten

Im Nordosten und Südwesten bestehen die Hochdruckgebiete fort, ebenso bei Island die Depression, so daß für Dienstag und Mitt- ! woch noch nicht beständiges Wetter zu er­warten ist.

Gestorben: Christine Schaible geb Mohr-! Hardt, 87 I., Spielberg-, Frl. JuIM Schimpf, 76 I-, Calw; Georg Blötßb-k, Maurer, 48 I, Wittlensweiler; Bar­bara Großmann, Gemeindepflegers Gattin 57 I., Wenden. ^

Die heutige Nummer umfaßt K Seiten

Hauptschriftleiter und verantwortlich für den- gesamten Inhalt einschl. Anzeigen: Hermann! Eötz. Nagold; Verlag:Gesellschafter" G. m. b. H.; Druck: E.W. Zaiser (Inhaber'!

Karl Zaiser) Nagold. !

D. A. d. l. M. 2600 I

Gemeinde Haslach Oberamt Herrenberg

Irr Laib- and Rideiftamiiholz Bkkkavs

findet nicht wie in einem Teil der Samstag-Auflage dieser Zeitung angekündigt am Tonnerslag, sondern

Freitag, 9. März 1934 statt. Gemeinderat.

Schreiner Innung Nagold

Vom l923. März findet in Nagold ein

Maschinenkurs

statt. Kosten 3 ^ik. Anmeldungen sind bis 7. März bei Unter- zeichneiem anzubringen. (Auch Arbeiter sind erwünscht).

Den 2. März 1934

5>7 Obermeister: Gabel.

Nur noch heule abend 8.15 Uhr

Hitlerjunge Quex" Z

sowie Beiprogramm. Eintritt von 60 Pfennig ab.

Ortsgruppe

Wir beginnen demnächst mit einem

Anfängerkurs

in deutscher Kurzschrift.

Anmeldungen nimmt der Unter­zeichnete entgegen. Die Zulassung erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen.

Sandler Ortsgruppen leiter.

MllsMokv Lagen

fertigt naturgetreu am >2. UärL in kkor/.beim, Hotel llnk. L-ex. ck. Lbk. Z ebriilstf IMsl-M. Mgskl

Er ist heute in

Stimmung!

Die Sleinannlge im Slein- »mciaer hat ihm ein« groß­artige Sache vermitteln Er »ehsrt ,« ien Lente«, di« stets auf h«« Sleiuanzeiger letzen n»d immer se» conmeul Stiittaart-si, Fried- richftrE §

.wr////o/ö

4V/ÜrkeI

öesboib sink! Luppen bei grop unü klein so beliebt - ^elir els Lorten -

Ein

gutes

Buch

sollte man nicht nur selbst lesen, sondern auch jedem Konfirmanden zum Andenken schenken!

*

gg. Beachte» Sie das Schaufenster der Buchhandlung Zaiser, Nagold

Wegen Aufgabe der Landwirt­schaft verkaufe ich am Dienstag, 6. März, nachmit­tags 1 Uhr -

zwei

trächtige, gute

Ritz ll SW-KS-r.

Johannes Kübler.Haiterbach.

Kliyser-Herllll-M

am Haus der Buchhandlung Zaiser seit Mitlwoch

steheu geblieben.

Eigentumsansprüche sind gel­tend zu machen.

1 ^

Nagold, den 4. März

s-,

1934 >

Todes-Anzeige

Unsere liebe treubesorgte Mutter, Großmutter und Schwester

Christiane Maier

Metzgermeisters Witwe

ist heute Nacht nach schweren Krankheitstagen im Alter von nahezu 70 Jahren sanft entschlafen. In tiefer Trauer

Maria Steiner geb Maier, mit Galten» Kürnbach Rosa Schwarz geb. Maier, mit Galten, Calw Pauliue Schaible geb. Maier, mit Gatten, Nagold Klara Klein geb. Maür, mit Gatten,

San-Francisco

und 8 Enkelkinder.

Beerdigung Dienstag nachmittag 1 Uhr.

W und k

1 ^

neigt in einer pulle reirsndsr, tsrbiger Modells des ULrrbsttSevere liilorio <ür Alle". perner:Musen, XisiNsr, IMntsi, Abendkleider"/,,pür die prsu über SO" / ,,/klte Kleider wandeln sieb" /vis vsutscbe Spitre" u.v.s.m. Insgesamt 100 Modells rum Ssibstscbnsidsrn und all s aulden 3 beiliegenden ScbnIttbogsnI4uasrdsm dis Ssllagsn: ,,^us der Weit"ttsuss vom pilm" k-iir dl» ttausirau". kür 8S Pf. monatilek frei ttaus duret, o. V. Zairer, k»cdt»aäl»»U, dlagolö