108. Jahrgang

Nr. 46

Samstag, 24. Februar 1934

er Gesemcliakter

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Aationaif-ziaßiftische Tageszeit««-

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Württembergs Führer zur Vereidigung der PO.

stellt». Gauleiter Schmidt:

Sas politische Gewissen der Ration

Das Stahlbad des Weltkrieges erweckte im deutschen Volk den verschütteten heldi­schen Menschen. Die Eigenschaften, Pflicht, Kameradschaft, Opfer, Treue, wurden wie­der das oberste Gesetz deutschen Mannes- tums. Wenn nach 1918 der materielle händ­lerische Mensch scheinbar siegte, die einmal erweckte heldische Haltung war nicht mehr zu unterdrücken.

In Adolf Hitler, dem unbekannten Front­soldaten. ballte sich dieses Fronterlebnis im Willen znr Tat. Er hämmerte aus dem deutschen Menschen die nationalsozialistische Partei. Soldateil des großen Krieges und gläubige Jugend gaben dieser Minderheit die Kraft, in einem zähen und blutigen Kamps, das händlerische System des 18. No- oember zu zerschlagen. Ein Jahr National­sozialismus in Deutschland hat bewiesen, daß diese Minderheit nicht eine Partei im alten Sinne, sondern daß sie Trägerin der revolutionären Idee des 20. Jahrhunderts ist.

Disziplin und heldische Haltung der Sol­daten Adols Hitlers hat uns nicht nur die innerpolitischen Gegner überwinden lassen, ne ist auch heute noch die stärkste Kraft in der Durchdringung des deutschen Volkes im nationalsozialistischen Sinne, die stärkste Kraft im Kampf um die Freiheit der deut­schen Nation. Weil aber das politische Sol­datentum Voraussetzung und Träger dieser geschichtlichen Leistung war. so kann es für die Zukunft allein Garant der völkischen nationalsozialistischen Nenwerdung der deut­schen Nation sein.

Die heute in Deutschland stattfindende Vereidigung der Politischen Leiter soll uns vor aller Welt und vor dem deutschen Volk verpflichten, das politische Gewissen der Nation zu sein und uns im Dienste an Deutschland, im Dienst» am Nationalsozia­lismus von niemanden übertresfen zu las­sen. Es ist stolzeste schwäbische Ueberliefe- rung, in selbstloser Arbeit und Treue am deutschen Volk in vorderster Reihe zu fech­ten. Das sei heute unser besonderes Gelöb­nis.

Wir Nationalsozialisten der PO. des Baues Württemberg - Hohenzolleru fühlen uns alS Glied dieser großen Kampfgenos­se uschast. als Mitverschworene in diesem Bund.

Wir dienen Deutschland, seinem natio­nalsozialistischen Neuaufbau, dem Führer Adols Hitler mit der alten Parole:

Furchtlos und treu!

Schmidt.

stellvertretender Gauleiter.

Gebietsführer Wacha:

Srr Treueschwur der MM

Die Jugend Deutschlands geht ihren ge­raden Weg.

Sie steht links und rechts. Was in den Klassen und Ständen, was in den Konfes- 'wnen und Weltanschauungen, was in den Bünden und Verbänden der Vergangenheit bnd Gegenwart an Werten liegt, führt fi« , mit sich. Was nicht mehr lebensfähig ist, ' wird dahinten bleiben.

^Zhr Weg aber ist vorgezeigt in ihrem

Ihr voran weht die Fahne der national- sozialistischen Revolution, das deutsche schwarz und Weiß und Rot in der Haken-

- Zfalwe neu geformt.

^hr Glaube ist Deutschland, puu kann gar nicht anders, als dir. Adols Hitter, dre Treue schwören, denn du. Deutsch» land.^hast uns den Wert, den Glauben und veii Lunn erst gegeben.

Wacha,

Gebietsführer.

Maria Schönberger:

Seitliche Mädel!

Wir deutschen Mädel in der Hitler-Jugend haben uns im Gegensatz zu der Jugend ver­gangener Zeiten wiedergebunden, innerlich gebunden an unseren Führer Adolf Hitler.

Wir gehen den Weg, den er uns weist.

Unsere Aufgaben sind so vielgestaltig, unser Kampf gegen hemmende Kleinigkeiten des Alltags und Unverständnis vieler ist ebenso groß wie unser Wille, an der äußeren und inneren Gesundung unseres Volkes mitzu- ^ arbeiten. Unser Wissen, das aus uns Inn- ! in der Hitler-Jugend.

! qen heraus erst die wahre, vertiefte Volks- j

j

Aus uns ruht Deutschlands Schicksalswende!

ReichsstaLthalter Murr an die PO. j

Kameraden der PO?

Wenn nunmehr zum Gauparteitag Tausend und aber Tausende allein an Politischen Leitern und Amtswaltern ausmarschieren, dann steigt unwillkürlich der erste Gauparteitag nach dem Verbot in der Erinnerung auf, jener Maientag des Jahres 1927, der kaum tausend Parteigenossen durch die Straßen Stuttgarts demonstrieren sah. Damals rang die Partei inmitten einer tobenden, johlenden Menge unter einer kalten, bürgerlichen Gleichgültigkeit trotzig und ent­schlossen um ihre Geltung. Dieser Gauparteitag nun sieht diesen heroischen Kampf siegreich beendet, dank der Tapferkeit jener Tausend und derer, die im Laufe der Jahre hinter sie traten.

Die Partei ist damit in die Geschichte eingetreten als die Verantwortliche Trägerin deutschen Schicksals. Diese von ihr selbst gewünschte und übernommene Aufgabe erfordert aber in der Zukunft von jedem einzelnen, der die Ehre hat, dieser Partei anznaehören, ebensoviel Treue, Disziplin und volle Hingabe wie in der Vergangenheit.

Die Vereidigung aller Politischen Leiter und Amtswalter, die mit dem dies­maligen Gauparteitag verbunden ist, gewinnt deshalb eine tiefe symbolische Be­deutung. Die Zukunft soll die Partei ebenso als kraftvolle, disziplinierte, auf Ge­deih' und Verderb' verbundene Organisation sehen, wie die Vergangenheit sie kennengelernt hat. Denn auch dieser Tag hämmert in unsere Herzen und Hirne die Wahrheit ein, daß aus unseren SchulternDeutschlandsSchick- salruht. Indem wir daher an diesem historischen Tag dem Führer erneut und in weithin sichtbarer Demonstration unverbrüchliche Treue in guten und schweren Tagen geloben, erweisen wir uns würdig der Auszeichnung, als Willensträgcr einer erlösenden Weltanschauung Gestalter der deutschen Zukunft zu sein.

Murr

gcmcinschaft erwachsen wird, daß unsere Ar­beit auch die kleinste erhöhten Zu­kunftswert hat, daß gerade wir dazu berufen sind, dem Ehrennamendeutsches Mädel" neuen, reinen Klang zu verschaffen all das macht uns den Tag der Vereidigung zu einem Tag erhöhter Verpflichtung gegen­über den uns folgenden Mädel, unserem Volk und unserem Führer, sowie erneuter Kampfansage gegenüber allem Lauen und Hemmenden.

gez.: Maria Schönberger Obergauführerin d. Bunde? deutscher Mädel

Sel-enöank!

Dis,'"!>so>' An für Deutschlands Gtan,.

^ als Toleutraiiz!

Der Bruder, der de» Acker vflüat.

AP »nsl ein Denkmal wotzlgelügt.

Zs° Mutterdic il,r Kindlein Scat.

Ein Nlümlcin nberm Grab mir rckleai Rsnk>b^EEin schlank, die Dirnlein raiik. Rn!» Toienaärilein Dank.

B/E Deutschland,derm Grabe mein, ckung. stark und schon als Seldenbain!"

L» alter gier.

Zwei Millionen Kreuze stehen: Im Schlamme Flanderns, in den granatenzer-' rissenen Aeckern an der Somme und in den Weingärten der Champagne, auf den blut­getränkten Höhen um Verdun. Sie stehen von den Firnen der Alpen bis zum Kakst- gestein am Jsonzv, in den rauhen Bergen Mazedoniens, in den Sümpfen und Steppen Rußlands, im Wüstensand Syriens und Afrikas. Sie stehen unsichtbar über allen Meeren. Und sie künden, daß zwei Millionen Deutsche, Männer und Knaben, Väter und «ohne, ihr Leben hingegeben haben für das Höchste: Das ewige Deutschland.

Wer wagt es, die Größe ihres Opfers zu messen und zu wägen? Wir können es nicht und niemals werden wir es können. Wir können nur eines: Uns in tiefer Ebr- fnrcht und tiefer Dankbarkeit beugen l ihnen, die das Größte und Höchste für iyr Volk getan haben. Und wir müssen eines: Ihrem stummen Sterben den Sinn geben.

Einmal schien es. als wäre der Tod von zwei Millionen deutschen Soldaten sinnlos gewesen. Das war, als fremder Ungeist die Fahnen, unter denen sie gestorben waren, in den Kot zerrte und darüber rote Fetzen anfzog. Das war, als Deutschland auf- znhören schien, als Schwätzer und Ver­brecher an den Zügeln der Macht rissen und ' Heldentum zur Dummheit erklärt wurde.

Gs war die schwerste Schmach, die den zwei Millionen jemals angetan werden konnte.

Doch nicht für immer konnte der Ungeist über die Heiligkeit des Todes der zwei Mil­lionen triumphieren. Denn sie starben ja, damit Deutschland lebe. Ihr Geist blieb un­sterblich, ihr Geist schuf das neue Leben Deutschlands.

»

Es liegt eine tiefe Bedeutung darin, daß der Tag unseres Dankes an die toten Helden des Weltkrieges z u s a m m e n f ä l l t mit jenem Tage, da das neue Deutschland seinen A nsang nah m. Unlösbar ist beides ver­bunden: Der Opsertod der Soldaten von >914-1918 und Deutschlands Wiedergeburt.

Der Mann, der am 24. Februar 1920 im Festsaale des Münchner Hofbrüuhauses die 25 Thesen des neuen Deutschland ver­kündete, er war nur der Künder des Willens der zwei Millionen Toten. Er hatte Hunderte, Tausende von ihnen sterben gesehen, er war selbst hundert- und tausendmal knapp am gleichen Tode vorbeigegangen. Wenn einer, so war dieser Mann berechtigt, die Stimme zu erheben im Namen seiner gefallenen Kameraden.

Das aber war sein Ziel: Die Ehre der Toten, die Ehre des ganzen deutschen Volkes wiederherzu­stellen.

*

Der 24. Februar 1920 war die Geburts­stunde des neuen Deutschland. Es ist nicht notwendig, von seinem Werden zu berich­ten. Wir alle haben es miterlebt, wenige von uns in den ersten Reihen, die meisten zuerst lächelnd, dann zornig, weil die Lehre von der Todesbereitschaft für Deutschland uns herausriß aus unserer Bequemlichkeit und uns Feiglinge hieß, wenn wir das Sterben verlernt hätten. Bis das Blut in

Sas Reueste in Kürze

Tr. Robert Ley sprach am Freitagabend im Rundfunk übe« di« bevorstehende Ver­eidigung der Politischen Leiter.

Tr. Goebbels ist zum Ehrenbürger der Stadt Berlin ernannt worden.

Der Reichsbischof hat ein neues geistliches Ministerium berufen.

In Pirmasens fuhr ein Auto in eine mar­schierende SS.-Kolonne. Der Sturmführer wurde getötet.

In Brüssel fanden gestern die Krönungs- seierlichkeiten des belgischen Königs Leo­pold HI. statt.

uns zu singen begann und die uralte Weise von der Schicksalsgenleinschaft aller Deut­schen, bis wir erkannten, daß wir uns nie­mals lösen können von denen, die für uns gestorben sind.

Noch starben dreihundert der Besten unter uns. ehe die in den Kot getretenen Fahnen des ieldgranen Heeres wieder rein und hell über Deutschland leuchten konnten, neben ihnen die Fahnen der deutschen Aufer­stehung.

Es waren nicht allzuviele, die damals, am 24. Februar 1920, das Vermächtnis der ge­fallenen Helden hörten. Die meisten unter ihnen aber lächelten. Denn sie, die im Klein­kram der Alltagslust und Alltagsnot die Stimme des ewigen Deutschland nicht mehr zu hören vermochten, sie wußten nichts von der zwingend sortwirkenden Kraft des Ster­bens von zwei Millionen. Sie wußten auch nicht, daß nicht ein neuer Parteiführer an'- gestanden war im deutschen Volke, sondern ein Kämpfer.

Und sie verstanden nicht, daß alle 25 The­sen des Führers der neuen Bewegung n » r einen einzigen Sinn halten: Deutschland!

Nun aber erfüllen sich die Worie des toten Dichters. Wieder schneidet der P.lug des arbeitsfreudigen Bauern die deutsche Scholle, den Toten zum Dank. Wieder llingt frohes Jugendlachen über ganz Deuts,wand, den Toten zum Preis. Wieder schasst w - Arbeit eines ganzen Volkes den zwei N lionen Toten ein gewaltiges Denkmal:

Die Gemeinschaft, die in den Schistu grüben des Weltkrieges erstanden war. heute nicht mehr eine Gemeinschaft von Sol­daten, sie ist die Gemeinschaft des ganzen deutschen Volkes gewor­den. Deutschland blüht als Heldenhain im Schutz des Walles von zwei Millionen Svl- datengrübern. Das am 24. Februar 1920 verkündete Vermächtnis der Weltkriegstvlen ist erfüllt durch den Soldaten Adolf Hitler.

Und niemals wieder wird vergessen wer­den, wofür die Helden starben:

Für das ewige Deutschland!

öosek Aiacier.

Krta Anlaß zur BeanMigaas

Der Reichsarbeitsminister zur Frage per Tarifverträge

Berlin, 23. Febr. Zn einer kürzlich verbrei­teten Verlautbarung des Treuhänders der Arbeit für den Bezirk Berlin-Brandenburg teilt, um Zweitel auszuschließen. der Reichs- arbeiisminister ergänzend folgendes mit:

Es ist selbstverständlich, daß das Inkraft­treten des Gesetzes zur Ordnung der Natio­nalen Arbeit n i ch t zu einer Aufhebung aller traiflichen Bindungen und zu einer mehr