Lette « - R». 1»
Der G«ftllsch«stir
Mittwoch, de» 21. KeLruar tSE N>
Aus brm Wege zur Selbslverserouag
velfruchtanbau um 881 v. H. gesteigert Der Viehbestand 1S3S
Die Entwicklung der deutschen Agrarwirtschaft geht ihren zielbewußten, unter der Führung von R. Walther DarrS begonnenen Weg zur Selbstversorgung weiter. Bei der Betrachtung der Anbauflächen für Getreide ergibt sich eine genau den Anregungen des Reichsernährungsministeriums entsprechende Tendenz. Der Roggen- und Weizenanbau ist um insgesamt 2,8 v. H. eingeschränkt worden, dagegen sind Wintergerste um 18,4 v. H. und Winterraps (Rübsen) um 581 v. H. (!) in der Anbaufläche gestiegen. Ganz besonders bedeutungsvoll für die Selbstversorgung ist dabei der gesteigerte Anbau von Oelfrüchten, der zu einer Ünabhängigmachung unserer Fettwirtschaft wesentlich beiträgt.
Auch die Entwicklung des deutschen Viehbestandes 1938 folgt der Richtung, die von dem Reichsernährungsministerium eingeschlagen worden ist. Gegenüber der Dezemberzählung 1932 ist bei den Pferden nach einer stetigen Bestandsabnahme seit dem Jahre 1925 erstmals wieder eine, wenn auch geringe Zunahme zu verzeichnen. Bemerkenswert ist, daß bei einer Wiedervergrößerung des ein- und zweijährigen Fohlenbestandes um 15 000 Stück auch die Zahl der 3 bis 5 Jahre alten Pferde um rund 20 000 Tiere, d. h. um 6,3 v. H. gestiegen ist. An Rindern sind insgesamt 574 000 Tiere, (3 v. H.) mehr gezählt worden als im Dezember 1932. An dieser Zunahme sind Jungtiere und Milch- kühe zu etwa gleichen Teilen beteiligt. Der Schweinebestand hat sich um 1 Million Tiere vermehrt. Auf die Entwicklung bei den Schwemen ist bereits wiederholt in dem Sinne darauf hingewiesen worden, daß die Schweinezucht auf die Erzielung möglichst schwerer Tiere mit viel Fett ausgehen muß. Bedauerlich ist, daß der Bestand an Legehennen um 7 v. H. zurückgegangen ist. Hier wie bei der Schweinewirtschaft dürften jedoch die Anregungen bzw. die Auswirkungen der Marktregelung bald dazu beitragen, die eingeschlagene Entwicklung in das Gegenteil zu verkehren. Alles in allem, so trügt kein Schein inehr, daß wir uns aus dem Weg zur Selbstversorgung mit landwirt- schastlichen Erzeugnissen befinden.
Ser deutsche Weinbau
Ergebnisse der letzten 20 Jahre
Die gesamte im Ertrag stehende Reibfläche des Deutschen Reiches hat sich seit der Inflationszeit bis zum Erntejahr 1931 ständig vermindert. Für 1932 ist zum ersten Male wieder eine Vergrößerung der Gesamtfläche zu verzeichnen. Sie betrug insgesamt 71 506 Hektar. Die Höhe der Weinmosternten hat, wie unser statistisches Bild zeigt, im Lauf der Jahre in Deutschland außerordentlich geschwankt. Das statistische Bild gibt
issiooos
1144-,)
2 754 «n
ÄMSSÜ
MZL
1911-
1928
1932
eine Uebersicht über die Entwicklung der Hektarerträge, deS gesamten Mostertrages, des Durchschnittspreises je Hektoliter Most und des durchschnittlichen Geldertrages je Hektar Rebfläche. Trotz außerordentlich hoher Ernten in den letzten Jahren ist der Wert der gesamten Mosternte außerordentlich stark abgesunken. Der Hektoliterpreis beträgt für die Weinernte d«S Jahre» 1SS1 nur
noch rund ein Viertel des Betrages von 1927, obwohl qualitativ der Jahrgang 1927 sich etwa mit dem des Jahrgangs 1931 dek- ken wird. Für 1932 ist gegenüber dem letzten Jahre eine recht erhebliche Preissteigerung zu verzeichnen, die ihre Ursachen sowohl in der Erwartung einer größeren Ausfuhr- Möglichkeit durch Beseitigung der amerikanischen Prohibition, als auch in der Tat
sache des ErtragsrückgangeS bei gleichzeitig stärkerer Nachfrage nach „ungern Wein hat. Der Gesamtertrag des Jahres 1932 liegt um 1,12 Millionen Hektoliter, das heißt um 29 v. H. niedriger als im Vorjahr. Der gesamte Geldwert der Weinmosternte 1932 übersteigt trotzdem den Geldwert der vorjährigen Ernte um 2,4 Millionen RM., das heißt um 3 v. H.
— > ^
Nt
schosse nur unten auf den stärkeren Aesten stehen, haben in ihrer Triebkraft nachgelassen. Hier muß ein starker Rückschnitt erfolgen. damit sich aus den Wasserschossen eine neue lebensfähige Krone bildet.
Sodann wird der Stamm und die unteren Aeste von der abgestorbenen Borke, von Moosen und Flechten gereinigt, weil darin nur die verschiedenen Obstbauschädlinge ihre Schlupfwinkel haben. Hierzu verwendet man eine Baumkratze oder Drahtbürste. Nach dem Abkratzen oder Abbürsten erfolgt dann eine Bestreichung mit Kalkbrühe. Bei jüngeren Bäumen wird für die Reinigung eine Drahtbürste oder scharfe Wurzelbürste genommen.
Darauf wird die Baumscheibe bearbeitet und werden die Bäume gedüngt. Bei jungen Obstbäumen gibt man etwa 2—3 Pfund Superphosphat oder Thomasmehl, dieselbe Menge 40 Prozent Kalisalz, etwa 2 Pfund Ammoniak oder die entsprechende Menge Jauche. Aelteren Bäumen wird entsprechend mehr verabreicht.
Zu einer vollständigen Pflege der Obst- bünme gehört auch die Bekämpfung der Schädlinge. Sobald die Bäume, wie bisher dargestellt, in Ordnung gebracht worden sind, mnß eine Winterspritzung mit einer Lösung von Obstbaumkarbolineum oder von Schwefel- oder Knpferkalkbrühe vorgenommen werden
Wtchtlgr «artmarbkiten tm Februar
Viehtränke im Schwarzwald.
Beliebte Rastpunkte auf den Höhenwanderungen durch den imposanten Lchioarzwaiv find die überall verstreuten Tränken für die Herden. In einem groben hölzernen Decken wird das Quellwasser gesammelt, das sofort wieder abflieht. Oft stehen an solchen Brunnen auch klein« Kütten zum Aufbewahren der Melkkübel und Milchgefähe.
Stehen wir vor einer Umwälzung
-es Gemüse« und Getreidebaues?
Sensationelle Versuche des Müncheberger Laboratoriums
Zwischen Berlin und Küstrin, auf der Strecke nach Schneidemühl, liegt das kleine Städtchen Müncheberg. Hier hat das Kaiser- Wilhelm-Jnstitut eine Versuchsstation zur Erforschung der Pflanzenzüchtung. Die Erfolge oer dabei hervorgebrachten Spitzenlesstungen deutscher Geistesarbeit muten wie ein Märchen an und das Herz schlägt höher bei dem Gedanken, daß init denl Fortschreiten der emsigen Arbeit unvorstellbar weitgreifende Endergebnisse zu erwarten sind. Denn was bisher in Müncheberg geschaffen wurde, ist erst ein Anfang. Zweck und Ziel der Forschungen sind, die Fruchtbarkeit und Vielseitigkeit deutschen Acker- und Gartenlandes dem Verbrauch der dicht wohnenden Bevölkerung anzupassen.
Amerika, das uns im 18. Jahrhundert den Anbau der Kartoffel lehrte, liefert das Material zu einer wesentlichen Verbesserung seiner Gabe m Form einer erbsgroßen, wilden Kartoffelknolle, die den Vorzug hat, Frost zu ertragen. Die Kreuzung dieser frostsicheren Knolle mit einer anderen, nicht heimischen Kartoffelpflanze, wird in absehbarer Zeit zu dem erwünschten Ergebnis führen, daß eine frostunempfindliche Kartoffel in Deutschland angebaut werden kann.
Neben der Kartoffel ist Brot in Deutschland Volksnährung! Um dieses der Bevölkerung in der Zukunft zu sichern, kreuzte man zunächst wilden mit kultiviertem Roggen. Dann schaltete man den Wind und sein Zeugungsspiel aus, ftidem man in unendlich mühevoller Arbeit die Aehren des ganzen Versuchsfeldes voller gekreuztem Roggen mit schützenden Papierhütten umgab, erzwang so Selbstbefruchtung und erzielte schließlich eine Roggenart, die die Eigenschaft des wilden Roggens, selbständig jedes Jahr wiederzuwachsen, mit der großen Ertragfähigkeit des Kulturroggens ver- oindet. Außerdem versucht inan auch, aus einer Kreuzung zwischen Roggen und Weizen eine Getreideart zu gewinnen, die die Stabilität und Bescheidenheit des Roggens besitzt und gleichzeitig die hohe Ertragsziffer und überragende Dualität des Weizens erreicht, der in seiner jetzigen Form empfindlicher und an bestimmte Bodenbcdingungen gebunden ist.
Wir sind daran gewöhnt, vom Spätherbst bis zum Spätfrühling ausländische Tomaten zu kaufen und teuer zu bezahlen. In Müncheberg ist jetzt eine Tomatenart entstanden, die ohne Schaden einer Einlagerungszeit von fünf Wochen widersteht. Wir werden also bald bis tief in den November hinein in Deutschland gezüchtete Tomaten essen! Da gleichzeitig eine andere Art hervorgebracht
wird, deren Reiszeit vom Spät- in den Vorfrühling verlegt ist, wird die tomatenlose Zeit wesentlich verkürzt.
Ein anderer, überaus bedeutungsvoller Erfolg, der unsere Abhängigkeit von Auslandslieferungen in ungeahntem Maße einzuschränken geeignet ist, konnte in der Produktion von Eiweiß auf deutschen! Boden gebucht werden: Die stark alkaloidhaltige gelbe Lupine, nur als Düngemittel verwendbar, wird von zwei aus einem lft/- Millionenheer Lupinensorten auserkorenen süßen Arten einer blauen und einer gelben übertrumpft. Beide sind giftfrei und sollen als angenehm schmeckendes Gemüse weitgehende Verwendung finden.
Um eine lukrative Oelproduktion in Deutschland zu erzielen, versucht das Kaiser- Wilhelm-Jnstitut, ein Oelpflanze zu züchten, deren Qualitäten denen der hier nicht ge- deihenden Sojapslanze gleicht. Die Aussichten sind auch auf diesem Gebiet vielversprechend.
Wir schassen Arbeit durch Wege der Sbssbüume
! Der Obstbau schasst während des .Winters !eine ganze Reihe von wichtigen Arbeiten.
! Zunächst ist es notwendig, alle abgestor- ! denen und wertlosen Bäume zu entfernen, j Dadurch wird nicht nur Brennholz gewon- j nen, sondern vor allem auch die Gefahr beseitigt, die Obstbaumkrüppel als Herde für ! Seuchen, Krankheiten und alle möglichen ! Schädlinge mit sich bringen. Endlich wer- !den wieder Plätze frei, an denen junge Bäume angepflanzt werden können. Zu entfernen sind auch solche Obstbäume, die geringwertige, auf dem Markte keinen Absatz findende Sorten tragen und zum Um- pfropsen bereits zu alt geworden sind.
Nach Erledigung dieser Arbeiten werden die Obstbaumkronen gesäubert. Dürre und kranke Aeste werden abgesägt. Bei zu dichten Kronen auch die sogenannten Wasserschosse. Sie sind durchaus nicht wertlos und dürfen daher auch nicht restlos entfernt werden. Mit ihnen kann man namentlich in älteren Kronen entstandene Lücken ausfüllen. Wo die Wasserschosie gleichmäßig in der ganzen Krone verteilt find, da dürfen sie nur ausgedünnt, unter Umständen auch etwas zurückgeschnitten werden. Dann bilden sich an den stehengebliebenen bald Fruchtzweige. Bäume, bei denen die Wasser-
Jm Februar find neben ausgesprochenen Winterarbeiten auch schon die ersten Vorbereitungen für die Früyjahrssaat zu treffen.
Wenn noch alte Samenbestände vorhanden find, dann müssen diese durch Keimproben auf ihre Keimfähigkeit hin geprüft werden. Die fehlenden Samen sind sodann möglichst bald zu bestellen. Wo Frühjahrskartoffeln angebaut werden sollen, da sind jetzt schon die bestgeeigneten Knollen auszusuchen und vorzutreiben. Gegen Ende des Monats werden die Saatkartoffeln bereits auf flache Horden gebracht, und in einem Hellen Keller oder in einem anderen geeigneten Raum aufgestellt. Soweit der Boden nicht zu stark gefroren ist, können jetzt noch rückständige Winterarbeiten verrichtet werden, wie Dünger. Boden umgraben. Kompostbearbeiten usw. Gegen Ende Februar treten schon recht erhebliche Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht aus. Spinat und Winterkopfsalat neigen dadurch leicht zum Erfrieren. Dagegen muß Tannenreisig bereit gehalten werden, um eS zu gegebener Zeit über diese Pflanzen zu decken.
Hub.
Am Nlenenstand lm Februar
Im Februar beginnt die winterliche Stille in den Bienenstöcken bereits zu weichen: denn manche Völker haben schon mit dem ersten Bruteinschlag begonnen. Im Bienenknäuel wird es lebhafter, die Wärme nimmt zu und damit auch die Zehrung am Winter- Vorrat. Steigt an einem sonnenhellen Vorfrühlingstag die Quecksilbersäule des Thermometers auf über lO Grad Celsius im Schatten, so entwickelt sich an den Fluglöchern der Bienenstöcke ein lebhafter Verkehr. Die Bienen fliegen aus. um die in der Winterruhe angesammelten Verdauungsrückstände loszuwerden. Da ist es gut. wenn es recht windstill ist. Falls noch Schnee liegt, überdeckt der fürsorgliche Imker denselben in der Umgebung des Bienenstandes mit Stroh, damit seine Lieblinge nicht im Schnee erstarren. Er hilft ihnen auch, die Toten des Winters zu entfernen und riskiert da und dort einen raschen Blick ins Innere des Stockes, um sich zu überzeugen, wie es mit dem Futtervorrat steht. Viele Imker legen im Herbst einen Ruberordstrel- fen auf das Bodenbrett, den sie fetzt herausziehen. Damit haben sie den Bienen die schwierige Reinigungsarbeit wesentlich erleichtert. Merkt man, daß es den Bienen an Feuchtigkeit fehlt, so bietet man ihnen laues Wasser zur Stillung ihres Durstes dar. Manche Völker haben den Winter über ihre Königin verloren. Dies äußert sich bei ihnen in großer Unruhe und klagendem Heulen. Finden sich dagegen bereits frischgelegte Eier in den Zellen, so ist alles in Ordnung. Wo Futtermangel droht, wird mit kristallisiertem Honig oder besonders hergestellien Zuckertafeln nachgeholfen. Flüssiges Futter ist in dieser Zeit gefährlich, weil es die Bienen zu regem Ausflug anreizt, auch wenn die Außentemperatur noch zu nieder ist.
s
de
R
«
ik
6
»
Z
lt
(e
co
je
rc
bl
A
ri
r,
ft
kl
:-l
dl
d,
si
r»
R D n l
di
di
vi
ii
ft
n
ii
a
s'
ti
d
L
E
d
s-
l.
ir
r>
w
lc
n
tl
ii
ft
d
n
ic
ii
t,
n
p
ii
a
ii
ll
sl
t
t
t
ft
se
LI
s-
A