Der Gesellschafter
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Jas neue Buch
Unter dieser Rubrik besvreKen wir laufend die unserer Schrfftleitung zugesandle» Bücher, und bofsen -dadurch, .unseren Lesern wenigstens einen kleinen Ansschnitt aus den wichtigsten Bucherscheinnngen des Jahres geben zu können. Di« Bücher fassen wir in Grnvven zusammen, wobei wir zunächst einmal mit den politischen Erscheinungen beginnen.
Staatövolitische Literatur
Im Verlag Velhagen L Klasing kam eine „Kurzge faßte Geschichte des Nationalsozialismus" von Tr. Johann v. Leers heraus. Das Büchlein ist für die Jugend geschrieben und eignet sich besonders zur Verwendung in der Schule. — Ebenfalls wieder im Vellhagen-L-Kla- sing^Lerlag erschien die Broschüre „Deutschlands Befreiungskampf von 19l8—1933" von Hans Hyck. Der Inhalt ist in großen, straffen Zügen zusainmengesaßt. so daß der Leser nicht mit unwesentlichen Kleinigkeiten belastet wird, sondern ein abgerundetes Bild der wesentlichsten Merkmale des letzten Jahrzehnts deutscher Geschichte erhält.
Wilhelm Lohmauu hat die wichtigsten Reden und Gesetze seit dem 30. Januar 1933 in einer Broschüre „Der Ausbau des dritten Reiches" -- erschienen im Armannen-Verlag, Leipzig — zusammeuge- saßt. Der Stoff ist leicht faßlich — nicht trocken — ausgewählt und so geschickt zn- sammengestellt. daß die Revolution und die daraus entstehenden Folgen harmonisch wie eine Bildserie am geistigen Auge vvrübrr- ziehen. Die Daten- und Gesetzesangaben lassen das Merkchen vom bloßen Orientie- cungsbuch zum praktischen Nachschlagewerk werden.
In der Verlagsbuchhandlung Paul Parey. Berlin SW. 11, erschien ein Wert von Wil
helm Schönhaber über „Einführendes nationalsozialistische Staats-! bürgerkunde" für Bauern und Landwirtschaftsschulen. Steif brosch. NM. 1.—. Die Broschüre versucht auf eine allgemein- verständliche. knrzgefaßte Art den Bauern mit den Grundlagen des heutigen Staatslebens vertrant zu machen. Dies ist naiür- lich aus solch beschränktem Platze eine schwierige Arbeit, aber es muß anerkannt werden, daß es dem Verfasser gelungen ist, den jungen Bauern ein durchaus brauchbares Handbuch des ernährungspolitiMen Wollens der Negierung mit ans den Weg zu geben.
Eilte „Fibel z n m Versailler F r i e d e n s d i k t a t", Verlag Velhagen L Klasing. gibt mit vielen Abbildungen und Statistiken ein leider nur zu verständliches Bild von den wahnsinnigen Bestimmungen des Versailler Kulturschande-Vertrags. Das Heftchen ist besonders als Uiiterricküsmittel in den Schulen geeignet.
Stlö lefen Slingrnö und Möbels unter is Zähren
Bei der Bncheranswahl für die Jugend muß man immer besonders vorsichtig sein, und daß dies besonders auch heute noch notwendig ist, bewiesen die zahlreichen, wie Pilze aus dem Boden Herausschießenben. sogenannten „nationalsozialistischen Jugendbücher". Häufig sind eben solche Erzeugnisse nichts anderes als das armselige Geistes- prodnkt eines, sich rasch umstellenden Schreiberlings. Wir begrüßen es deshalb, wenn sich einige Verlage die Ansgave gestellt haben, für die Jugend eine gute aller auch billige.Literatur zu schaffen. Ist diese Ausgabe auch noch lange nicht zur Zufriedenheit gelost, so soll doch bemerkt werden.
daß die Türrsche Buchhandlung zu Leipzig einen richtungzeigenden Versuch unternommen hat. Unter dem Titel „Türrs Vaterländische Bücherei" hat sie eine Jngend- bibliothek geschaffen, die sich für Knaben und Mädchen der unteren Schulklassen 'als Leiestoss eignet. Die Bücherei ist außer- ordenllich reichhaltig und enthält Schriften über viele Gebiete des deutschen Volkslebens. .so z. B. über Geschichte. Luftfahrt. Seefahrt, die führenden deutschen Staatsmänner usw.
Ein wirtlich seines Jnngenbnch ist „M e i u F r e n n d I u l i B u m in" von Gras Felix ivon Lnttner: Verlag: Koehler L Amelang, Leipzig, Ganzleinen RM. 4.80. Wenn Gras Luclnce die Feder zur Hand nimmt, dann weiß man, jetzt wird nicht fade Tinte verspritz!, sondern da träufeln Abenteuer aufs Papier, die jeder Junge gierig verschlingt. Und es ist dem Seeteufel auch jetzt wieder gelungen, den spannenden Schriftsteller zu markieren. Wir können die Abenteuer des Kapitäns Lanterbach von der Emden als .einfach fabelhaft" bezeichnen.
Ter bekannte Jugenderzähler Stephan eist hat seine 3 Geschichten .Konstantin Luminescu", „Die Ularsava" und „Die geheimnisvolle Insel" zu dem Buch „Abenteuer deutscher Jungen" verarbeitet. Verlag: Ludwig Auer. Donauwörth. GeV. RM. 3.—. In Spannung und Schilderung steht dieses Werk dem Lucknerschen Buch nicht nach; es verbindet Wirklichkeit und Romantik in ungezwungener Harmo- ^ nie und ist so ein feines Uebergangsbuch s von den Märchenschristen znm gegemvärti- ! gen Schristentum.
! Die Reutlinger Verlagsbuchhandlung iEnßlin L Laiblin hat zwei Bücher heraus- !gebracht: Martin Freitag, „Albert Leo
Schlageter" und Fritz Daun, „Horst Wessel." Beide Büchlein kosten in Leinwand gebunden RM. 1.20. Tie Verfasser haben mit schriftstellerischem Geschick das opservolle Leben der beiden deutschen Volks- Helden, beschrieben. — Im gleichen Verlage ist ein weiteres Jugendbuch erschienen. „Gust in der Klemme" von Joses Viera, NM. 1.20. Es dreht sich hier um-eine abenteuerliche Geschichte mit allerlei wilden Tieren, Steppen. Autos nsw. für 8 -ILjSH- rige Jnngens.
üm -euislht Akt und -tUtlcken Stauden
In der Zeit der Gärung ist es für den Menschen um so besser, je bälder er auf eine innere klare Linie gelangt. Nur Menschen mit gesundem Seelenleben, können nach außen hin auch wieder schöpferische Werke zeugen. Unter Len dielen Auseinandersetzungen greifen wir zunächst das bei Paul Müller in München erschienene Buch „Protestantismus und Nationalsozialismus" von I. B. Schairer heraus. Brosch. NM. 1.50. Der Verfasser ist von der heiligen Sehnsucht nach Zusammen- schluß in den evang. Kreisen beherrscht und erklärt sich gegen jede Distanztheologie. Wie er sich zu einem vollen Ja des Bundes zwischen echtem Volkstum und echtem Christentum durcharbeitet, ist bahnbrechend und klärend für jeden Christen. — Zwei im gleichen Verlag erschienene Schriften „V ölti - sches Erwachen und Evangeli n m" von Heinrich Hanck lind „Ter deutsche evangelische Christ und sein Volkstum" von Hermann Kling (brosch. je RM. 1.80) setzen sich mit den verschiedenen Auffassungen des evangelisch-religiösen Menschen auseinander.
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Parole
für die ArhMWaA M 4
Berlin, 19. Febr. Im Nahmen des Arveiis- beschassungsprvgramms gab Staatssekretär Reinhardt folgende Punkte für die Belebung der Wirtschaft bekannt.
>. Den Bau vv n Klef » iv v h n u » - gen und Eigenheimen. Die Nachfrage nach Kleinwohnungen wird nach Auswirkung des Gesetzes zur Förderung der Eheschließungen immer großer werden. 2. Durch A utvü a h n e n n > d ander e K r a ft f a h r st r a ß e n. für die im nächsten halben Jahr inehr nnsgegeben werden soll, als bisher. 8. Durch Instandsetzung und Ergänzu n g a n G e b ä n - den und Geb ä n d e l e i l e n, die einem gewerblichen Betrieb dienen. 4. D n r ch E r - i atz b e s ch a s s u n g von Gegenständen d e s g e w e r b l i ch e n vder laudio i r t s cha s t l i ch e n A ulage - kapitals, für die sämtlich durch die Steuerfreiheit größte Bewegungsfreiheit ge- schassen wurde. 5. Durch de » Ausüan, durch Herrichtung und Beschaffung z n Z w e ck e n des zivilenLust- schutzes und durch Anschaffung zu Zwecken des z i v i l e n S a n i t ä t s- dienstes in Industrie- und Werkbetrieben. die durch teilweise Befreiung von der Einkommensteuer oder Körperschaftssteuer belohnt wurden. 6. Durch Vernieh- r u ri g der Zahl der HauSg e hit - sinne ii. wodurch der Arbeitsmarkt der weiblichen Arbeitskräfte entlastet wird. 7. Durch Zunahme der Eheschlie
ßungen. die dasselbe 'Resultat im Gefolge haben. Staatssekretär Reinhardt schätzt diese Zahl der kommenden Eheschließungen ans mindestens 300 000. 8. Durch Verbesserung der s i ii a ii z i e l l e i> Lage d e r ll n t e r n e h m e r um etwa 150 Millionen Reichsmark aus Stencrgntschemen, welche eine wesentliche Erleichterung für die Steuerzahler bedeuten. 9. Durch S e n - k u n g d e r Ab g a b e zur Arbeitslosenhilfe. welche dadurch ermöglicht wird, daß die Arbeitslosenzisfer aller Wahrscheinlichkeit nach selbst stark sinken wird. Auch die Spende zur Förderung der nationalen Arbeit ist nur noch im März 1934 zu leisten, da dann ihre Frist abgelausen ist.
MeitsabzMea der WS«, ttir die Wehrmacht
Berlin, 19. Februar.
Um die Verbundenheit der Wehrmacht mit Volk und Staat zum Ausdruck zu bringen, hat der Reichspräsident in Verfolg des Gesetzes zum Neuaufbau des Reiches ans Vorschlag des Reichswehrministers eine Verordnung erlassen, welaze das Hoheitsabzeichen der NSDAP, auch bei der W ehrmacht einsühr t.
Die Landeskokarde an der Dienstmütze des Neichsheeres wird in Zukunft durch das Hoheitsabzeichen in silberner Ausführung ersetzt; an der Schirmmütze der Offiziere und der Neichsmarine wird es in goldener Ausführung über der Neichskvkarde getragen, ebenso an der Marinemannschaftsmütze. Am Stahlhelm wird ans der rechten Seite das
Schild mit den Reichsfarben schwarz-weiß- rvt. auf der linken das Hoheitsabzeichen angebracht, beim Reichsheer in weißer, bei der Reichsmarine ui goldgelber Ausführung.
Ferner wird das Hoheitsabzeichen an der Uniform getragen beim Reichsheer aus der rechten Brustseite deS Nockes bzw. der Bluse in silbergrauer Stickerei, an der Bekleidung der Reick>smarine in Höhe des zweiten Rockknopfes in goldener, bzw. goldgelber Stickerei.
Die neuen Abzeichen sind zurzeit in Bearbeitung. Der Zeitpunkt des Anlegens wird besonders besohlen werden.
Fristablaus kür zujchußsmMkiirg zur GMudeinslündsetzum
Berlii, 19. Febr. In seiner Rede am 13. Februar hat sich Staatssekretär Reinhardt dahin geäußert, daß auch mit den Gebäude- instandsetzungsarbeiten am 31. März nicht Schluß gemacht und das Baugewerbe, sowie die Baunebengewerbe, daS ganze Jahr 1934 hindurch genau so stark beschäftigt sein würden wie gegenwärtig.
Wie wir auf Anfrage von zuständiger Stelle erfahren, werden im allgemeinen Zuschüsse für Gebäudeinstandsehungsarbeiten über de n 31. März hin ns nicht mehr gewährt. Es gibt aber zwei Ausnahmen: 1. wenn die in Angriff genommenen Arbeiten derart sind, daß sie innerhalb der Frist nicht bewerkstelligt werden konnten; 2. wenn durch Frost und ähnliche Ereignisse die rechtzeitige Arbeitsdurchführung unmöglich geworden ist.
Einfiedler erschlügt seinen Mitbruder
Entsetzliche Bluttat bei Straubing
Straubing (Niederbai,'ernt, !9. Februar.
Tie kleine 9 Kilometer von Straubing entfernte Ortschaft P e r t a in war in den frühen Morgenstunden des Sonntags der Schauplatz eine-:- eurseiüichrn Verbrechens.
Gegen 9ZZ0 Uhr wurden die Bewohner durch heitigetz Glockenläuten alarmiert. Ein zufällig des Wegs kommender Manu häkle au der Südseite der einige hundert Nieter vom Dorf enlscrnt liegenden Kirche starke N a u ch e u t w i ck l u u g bemerkt. Die unmittelbar daraus an Ort und Stelle eintres- feude Feuerwehr bersuchte, da sämtliche Türen versperrt waren, im nahen Mesner- Hans, das zwei Einsiedler bewohnten, dir Schlüssel zur Sakristei zu erhalten.
Ten in die Stube Eintrrtrnden bot sick: ein schauerlicher Anblick: Der eine Einsiedler Erhärt Mock, (ag tot in seinem Bett. Sein Mttbrnder, Michael W n r z e r , hatte ihm m bestialischer Weise mehrere Hiebe aus die rechte Halsseite versetzt, so daß beinahe der Kopf vom Rumpf getrennt war. Bevor der Täter die Flucht ergriff, reinigte er an der vor dem Haus befindlichen Wasscrleilnno das Beil, das er benutzt hatte, säuberlich von allen Blntspnren und zündete dann dir Sakristei an. Die ganze Einrtchttnia der Sa kristei, darunter wertvolle Meßgewänder und Meßbücher, wurde ein Raub der Flam men. Die Kirche konnte gerettet werden.
Bis in die späten Nachmittagsstundeii nun es trotz eifrigen Fahndens der Polizei nicko gelungen, des Täters habhaft z» werden Das Motiv der Tat liegt noch völlig iw Dunkel.
Ein Tatsachenbericht von den Kämpfen der NSDAP, um die NeichSiMiptstadt ^>4f Bon Wilsrid Bade
ISZZ ds Verlsq öuarr i, llirtb ö m. d 8. IHiiiicl-.sn
Was sie da lesen, ist ein Befehl der geheimen Aufstandsleitung der KPD. an die unterstellten Terror- und Kampsverbände, datiert vom 28. Februar, vom Tage nach dem Reichstagsbrand.
Sie lesen:
„Liebe Freunde!
Wir haben uns über die augenblickliche Lage unterhalten und dabei eine Reihe von Entschlüssen gefaßt.
1- Im Kampf gegen den faschistischen Terror wehrhafte Masseiinotwehr.
2. Entwaffnung der faschistischen Banden.
4. Bewaffnung der Arbeiter und armen Bauern.
4. Verbrüderung der antifaschistischen Polizeibeamten mit der Arbeiterschaft.
5- Proteststreiks.
^Der Ausbau des breitesten Massen- Lelbstschiitzes, die Einrichtung eines regel- müßigen Patrouillendienftes, gemeinsam »nt dem Reichsbanner, der SPD. und den christlichen Arbeitern müssen unver- Ksllltch in Angriff genommen werden. Möglichst vielseitige Mobilmachungs- Methoden ... Sirenen, Hörner, Signalpfeifen. Durchführung von Kämpfen, Demonstrationen ..."
nicht? ^ durch die Zähne und sagt
nehmen sich das zweite Blatt » nhfalls datiert vom 26. Februar.
„Befehl:
1. Der Kampfbiind ist sofort in zwei Formationen zu teilen. Kameraden mit Waffen bilden eine Formation für sich. Kameraden ohne Waffen sind als Kuriere zu verwenden.
2. Pis Samstag muß dem Reichskurier gemeldet sein, wieviel Waffen in euren Bezirken vorhanden sind. Karabiner, Gewehre. Pistolen, Handgranaten, eventuell MG. Wieviel Munition. Besondere Anweisung über Sprengstoff.
3. Der Kampsbund, Verein, Partei und RMS. ist sofort in höchste Alarmbereitschaft zu versetzen.
4. Die eiiigesetztenHrlfspvlizisteii sind, wo mau sie trifft, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu erledigen. Kein Faschist darf mehr über die Straße gehen.
5. Alle strategischen Punkte der Nazis sind festziistellen.
6. Ans Nazi ist kein Pardon zu geben. Höchste Alarmstufe Wahltag 5. 3.,
abends 12 Uhr.
Eintreffen der Alarmmeldung. Positive Anweisung über Operationen stm Reich. Eintreffen des Reichskuriers ..
Schulz rafft die Papiere zusammen und stiefelt damit zum Standartenführer. Ter wirft einen Blick hinein und saust damit los und nach einer knappen Stunde hat Hitler die kommunistischen Aufstandsbefehle auf seinem Schreibtisch liegen.
Und noch etwas anderes liegt auf diesem Schreibtisch.
Nämlich eine Anweisung der Kommune für den Straßenkamps. Ein niederträchtiges Dokument.
„... es genügen nicht mir Schußwaffe» und Sprengstoffe. Anzuwenden sind vor allem chemische Mittel. Ans anstürmende
Schutzpolizei sind mit hochprozentiger Säure gefüllte Weithalsflaschen anszu- schütten, gegen die Brust des Beamten geschleudert, machen sie sofort kampfunfähig. Je saugfähiger der Wasfenrock, desto unrettbarer setzt sich die Flüssigkeit fest. Panzerwagen sind durch Wersen von Benzin- und Venzolslaschen und brennenden Lappen in Brand zu setzen. Durch niuiiiterbrvchciie Würfe ist das Feuer zu nähren. Die Werfer hierfür sind planmäßig in den Straßen zu verteilen. Kvn- densmilchdosen mit einem Loch sind gut z» verwenden. Dies alles sind auch ausgezeichnete Mittel, Verwirrung ins Publikum zu tragen ..."
Die Kommune hat an alles gedacht. An i Handgranaten, an Bvmben. an Gas und ! Säure, an Beile und Slrickleitern und Brechstange» Tie Neichshauptstadt ist aus Karten militärisch vorbildlich in Bezirke und Anfmarschstraßen eiiigeteiit jede Polizei- ttnterknnfl und jedes SA.-Heim ist sorgfältig vermerkt.
So also lagen die Dinge, als die Berliner ahnungslos zu den Wahlurnen spazierten.
Schwer sind die nächsten Tage für die SA.
Nus der Oberfläche dieser Tage rauscht der Jubel der Massen, formieren sich die politischen Kräfte, schreiben die Zeitungen vom Anbruch einer neuen Zeit, nörgeln, vermuten, kombinieren — und sind so ahnungslos wie immer.
linier der Oberfläche aber, im stillen arbeitet die SA. Es ist nichts geworden mit dein Ausrnhen.
Tie SA. hat Dienst, Dienst und wieder Dienst. Die SA. hat Berlin erobert.
Nim muß sie daran gehen, Berlin zu säubern. Die Natten, die noch lauernd und
^ hoffnungsvoll in ihren Löchern sitzen, müsse» ansgeränchert werden.
Und die SA. räuchert die Ratten aus.
In einer Woche ist alles vorbei.
Es ist nicht ganz still dabei abgegangen. Es ist geschosseil und gehalten worden, es gibt Krawall und es gibt Tote. Aber eines gibt es nicht mehr: einen roten Aufstand.
Hinter dem Stacheldraht der Konzentrationslager werden die Franktireurs der roten Revolte eingesperrt.
Das 'Reich ist gerettet.
März und April sind vergangen.
Die SA., die schwere Arbeit getan hat, kehrt zurück. Kein Eichenkranz schmückt die braune Kappe. Keine Blumensträuße leuchten an den braunen Hemden.
Dafür wartet ihrer die höchste Ehre: wenn sie bisher allen marschierte, so marschieren jetzt Millionen mit ihr.
Anderthalb Millionen stehen auf dem Tempelhofer Feld und die Stadt ist ein ein ziges Fahnenmeer.
l. Mai! Tag des deutschen Arbeiters. Tag, da der Arbeiterstand einmarschiert ins Vaterland.
Und die grellen Lichter der Scheinwerfer treffen auch das feierliche Gesicht des Proleten Schulz.
Des Proleten Schulz?
Es gibt keine Proleten mehr.
Es gibt nur noch Arbeiter in Deutschland.
Und an diesem Abend sagt Schulz dasselbe. was der Führer sagt und was die SA. sagt und was die ganze NSDAP, sagt ! und was jetzt ein ganzes befreites Volk erleichtert, hoffnungssroh u.i>) entschlossen sagt:
! „Kinder, Kinder... und nun an die Ar- ! beit!"
l Ende.