Leite 4 Skr. 33

Der Gesellschafter

Letzte Nachrichte«

Erster EMmerikli-Wtpvst-

Rio de Janeiro, 8. Febr. Das erste Flug­zeug des Südatlmititverkehrs der Deutschen LufthansaTaifun" ist am Mittwoch um 17.10 Uhr Greenwicher Zeit in Natal ge­landet. Die Post wird Donnerstag abend in , Rio eintrcffen.

Mit der Ankunft des Dornier-Wat D 2399 ..Taifun" der Deutschen Lufthansa in Natal, wo er um 17.08 Uhr (MEZ.) eintraf, ist der erste Flug im planmäßigen Luftpvstdieust über den Südatlantik beendet worden. Be­kanntlich hatte dieser Flug am 3. Febr. mor- , gens 9 Uhr mit dem Start des Heinkel- schnellslugzeuges He 70 in Stuttg a r t zur ersten Etappe nach Sevilla begonnen. Von dort wurde die erste Post nach Las Palmas und schließlich nach Bathurst (Britisch-Gam- bien) gebracht, wo die eigentliche Atlantik­strecke begann. Heute morgen 1.05 Uhr wurde derTaifun" unter Führung von Flugkapitäu Blankenburg, zweiten Flug­zeugführer Blume. Flugmaschinist Grusch- witz und Flugtnnker Fechner von Bord des Flugstützpunktes Westfalen mit dem Heinkel» katapult abgeschossen, um sodann 17.08 Uhr in Natal zu landen. Das Ziel des 13 900 Kilometer langen Flugweges ist Buenos Aires, das nunmehr von den deutschen Flug­zeugen des Brasilianischen Syndieato Con- dor in Rio erreicht werden muß.

Nach Bekanntwerden der Landung des Taifun" in Brasilien sandte der Reichs­lustfahrtminister Göring folgendes Tele­gramm an den brasilianischen Außen­minister:

Anläßlich des ersten planmäßigen Post­fluges über den Atlantischen Ozean bitte ich Euer Exzellenz, den Tank für die Unter­stützung, welche die Regierung Brasiliens dem Zustandekommen dieser Planmäßigen Luftpostverbindung entgegenbrachte, ent­gegenzunehmen. Die Deutsche Lufthansa wird als erste Luftverkehrsgesellschaft einen regelmäßigen Luftverkehr über den Atlantik betreiben. Sie wird hierbei vom Luftschiff Graf Zeppelin" unterstützt, für das die bra­silianische Negierung in weitzügiger Weise einen Hafen bei Rio einzurichten bereit ist. Die tatkräftige Hilfe der brasilianischen Negierung für den geplanten Transozean- lnftverkehr wird den Namen des Präsiden­ten der Bundesrepublik und seiner Verant­wortlichen Minister mit der Entwicklung der Verkehrsluftfahrt unauslöschlich verbinden.

Der Reichsmiuister der Luftfahrt gez.: Gvriug."

Z Lote bei der EAWexplosion bei Norderney

Hamburg, 8. Febr. Zu der Explosiva eines Tankschiffes bei Norderney erfahren wir, daß es sich um das deutsche Tankmotorschiff Sturmvogel" handelt. Das Tankschiff be­fand sich aus der Fahrt von Amsterdam nach Stettin. Von den zur Hilfeleistung herbei­geeilten holländischen Seglern wurde an der Unglücksstelle außer einigen Holzteilen nichts mehr gefunden. Der Kapitän und die vier­köpfige Besatzung muß als verloren betrach­tet werden.

Der

Arbeitsdienst im Frühjahr

Berlin, 8. Febr. Der Reichsarbeitsführer, Staatssekretär Hier!, gewährte einem Mit­arbeiter desAngriff" eine Unterredung über den Arbeitsdienst, der folgendes zu entneh­men ist:

Während der Arbeitsdienst im Jahre 193L nur 26 602 882 Tagewerke leisten konnte, ha: er mit durchschnittlich 228 778 Mann im Jahre 1933 nicht weniger als 68 754 984 Tagewerke geleistet. Bon diesen Tagewerken entfielen allein f a st 29 Millionen auf Boden- Verbesserung, 10 Millionen auf Ver kehrsverbesserung und mehr als 4Z4 Millionen auf Forstarbeiten und über 3 Millionen auf Arbeiten zu Siedlungszwecken.

Der Reichsarbeitsfnhrer wandu sich des wei­teren mit Entschiedenheit gegen verschiedene Gerüchte, die von Unverantwortlichen in Um­lauf gesetzt worden seien. Es sei da behaupte! worden, daß der Arbeitsdienst einer anderen Organisation angegliedert werden solle. Dieses Gerücht entbehre jeglicher Grundlage. Ter Arbeitsdienst, aus der nationalsozialistischen Bewegung heraus geboren, bleibe ein Glied der Bewegung, aber seine Selbständigkeit, seine eigenen Gesetze und eigenen Lebensformen seien für ihn lebensnotwendig. Staatssekretär Hier! äußerte sich sodann abschließend in kurzen Wor­ten über die Zukunft des Arbeitsdienstes. Im Augenblick sei für die 250 000 Frei­willigen Arbeit für Iahre hiu - aus s ich e r g e st e l I t. Der Arbeitsvorrat in Deutschland sei aber unendlich größer. In einer besonderen Abteilung der Ärbeitsdienst- führung, die sich mit der reinen Erfassung der Arbeitsmöglichkeiten befasse, habe man einen A r b e its v o r ra t s e st g e st e l l t, der f ü r 5 0 0 0 0 0 Bl a n n anf 2 0 I a h r e g e- uüge n würde.

EKwmr Unfall eines EA.-SberMrers

Potsdam, 8. Febr. SA.-Oberiührer Geher der Führer der Brigade 27, erlitt einen eigenartigen Unfall, der sehr schwere Folgen hatte. Oberführer Geyer bewegte sein Pferd in einer geschlossenen Reitbahn. Plötzlich stürzte sich das Pferd einer jungen Reiterin auf das Pferd des Obertruppführcrs, bäumte sich auf und biß zu. Das wild gewordene Tier verbiß sich in dem linken Unterarm des Oberführers und gab ihn nicht wieder frei. Erst nach längerer Zeit gelang es, den Arm sreizubekommen. Es stellte nch heraus, daß der linke Unterarm und das Handgelenk gebrochen waren.

FamilienkraMid

Cuxhafen, 8. Febr. Eine Aamilientragödie oie zwei Todesopfer forderte, hat sich am Mittwoch in Cuxhaven zugetragcn. Zn seiner Wohnung erschoß der Kriminal­kommissar Fritsch seine Frau und beginn daun Selbstmord. Der Beamte dürfte die ^.at wegen der langjährigen Krankheit seiner Frau beaangeu haben.

Sturm über NorbdeutWand

Hamburg, 8. Febr. Seit den frühen Mor­genstunden des Donnerstag fegte ein star­ker Sturmwind über ganz Norddeutschland und die Küstengebiete. Gegen 9 Uhr hatte der Sturm auf der Nordsee und über der Ostsee bereits Stärke 10 erreicht. Inzwi­schen hat der Sturm sich zum Orkan ent­wickelt und ist nach Westen gedreht, so daß für die deutsche Nordseeküste erhöhte Sturm­flutgefahr droht.

Im Laufe des Donnerstags haben sich die Witterungsverhältnisse an der Nordseeküste weiter v e r s ch l e ch t e r t. Zur Ebbezeit stieg das Wasser, anstatt zu fallen. Die An­wohner des Hamburger Hafens machen sich aus das Schlimmste gefaßt.

Für die deutsche Nordseeküste drohte abends erhöhte Stnrmflntgefahr. In der Nälzr des Hoheweg-Leuchttnrmes geriet Donnerstag vor­mittag der FischkutterCondor" aus Wil­helmshaven in Seenot. DasSchiffistu n- tergegangen. lieber das Schicksal der Besatzung war noch nichts zu erfahren. Einige Fischdampfer, die in dem Hafen einliefen, haben erhebliche Schäden erlitten.

Die Schiffahrt hat durch den starken Sturm allerlei Verzögerung erfahren. So konnte der Hapag-DampferNeuyork", der Mittwoch abend von Bremerhaven nach Hamburg aus- laufen sollte, erst Donnerstag früh die Colum- bia-Kaje verlasse! Lloyd-DampferGeneral oon Steuben", der Donnerstag morgen aus- laufen sollte, muß erst günstigeres Wetter ab- warten.

Funkturm Fulöbüttel eingestürzi

Dem schweren Sturm ist ani Tonnerstag­aachmittag auf dem Flugplatz in Fuhlsbüttel einer der beiden großen Funktürme zum Opfer gefallen. Der ganze Funkturm stürzte unter sonnerähnlichem Krachen zu Boden. Personen sind nicht zu Schaden gekommen.

Man befürchtet, daß auch der 2. Funkturm

dem Sturm nicht gewachsen sein wird. Die Feuerwehr hat bereits Vorsichtsmaßnahmen .'rgriffen.

Der Schaden ist zwar erheblich, doch steht demgegenüber, daß ohnehin die Beseitigung die­ser i um Fuuktürme geplant war. Der Flug- oerteyr ist durch den Einsturz des Funkturmes nicht behindert. Auch im Innern der Stadt hat der Sturm an verschiedenen Stellen durch Abreißen von Dächern und Eindrücken von Schaufensterscheiben Schäden angerichtet. Im Altonaer Hafen sind 2 Fahrzeuge beschädigt worden.

Weil im SerekeDrozeß aufgehoben

Leipzig, 8. Febr. Das Reichsgericht hob am Donnerstag in Abweichung von den An­trägen des Neichsanwaltes das Urteil des Landgerichts I Berlin vom !6. Juni 1938 insoweit auf, als der frühere Reichskvmmi- far für Arbeitsbeschaffung, Dr. Gereke. wegen fortgesetzter Untreue, und der Ver- bandSsekretär F r e y g a n g wegen Beihilfe hierzu zu 2'/- Jahren bzw. 4 Atonalen Ge­fängnis verurteilt sind und das Verfahren gegen diese Angeklagten im Falle des Hin- denbnrg-Wahlfvnds ans Grund des S t r a f s r e i h e i t s g e s e tz e s einge- st e l l t ist. Tie Sache wird zu n o ch m a l i- g er Ve r h a n d l n n g und Entscheidung an die Bvrinstanz znrückverwicsen.

In den Entschcidungsgründen wurde be­tont. daß das angefochtene Urteil in tat­sächlicher und rechtlicher Hinsicht lückenhaft kci, so daß es dem Reichsgericht keine Grund­lage für eine abschließende rechtliche Wür- I vignng biete. Insbesondere litten die Fest- j stellnnaen über das Rechtsverhältnis Dr.

_ Freitag, den S. Februar 1 ji:y

Gerekes zu dem jeweiligen Besitzer der Be,, bandszeitschriftDie Landgemeinde" an st» klarheiten. Das angefochtene Urteil b» gnüge sich mit summarischen Feststellung^, Auch die bisherigen Feststellungen über dst! Anwendung der Amnestie lasse eine Nach, Prüfung nicht darüber zu, ob die Voraus fetzungen für eine Niederschlagung des sahrens aus Politischen Motiven im gchs, des Hindenknirg-Wahlfonds gegeben seien. !

Bildhauer August Krauß geftor-W

Berlin, 8. Febr. Der mit der stellber. tretenden Wahrnehmung des Amtes de» Präsidenten der preußischen Akademie de, Künste beauftragte Bildhauer Prof. August Kraus ist am Donnerstag vormittag st, Alter von 65 Jahren am Herzschlag 'ver­schieden.

Gestorbene: Marie Gütz, Oberbahnineisters Wist we. 75 I Hirsau / Marie Lutz, geb. Est,' comino, 61 I., Hirsau.

Das Wetter

Der Festlandshochdruck schwächt sich ab. Von Skandinavien nähert sich eine starke Depression. Für Samstag und Sonntag iii daher vielfach bedecktes, zu Unbeständigkeit neigendes, mäßig kaltes Wetter zu erwarten.

Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten

Hauptschriftleiter und verantwortlich für de»: gesamten Inhalt einschl. Anzeigen: Hermann: Eötz, Nagold: Verlag:Gesellschaftern G. m. b. H.i Druck: E.W. Zaiser «Inhaber:!

Karl Zaiser) Nagold. i

D. A. d. l. M. 2600

Handel und Verkehr

Viehmärkte. Biberach: Ochsen 280 326, Kühe 120245, Kalbeln 210350, Jung­rinder 90155 RM. Münsingen: Farren 180350, Ochsen 150350, Kühe 160 -340, Kalbeln 165330, Jungvieh 80 bis 180 RM. Wangen i. A.: hochträch­tige Kalbeln 320 NM.' das Stück, Farren 2325, Rinder 2628, Kühe 20 RM. je Ztr.

Schweinemärkte. Biberach: 1 Paar Milchschweine 3644 NM. Mün sin­gen: Milchschweine 1620, Läufer 2830 RM. Wangeni. A.: Ferkel 818 RM. ! Weilderstadt: 1 Paar Milchschweine ! 25-36 NM.

> Sulzcr Viehmarkt b. 7. Febr.: Ochsen 650 i bis 700, Stiere 350550 RM. Pro Paar, ! Kühe 200300, Kalbinnen 200350, Rin-

> der 90180 NM.

f Schweinemärkte. Sulz a. N.: Läufer 60. ! Milchschweine 2644 NM. Pro Paar.

Gaildorf: Milchschweine 1218 RA!. ^ S p a r ch i ir g e n: 1 Paar Milchschweinc ^

2530 RM.

Nürnberger .Hopsenbericht v. 7. Febr.: Keine Zufuhr. 200 Ballen Umsatz, Haller­tauer 200230, fest.

Biberacher Fruchtinarkt b. 7. Febr.: Geriti 7.908, Haber 6.807.20 RM.

Pforzhermer Edelmetallpreise v. 8. Febr.: Gold 2825, Silber 41.3042.10 RM. d. Kg., Reinplatin 3.50, Reinplatin 96"/« mit l Pall. 3,45, Reinplatin 96°/» mit 4"/° Kupier 3.35 RM. das Gramm.

Gmünd. Wiirtt. Edelmetallpreise vom 8. Febr. Feinsilber Grundpreis 41.30; Fein-, gold Verk.Preis 2825 RM. das Kg., Rein- ^ Platin 3.50, Platin 96"/n mit 4°/» Palladium ^ 3.45, Platin 96"/o mit 4°/o Kupfer 3.35 RM. ^ das Gramm. !

Echfen j Bullen

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Kühe

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Fresser

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Schafe

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11 3

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380

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Färsen lKalbimien)

8 2

6. 2.

6) vollsleischige.

2527

d fleischige . ....

2324

2628

ck) gering genährte ....

--

2l25

2425

2224

2021

Fresser

mäßig genährtes Jungvieh

_

Kälber

») beste Mast- und Saugkälber

3639

K) mittlere Mast- ».Saugkälber

3235

2628

d geringe Saugkälber . . .

26SO

ck) geringe Kälber ....

2527

Schweine

2325

d Fettschweine über 300 Pfd.

2223

Lebendgewicht.

V) vollfleischige von etwa

4748

47-48

240300 Psd. Lebendgewicht

4647

474S

2126

d vollfleischige von etwa

200240 Pfd. Lebendgewicht

4547

47

1518

6) vollsleischige von etwa

444L

1017

160200 Pfd. Lebendgewicht

4244

710

») fleischige von

120I60Pfd. Lebendgewicht

4344

k) unt. 120 Pfd. Lebendgewicht

2931

«) Sauen.

35-«

O ch s e n

d vollfleischige auSgemästete höchsten Schlachtwertes I jüngere . , . . .

2. ältere , , .

sonstige vvllsteischige. d fleischige .

ck) gering genährte . . .

Bullen

s) stnigere. vollfleisch. höchsten Schlachtwertcs ....

V) sonstige, vollfleischige oder

ausgemästete.

d fleischige.

cl) gering genährte . . .

K ü h e

s> jüngere, vvllfleisch höchsten Schlachtwertes ....

6, wnstige, vollfleischige oder ausgemästete ....

d fleischige.

<1» gering genährte . . .

Fär'en (Kalbinnen!

»i oollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes .

i Marktverkauf: Großvieh wegen zu gerin- j gen Auftriebs nicht nvtiert. Kälber mäßig, ' Schweine langsam.

Fleischmarkt: Farrenfleisch 3945, Rind­fleisch, fett 4854, mittel 42 -46, gering 3S bis 41, Kuhfleisch 2235, Kälber 53SS, Schweine 6672, Hammel 6670.

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