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Die Wer des Jahrestages der Nationale!! Erhebung

Berlin, 30. Jan. Mil großem Stolz und frohem Herzen gedenkt die Bevölkerung der Reichshauptstadt des Tages, an dem das große Ziel des Nationalsozialismus in Er- füllung ging. Noch nie hat man in den Straßen Berlins so viele Fahnen gesehen. Es gibt keinen Fahnenmast, an dem nicht das siegreiche Hakenkreuzbanner oder die ruhmreichen Farben des Weltkrieges flat­tern. Und auch darin spiegelt sich das große Einigungswerk: Ebenso wre in den Bürger­gegenden sehen die Straßen in den Arbeiter­vierteln aus, ein einziges Fahnenmeer! Alle Verkehrsmittel fahren beflaggt durch die Straßen. In vielen Betrieben, in denen kurze Feiern stattfanden, standen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Reih und Glied neben­einander.

Besonders würdevoll waren die Feiern in den Schulen. In kurzerr Ansprachen wurde auf die Bedeutung de heutigen Tages hingewiesen. Lehrer und Rektoren schilderten die Bedeutung der Umgestaltung des Staates und der Errichtung der Volksgemeinschaft. Dem Wunsch der Regierung entsprechend fan­den bei den Behörden nur kurze interne Feiern statt.

Von größeren Feiern ist bewußt abgesehen worden. Statt dessen hat die Regierung eine besonders würdige Form gefunden, ihre Ver­bundenheit mit dem Volke darzutun. Der Jahrestag steht im Zeichen der sozia- listischen Tat und es wird heilte mittag kaum einen Volksgenossen geben, der hun­gern oder frieren wird. Seit 8 Uhr sind Zehntausende freiwilliger Helfer unterwegs, um die große Sonderspende des Winterhilfs­werkes an die Bedürftigen zu verteilen. So mancher versteckte politische Feind hat heute in ehrlicher Anerkennung der vielen sozialen Leistungen der Regierung und der Partei dem Volksgenossen die Hand zur Versöhnung gedrückt.

An den Gräbern der in unerschütterlicher Treue für die Bewegung Gefallenen haben sich in den Vormittagsstunden die Abordnun­gen der Sturmabteilungen eingefunden, um im stillen Gedenken den Dank an ihre Kame­raden abzustatten für das große Opfer, das sie bringen mußten, ehe das große Ziel des Nationalsozialismus erreicht werden konnte.

Eine besondere Ehrung für den Volkskanzler Adolf Hitler hatte sich die Hitlerjugend ausgedacht. Gegen 9 Uhr marschierte eine große Schar der Hitler­jugend mit Bannern und einem Spielmauus- zug vor der Reichskanzlei auf. Sie begrüßte ihren Führer mit dem Badenweiler-Marsch; andere Märsche und Lieder wlgten. Nach IV» Stunden ging es mit klingendem Spiel durch die Wilhelmstraße und über die Straße UnteT den Linden nach dem Lustgarten, von wo vre begeisterten Jungen sich nach Hause begaben.

An der Morditelle und am Vrade MalkowMö

Am Hause Wallstraße, jetzt Maikvwski- Straße 52. in E'-a bürg künden zwei Bronzetaseln von der ruchlosen Tat kom­munistischen Gesindels heute vor einem Jahr. Hier in der dunklen Straße fielen der Führer des Sturms 33, Hans Eberhard Maikowski, und der Polizeivberwacht- meister Joseph Zauritz zu einem Zeit­punkt, als mit wehenden Fahnen die natio­nalsozialistischen Kämpfer von der erheben­den Ehrung für den Volkskanzler zurück- kekrten.

Gewaltige Kundgebungen in der Reichshanptftadt

Ein großes Hakenkreuz aus Tannengrüu. Girlanden und ein frischer Kranz schmücken die Erinnerungstafeln. vor denen sich dauernd Menschen stauen, die in Ehrfurcht den deutschen Gruß entbieten, der mit den beiden Gefallenen allen Todesopfern der Bewegung und der Polizei gilt. Auch die letzte Ruhestätte Maikowskis aus dem alten Jnvalidenfriedhof ist herrlich geschmückt. Kameraden halten die Ehrenwache.

AusMen -er RMZtvehrlvlUbe vor dem Ehrenmal

Unter den Linden bildete die Menge Vvni Schloß bis zum Königsplatz hinunter ein enges, undurchdringliches Spalier. Beson­ders dicht stauten sich die Massen vor dem Ehrenmal, wo die Reichswehrehrenwache mit verstärkter Mannschaft zur Ablösung auf­marschieren sollte. Um 12.30 Uhr ertönte vom Brandenburger Tor Marschmusik und Tausende von Händen flogen zum Hitler- Gruß empor, als die Reichswehrehrenkom­pagnie mit klingender Marschmusik anrückte und vor dem Ehrenmal in breiter Front Aufstellung nahm. Kurze Kommandos des Hauptmanns: Präsentiert das Gelvehr! Ver­gatterung. Dreifacher Trommelwirbel des Spielmannszuges, das Deutschlandlied und das Horst-Wessel-Lied klangen ans. und die Ehrenwache nahm in schneidigem Parade­schritt die Ablösung vor. Dann formierte sich die graue Kolonne erneut zum Vorbeimarsch vor dem Ehrenmal.

Auch das Ministerpräsidentenpalais in der Albrecht-Straße war von einer begei-

sternugsfrvheu Menschenmenge umlagert, die die gegen 12 Uhr hier ausmarschierende Stabswache Göring mit brausenden Heilrufen empfing.

Begeisterte Kundgebungen vor dem KlnMrvrWS

Im Lause der Bvrnuttagsstunden fanden sich vor dem Palais des Reichspräsidenten in der Wilhelmstraße, besonders aber vor der Reichskanzlei eine große Anzahl Schaulustiger ein, um die Ereignisse des Tages, die sich im Regierungsviertel abspielen sollen, aus näch­ster Nähe zu beobachten. Dicht gedrängt um­säumten die Menschen das Palais. Die Be­geisterung stieg von Stunde zu Stunde. End­lose Heilrufe hallten über den Platz, und obwohl bekannt wurde, daß ein Empfang der Reichsregierung beiin Reichspräsidenten nicht stattfindet, wollten die Menschen von ihren Plätzen nicht weichen noch wanken. Die Ge­duld der Wartenden wurde auch belohnt, denn kurz vor 13 Uhr zeigte sich der Führer, mit Jubel begrüßt, am Fenster. Gegen 13 Uhr erschien dann unter Führung des Vizekanzlers von Papen die Reichsregie­rung in der Reichskanzlei. Bei ihrer Ankunft wurden den Ministern herzliche Kundgebun­gen bereitet, die sich wiederholten, als das Kabinett die Reichskanzlei verließ. Beson­derer Jubel scholl der Laudespolizeigruppe General Göring entgegen, die auf ihrem Wege zur Ablösung der Wache in der Prinz- Mbrecht-Straße durch die Wilhelmstraße marschierte./

Reichsstallhaller Murr zum Jahrestag der deutschen Revolution

Neichsstatthalter M urr nimmt in der Sonderbeilage desNS.-Kurier" zum Jahrestag der deutschen Revolution das Wort. Er schreibt u. a.: Der Weg der nationalsozialistischen Bewegung war bisher und muß immer sein der Weg der un­erbittlichen Konsequenz. Als Hitler im Jahr 1925 die Hakenkreuzfahne wieder aufzvg, gab es in Deutschland eine Reihe völkischer Männer, die an der Spitze von kleinen und großen Organisationen Anspruch darauf erhoben, Führer zu sein. Ihnen setzte Adolf Hitler nichts anderes gegenüber als die klare Erkenntnis, daß eine Schlacht nicht mit einem Soldatenrat, sondern durch einen einheitlichen Willen und e i n e n Führer gewonnen werden könne.

Die Entwicklung der folgenden Jahre be­wies die Richtigkeit dieser Erkenntnis. Immer stärker und mächtiger erhob sich die nationalsozialistische Bewegung aus der Vielzahl völkischer Organisationen. Die Ge­schichte wird Adolf Hitler und der national­sozialistischen Bewegung bezeugen müssen, daß auch Niederlagen nicht ihre Selbstsicher- heit zu erschüttern vermochten. Es stand für Adolf Hitler ruwerrückbar fest, daß der Nationalsozialismus, wenn er seine Mission erfüllen wolle, allein nur der Leitstern der deutschen Politik sein könne. Deshalb mußte er alle Angebote ausschlagen, die eine Kompromißlösung bedeutet hätten. Von diesen großen Gesichtspunkten aus gesehen war es schließlich von Nachgeordneter Be­deutung, zu welchem Zeitpunkt der National­sozialismus zur Macht gelangen würde. Ausschlaggebend war, daß er allein bestim­

mend fei. Die große Klarheit, die unerhörte Zähigkeit und beispiellosen Konsequenz, mit der Hitler seinen Weg ging, habe schließlich den Sieg davongetragen.

Zukunftssroh und stolz marschiert eine einst niedergebeugte Nation, einig im Wollen und einig im blinden Vertrauen auf die Führer. Der Marschtritt der Millionen dröhnt m das zweite Jahr der national­sozialistischen Revolution, von dem wir wissen, daß es wiederum ein Jahr des Auf­stiegs und des Friedens sein wird.

Aufruf der österrM. Landesleitung

Die Laudesleituug Oesterreich der NS.- DAP. veröffentlicht durch die Presse folgen­den Aufruf:

Nationalsozialisten! Das System in Oesterreich liegt in den letzten Zügen. Auch die Gewaltmethoden des Vizekanzlers, Major Fey, vermögen nicht den Widerstand des Nationalsozialismus in Oesterreich nieder- zuringeu.

Eingegaugenen Meldungen zufolge ver­weht inan nunmehr alS letztes Mittel durch Ausstreuung gefälschter Weisungen und Befehle sowohl der Lan­desleitung Oesterreich als auch der SA.» und SS.-Führung die Parteigenossenschaft zum Abbruch des Kampfes zu veranlassen. Hierzu stellt die Landesleitung Oesterreichs der NS.- DAP. ini Einvernehmen mit der SA.- und SS.-Führung fest, daß derartige Weisungen nicht ergangen sind und der Kampf in z e st e i g e r t e in M a ße w e i t e r g e f ü hrt

Ein Tatsachenbericht von den Kämpfen der NSDAP, um die Reichshauptstadt >7j Bon Wilsrid Bad«

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Sie waren gerade in Unter den Linden an- rekommen, aber das machte Wessel weiter deinen Kummer.

Er zog Schulz neben sich, diese schöne, breite Straße entlang und sang sein Lied:

Ob Ausmarsch oder Versammlungsschlacht Wir müssen es immer beweisen!

Ob vor uns die Schupopistole kracht.

Ob die Lust voller Steine und Eisen!

Ja in jedem Falle geht Mann für Mann Vom fünften Sturm an den Feind heran ...

Und dann trennen sie sich, der Sturm­führer Horst Wessel und der SA.-Mann Schulz. Der eine trollt sich in Richtung Vater Mehl und der andere in die Jüdenstraße.

Sie haben sich niemals wiedergesehen.

*

Kurz vor dem Parteitag des Jahres 1929 hatte Horst Wessel ein denkwürdiges Ge­spräch. Mit dem Dr. Phil. Hans Gerkenrath, Germanist und Sachverständiger für mittel­alterliche Kunst.

Dieses Gespräch fand statt au der Ecke Friedrichstraße und Unter den Linden und es dauerte anderthalb Stunden.

Der Doktor Gerkenrath nahm kein Blatt vor den Mund und genierte sich in keiner Weise, mit seiner Meinung herauszurücken.

Du hast eine geradezu vorbildliche Ge­schicklichkeit", sagte er ironisch,dir deine Zukunft zu versauen. Nur hätte ich dir in dieser Hinsicht etwas mehr Phantasie zuge- lraut. Scherz beiseite" und Gerkenrath

wurde ernstwas soll das für ei»en Sinn haben, in blödsinnigen Kneipen herumzu­sitzen und sich mit Marxisten herumzuprü­geln und überhaupt so ein stumpfes Lands­knechtsleben zu führen Mensch über­lege doch, ist das denn ein Lebensziel? Du bist doch schließlich Korpsstudent und außer­dem bist du ein vorzüglicher Jurist und kannst, wenn du willst, eine Bombenkarriere ^ machen. Und was machst du? Du steigst im ! Wedding herum und läßt dich blutig schlagen und schlägst selber wieder blutig. Mensch, Horst, wenn du Blut sehen willst, steig lieber auf Mensur und steche dich nach dem Kom­ment herum, wie es sich für einen Menschen deiner Bildung geziemt. Wenn ich dich so ansehe. Packt mich die kalte Wut über dich. Du kannst überdies noch sehr gut schreiben und bist überhaupt ein talentierter Kerl. Wie du als geistiger Mensch"

Horst Wessel bleibt brüsk stehen und hat Plötzlich eine scharfe Falte aus seiner sauberen und klaren Stirn.

Halt mal", sagt er,einen kleinen Augen­blicks Jetzt hast du mir endlich das Stich­wort gegeben. Ich bin mir darüber klar, daß du von dem, was ich dir jetzt sagen werde, nicht einen Hauch verstehst, ich könnte ebensogut chinesisch mit dir sprechen. Aber ich will einmal mit dir chinesisch sprechen. Die Sache sieht nämlich so aus: Tatbestand: ich stamme aus einem Pfarrerhause, gut er­zogen, ich habe mein Maturum gemacht, ich gehöre dem Kvsener SC an, Normannia, Alemannia, zwei ausgezeichnete Korps. Ich studiere Jura mit Lust und Liebe. Ich schreibe nebenher Gedichte und Novellen. Ich liebe Literatur und ich liebe Musik und ich bin also, wie du so treffend gesagt hast, ein geistiger Mensch. Ich habe auch ganz gute Manieren, nicht wahr, ich habe niemals den Fisch mit dem Messer gefressen und ich kann

einer Dame die Hand küssen, ohne daß diese Hand von meiner Nase feucht wird"

Horst Wessel unterbrach sich und lächelte, denn Gerkenrath hatte den Mund schmerz­haft verzogen.

Entschuldige Hans, ich war gerade dabei, in meinen handfesten SA.-Ton zu verfallen. Dir zuliebe werde ich versuchen, weiterhin gewählt zu sprechen. Also, ich bin ein geisti­ger Mensch, das haben wir sestgestellt. Ich habe mich in Goethe versenkt und ich liebe die Romantik, Schlegel, Tieck, Novalis ich liebe abgöttisch Hölderlin und ich kenne meinen Nietzsche und meinen Kant ich bin also ein geistiger Mensch. Und ich kann dir sagen und erläutern, was es mit dem ckolus svsntualis auf sich hat und wie das Recht der alten Römer zu Zeiten eines sehr geehrten Herrn Cäsar ausgesehen hat.

Ich kann also nicht oft genug wieder­holen, daß ich ein geistiger Mensch bin. Und jetzt hör gut zu. Ich habe diesen meinen geistigen Besitz einmal auf die Seite geschoben. Ich wohne in schauderhaften Buden, die nach Kohlsuppen und Gersten­kaffee riechen, denn ich esse meistens Kohl­suppe und trinke meistens Gerstenkaffee. Und ich prügle mich so oft es sein muß und es muß sehr oft sein auf der Straße mit verhetzten, deutschen Arbeitern herum uud mit Verbrechern und Zuhältern. Ich habe ein braunes Hemd und marschiere mit meinen Kameraden und diese meine Kame­raden sind einfache Arbeiter wie du diese deutschen Menschen, die vielleicht unsere besten sind, herablassend nennen würdest. Ich sitze in meinen Sturmlvkalen herum. Ich mache in der SA. vierundzwanzig Stunden Dienst am Tage und ich verdiene keinen Pfennig."

Nun ja", äußerte Gerkenrath unwillig, aber Wessel ließ ihn nicht zu Wort kommen.

Donnerstag, den' t. Februar ISZi

wird. Jeder einzelne Kämpfer erfülle wie bisher leine volle Pflicht."

MM Balkankonkerm

^ Belgrad, 30. Jan. Die Außenminister von Südslawien, Rumänien, Griechenland und der Türkei werden am 2. Februar in Bel­grad zu einer Konferenz zusammentreten, auf der die Frage eines Balkanabkommens behandelt werden soll. Die Einberufung der Konferenz wird ans die ablehnende Haltung Bulgariens gegenüber einem solchen Ab­kommen zurückgeführt.

Schluß mit den reaMonüren Umtrieben!

Ministerpräsident Göring beantragt Auf» lösung sämtlicher monarchistischer Verbände und Organisationen

Berlin, 80. Jan. Der preußische Minister- Präsident Göring hat in ferner Eigen­schaft als Chef des Geheimen Staatspolizet- amtes an den Reichsinnenminister Dr. Frick folgendes Schreiben gerichtet:

In den letzten Wochen mehren sich die Anzeichen einer unangebrachten monarchisti­schen Propaganda. Entgegen den Reichs­und Landesbestimmungen werden monar­chistische Verbünde und Organisationen ge- gründet mit der ausdrücklichen Maßgabe, Anhänger zu werben, insonderheit innerhalb der deutschen Jugend. Es hat sich weiter herausgestellt, daß diese Verbände gegen die nationalsozialistische Bewegung und somit gegen den heutigen Staat eingestellt sind. Vor allem aber beginnen sich in diesen Ver­bänden wiederum Staatsfeinde zu tarnen und zu sammeln.

Ich stelle daher den Antrag, sehr geehrter Herr Reichsminister, sämtliche monarchistischen Verbände und Organisationen mit sofortiger Wirkung aufzulösen und vor weite­ren derartigen Bestrebungen und Umtrieben zu warnen.

Der neue Staat ist nicht geschaffen wor­den im heftigen Kampf gegen links, damit jetzt wieder von anderer Seite neue Nutz­nießer eigene Interessen in den Vordergrund stellen. Jeder, der am Reiche und Staat Adolf Hitlers rührt, muß unerbittlich be­kämpft werden. So, wie ich in Preußen den Kommunismus niedergeschlagen habe, will ich mit gleicher Rücksichtslosigkeit und gleicher Härte auch mit anderen mit der national­sozialistischen Staatsführung unzufriedenen Elementen aufräumen, auch wenn sie sich monarchistisch verbrämt haben. Der neu« Staat kennt keinen Streit der Staatsform. Monarchie und Republik liegen beide fern. Beide haben versagt. Die einen haben di« Aufrichtung des neuen Staates zu verhin­dern getrachtet, die anderen haben nichts zu seiner Förderung getan. Die Achtung vor den Verdiensten großer Preußischer König« bleibt dadurch unberührt."

Wieder rin französischer Mamikandal

Andauernde Kundgebungen

Paris, 30. Januar. Nach einer HavaS- meldung aus Nancy ist auf Antrag der Staatsanwaltschaft von Bar - le - Duc der kaufmännische Direktor der Union Commer- ciale Industrielle et Agricole de L'Est, Emile Moreau, verhaftet worden. Das Unter­nehmen, dessen Sitz sich in Bar-le-Duc be­findet, hat kürzlich den Bankrott angemeldet.

Ich bin noch lange nicht am Ende. Also, ich habe alles, was mein geistiger Besitz ist. einmal auf die Seite geschoben. Und jetzt paß genau aus. Für mich bedeutet gar nichts: Sicherheit der Existenz, Aussicht aus Karriere, die Schätze der Kultur, der Geistig­keit. der Bildung, die Juristerei bedeutet sogar vorläufig nichts für mich und ich will dir mitteilen, daß sogar das ganze Leben für mich vorläufig nichts bedeutet solange dieses Volk in so grauenhafter äußerer und innerer Not haust. Solange dieses Volk keine Kultur und keine Geistigkeit und keine gesicherte Existenz hat, solange will ich von all diesen Gütern auch keines besitzen. Hoffentlich verstehst du, was ich meine, Ger­kenrath?"

Ter Freund zuckt die Schultern.

Natürlich verstehe ich das! Ich meine nur, Wessel, du wirst doch einsehen, daß man diesem Volke und überhaupt jedem Volke doch nicht die Kultur bringt, indem man sich auf Tod und Leben hermaprügelt und"

Doch!" ruft Wessel beinahe jubelnd, doch! Gerade! Mensch, jetzt kommen wir nämlich zum Kern der Sache. Glaubst du nicht, daß ich genau weiß, wieviele geistige Menschen sich abgestvßen fühlen von unseren rauhen Manieren nnd von unserer rauhen Sprache und unserer rauhen Aufmachung? Hans, das muß sein, das muß einfach sein! Erst muß das Haus gebaut werden, bevor man es einrichten kann. Erst müssen die Straßen gebaut werden, bevor man Wagen darauf fahren lassen kann. Zuerst muß unter allen Umständen die politische Existenz dieses Vaterlandes gesichert werden, bevor wir wieder an Goethe, Hölderlin, I. S. Bach und an alle Dinge, an denen sich die Seele erfreuen kan«, denken dürfen.

S-ptjchMG sorgt.