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Der Gesellschafter

Me Einigung über die Saarsrage in Gras

Oeffentliche Sitzung auf Samstag verschoben

wstgenommeu. Zn See seid, R e u t t e, K u f st e i n und anderen Orten wurden Geiseln festgeiwuunen. An der Innsbrucker Universität kam es zu n e u e n S t u d e n - tenkundgebungen. Die Hörer sangen das Horst-Wessel-Lied. Mehrere Papierböller explodierten. Als Polizei erschien, kam es zu schweren Zusa m m e n st ö si e n. Masienverhastnngen wurden auch hier vvr- genvmmen.

Neuer javanischer Vormarsch in Wna

Ultimatum an Tschachar

ep. London, 19. Jan. Nach Meldungen ans Peking haben die japanischen Trup­pen ohne ersichtlichen Grund in der chinesi­schen Provinz H o v P c i. nordwestlich von Peking, den Vormarsch angetreten.

Diesem Vormarsch ist ein Ultimatum der japanischen M ilitärbchör - den an die Proviuzregieruug in Tschachar voransgegangen, in dem die Räumung der chinesischen Stellungen bei Liminzn, eine Er­weiterung der entmilitarisierten Zone an der chinesischen Mauer und die Aufhebung des Verbots der Verbreitung mandschurischer Flugblätter gefordert wurde.

Polnischer Zude

schießt aus deutsche Sesandtschast

Warschau, 19. Jan. Vor der deutschen Ge­sandtschaft ereignete sich am Donnerstag ein unliebsamer Zwischenfall. Ter Jude Schaja B a ch m a n n gab ans einer «Lchreckschuß- pistole von der gegenüber liegenden Straßen­seite zwei Schlisse in der Richtung ans das Gesandtschaftsgebände ab. Er wurde von den diensttuenden Polizeibeamten sestgenommen und sofort auf die Polizeiwache abgeführt. Dort gab er an. als polnischer Staatsange­höriger vor kurzem aus Deutschland ansge- wiesen worden zu sein. Die Schüsse habe er als Protest gegen die Politik der Reichs- regiernng und gegen das Unrecht, das er an­geblich in Deutschland erleiden mußte, ab­gegeben. Es wurde kein Schaden angerichtet. Vachmann wurde darauf ins Untersuchungs­gefängnis gebracht. Der Chef des Protokolls im polnischen Außenministerium, Graf Rö­mer, hat dem deutschen Gesandten das Be­dauern wegen des Zwischenfalls zum Aus­druck gebracht.

12008 Mell« Wen aus Urlaub

Die ersten Urlauberzüge der GemeinschaftKraft durch Freude"

Uebereinkommen mit der Reichsbahn geschlossen Im Februar 12 Züge

ktc. Berlin, 19. Jan. Tie Verhandlungen des Amtes für Reisen, Wandern und Urlaub der NS.-GemeinschaftKraft durch Freude" sind, wie man im Propagandaamt der Ge­meinschaft erfährt, so weit gediehen, daß nun­mehr zu einer großen Tat geschritten werden kann. Die Verwaltung der Reichsbahn hat sich in entgegenkommender Weise bereit er­klärt, dem genannten Amt Sondcrzüge für je tausend Personen, mit einer ganz beträchtlichen Verbilligung des Fahr­preises zur Verfügung zu stellen die rest­lichen Kosten werden von der Deutschen Ar­beitsfront getragen.

Die Bedeutung dieses Abkommens mit der Reichsbahn läßt sich erst ermessen, wenn man bedenkt, daß bisher nur die wenigsten Ar­beiter in der Lage waren. Urlaubsreisen zu unternehmen. Selbst diese wenigen mußten sich das ganze Jahr hindurch Entbehrungen auferlegen, um nur ein kleines Stück unseres Vaterlandes sehen zu können. Die NS.-Ge- meinschaftKraft durch Freude", als Orga­nisation der Deutschen Arbeitsfront, bringt nun dem Arbeiter, der bisher nur die Werk­stätte, seine dumpfe Wohnung und vielleicht ein Stück der Umgebung seines Wohnortes kannte, das ganze deutsche Land nahe. Ar­beiter aus dem Norden werden nach dem Süden kommen, Arbeiter aus den Bayrischen Alpen und dem Schwarzwald werden das deutsche Meer kennen lernen.

Tie Kosten, die dem Arbeiter aus der Teilnahme an einem solchen Urlaubszug er­wachsen. werden äußerst gering sein. Mit den in Betracht kommenden Hotels und Kurverwaltungen sind die Verhandlungen ebenfalls nahezu abgeschlossen, so daß d i e Ausgaben t a t s ä.ch l i ch - j e d e m A r- beiter erschwinglich sein werden. Darüber hinaus betrachtet es aber die NS.- Gemeinschast als soziale Pflicht, verdienten Arbeitern, die in großer wirtschaftlicher Be­drängnis leben und selbst diese niedrigen Preise nicht aufzubringeu vermögen, durch einen Zuschuß instand zu sehen, ihren ehrlich verdienten Urlaub in den schönsten Gegenden des deutschen Vater­landes zu verbringen.

Im Februar sind z u u ä ch st zwölf solcher Urlauberzüge vor- eschen. Ter erste, der tausend Berliner rbeiter nach Oberbayeru bringen wird, wird auf Veranlassung des Führers der Deutschen Arbeitsfront, Tr. L e y, nach einem Festakt von Berlin abgehen.

ub. Genf, 19. Jan. Tie mit großer Span­nung erwartete öffentliche Sitzung des Nöl- kerbüudsrates, in der die Saarfragen ver­handelt werden sollten, hat wider Er­warten am Freitag nicht statt- gefunden. In einer vormittags abgehal­tenen Geheimsitzung des Rates wurde du- Verschiebung auf Samstag vor­mittag beschlossen.

Dieser Beschluß hat um so größeres Auf­sehen erregt, als die in Genf anwesenden Sonderberichterstatter der Pariser Presse schon gestern abend ihren Zeitungen zu drah­ten wußten, daß einevollständige Einigung in der Saarsrage zwischen Frankreich und England" erzielt worden sei. Ter Beschluß der Geheimsitzung hat diese Behauptungen widerlegt. Die Hauptgegensütze be­stehen, wie man hört, vor allem darin, daß sich Italien und Großbritannien bisher einer öffentlichen Aussprache über die Saarfrage widersetzen, weil dadurch die Spannungen nur vermehrt werden, während Frankreich und seine Trabanten auf eine solche Aus­sprache hiudrängen, um sie zu Angrif­fen gegen angebliche national­sozialistische Agitation im Saargebiet benützen zu können.

In der britischen Presse findet das lau- desverräterifche Verlangen der Saarmar- risten nach einer Aufschiebung der Abstim­mung um fünf bis zehn Jahre fast durch­weg Ablehnung.Daily Telegraph" erklärt dazu ausdrücklich, daß der Friedens­vertrag jede Ausnutzung des Saarproblems zu Vorbereitungen für Eingriffe in die deutsche Innenpolitik verbiete.

Die Negierungskommission des Saarge­bietes stößt mit ihren Maßnahmen, die ganz einseitig von parteipolitischen Erwägungen diktiert sind, auf immer stärkere Kritik in den objekiven Kreisen. So wurde das Don­nerstag erfolgte Verbot eines W e r b e f l u g b l a t t e s der Deut­schen G e w e r k s ch a f t s f r v u t au der Saar, in dem festgestellt wurde, daß sich die Austritte aus den Freien Gewerkschaf­ten so gehäuft haben, daß man von Mas­senaustritten sprechen könne, als un­verständlich und als unvereinbar mit den Aufgaben einer Völkerbundsregierung be­zeichnet.

Wie die Abstimmungskommission aussehen soll, verrät derPetit Parisien"-Berichter-

Der Sieg!» der ersten ArdeltrMchl

Rückgang des Fehlbetrages in der Arbeitslosenfürforge um 350 Mill.

t'k Berlin, 19. Jan. Erst kürzlich mußte der Präsident der Reichsanstalt für Arbeits­vermittlung und Arbeitslosenfürsorge den Märchen der Emigrantenpresse entgegeutre- ten, daß die deutsche Arbeitsloseustatistik ge­fälscht sei, um den Erfolg der Arbeitsschlacht größer erscheinen zu lassen. Auch der österreichische Propagandakvmmissär Tr. Steidle hat vor einigen Tagen in einem Kommentar zum Gesetz -über die Ordnung der nationalen Arbeit die dumme Behaup­tung aufgestellt, daß die Arbeitsschlacht im Reiche eineNiederlage" gebracht hätte - wobei er ganz vergaß, daß in Oesterreich im Jahre 1933 um mehrere zehntausend Ar­beitslose mehr geworden sind, während im Reichnur" 2Vs Millionen zu Arbeit und Brot kamen.

Wie dumm und verlogen diese Märchen llnd. aetit aus einer Mitteilung des Reichs­finanzministeriums hervor, in der festgestellt wird, daß der Fehlbetrag in der A r- b e i t s l o s e n f ü r s o r g e noch vom Früh­jahr auf weit über 500 Millionen ge­schätzt wurde, während er durch den erfolg­reichen Verlauf der Arbeitsschlacht tatsäch­lich auf etwa 150 Millionen her­untergedrückt wurde. Deutlicher kann der Erfolg der Arbeitsschlacht wohl nicht zum Ausdruck kommen!

Deutfchlands Außenhandel ISM

Berlin, 19. Jan. Es wäre falsch, wollte man sich am Ende eines ereignisreichen Jah­res damit befassen, der Oeffentlichkeit gegen­über die tatsächlichen Verhältnisse des deut­schen Außenhandels so darzustellen, daß der Eindruck einer Besserung gegenüber 1932 entstehen könnte. Es ist vielmehr so, daß sich die Kurve des deutschen Außenhandels im Verlaufe des letzten Jahres weiterhin ver­schlechtert hat. Tie Handelsbilanz ist selbst­verständlich immer noch aktiver Natur, aber die Umsätze im Jahr 1933 sind um eine nicht unbeträchtliche Summe zusammeugeschmolzen.

Es bedeutet nicht viel, wenn der A us- f u h r ü b e r s ch u ß im Dezember 1933 mit rund 50 Millionen R M. um 7 Millionen RM. höher war, als iin Vor­monat, denn das Weihnachtsgeschäft Pflegt sich regelmäßig in einer Umsatzerhöhung für Fertigwaren nach dem Ausland auszuwir­ken. Wir müssen vielmehr berücksichtigen, daß im abgelaufeueu Jahr die deutsche Ausfuhr von 5 739 Millionen NM. im Vorjahr auf 4 871 Millionen N M. abgenommen hat, während die Umsätze des E i n f u h r h a n d e l s in derselben Zeit von 4 666 Millionen auf 4 203 Millionen

ftatter in Genf: Vorsitzender Baron Alvisi (Italien), je ein Vertreter Australiens und Argentiniens, Spaniens und Dänemarks.

Röchling

über -ie Bedeutung -er Deutschen Front

Der Vorsitzende der in Genf weilenden Ab­ordnung der Deutschen Front des Saargebie­tes, Kommerzienrat Röchling, klärte am Frei­lag nachmittag die internationale Presse in län­geren Ausführungen über die Lage im Saar­gebiet und über die internationale Lage auf, der die Taarbevölkerung heute gegenübersteht.

Röchling ging von den Bestimmungen des Versailler Diktats aus, nach denen die Abstim­mung am 10. oder 11. Januar 1935 stattfinden müsse. Sie werde eindeutig ein Ergebnis für die Rückkehr nach Deutschland bringen. Tann schilderte der Vortragende die Bedeutung d e r T e n t s ch e n F r o n t, d i e h e u t e be­reits 90 v. H. derSaarbevölrerung umfasse. Ihr stände das Häufchen der

Landesverräter unter der Führung des soziali­stischen Redakteurs Matz Braun gegenüber, das noch weitere 5 oder gar zehn Jahre in dem VersaillerKäfig" sitzen wolle. Röchling wies darauf hin, daß ein Vertrauensbruch durch Verschiebung der Abstimmung das Schlimmste wäre, was der Völkerbund dem europäischen und auch dem Weltfrieden antnu könnte. Das deutsche und das französische Volk ersehnen, so fuhr Röchling fort,aus heißem Herzen einen ehrlichen Frieden. Sie wünschen die Jahr­hunderte alte Feindschaft zu begraben. Tie Kriegsgeneration will keinen neuen Krieg."

Dann wies Röchling darauf hin, daß der Führer der sogenanntenFreiheitsfront" Matz Brau n im Saargebiet nicht bodenständig und daher auch nicht abstimmungsberechtigt sei. Röchling verglich den Landesverräter Braun mit dem berüchtigten rheinischen Separatisten­führer Dorten. Das Saargebiet wolle zu Deutschland zurück. Das sei der einmütige Wille der Bevölkerung. Gleich­zeitig bejahe die Saarbevölkerung auch die Re­gierung Adolf Hitlers, die allein imstande sei, die schwere Lage zu meistern, in der sich Deutschland befinde. Röchling schloß mit den Worten:Hoffen wir, daß der Völkerbund ein­sieht, daß die baldige Heimkehr des Saarvolkes zu Deutschland eine weltpolitische Notwendig­keit ist. Tenn nur so werde das Saargebiet kein Zankapfel zwischen den beiden Ländern bleiben."

RM. gefallen sind. Faßt man nämlich diese beiden Ziffern zusammen, so kommt man zu dem Ergebnis, daß der Ausfuhrüberschuß um mehr als ein Drittel niedri­ger war als 1932.

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Sonderbericht der NS.-Presse.

Stuttgart, 19. Jan.

K. kl. Immer näher rückt der Zeitpunkt, au dem der e r st e. S p a t e n sim ch zum Beginn des gewaltigsten Werks, das bisher in W ü r t - temberg gebaut wurde, getan wird: der Reich santobahn Stuttgar tU l m.

In nimmermüder Tätigkeit wurden die Vorarbeiten erledigt. Verschiedcnemal haben wir schon über Einzelheiten der Pläne berich­ten können, lieber die genaue Linien­führung meldet der N S. - K urie r:

Wie alle großen Autobahnen führt auch die Strecke StuttgartIllm durch keine Städte, sondern dicht au ihnen vorbei. Tie Punkte, an denen die Reichsautobahu von den Zubringerstraßen geschnitten wird, sind noch nicht endgültig festgelegt: sie werden im Einvernehmen mit allen Beteiligten einge­fügt.

Der Bauabschnitt beginnt auf der S t a a t s st r a ß e Stuttgar tT ü b i ri­tz e u, zwischen Nt ö h ring e n und Echte ri­tz in gen. Von hier ans führt die Straße zwischen Plieningen und Be r n hau - s en , N euha u s e n und Denkendvrf in gerader Linie zum Neckartal. Bei Un­terboihingen wird der Neckar durch eine Brücke überquert; weiter geht es nördlich an Lindors vorbei zwischen Kirchheim und Dettingen südlich der Limburg zum Fuße dcr Alb.

N e i d l i u g e n wird etwas südlich der Bahn liegen, dann erfolgt am Bläsi der Aufstieg zur Alb. Die Geläudeschwierigkeiten werden durch ein T u u u e l von zwei Kilo­meter Länge nordöstlich von Neidlingcn überwunden. Der Tunnel verläßt den Berg nördlich von Wiesensteig. Auf einem Viadukt von 500 Meter Länge wird das Filstal überquert. Weiter geht es in gerader Linie auf Hohenstadt zu. Aus dieser Strecke liegt ein zweiter Tunnel von 2,2 Kilometer Länge. Nördlich Merklingen fuhrt die Bahn nach T e m m e u h a u s e n und trifft schließlich am Lercheufeld auf die Staatsstraße Geislinge uU l m, wo der Bauabschnitt beendet ist.

Welle» Sie »ssere Zeil«»g!

Samstag, den 2V. Januar 1934.

Sleichsgrünbungsfeler der Laubes- Universität

Ministerpräsident Mergenthaler als Gast

Tübingen, 19. Jan. Die gestrige Reichs- gründungsfeier der Laudesuniversität trug besonders festlichen Charakter. Neben den Vertretern der Tübinger Behörden waren als Gäste auch Ministerpräsident Nt e r g e n- t h a l e r und Laudeslüschof D. W u r m an­wesend. Tie Festrede hielt der neue Führer der Universität, Rektor Prof. Tr. F e z e r. über dieUniversität im neuen Staat". Während das Zweite Reich, so führte er aus, im wesentlichen auf äußeren Machtfaktvren, wie Monarchie, Wehrmacht. Beamtenschaft gegründet war, liege das Fundament des Dritten Reiches weit tiefer: in der neu wiedererkannten, rasseiimäßigen Existenz des - > deutschen Volkes. Von hier aus versteht inan auch, was der nationalsozialistische Staat ^ von der Universität fordert. Professor Fezer besprach dann noch einzelne Fragen der Universitätsiieugestaltuug, besonders die Be­deutung des Führergedankens für das gei­stige Leben der Universität. Zum Schluß hob Professor Fezer die besondere Eignung der Kleinstadt für die möglichst vollkommene Entfaltung des Uuiversitätslebens hervor.

Der Führer der Tübinger Studentenschaft, caud. Phil. Steimle, sprach ein kurzes Geleitwort. Die eindrucksvolle Feier war umrahmt von Darbietungen des «Stuttgarter Philharmonischen Orchesters unter Leitung von Professor Tr. Karl Hasse.

Am Nachmittag besuchte Miuiflerprüsideut Mergenthaler in Begleitung seiner Umgebung nnd des Sturmbannführers, Standortältesteu Tauner, die urge sch i ch t- Iiche Sam m lang auf dem Schloß. Der Ministerpräsident gab seiner Freude über ihre übersichtliche, lehrreiche Zusammenstel- - luug Ausdruck.

So gibt man Kraft durch Freude!

Göppingen, 19. Jan. Anläßlich der von der Deutschen Arbeitsfront am Mittwoch abend hier veranstalteten Massenkundgebung, gab der Propagandaleiter der Kreisbetriebs­zellenleitung Göppingen bekannt, daß die neu ins Leben gerufene OrganisationKraft durch Freude", demnächst mit einer. Fahrt nach Friedrichshofen am Bodensee zur Besichtigung der L u fi­sch i f f b a u a n l a g e n an die Lessentlich- keit treten werde. Die Bekanntmachung dieser Mitteilung löste bei den Versamm­lungsteilnehmern große Freude aus.

GMäftsMtiM Einbrecher Mgenommen

Gmünd, 19. Jan. Donnerstag früh ge­lang es hiesigen Kriminalbeamten, ein.u ^ längst gefuchten und gefährlichen Einbrecher, der in letzter Zeit sowohl im Fils- als auch im Remstal fortgesetzt schwere Einbrüche, insbesondere in Wirtschaften, verübte, a u f dem Bahnhof hier festz u u e h m e n.' Ter Einbrecher trug neben umfangreichem Einbrecherwerkzeug, wie Dietrich, «Stemm­eisen, auch eine größere Menge Diebesgut in Zigarren, Zigaretten, eine goldene Ilhr, ein neues Fahrrad, sowie einen größeren Geld­betrag und anderes bei sich. Auf seinen Raubzügen führte er eine Selbstlade­pistole mit. Nach Erlassung eines Haft­befehls durch das Amtsgericht Göppingen wurde er von zwei Beamten au das Lan­deskriminalpolizeiamt in Stuttgart zur Aift- klärung der zahlreichen ihm zur Last geleg­ten Einbruchsdiebstähle verbracht.

Die Heugabel als Angnffswaffe

Ravensburg, 19. Jan. In einem Anwesen -- in Egg. Gde. Waldburg, wollte am Diens­tag ein früherer Pächter sein noch im Stalle seines Verpächters eingestelltes Vieh ab­holen. Dcr Verpächter wollte die Wegnahme verhindern und griff einen Begleiter des Pächters mit einer Heugabel au. Diesem gelang es jedoch im letzten Augenblick, seinem Angreifer die Gabel nach unten zu drücken.

Er wurde aber trotzdem in die rechte Wade gestochen. Die Verletzungen des Angegriffenen sind nicht ungefährlicher Natur. Der seinem Begleiter zu Hilfe eilende Pächter wurde dabei von seinem Verpächter in den Daumen qebissen.

Das Todesurteil über den Kohenjtoffeln gefallt

Singen a. H 19. Jan. Alle Proteste haben nichts geholfen: Der H o h e n st o f f e l n wurde am Dienstag enthauptet. M Die Schönheit der Landschaft, die in einem ^ trotzigen Basaltkegel verewigte Geschichte eines Gebietsteils mußten dem Wunsch einesge­schäftstüchtigen" Unternehmers Weichen. Kul- turhistorischeVereinignngen, namhafte Gelehrte und andere private Personen in ganz Südwest­deutschland haben umsonst ihre warnende Stimme erhoben mit einem halben Dutzend Sprengschüssen wurde einer der schönsten Berge Deutschlands für immer verschandelt. Weithin hallten in den Nachmittagsstunden die grollenden Donner der entzündeten Spreng­ladungen, selbst in den entfernter liegenden Orten des Hegaus waren die Explosionen wahrznnehmen.

Der Hegau ist damit um ein schönes Natur­denkmal ärmer geworden, nur weil ein unver- ^ ständiger Unternehmer die Schönheit des Land- ^ schaftsbildes hinter seinen privaten Nutzen stellte.