Der Gesellschafter

Lamstag, den 20. Januar 1831.

Teile 5 Nr. 18

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Ems ohne Deutschland

Aus der diesjährigen Janiiartagung des Völkerbnndsrats in Kens ist Deutschlands Platz zum erstenmal leer geblieben linier Bild gewährt einen Blick in den Sitzungssaal des Bölkerbnndsrates. Den Vorsitz führt der Polnische Auch mnin ch. c B e ck '.X)

Tie Verkündung des neuen Arbeitsgesetzcs

Neichsarbeitsininister Seldle berkündct in einer Pressekonferenz das neue Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit. Rechts neben ihm Ministerialdirektor Iahnke. der stellvertretende Reichspeessechrs und danneben Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt.

Ein leuchtender Signalstab für Blinde

Uni den Blinden des Nachts größere Sicher­heit zu geben, hat ein Kriegsblinder diesen Signalstab erfunden, der abends durch eine Stabbatterie erleuchtet werden kann.

Vor der Eröff­nung des Süd­amerika - Dienstes der Lufthansa.

Jur Rahmen der umfassenden Vor­bereitungen für den Südamerika- Flugdienst der Deutschen Luft­hansa hat das Heinkel-Schnell- flugzeug HE. 70 einen Flug von Berlin über Se­villa nach Las Palmas zurückge­legt, der mit einer Dauer von 13 Stunden und

25 Minuten eine neue- Glanzleistung bedeutet. Unser Bild zeigt das Flugzeug mit feiner bewährten Besitzung, Links Flnglapitän U n t n ch t und rechts Funker H e ch t.

Die ersten Briefmarken mit dem Hakenkreuz Die Reichspost läßt demnächst eine neue Serie von Dienstmarken erscheinen, die das Hakenkreuz zeigen. Diese Marken sind frei­lich nicht an den Schaltern zu haben, können aber von Sammlern von der Reichspost be­zogen werben.

Ein Mr ArbMWacht

Von Friß Reinhardt, Staatssekretär im Reichsfinanzministeriun

Die neueste Folge desArbeitertum veröffentlicht wie schon kurz berichte! einen längeren Aufsatz dieses Verdienst vollen Wegbereiters uationalsozialisti scher Finanzpolitik, dem wir die folgen den Abschnitte entnehmen. D. Schrift!

Am 4. April 1933 trat ich mein Amt atz Staatssekretär im Neichsfinanzministeriun an. Ich tat das nicht, um lediglich die Ge schäfte des Staatssekretärs im Reichsfinanz Ministerium zu übernehmen, sondern ich ta es in erster Linie, um nationalsozialistisch! Finanz- und Steuerpolitik, nationalsozia listische Arbeitsmarktpolitik und national sozialistische Bevölkerungspolitik einzuleiteu Ich war entschlossen, im Zusammenhang mi allen meinen Maßnahmen einen General "»griff gegen die Arbeitslosigkeit einzuleite! und die Führung im Kampf um die Vermin deruug der Arbeitslosigkeit zu übernehmen Das neue Deutschland steht im Zeichen de' Arbeitsschlacht. Tie Fim uz- und Steuerpoli tu im neuen Deutschen Reich ist, solange es i> Deutschland noch Arbeitslose gibt, in erste? Lune auf Verminderung und schließlich au Beseitigung der Arbeitslosigkeit abgestellt. Eim Verminderung der Arbeitslosig keil ist die elementarste Vorausset ?" " ^ ^ Gesundung der sozialen, wirb ""ö finanziellen Dinge unsere- m ^ Eine tatsächliche Verminderung dei Arbeitslosigkeit ist nur gegeben, wenn di« Arbeitsgelegenheiten vermehrt werden und ii Zusammenhang damit die Arbeitslosenziffe, vermindert wird.

Im Parteien-Staat wurden unentwegt Ge- Mid Verordnungen zur Erhöhuuc der Steuern und S o z i a l Versiche­rungsbeiträge, zur Einführung neuei Stenern und Abgaben und zur Senkung dei --ohne und Gehälter erlassen, im Adolf-Hit- ter-Staat werden Gesetze zur Verminderunc der Arbeitslosigkeit erlassen, m "usere Gesetze sind daraus abgestellt, du Aachfragx und Lei-

uchs.sst e n und damit iiach Arbeit zu erhöhen, "hd^kier, daß bei aus in Deutschland riesen­großer Bedarf vorhanden ist, der nach Deckunc M schreit, besteht kein Zweifel, es komm! darauf an, daß dieser Bedarf zu Nach- M Nachfrage zu Arbeit führt.

Bedarf zu Nachfrage und zu Nrbei! M^i.v " L» neuem Bedarf, zu neuei

und zu neuer Arbeit führen unt NSchwungrad der Wirtschaft ir ,gck»gkommen und in Beivegung blei-

vcn so», müssen zwei Boralissetzuiigen gegeben sein: es müssen Wirtschaft .und Volk zur Staatsführung Vertrauen haben, und der Staat muß, ,solange sich die Wirtschaft noch nicht in vollem Schwung befindet, durch geeig­nete Maßnahmen zur Deckung Vorhandellen Bedarfs anregen. Diese beiden Voraussetzun­gen waren im Parteienstaat nicht gegeben, wohl aber und sie im Adolf-Hitler-Staat ge­geben. Das Vertrauen der Wirtschaft und des Volkes in allen seine» Schichten in die Staats- mhrung Adolf Hitlers ist vorhanden, und die ersten Maßnahmen zur Anregung von Be­darfsdeckung befinden sich in Durchführung.

Der Erfolg unserer Arbeit besteht darin, daß die A r b e i t s l o s e n z i f f e r bereits z n - rückgegangen ist. Und es steht außer Frage, daß .s uns gelingen wird, die Arbeits­losigkeit weiter durchgreifend zu senken und in wenigen Jahren so gut wie zu beseitigen.

Wir Nationalsozialisten sind geschwo­rene Feinde ieder Bürokratie und aller formalen Hemmungen, die der Vermin­derung der Arbeitslosigkeit und damit der Ge­sundung der sozialen, wirtschaftlichen und finanziellen Dinge unseres Volkes entgcgen- stehen.

Die Maßnahmen des Reichsfincmzministe- riums haben zu durchgreifender Verminderung der Arbeitslosigkeit, zugleia) aber auch zu wesen.licher Verbesserung der öffentlichen Finanzen geführt. Ter Finanzbedarf der Ar­beitslosenhilfe sinkt, und das Aufkommen an Steuern, Abgaben und Sozialversicherungs­beiträgen bewegt sich nicht mehr bergab, son­dern bergauf. Das Haushaltsjahr 1933 wird das erste wieder sein, in dem das Aufkom­me uanSteu er u nicht mehr um Hunderte von Millionen unter dem Voranschlag znrück- bleiben, sondern den Voranschlag erreichen, wahrscheinlich sogar übersteigen wird. Allein das Aufkommen an Umsatzsteuer wird um wahrscheinlich 250 Millionen Mark das Aufkommen des Vorjahrs und um 100 Millionen Mark den Voranschlag übersteigen. Die Leute vor uns haben Steuern und Lasten erhöht und das Aufkommen ging zurück. Wir gewähren Steuervergünstigungen und das Aufkommen steigt. Im Haushaltsjahr 1933 werden in der deutschen Volkswirtschaft 12 bis 14 Milliarden Mark mehr umgesetzt als im Haushaltsjahr 1932. Darin sind mindestens 6 Milliarden Mark Volkseinkommen und Kaufkrafterhöhung enthalten. Der Beweis für die Richtigkeit nationalsozialistischer Finanz­uni Steuerpolitik ist erbracht.

Es steht außer Frage, daß die Umsätze in der deutschen Volkswirtschaft im Haushalts­jahr 1934 um weite "e 12 bis 14 Mil- liarden Mark und somit das Volkseinkom­men um weitere 6 Milliarden Mark steigen werden. Die Umsätze werden also im Haus­

haltsjahr 1934 um 24 bis 28 Milliarden und das Volkseinkommen wird um etwa 12 Mil­liarde?' Mark größer sein als im Haushalts­jahr 1932. Ans dieser voraussichtlichen Ent- wickl.nig der Umsätze und des Volkseinkom­mens ergibt gch, daß die Arbeitslosenziffern im Haushaltsjahr 1934 um weitere wahr­scheinliche 2 Millionen sinken wird.

Wir Nationalsozialisten denken nicht daran, uns mit unserem bisherigen Erfolg im Kampf um die Verminderung der Arbeitslosigkeit zu bescheiden. Was im Kampf gegen die Arbeits­losigkeit bisher geschehen ist, stellt nur den ersten Teilabschnitt im Rahmen eines großen Gesamtplans dar. Wir werden nicht ruhen und nicht rasten, solange es in Deutschland Volksgenossen gibt, die nicht auf natürliche Weise ihr Brot finden und somit der Qual der Arbeitslosigkeit und der Hilfsbedürftigkeit aus­gesetzt sind. Wir haben durch großzügige Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, durch finanz­politische und steuerpolitische Maßnahmen den Motor der Wirtscyaft wieder in Gang > bracht und mehr als 2 Millionen Volts­genossen wieder in Arbeit gebracht, wir haben

oie Voraussetzung sur eine durchgreifende arbeitsmarktpolitiiche Umschichtung unserer deutschen Frauen geschaffen, wir erstreben eine organische Senkung der Kapitalzinses und eine Senkung der auf der Produktion und auf dem Verbrauch ruhenden Steuerlast. Wir wer­den in allen Punkten unser Ziel erreichen, und der Sieg in unserem Kampf um die Ver­minderung und hließlich Beseitigung der Ar­beitslosigkeit wird uns gewiß sein, wenn alle Volksgenossen im Rahmen der gegebenen Richtlinien ihre Pflicht tu .

Der Führer hat die Voraussetzungen für den Wiederaufstieg unseres Volkes auf allen Ge­bieten geschaffen. Er hat den Weg vorgezeich­net, den wir gehen müssen, und oie Richtlinien festgclegt, nach denen sich alle Maßnahmen und alles Tun und Lassen zu bestimmen haben. Die Richtlinien lassen sich zusammenfassen in den BegriffVolksgemeinschaftsgeist". Wenn alle Volksgenossen und Volksgenossinnen, dem Geiit wahrer Volksgemeinschaft huldigend, im Rahmen dieser Richtlinien ihre Pflicht tun, dann können wir d r Zukunft frohen Muts und voller Zuversicht entgegensetzen!

Flug in die Hölle

Wie der Flieger Hans Bertram das Leben wieder gewann

Der Flieger Hans Bertra in, ein Stu­

dent von 26 Jahren, startete Anfang Sep­tember 1931 mit einem Junkers-Wasserflug­zeug zu einem Flug nm Asien. Nach langen, mehr oder weniger vom Glück begünstigten Flügen über den Persischen Golf, Indien, Südsee, brachen er und sein Begleiter Klaus­mann in der Nacht zum Pfingstsonntag 1932 ans, nm nach A ustrali e n zu fliegen. Sie gerieten bei ihrem nächtlichen Flug in eine Wolken bank, werden vvm Sturm nach Süden abgetrieben, ohne es zu ahnen und landen zuletzt an der unbewohnten, trostlosen Küste Nordanstraliens.

Noch war ihnen in den ersten Tagen das über sie hereingebrochene Unglück eben unr­ein Mißgeschick, dessen Wiedergutmachung ohne Zweifel rasch bevorstand. Keiner unter den beiden Männern, denen junges Leben in den Gliedern brannte, die nach Abenteuern lechzten, die die Welt liebten, weil man sie Stück für Stück erobern mußte, ahnte, welch grauenhaftes Schicksal ihrer wartete.

Den einzigen Menschen, einen Eingebore­nen, jagten sie weg, weil er sich nicht mit ihnen verständigen konnte und ihre Hoffnung beruhte ans den Paar Tropfen Benzin, die noch rin Tank klickerten. Sie wagten noch einen letzten Flug das Benzin gina zur

Neige, das Land, wo sie das Flugzeug zurück­lassen mußten, war toter, ausgebrannter, ausgedörrter, verfaulter Boden, der kein neues Leben zeugte und jeden Tropfen Was­ser gierig verschlang.

Sie waren in die Wüste geraten und nun begann für sie ein Leben, das sie anekeln mußte, weil es die beiden, kühnen Flieger Bertram und Klaußmann vor die Hunde zu gehen zwang. Sie spürten die Hitze des Him­mels. spürten Durst, den Hunger, die na­gende Verzweiflung, die ihnen sagte, daß ihr zunges Blui im Sand, im glühendheißen Sand, verdunsten und vertrocknen sollte. Sie marschierten am Morgen in den jungen Tag hinein und kehrten am Abend zerbrochen, zermürbt, mit zerschlagenen Knochen, wieder an die Stelle ihres Abmarsches zurück. Drei Tagemärsche ließen sie ihr Flugzeug in der trostlosen Einöde stehen, überließen habgieri­gen Krokodilen den letzten Rest ihres beschei­denen Besitztums und kehrten nach abermals drei Tagen wieder zum Flugzeug zurück.

In den mühselig zusammengebauien Schwimmern ihres Flugzeuges trieben sie hinaus aufs Wasser, um der Küste enst lang zu rudern. Ein Schiff fuhr vorüber, die Mannschaft lag betrunken an Deck und nie­mand erkannte die beiden, denen die Se-