Nr. 12

Dienstag, 16. Januar 1934

108 . Jahrgang

er Gele lisch alter

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Brunnenstube > Das deutsche Mädel vom Sonntag - Hitlerjugend

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(2nh. Karl Zaiser), Nagold

Ei« Ahr miimWWWr Arbeit

Der Führer spricht in Lippe

Von den großen Feiern in Lippe, über die ivir bereits kurz berichteten, erfahren wir noch folgende Einzelheiten:

Weihe -er Gedenktafel am Kr-nenplak

Schon in den früo.n Morgenstunden des Sonntag ertönten in den Straßen der Landes­hauptstadt die Marschtritte der Braunen Ko­lonnen. Am Platz vor dem Landestheater hielt Obergrnppenfuhre Schepmann eine kurze Ansprache. Rack, dem Vorbeimarsch marschierten die Detmolder Stürme der Stand­arte zum Kronenplcck zur Weihe der Gedenk­tafel.

Hier sprach der Stellvertreter des Staüts- miuisters, Pg. Wedderwille. Anschließend über­gab er die Gedenktafel der SA.

Inzwischen waren in Lemgo 13 Sonderzüge, darunter 7 SA.-, 4 Verwaltungs- und 2 Ge- seüschastssonderzüge eingetroffen nnd Abertau­sende bewegten sich in dichtem Gedränge durch oie Srraßen zum Schützenplatz. Vom Bahnhof bis zum Schützenplatz waren in Abständen von 30 bis 40 Metern Triumphbogen über die Straßen gezogen, in denen Tausende und Aber­tausende von Glühlampen beim Eintreffen des Führers die Stadt in Hellen Lichterglanz setzen.

Zm Riefenzelt von Lemgo

Am Nachmittag fährt der Führer zuerst nach Schwalenberg, wo er von der Bev .erung stür­misch begrüßt wird. Dann geht die Fahrt weiter durch das festliche lippesche Land. In einem Riesenzelt harren 10 000 Lipper des Führers. Hitlerjugend und Bund deutscher Mädel, SA., SS. und SJ. bilden Spalier.

Der Führer ist vor dem Rathaus angekom- meu. Die Menschen durchbrechen das Spa­lier. Der Jubel kennt keine Grenzen. Der Führer begrüßt alte Bekannte. Dann meldet Gruppenführer Schepmann die zum Vorbei- n rsch angetretene SA. Inzwischen sind die Straßen von begeisterten Menschen überfüllt, daß es fast aussichtslos erscheint, mit dem Wagen onrchzukommen. Zur Freude der Lem- goer entschließt sich der Führer, zu Fuß zum Schützenhaus zu gehen, wo das große Kund­gebungszelt aufgebaut worden ist. Dort er­wartet ihn eine neue Ueberraschung: Abord­nungen aus drei lippischen Städten übergeben dem Führer Ehrenoürgerbriefe. In seltsamer alter Tracht sind in eurem Zimmer des Schützenhauses Bürger der lippischen Stadl Horn in alten, eroberten Rüstungen, Panzer­hemden und mannshohen Schwertern ange­treten. Interessiert erkundigt sich der Führer nach der Herkunft der Sitten und der Rüstun­gen. Dann geht es hinaus in das große Kund­gebungszelt, das beim Eintreten des Führers von minutenlangem Jubel durchbraust wird.

Gauleiter Meyer kann mit Mühe Ruhe in dem lliesenzelt schaffen. Dann gibt er dem Führer das Wort.

Irr Führer spricht

In seiner Rede zeichnete der Führer, aus­gehend von dem Zusammenbruch der deutschen Volksgemeinschaft im Jahre 1918 und von der Auflösung allen nationalen Lebens durch Marxismus und parlamentarische Demokratie, rin eindrucksvolles Bild von der einzigarti­gen Entwicklung der nationalsozialistischen Be­wegung, von der Kraft und Folgerichtigkeit ihrer Idee, v,n den Gesetzen ihres organischen Wachstums und von der unbeugsamen Energie, mit der diese Gesetze vollzogen wurden. Nach lüjähriaem heroischen Kampf sei die Bewegung zur Beherrscherin der Nation geworden. In diesem Kampfe habe das I .r 1932 mit sei­nen 13 Wahlschlachten und seinem atemrau­benden Jagen um den Endsieg eine besondere Bedeutung gehabt. Damals mußte sich die Bewegung in ihrer absoluten Härte bewähren und es konnte für sie nur eines geben: den Sieg! Angreifen, immer wieder angreifen und nicht zur Ruhe kommen lassen. Von die­sem Entschluß sei vor allen, auch

-er denkwürdige Milche Wahlkamps

getragen gewesen, der die Entscheidung in dem gigar tischen Ringen herbeigesührt habe. Die­ser Wahlkampf, währenddessen bereits beschlos- len war, in Brannschweig und Hessen aufs

Neue anzugreifeu, habe «Nit einem großen cnt- , scheidenden Siegs geendet. Er habe vor aller , Seit den Beweis erbracht, daß die national- ! sozialistische Bewegung nicht geschlagen, son- § dern stärker denn je sei. Keiner der hier An- wesenden werde -eute aufstehen nnd bereuen, daß er uns damals seine Stimm, gegeben

> habe. '(Begeisterte Zurufe: Nein, nein!) Mit j diesem Sieg sei damals der 30. Januar nnd , damit ein neuer Abschnitt der deutschen Ge- ; schichte eingeleitet worden.Wenn-ich heute,

nach fast einem Jahr, vor die Nation trete,

' dann kann ich dem deutschen Volk ins Auge ^ blicken. Ich habe damals nichts Unmögliches ! versprochen. Ich habe vier Jahre Zeit gefor- ! dert. Ein Jahr davon ist verflossen, ein Jahr ! der größten Umwälzungen in Deutschland,

^ aber auch ein Jahr der größten Sammlung ! der deutschen Kraft, ein Jahr größter Ent- j schlüsse und auch großer, sehr großer Erfolge.

^ Das, was vor zwei Jahren noch niemand von : unseren Gegnern für möglich gchalün hat,

! das, was ich Ihnen so oft prophezeit hatte, ist ! eingetroffen: Ich habe den Marxismus zer­trümmert, das Zentrum dazu nnd die bürger­lichen Parteien ebenfalls. (Stürmischer Bei-

- fall).

! Deutschland

- ist aus dem Unglück dieser Parteien rrtvst

! Die deutsche Nation hat nun, wie ich hoffe, : für lange, lange Zeit den Weg zn einer welt­anschaulichen Einigung gefunden. Ich bin mir ! auch klar darüber," daß dieser Prozeß nicht im ! Jahre 1934 oder 1935 abgeschlossen werden i wird. Ich rechne mit der ewigen Qualität j unseres Volkes. Ob sie sich heute answirkt ! oder morgen oder übermorgen, in 10, in 20 ! Jahren oder meinetwegen in 50 Jahren, das z ist gleichgültig, entscheidend ist, daß die Gesetz- ! gebung nicht erfolgt, um der Erhaltung einer ! Regierung zu dienen, sondern nur, um der I Geltung eines Volkes, seinem Bestehen und j seiner Erhaltung zu dienen. Danach ist unsere ! gesamte Gesetzgebung zu prüfen, nicht danach, ! ob in diesem Jahre, im nächsten Jahre oder ! im übernächsten Jahre sich dieses Gesetz aus- ! wirkt.

I Aufgabe einer wirklichen Bolkssührung ! kann es nur sein, ein Volk auf den richtigen Weg zu bringen, auf den Weg, ans dem es dann durch einen unendlichen Fleiß, durch seine Arbeitskraft, durch seine Beharrlichkeit immer mehr dem Ziel seiner großen Aufgabe näher kommt.

Ach möchte der Garant und der Mrer des Volkes aus diesem Wege sein

! Ich habe die Ueberzeugnng, daß der Weg,

! den ivir nun eingeschlagen haben, der rich- ! tige ist. Tenn wenn wir das Ergebnis des

> einen Jahres überblicken, dann können wir ! heute mit Stolz sagen, daß wir schon vieles : erreicht haben. Innenpolitisch steht unser s Volk anders da als vor einem Jahr. Es ist § von einem Gezücht befreit worden, das mir ^ Selbstsucht nnd Eigennutz kannte. Der Deut­sche gilt wieder etwas in Deutschland. Eine Gemeinschaft bildete sich wieder, die ihren sichtbaren Ausdruck hat in einem Politischen

s Willen. Wir sind wieder ein deut- ! sches Volk geworden.

^ Auch auf außenpolitischem Gebiet stehen ! wir heute anders da als in dem Zeitpunkt, j in dem ich diese Negierung übernommen habe. Wenn ich auf dieses Jahr zurückblicke, dann kann ich sagen: Langsam sind wir wie­der im Begriff, uns den internationalen Re­spekt zu erwerben. Gewiß, allzuviel Liebe ist wohl nicht dabei, allein, im menschlichen Le­ben muß man oft um der Achtung willen aus die Liebe verzichten. Mindestens im Völ­kerleben ist es so. Es ist jedenfalls nützlicher, geachtet werden als starkes Volk, denn ge­liebt zu werden als Schwächling. Wenn wir unser Volk wieder zur Höhe empor führen wollen, dann können wir es nur, wenn wir ihm die Gleichberechtigung in der Welt sichern.

Gleiches Recht und gleiche Ehre,

das sind die beiden Gesichtspunkte, die ich seit dem 30. Januar 1933 fanatisch verfolgt liabe. lDie Rede des Fübrers wird hier von

stürmischem Beifall unterbrochen.) Ich bin der Ueberzeugnng, daß nur auf dieser Basis ein wirklicher Völkersrieden entstehen kann.

Wir wollen keinem Volk an seinem Recht rütteln, kein Volk in seinen Lebensmöglich­keiten beschränken, kein Volk unterdrücken, unterwerfen, unterjochen. Aber die Welt muß auch aushören, uns zu unterdrücken. Sie mögen zur Kenntnis nehmen, daß die Zeit nicht mehr da ist, das deut­sche Volk zu unterdrücken, zu nn - terjochen und zu entehren, nnd daß diese Zeit auch niemals Wie­de r k e h r t. (Stürmischer Beifall.) Damit kornmen wir einem wirklichen Frieden der Welt näher, als wenn wir reden und ver­handeln, dabei aber es an der Achtung vor den anderen fehlen lassen.

Aehnlichcs gelte auch für

unsere Virtskhaltlikbe Entwicklung.

Sie sei mehr als irgend etwas abhängig vom allgemeinen Vertrauen, und wenn man ihr sage, rvir hätten noch nicht alles erreicht, dann sei zu erwidern:Tann hättet ihr nicht so viel zerstören dürfen, sonst wären wir schon fertig. Wenn ihr in 14 Jahren so ge­arbeitet hättet, wie ihr in diesem einen Jahre gearbeitet haben, dann hätten wir keine 7 Millionen Erwerbslose gehabt, sondern dann hätten wir zu wenig Arbei­ter in Deutschland.

Wenn inan 14 Jahre lang ein Volk ver­wüstet, seine Wirtschaft ruiniert und zerrüt­tet, dann kann das nicht im Handumdrehen gUlgemacht werden. Wenn die anderen 14 Jahre zum Zerstören gebraucht haben, dann soll man mir 4 Jahre zum Aufbau geben. Wir haben nach der Arbeit in diesem einen Jahre jetzt im Winter immer noch 2 Mil­lionen Arbeitslose weniger als in der Zeit vor einem Jahre. Wenn es uns trotz der charakterlosen, schamlosen Hetze der Emigran­ten gelungen ist, in diesem einen Jahre so­weit vorwärts zu kommen, so habe ich die feste Ucberzcngung, daß das kommende Jahr diese Wirtschaftspolitik erfolgreich beschließen wird. Ich bin der festen Zuversicht, daß wir dieses Programm zu Ende führen.

Eines ist allerdings Voraussetzung: es muß c i n Wille sein, und es muß e i n Will« führen. Wir werden daher den Kampf in diesem Jahre genau so weiterführen, wie im vergangenen, unser ganz großes und einfa­ches Ziel vor Augen, und ich glaube, wenn ich im Jahre 1935 mich vor die deutsche Na- tion stelle, daß ich dann genau so wie jetzt vor ihr dastehen kann.

Ich bin der Ueberzeugnng, daß wir in einem einigen deutschen Volk diese Zeit sei­ner großen Not gemeinsam überwinden, denn auch in der Zeit der tiefsten Erniedri­gung war ich immer überzeugt von der Ehre des deutschen Volkes. Und wenn am 12. No- ! vember über 40 Millionen Volksgenossen für diese Ehre des Volkes und damit für ihn eigene Ehre ihre Stimme abgaben, dann habe ich darin nur die Bestätigung dessen gesehen, was ich immer wußte. Für mich war es nur der Beweis der An­ständigkeitdesdeutschen Volkes. An einem solchen Volke können wir nicht verzweifeln, das konnte ich nicht tun, und ich bin glücklich, zu wissen, daß ich recht gehabt habe.

Ich bin hierher nach Lippe gekommen, um Ihnen zu zeigen, wie sehr ich Ihnen danken will für Ihr Einstehen am IS. Januar. Sie können das Verdienst für sich beanspruchen, unsere Betonung aus der Zeit ihres Kamp­fes um die Macht mit hineingeführt zu haben in diese Macht und damit in die Erfüllung ihrer großen Ausgabe.

Auch die Zukunft erfordert diese Zukunfts­treue und Festigkeit. 14 Jahre lang haben wir um die Macht gekämpft. Jetzt kämpfen wir die nächsten 14 Jahre um Deutschland und für Deutschland. Und wenn uns der Himmel beisteht in diesem Kampfe, dann wollen wir sehen, ob wir nicht genau so Deutschland in diesen 14 Jahren zu einer Be­deutung emporsühren können, zu der wir in den letzten 14 Jahren diese Partei empor- sührten. Von den anderen Völkern wollen wir nur erwarten, daß sie uns nach unserer Fasson selig werden lasten. (Stürmischer Bei­fall.)

Deutschland- und Horst-Westel-Lied been-

Jas Neueste in Kürze

Die Stadt Goslar ist zum Sitz des Reichs­nährstandes erhoben worden.

In Friedrichroda wird vom IS. bis 21. Januar eine Tagung der obersten SA.» Führung stattfinden.

Die Wellenumstellung nach dem Luzerner Plan ist glatt vonstatten gegangen.

In Beuthen sind gestern zwei Bergleute in­folge eines Stollenbruchs verschüttet Word««.

Der Leipziger Sender ist in Brand ge­raten. doch kann der Betrieb vorerst Weite,, gesührt werden.

Aus der Avus in Berlin wurde ein neuer Rennwagenthp des Stuttgarter Konstruk­teurs Porsche mit gutem Erfolg erprobt.

In Dortmund hat sich ein zum Tod Ver­urteilter erhängt.

In Sofia brach in einem Gefängnis eine Meuterei kommuniftifcher Sträflinge aus.

Von Kuba werden erneute Unruhen ge­meldet.

oen die Kundgebung. Dann geht die Fahrt in die Nacht hinein zu neuen Zielen, denn Ahon wieder rufen andere Verpflichtungen den Führer ins deutsche Land hinein.

Drr Führer im EheruskersW

Besuche des Reichskanzlers in lippischen Ortschaften

Detmold, 15. Jan. Bevor am Sonntag die große Kundgebung inLemgo stattfand, auf der der Reichskanzler seine große Rede hielt, weilte der Führer kurze Zeit in dem kleinen lippischen Ort Schwanenberg. Unter dem Jubel der zusammengeströmten Volks- masten schritt der Führer die Reihen der be­geisterten Menge ab. In Lemgo fiel dem Bürgermeister Gräfe die Ehre zu, im Namen der Städte Lemgo, Detmold und Bad Salzuflen die Ehrenbürger­briefe an den Führer zu überreichen.

Eine besondere Ueberraschung und Ehre hatte die Stadt Horn zu bieten. Sie über­reichte dem Führer durch Bürgermeister Ullrich die Urkunde zur Ehrenmitglied­schaft der Schlachtschwertierer, die bisher nur dem Reichspräsidenten von Hindenburg übereignet worden ist.

Bei seinem Besuch hat der Führer auch Gelegenheit genommen, den Arbeitsdienst zu besichtigen. Am Sonntag vormittag wurde durch den Staatssekretär, Reichsarbeitsführer Hierl das Stammlager Boesingseld eröffnet und dabei die Gedenktafel einge­weiht, in der festgehalteu wird, daß an der Stelle, au der heute das Lager steht, der Führer vor einem Jahr den Wahlkampf in Lippe eröffnet hat.

Am Nachmittag beim Eintreffen in Lemgo besichtigte der Führer die Abteilung des Lagers Boesingseld, nachdem er vorher einige Fragen des Arbeitsdienstes mit Hierl be­sprochen hatte.

Soslar W des Reichsnährstandes

Berlin, 15. Jan. Die Verlegung des Reichs­nährstandes hinaus aus der Großstadt nach Goslar ist von größter Praktischer und sym­bolischer Bedeutung. Die Führer des deut­schen Bauerntums, an ihrer Spitze Minister Darrö und Staatsrat Meinberg, haben immer wieder darauf hingewiesen, daß derGeneralstab des Bauerntums" aufs Land gehöre, womit man auch die Ab­kehr von der liberalistischen Bauernpolitik unmißverständlich dokumentieren wolle. Man war nach diesem grundsätzlichen Entschluß, im Sommer 1933 den Reichsnährstand aus der Reichshauptstadt herausznnehmen. sich auch darüber im klaren, daß nur eine kleinere Stadt im Herzen des alten Deutschen Reiches der sächsischen Kaiserzeit in Frage kommen könne. Tie Wahl ist ans Goslar gefallen, selbst Brannschweig erschien schon zu groß

der Stadt, von der einst mit die stärksten Antriebe zur Kolonisation und Besiedlung des deutschen Ostens ausgegangen sind. Diese Tatsache betont man heute sehr gerne, denn die nationalsonalistilckie Banernvolitik kmi