>en 15 . Januar 1934

3. Jan. B a ? i- 15 RM. Bov- e 15l8,>ll.-v 11 d: BUlchschlvoinr linken: Miitß- 20 - 52.50 9l«,h - 12-20. Läufer e n : dlilchschiveiiu- iilchschweine 12 bll 11 a, d, E,: Misclu-

- Best g h e i m:

nufer 27 RM. - >r 2535 9l'N

R9N, 91 0 1 r- -14 RM. - Lu- 9. Läufer 20- -26

dom 11. Jan. Och- Inar. Kübe 90 bis ?ln 160 520 RM.,

Pro Stück, Stiere r, Fnrren 20 bis mdgewicht, Kälber dgewicht.

an. Balingen: 5 Gerste 8,50 bis

- Ellwange 11: Haber 6,50, Rog- H e i d e u h e i in: Gerste 8,30, Haber

- Nagold: Wei­lt. Ravens,

9,60, Veseu 6,80 8,05, Gerste 8,50 5 RM. R e u u 9,6010, Gerste RM. Tübiii. Haber 7,307,50. 0 NM. 11 r a ch: -8,50, Hafer 6,80 5 Kernen 8. Raa- isen 10,20 9lM. zc

ht vom 13. Jan.

en Umsatz. Haller­unverändert, fest, isheim: Zufuhr änser; Preis pro 15, Läufer 50 bis r. d. Br.: Milch- 5470 R9N. pro Milchschweine 27 T r 0 s s i n g e n . das Paar, im: Weizen 8,M Haber 6,106,3u, ngen a. d. Pr.: .406,60 NBl. >7, Weizen 9 bis ,307,50 RM.

;ebiet erstreckt sich ichdruckgcbiete br- und dem Rord- llittwoch ist mchr- rdigteit neigendes

, geb. Keck, 28 I., r, 33 I., Herren.

Mellmann, Stadt- P i l d b a d.

msatzt 8 Seiten, mber 1933 2598

r - N,. 1t

Der «esekschaster

Temeinderatssitzung vom 11. Januar 1SS4

(Fortsetzung)

Aus der reichhaltigen Tages-

Mitteilrmge«:

ordnung ist folgendes nntzuteuen.

Die Beitragsverwilligungen des Oberamts zum Gewerbeschulverband, zur Wohlfahrtshilfe, des Reichsarbeitsministers zwecks Anschluß der Versorgungskuranstalt an die Hochdruckwasserver­sorgung der Stadt, die Kündigung der Verein­barung mit der Staatsflustbauverwaltung über die Unterhaltung der Flußbauten auf Markung Nagold durch das Strasten- und Was,erbauamt, über die Genehmigung der Viehmärkte am letz­ten «iontag des Januar und am ersten Montag des Juli auf weitere 10 Jahre u a Gegen das Marktverlegungsgesuch der Stadt Wildberq vom 1. auf den 2. Mai ist nichts emzu- wenden. Die Gebühren für einzelne Klaranlagen wurden endgültig festgesetzt bezugl. der Gewerbe­zuschläge. Ein Gesuch um Ermäßigung der Wertzuwachssteuer mußte der Folgen halber ab- gelehnt werden, ebenso ein solches um eine Nach­zahlung zu einem Wegbauakkord. Kenntnis genommen wurde von einem Erlaß des tech­nischen Laiidesamts über die Frage der Veitrags- leistung zur Etterverbesserung der Freudenstad- tt-rsiraße, sowie vom Kassenbericht der Stadtpste- ge vom Monat Dezember, Die Herstellung eines Glusubschlusies im Erdgeschoß des Gewerbeschul­gebäudes wurde vergeben und endlich eine freie Wohnung im Schafhaus an den Arbeiter Ernst Essig, hier vermietet. Ein an der Lembergstr. verfügbarer Bauplatz von 4 Ar ist an die beiden benachbarten Gebäudebesitzer zu den üblichen Be­dingungen verkauft worden. Vor Neudruck der Leichenkostenrechnung sind die Taxen vom Eemeinderat durchgesehen worden. Eine Herab­setzung der Sätze für Leichensager. Leichenträ­ger und Totengräber ist erfolgt. - Auf dem Eisberg fangen mehrere Grundbesitzer an, auf ihren Aeckern Steine zu brechen. Da zur Ab­fuhr die städt. Feldwege außerordentlich benützt werden, wird gemäß Art. 33 des Feldweggesetzes eine Benützungsgebühr angesetzt und den Grund­stücksbesitzern zur Pflicht gemacht, einen entspre­chenden Geldbetrag zu hinterlegen, mit welchem seinerzeit eine evtl. Wiederinstandsetzung der Wege bezahlt würde, falls diese durch die Stern­abfuhr in außerordentlicher Weise abgenützt und beschädigt würden. Die Lieferung der Klein­motorspritze wird der Firma Magirus in Ulm unter bestimmten Bedingungen übertragen, vor­behaltlich der Genehmigung des Vertrags durch den Herrn Landesseuerlöschinspektor, - Für Zwecke der Feuerwehr wird außerdem ein ent­behrlicher Mercedes-Benz Personenwagen von der Landesversicherungsanstalt Württemberg zum Preis von 50 Mark erworben, Das Stadt­bauamt legt Plan und Kostenvoranschlag über die Instandsetzung der städt. Schulgebäude und des früheren Rößle vor. Es handelt sich hierbei um die Erneuerung der Heizkessel im Eewerbe- schulgebäude, der Treppen in der früheren Prä- parandenanstalt und im Realschulgebäude und den Einbau von Spülaborten im roten Schul­haus. in der Präparandenanstalt. im Realschul­gebäude und im Rößle. Der Gesamtaufwand ist auf rund 23 000 Mark berechnet, ein Betrag, der bei dem Mangel an Mitteln und dem Rück­gang des Eewerbekatasters unmöglich verwilligt werden kann. Als dringlich werden zunächst ge­nehmigt: die Treppenanlage in der Präparan­denanstalt und der Einbau von Spülaborten im Rößle-. zu letzterer Maßnahme hat das Arbeits­amt einen Beitrag von 600 Mark in Aussicht ge­stellt. Der Aufwand für diese beiden Maßnah­men mit rund 3600 Mark wird genehmigt und die übrigen Projekte zurückgestellt. Die Gemeinde Jselshausen beabsichtigt, auf ihrer Markung die Waldach und die Steinach zu verbessern und eine neue Brücke für die Vizinalstraße Jselshausen Unterschwandorf zu bauen. Zur einheitlichen Durchführung des Unternehmens hat das Kul­turbauamt Reutlingen angeregt, daß auch die Stadt Nagold als benachbarte Markungsinhabe- rin sich ihrerseits mit der Frage der Verbesserung der Waldach beschäftigt und die erforderlichen Weganlagen für die landw. Benützung der Güter im Jselshäusertal und auch im Lemberggebiet,

sowie im Gebiet der Teufelshirnschale ins Auge saßt. Dabei ist auch an eine Verbesserung des Tolenwegs und die Abfiihrverhältnisse aus dem benachbarten Stadlwald gedacht. Um dazu die nötigen Unterlagen zu schaffen, wäre in diesem Gebiet eine umfassende Fetdbereinigung nötig und es wird das Kulturbauamt Reutlingen ge­beten, die erforderlichen Pläne auszuarbeiten und einen Antragspian für die Feldbereinigung zu fertigen. Das ganze Unternehmen würde der Arbeitsbeschaffung dienen und es kämen hierfür Notstandsarbeiten und der freiwillige Arbeits­dienst in Betracht. Ob das Unternehmen später zur Ausführung kommt, hängt wesentlich auch davon ab ob die Stadt, den ihr verbleibenden Aufwand aufbringen kann. Immerhin sollen die Vorarbeiten getroffen und nichts versäumt wer­den.

Die Forstdirektion hat den von der städt. Forstverwaltung ausgestellten Waldwirtschafts­plan für die Stadtwaldungen für das Jahrzehnt

1933 bis 1942 geprüft und hiebei nichts zu be­anstanden gefunden. Der Eemeinderat anerkennt heute den Plan mit einer normalen Nutzung von 5050 Fmtr. im Jahr und legt nunmehr die Akten dem Oberamt vor. Bei dem kürzlich vor­genommenen Stammholzverkauf wurden für Fich­ten und Tannen durchschnittlich 60 Prozent er­löst. für Forchen 76 Prozent.

Es wurden noch weitere unbedeutende Sachen verhandelt und nach Prüfung der Dekreturen Vornahme von Grundstücksschätzungen die Sitzung geschlossen.

Im Anschluß hieran fand noch eine Sitzung der Ortsfürsorgebehörde statt, in der auch die beiden Geistlichen Dekan Otto und Stadtpfarrer Wetzet mitwirkten. Bei der Behandlung von Ein­zelgesuchen kam erneut und bestimmt zum Aus­druck, daß bei Gewährung von öffentlicher Un­terstützung irgend welcher Art neben der Bedürf­tigkeit auch die Würdigkeit berücksichtigt werden müsse. Dabei sollen auch die Wirte allen Ern­stes unter Hinweis aus ihre Pflichten im Gast­stättengesetz verwarnt werden, Trinkern, die Un­terstützung empfangen, keinerlei Getränke zu verabreichen. Eine diesbeziigl, Bekanntmachung wird noch erlassen werden.

Ich bitte «m Auskunft...

Briefkasten desGesellschafters*

Unter dieser Rubrik veröden,IiLei, wir die nuS unserem Leserkreis an die Redaktion gerichteten jeweils die.letzte Abonnementsauittuna beizulegen, ferner Rückvorto.

Anfragen. Den Fragen ist _ ...

iaiiS briefliche Auskunft gewünscht wird.

die letzte Abonnementsauittüng .......

. .. -d. Die Beantwortung der Anfragen erfolg' jeweils Samstaa-

gt,r die ertetlien Auskünfte übernimm« dte Redaktion nnr dt« vrehgeketzltcke Verantwort»,,!,

Soldat. Auf Ihre Brieftastenanfrage teilen wir Ihnen mit, daß Sie sich an die Reichs­archivzweigstelle, Stuttgart. Gutenbergstr. 109, Abtl. Kriegsstammrolle, wenden müssen, um Ihren Militärpaß wieder zu erhalten.

Mieze. Sie brauchen sich um Ihr Kätzchen keine Sorge zu machen, derlei Erkrankungen sind ziemlich häufig und sind mit einer Augen­salbe leicht zu heilen. Nur müssen Sie mit dem Kätzchen zu einem Tierarzt gehen, da sich das Rezept der Salbe nach dem einzelnen Fall richtet.

Wer hat Recht? Auf Ähre Briefkastenan­frage teilen wir Ihnen mit, daß Ihre Schwe­ster ohne Zweifel Anspruch auf Krankengeld hat, wenn sie laut Vertrag mit der Stadtpflege dazu verpflichtet ist, bei eventueller Krankheit Ersah zu stellen. Ihre Schwester hat ja dann in diesen. Fall tatsächlich kein Einkommen. Wahrscheinlich ist nur von der Stadtpflege ver­gessen worden, der Ortskrankenkasse von dieser Regelung Mitteilung zu machen. Ihre Schwe­ster muß sich nun von der Stadtpflege bestäti­gen lassen, daß sie über ihre Krankheitszeit eine Aushilfe auf ihre Kosten stellen mußte, worauf ihr die Ortskrankenkasse zweifellos das Krankengeld ausbezahlen wird. Andernfalls bleibt immer noch das Recht der Beschwerde beim Versicherungsamt übrig.

C. B. E. 32. Wir möchten Sie i.. der von Ihnen geschilderten Angelegenheit zu großer Vorsicht mahnen. Einer Firma gegenüber, die die Anstellung eines Lehrlings, der dazu Kriegerwaise ist, davon abhängig macht, daß er zunächst von ihr ein Motorrad kauft, scheint Vorsicht am Platze zu sein. Außerdem ist der Lehrling selbst natürlich gar nicht geschäfts­fähig, wenn er noch minderjährig ist; in jedem Fall kann über Aufnahme einer Hypo­thek nur der gesetzliche Vormund verhandeln. Ueber die Genehmigung entscheidet das Vor­mundschaftsgericht.

F. K. Jmnau. Umsatzsteuerpflichtig ist nur jeder selbständige Gewerbetreibende, wenn er auf eigene Rechnung und unter eigener Ver­antwortung arbeitet. In dem Augenblick

jedoch, wo er als Arbeiter angestellt wird, also gegen Gehalt und nicht auf eigene Rech­nung arbeitet, ist er zur Entrichtung der Um- satzsteuer nicht mehr verpflichtet.

I. N. A. Wenden Sie sich an die dortige Ortsgruppe der NS.-HAGO.

Nach U. Die Sache verhält sich so, daß ein Rentenempfänger ein Drittel des Einkom­mens zusätzlich verdienen darf, das er im Falle seiner Vollbeschäftigung erhalten würde. Erst der Verdienst, der über dieses Drittel hinaus­geht, wird dann von der Rente in Abzug ge­bracht. Was Ihre zweite Anfrage anbelangt, s. ist zu sagen, daß dieser Fall ohne weiteres nicht entschieden werden kann. Es kommt selbstverständlich darauf an, in welchen fami­liären und wirtschaftlichen Verhältnissen der betr. Rentenempfänger sich befindet. Dasselbe ist in bezug auf die Verteilung der Fett- und Kohlenkarten zu sagen, auch hier kommt es ans die Umstände an.

K. B. Der Reichszuschuß von 50 Prozent wird für Umbauten, Anbauten nsw. an allen Gebäuden gewährt, also auch an landwirt­schaftlichen Gebäuden.

Ma. G 23. Sie haben das Recht, die von Ihnen auf eigene Kosten eingerichtete elektri­sche Leitung nsw. beim Auszug wieder heraus- zunehmen, Sie sind jedoch verpflichtet, den Zu- stand der Räumlichkeiten wieder so herzn- stellen, wie er vor Einlegung der Leitung war.

F. G. Schr. Dr. Gcreke ist nicht Arbeits- Minister gewesen; er war Reichskommissar für Arbeitsbeschaffung. Er befindet sich noch in Untersuchungshaft, weil er gege das Urteil erster Instanz, durch das er zu 114 Jahren Gefängnis verurteilt war, Berufung eingelegt hat. Die Berufung schwebt noch. Dr. Gereke ist ledig und ist Anfang der Vierziger.

Bürgersteuer. Der Fall liegt so, daß so­wohl für die Bürgersteuer l933, als auch für die Bürgersteuer 1934 als Mindestalter der Steuerpflichtigen 18 Jahre (also nicht 20 Jahre) vorgeschrieben ist. Maßgebend für die Steuerpflicht sind die Verhältnisse des Steuerpflichtigen am 10. Oktober 1933.

ernmen

leum

für Läufer und Wandbespannung

)!eUM, abwaschb.

ament

echt und Ersatz tch zum Verpacken

vamast

rrbrotpapier

flach und in Rollen

serollen

in vielen Farben

ttrollen

nbpapiere

zschlagpapiere

Papiere

lalitäten, preiswert

,ten Sie bitte ! Schaufenster!

S» inseriert

nt bei der idschast in essenh eit.

Die

Ein Tatsachenbericht von den llämpien der NSDAP, um die Rnchshmiptsiadt

23) Von Wilsrid Lade

193Z d; Verlag Knorr L üirid K. m. 8. k'ünülen

Die Presse weiß schon, wie sie ihre Fragen und ihre Aufforderungen zu formulieren hat.

Mutz erst ein Geistlicher erschlagen werden, damit die Behörden zur Einsicht kommen?"

Es hat sich zwar in der Zwischenzeit heransgestellt, daß das Mäniiecken, das von Schulz aus dem Saale getragen wurde, gar kein Pfarrer gewesen ist. Zweitens wurde das Männeken wahrlich nicht ecfchiagen. aber immerhin genügte ihm der Eingriff von Schulz, um sich eine Mullbinde »in den Kops zu wickeln und mit ihr zu renommieren.

Davon nahm die Presse keine Kennliiis.

Hingegen freute sich die B. Z., am andern Tage das bevorstehende Verbot der Partei für Berlin melden zn können.

Oh verdammt", sagt Schulz niederge­schlagen,jetzt wird's Ernst. Woher die Zeitungssritzen das mit dem Verbot wissen?"

lind dann donnert er seine Faust auf den Tisch, daß die anderen entsetzt hvchstwiiigen.

Was'n los?" brüllen sie ihn an.

Und er brüllt zurück.

Was los ist, M-nsch? Da Hanl man eenem besoffenen Lumpen in die Fresse und uss eemal fliegt die Partei auf. Del is los."

Trübselig sieht er seine Freunde an und die geben den Blick ebenso trübselig zurück.

Nun sollte also alles zn Ende sein?

^Der Toppkeller zum Dritten Reich, das Sturmlokal, die Kameradschastsbude, die Heimat sür die Jungs . . . aus, erledigt, kaputt.

Ganz langsam begannen sie die Macht der Presse, von der sie bis dahin noch keine rechte Vorstellung gehabt hatten, zu begreifen.

Und dumpf und noch langsamer und noch unklarer begannen diese SA.-Männer zn be­greifen, daß hinter dieser Macht der Presse und hinter dieser Macht der Polizei noch etwas anderes sein mußte, das gegen sie cms- stand und sie vernichten wollte.

Sie konnten nicht genau sagen, was das war, aber sie rochen es, sie fühlten es und mit einer schmerzvollen Klarheit begriffen sie auch in diesen Tagen mit einem Male den ungeheuren Kampf, in dem sie standen und in dem der Führer Adolf Hitler stand und der Doktor und viele andere, die ihres Geistes waren.

Schulz atmet auf, als er an den Führer denkt.

Einmal werden wir ja gewinnen, Mensch", sagt er zu Hermann,aber ob ick det noch erlebe, det weeß ick nich. Et wird ja wohl noch verdammt lange dauern. Isi­dor, verstehste, der macht uns noch Wat zu schaffen. Isidor, Vizepvlizeipräsident. Wenn er alleene wäre . . . weiter nich so wichtig. Unsere beste Reklamesigur. Aber die anderen Isidors dahinter . . ."

Und Schulz betrachtet das Heini, das sie zusammen aufzebaut haben, die Betten, die Gardinen, den belegten Fußboden, den Ofen. . .

War ne sehr feine Zeit hier . . .

Hermann läßt seinen Freund reden und knurren und sagt gar nichts. Er ist jung und er glaubt nicht recht an die Schwierig­keiten, dre da alle kommen sollen. Er ist kein Feldsoldat und hat weiter keinen Riecher sür unangenehme Geschichten, die in der Luft liegen. Er hält das alles nur für Theater­donner.

Aber die anderen halten es nicht sür Theaterdonner.

i In der Nacht noch losen sie das Heim auf.

Die Betten kommen zu Fritz. Das Lino- 1 leum ans dem Boden kommt z» Hermann. Er bekommt auch den Ofen zum Anfbe- ^ wahren. z

Schulz zieht zu Ede, er nimmt den Tisch mit und auch einen «killst. Den anderen Stuhl und einen alten Sessel, der sich in­zwischen eingesnnden hat, die Kartenspiele ! and das Schachspiel, die Lampe, die Bücher ^ und die Bilder, werden unter die anderen verteilt. :

Zuletzt wickelt sich der SA.-Mann Schulz die große Hakenkreiizfahne um den Leib. !

Hermann darf die Hvlztafeln mit den eingebrannten Kreuzen und den Namen Karl Schindlers tragen. :

! Tann sehen sie sich noch einmal den kahlen ! Raum an. >

Er sieht so trostlos ans wie am ersten ! ! Tage, als Karl ihn entdeckte. Bevor sie ab- ! ! ziehen, machen sie sich noch einen kleinen ! Scherz. ,

I Sie verfassen zusammen einen Vers und ^ ! malen ihn auf einen Bogen braunes Pack- ; Papier, einen Vers für die Schupo, wenn ' sie das leere Lokal anfheben sollte.

Die Vögel sind schon ausgeflogen Umsonst hast du dich ansgerogen,

Isidor!

! Doch einmal, wenn wir wiederkommen, Dann wirst du kräftig hopp genommen,

Verbieten kannst du nicht den Geist, Was schlagend dieses Lied beweist Heil Hitler!"

Und diesen Bogen deponieren sie mitten , ans den Fußboden, so daß jeder, dex hertsikl- " kommt, es sofort sehen muß.

Montag, de« IS. Jaaüar IStt.

> Die Leibesübungen im Zeugnis gewertet

Schuljugend freut sich

! Die Zeiten ändern sich. Während früher : die Schuljugend in wirklich stiefmütterlicher Weise in Leibesübungen unterrichtet und ausgebildet wurde, tritt nun auch hier ein ; Wandel ein. Man erinnert sich, daß das ! junge Geschlecht seither in der Hauptsache !privat" allen möglichen Turn-.und Sport- i arten huldigte und sich nur zu oft die Un­gnade verständnisloser Pädagogen zuzog, wenn sie stürmisch verlangte, ihren Körper mehr in Luft und Sonne stählen zu dürfen. Auch in dieser Sache geht der neue Staat wieder neue Wege. Ein körperlich und geistig frisches, gesundes Geschlecht heranzubilden, das ist das Ziel, an dem, wie eine Bekannt- machung des Kultministeriums zeigt, be­reits eifrig gearbeitet wird. Nach dieser Verordnung sollen schon bei den dies­jährigen Versetzungen und Prüfungen der Schüler Leibesübungen angeni essen be­rücksichtigt werden. Eine endgültige Re­gelung in dieser Frage wird vom Reich ge­troffen.

Kitlerjlilige und Lehrer

Zwischen dem Führer der württembergi- schen Hitlerjugend, Gebietsführer Wacha und dem Gauobmann des NS.-Lehrerbun- des, Pg. Huber, ist folgende Vereinbarung getroffen worden:

Die Gebietsführung ernennt im Einver­nehmen mit dem NSLB. sür das Gebiet Württemberg einen Sachbearbeiter für Schul- und Erziehungsfragen.

Die HJ.-Gebietsinhrung ernennt im Ein­vernehmen mit den zuständigen Kreisobleu­ten des NSLB. für jeden Unterbann einen Sachbearbeiter sür Schul- und Erziehungs- sragen.

Diese Sachbearbeiter find Mitglieder der zuständigen HJ.-Führung. Sie stellen die Verbindung zwischen dem NSLB. und der HI. her.

Die Gebietsführung ernennt im Einver­nehmen mit dem NSLB. für jede Schule einen Obmann der HI., der angehalten ist, mit der Lehrerschaft der Schule, insbeson- derS mit dem Vertrauenslehrer des NSLB. engste Fühlung zu behalten.

Der Gauobmann des NSLB. ernennt im Einvernehmen mit der HI. für jede Schule einen Vertrauenslehrer. Dieser wird übersteigerte, und nicht mehr zeitge­mäße Anforderungen der Schule zu besei­tigen suchen. Er wird auch dafür sorgen, daß die Schule auf die im neuen Staat not­wendigen Anforderungen der HI. und ihrer Mitglieder Rücksicht nimmt.

Die HI. übernimmt die Verpflichtung des Jugendbundes, auch außerhalb der Heim­abende und Ausmärsche Einfluß auf die Le­benshaltung der Jungen und Mädel zu neh­men, daß deren Verhalten in Elternbaus und Schule den Anforderungen an Ehre, Disziplin und Verciiitwortnngsbewußtsein entspricht, das Adolf Hitler von seiner Ju­gend verlangt."

Humor

Herr Ober", schimpfte der Gast,dieser Fisch Nt ja unter aller Kritik! Rufen Sie mal den Geschäftsführer!"

Verzeihung, mein Herr, der Geschäftsführer ist nicht hier. Der ißt gerade in dem Restaurant gegenüber."

Und als sie dann auf die Straße hinaus- kvmmen, die schweigend und verlassen in dieser tiefen Nachtstunde liegt und an der Ecke ein Tschako eines Schupos sichtbar ist. da braust, weil doch schon alles egal ist, ern brausendes, schmetterndes, himmelhohes ..Sieg Heil!" durch die frische Luft, daß einige Gestalten unter den Fenstern er­scheinen und der Schupo an der Ecke auf dem Absatz herumfährt.

«ic verrollen sich schleunigst, denn die Kommune ist doppelt ungemütlich, wenn man sie aus dem Schlafe scheucht.

Und die Schupo auch.

*

Für den Bereich Berlin und die Provinz Brandcnvurg wird die NSDAP, einschließ­lich ihrer Untergliederungen verboten.

Gezeichnet Weiß, Vizepolizeipräsident von Berlin.

Erledigt die Partei.

Erledigt die SA.

Endlich ist es soweit, Gott fei Dank. In den Redaktionsstuben freut man sich. Nun sind die SA.-Männer von den Straßen ver­schwunden und nun braucht man nur noch einen einzelnen Mann zu erledigen.

Ten Doktor Goebbels.

Aber es sollte sich zeigen, daß diese Unter- nehinnng nicht so einfach war, wie sie zuerst aussah,

Ter Jude Bernhard Weiß, den die SA, zum Isidor befördert hatte, verbot die SAN Weil ans dein Kurfürstendamm einige seiner vstlichen Rassegenossen schief angesehen wor­den waren?

Deswegen? Deswegen?

Nein, meine Herren, deswegen verbietet man die SA. nicht so schnell und die NS.» DAP. auch nicht.

Fortsetzung folgt.