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Der Gesellschafter

Montag, den 13. Januar 1831.

Entstehung und Werdegang des Deutschen ! Zollvereins auf. Sodann hielt der derzeitige ! Vorstand der Friedrich - List - Gesellschaft, i «taatsminister a. D. Tr. h. e. Saemisch eine Rode.^ Anschließend sprach der bayerische Ministerpräsident Siebert zugleich für die f übrigen an der Gründung des Zollvereins ! beteiligten anßerprenßischen Länder. Er wies insbesondere darauf hin, i n w i e st arte in Umfange gerade auch Bähe r n z u s a m men mit W ürtte m berg a n f den A b schluß des Zollve r e i n s g e- wirkt habe.

Der Finanzminister. Gras Schwerin von Krosigk, schloß nach einigen weite­ren Ausführungen die erhebende Feier mit «nem Sieg Heil aut Deutschland, den Herrn Ikeichspräsidenten und den Volkskanzler Hitler.

MlnWrvriWeiit Hörings Geburtstag

Berlin, 13. Jan. Dem Preichischen Mini', sterpräsidenten Göring sind zu seinem Ge­burtstag aus alleii Teilen des Reiches und des Auslandes zahllose Geschenke sowie Tau sende von Glückwünschen und Telegrammen ails allen Schichten der Bevölkerung, insbe sondere den Kreisen seiner alten Mitkämpfer in der Partei, zugegangen.

Als erster überbrachte der F ü h r e r persönlich noch am späten Abend de. Donnerstag dein preußischen Ministerpräsi denten seine herzlichsten Glückwünsche. Gleich zeitig sprach auch der RcichSPrvpagandamini ster Dr. Goebbels, der mit seiner Gattin erschienen war, seine besonderen Wünsche zum Geburtstag auS.

Am Freitag selbst erschien Staatssekretär Meißne r, der die telegraphisch übersand­ten herzlichsten Wünsche und kameradschaft­lichsten Grüße des Herrn Reichspräsidenten nochmals persönlich übermittelte.

Vom Reichskabinett fanden sich zur Gra­tulation weiterhin ein: der Reichswehrmini­ster Generaloberst v. Blomberg in Be gleitung des künftigen Chefs der Heereslei­tung General v. Fritsch, die Reichsmini­ster Stabschef Röh m. S e l d t e, S ch m i t t. Darrö sowie sämtliche Mitglieder der Preu­ßischen Staatsregierung mit ihren Staats­sekretären.

der NSNS. und MhMstvnt

Dr. Leh über Sinn und Ziel der Gemein­schaftKraft durch Freude"

Weimar, 11. Jan. Die Tagung der Amts­walter der NSBO. und der Deutschen Ar­beitsfront wurde nach vorhergegangenen Sondertagungen am Samstag fortgesetzt.

Dr. Leh traf vormittags mit seiner Be­gleitung ans dem Erfurter Flugplatz ein, wo sich trotz des schlechten Wetters und dichten Nebels- die Arbeiterschaft ans der Stadt und ihrer Umgebung zur Begrüßung eingesunde» hatte.

In Weimar erneuerten sich die jnbeln- , den Begrüßungsszenen. Nur mühsam bahnte sich der Wagen Dr. Lehs einen Weg durch ! die wogenden Menschenmassen zu der impv- f santen Weimarhalle, wo dann in Anwesen­heit aller Führer der Deutschen Arbeits­front, der NSBO., der NS.-Hago, die Haupttagung der GemeinschaftKraft durch Freude" ihren Anfang nahm.

Dr. Leh machte in seiner Ansprache ! grundlegende Ausführungen über Sinn und Zielsetzung der neuen Ge­rn einschaftKraft durcki Freud e".

Klar und mitreißend arbeitete er den Be­griff der sozialen Ehre heraus, der im Mit­telpunkt des nationalsozialistischen Denkens steht, der jedem einzelnen das frohe Be- i ivußtsein gibt, als gleichwertiges Glied mit- ^ zuarbeiten am Aufbau der Nation, der alle

- Schranken niederreißt, die bisher die Bewer- : tung nach Geld und Gut im deutschen Volke

- aufrichtete. Er hob die innere A n st ä n-

- digkeit hervor, die ein wesentliches Stück i der Seele und Lebenskraft des nationalen ! Sozialismus bildet, die innere Anständig- ! keit ihrer Führer, die Lauterkeit des Wil-- ! lens, das die Massen in ihr Gefolge reiht § und sie im Vertrauen ihrer Führung folgen

- läßt.

: Dieser Begriff der sozialen Ehre, diese in-

: nere Anständigkeit, führte Dr. Leh aus, bil- : den auch Fundament und Kernstück des ! neuen Gesetzes der nationalen Arbeit, das > die Vollendung bringen wird der Heimkehr : des deutschen Arbeiters in die Nation, die ! endgültige Verwirklichung der Volksgemcin- ^ schüft und die unlösliche Zusammenschwei-

- ßung aller Deutschen zu einem untrennbaren ^ Volk.

Das Gesetz der sozialen Gerechtig­keit und des sozialen Friedens

Reichsminister Dr. Goebbels über das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit

Berlin, 14. Jan. Auf der gewaltigen Kund­gebung der NSBO. und der Deutschen Ar­beitsfront am Sonntag nachmittag im Lust­garten erklärte Reichsminister für'Volksauf- klärnng und Propaganda Tr. Goebbels u. a. folgendes:

Meine Volksgenossen und Volksgenossin­nen! Männer und Frauen des schassenden Berlin! Das Reichskabinett hat am vergan­genen Freitag ein Gesetz zum Schutze der nationalen Arbeit beschlossen, das in seiner weittragenden Bedeutung vorläufig noch gar nicht abzumessen ist. Damit hat die Re­gierung Adolf Hitlers ihrem eindeutigen Willen zum Schutz der nationalen Arbeit und Wiederherstellung der Ehre des deutschen arbeitenden Volkes kundgetan. Wir tragen unseren Ehrentitel einer sozialistischen und einer Arbeiterpartei zu Recht, denn w i r sind es gewesen, die die Arbeit von den Fesseln des internationalen Ka­pitalismus befreit haben. Wir wis­sen, daß es in Deutschland noch Millionen Menschen gibt, die dem schwersten sozialen Elend preisgegeben sind. Aber wir wissen auch, daß die Not nicht durch Phrasen besei­tigt werden kann, sondern nur durch eine soziale Srdnung, in der jeder in den Genuß seiner Arbeit und seines Fleißes kommt. Die, die wir von der Macht ablösten, wußten dem deutschen Arbeiter nichts anderes als Phra­sen zu geben. Sie standen der Not teil­nahmslos gegenüber. Nicht einmal den 1. Mai vermochten sie dem Volke wirklich zu einem Feiertag zu machen. In dem ewig sich sortsetzenden Klassen- und Ttandeskampf wurde die Arbeit unterdrückt. T e r Arbe i- ter war nur der Kuli der Geld- inächte, ein willenlose?- Objekt : ni Spiel der internationalen Kapitali n habe r.

Wenn wir dagegen Front machten, so taten wir das nicht nur ans nationalen, sondern a uch anS sozialen G r ü nde n. Man verkennt uns vollkommen, wenn man glaubt, wir sähen unsere Aufgabe darin, die Gcld- schrankgruppe irgend einer .Kapitalmacht zu sein. Wir sind gekommen, um dem Arbeiter sein Brot und der Nation ihre Ehre znrückzn- geben. Tie deutsche Revolution ist eine Revo­lution deS Volkes gewesen, und oas Volk soll nun auch in den Genuß der Früchte dieser Revolution kom- m e n.

Tenn wir, die wir heute die Träger der Revolution sind, kamen aus dem Volke und niemals werden wir uns voin Volke treniren, Venn dann würden wir unserer eigentlichen Aufgabe, unserer geschichtlichen Sendung un­tren werden.

Wenn sich heute überall im Lande die Reak­

tion »neoer vreitznmachen versucht, wenn sie staubt, die Posten wären für sie erobert oder wenigstens warm gehalten worden, und wenn .rach ihr manchmal glaubt, daß die Regierung das nicht bemerkte, so irrt ihr euch. An der Spitze des Reiches stehen auch die Wächter der Revolution; sie lassen sich nicht mit falschen Phrasen einlullen. Wenn sie zuschauen und nichts gegen die reaktionären Umtriebe im Lande unternehmen, so nur, damit sie die Reaktionäre kennen lernen. (Bravo.) Wenn mail Mäuse sangen will, dann schlägt man nicht immer, sondern nur zeitweilig, denn Pust würdeen die Mäuse sich in ihre Löcher verkriechen. (Heiterkeit.) Man schlägt einmal, schiebt dann eine lange Pause ein um die Mäuse wieder frech zu machen, und wenn sic sich dann sicher glauben, dann schlägt man zum zweitenmal. (Lebhafter Beifall.)

So ist es auch mit den Wühlmäusen, die heute hier und da am Bau unserem Reiches nagen wollen. Glaubt nicht, daß wir es nicht sehen! Das scheint nur so. In Wirklichkeit werden wir sie im rechten Augenblick auch zu fassen wissen. Wie ernst die Regierung es mit dem Arbeiterin!» meint, das hat sie durch ihre großen sozialen Werke und durch ihre einzig­artige soziale Gesetzgebung bewiesen.

In dieser Linie liegt auch das neue Gesetz, in dem die nationale Arbeit geschützt wird; ein Gesetz, in dem auch ini Betr'^'e das Prinzip des Führertums durchgesetzt wird; ein Gesetz, in dem der Arbeiter und die nationale Arbeii in den Schutz des deutschen Staates genommen werden. Jetzt nacht die Regierung darüber, daß der Arbeiter auch in den Genuß der Früchte seiner Arbeit k o m m t. lBravo.) Dieses Gesetz ist wegwei­send und richtunggebend.

Damit sind wir auch in soziale r B e- ziehung der modernste euro­päische Staat geworden: ein «taut, in dem die Arbeit dein Schutz der Regierung untersteht, ein Staat, in dem der soziale Friede nicht durch ein faules Kompromiß ge­währleistet ist. sondern auf der Grundlage einer ehrlichen und gerechten Verteilung, von Rechten nnd Pflichten im sozialen und wirt­schaftlichen Leben. Ich glaube, wir haben allen Grund, dafür dem Führer des Reiches nnd der nationalsozialistischen Bewegung zu danken. Er ist dem Volke treu geblieben, so wie das Volk ihm treu geblieben ist. Er hat die Massen des Volkes nicht vergessen, nach­dem er die Macht erobert hatte. Er suhlt sich heute nur als Vollstrecker des Willens des deutschen Volkes.

In diesen schweren Wintermonaten haben wir allen Grund, uns fest nnd unzerreißbar aneinander zu schließen. Großes haben wir vollbracht, aber Größeres Z» vollbringen ist

As MlMNtarW Chm is Paris

Schlägereien in Versailles / Der Ministerpräsident stellt die Vertrauensfrage

Paris, 13. Januar.

Im weiteren Verlauf der Kammersitzung wurde am Freitag nachmittag die Jntcr- pellationsdebatte znm Bayonner Finanzskan­dal fortgesetzt. Vor dem Kammergebände und in den großen Zufahrtsstraßen ist wie­der ein starkes Polizeiaufgebot eingesetzt wor­den, um Kundgebungen im Keime zu er­sticken

Die Tribünen waren bis ans den letzten Platz besetzt, als Abg. Vbarnegaray die am Vormitag begonnenen Ausführun­gen fortsetzte. Als Marnegaray die Darstel­lung von dem Selbstmord Stavitzkhs an­zweifelte, Protestierte der Ministerpräsident und erklärte, die Regierung habe eine Unter­suchung eingeleitet. Finanzminister Georges Boiinet äußerte sich kurz über den Ver­such Stavitzkhs, ungarische Bonds unterzn- bringen und die Konferenz von Stresa da­für zu interessieren. Damit war die Aus­sprache abgeschlossen und man ging zur Be­ratung der verschiedenen Entschließnngs- anträge über, die von den Radikalsvzialisten, den Sozialisten nnd den Kommunisten ein­gebracht worden waren. Herriot wies die Unterstellung zurück, daß seine Partei Gelder für den Wahlfonds erhalten habe.

In einer Sitzung der Radikalsozialisten in Versailles kam es zu schweren Zwischenfällen.

Etwa Ntt Royalisten drangen unerwartet in den Saal ein und schlugen mit Stühlen nnd Tischbeinen ani die Anwesenden ein. Selbst die Kronleuchter wurden von der Decke ge­rissen iind die Spiegelscheiben zertrümmert. Erst einem starken Polizeiaufgebot gelang es, den Saal zu räumen. Etwa 20 Verletzte mußten sich im Krankenhaus von Versailles Notvcrbände anlegen lassen. Verhaftungen wurden nicht vorgenommen.

Der Ministerpräsident hat nach einer wei­teren Ansprache gegen den Antrag eines parlamentarische» Untersuchungsausschusses znm Fall Stcwitzky die Vertrauensfrage ge­stellt. Die Regierung blieb mit 360 gegen 229 Stimmen siegreich.

Anschließend wurde über die von Herrivl im Namen seiner Fraktion eingebrachte Ver- trauensknndgebuiib für die Negierung in zwei Teilen abgestimmt. Zn dem entscheiden- den Teil, der der Regierung ausdrücklich das Vertrauen aiisfpricht. stellte Ministerpräsi­dent Chantemps wieder die Vertrauensfrage Das Ergebnis lautete 376 gegen 205 Stim­men,

Znm Schluß der Kammersitznng wurde über die Aufhebung der Immunität des Ab­geordneten Bon n an re abgestimmt. Dci Antrag wurde von der Kammer stattgegeben Sodann wurde die Sitzung um 2.R30 Uhr aufgehoben.

uns ansgegeben. Das Winterhilsswerk hat das schlimmste an Not zu beseitigen versucht. Und auch da wieder ist ein ganz charakteri­stischer Vorgang festznstellen: daß ans den ärmsten Stufen und ans den ärmsten Stadt­teilen die größten Opfer kommen: ein Be­weis dafür, daß ein Appell an die soziale Solidarität immer den größten Widerhall findet bei denen, die soziale Not zu tragen haben,

Männer nnd Frauen des schassenden Ber­lin! Seid überzeugt, daß wir mit großer Sehnsucht den Augenblick erwarten, an dem im beginnenden Frühjahr die große Kam­pagne gegen die Arbeitslosigkeit müder aus­genommen werden kann, daß wir in diesem Sommer wieder die Hälfte der ue.a übrig bleibenden Arbeitslosigkeit veieitigea werden nnd daß wir nicht rasten wollen, bis an die Seite einer wieder hergestellten nationalen Ehre auch eine wieder hergestellle soziale Freiheit tritt. Das soll der Ausdruck unseres Willens sein, Ihr alte, Ihr mögt frülstr ge­standen haben wo auch immer, Ihr leid unsere Brüder und Kampfgenossen, Unter die Vergangenheit wollen wir einen Strich machen. Dieses Gesetz ist ein Gesetz nicht nur der Nationalsozialisten, es ist ein Gesetz für das ganze schaffende deutsche Volk, Das schaffende deutsche Volk und sein Führer Adoli Hitler Heil!

Die Mafien stimmten begeistert in die Heil- ruie ein und sangen im Anschluß daran das Horst-Wessel- und das Deutschland-Lied.

SKWgründüngssmr des KMöuserbiiMs

Stabschef Reichsminister Rühm spricht

, Berlin, 14. Jan, Im überfüllten Sport­palast feierte Sonntag nachmittag der Deutsche ReichskriegerbnndKyfshäuser" die 63. Wiederkehr des Reichsgründungstages in Anwesenheit des Reichspräsidenten von Hindenbnrg, des Reichswehrministers GO. von Blomberg, des Reichsmini­sters Stabschef R ö h m, des Neichsanßcn- ministers Freiherr von Neurath, des Reichsarbeitsministers Scldte nnd des Neichswirtschaftsministers Dr. S ch m i t t. Vertreter des Diplomatischen Korps, des alten Heeres usw.

Unter den Klängen des Badenweiler Mar­sches zogen die Fahnen ein, denen eine Ehren- abteilnng der Reichswehr voranschritt.

Nach der Eröffnung durch General a. D. Horn, den Bundessührer des Kyfshänser- biindes, hielt Stabschef Reichsminister Rohm die Festrede, in der er n, a. ans- sührte:

Wir alle haben den Glanz des Bismarck­reiches erlebt. Ueber die Niederlage nnd ihre unheilvollen Folgejahre hinweg bewahrte als einzigen Besitz das deutsche Volk seine staatlichc'Einheit, Von dieser sestbegrüudeten Plattform aus begann deutsches Soldaten­tum. das im unbekannten Gefreiten des Weltkrieges Adolf Hitler seinen Sprecher und Führer gewann, seinen Kampf um die deutsche Wiedergeburt. Der Geist, der nun unter Adolf Hitlers Führung im national­sozialistischen Staate die endliche nnd end­gültige Erfüllung tausendjährigen deutschen Sehnens gebracht hat, ist der Geist der Hin­gabe an die Nation und des unbeugsamen Willens znm Ganzen, ist der Geist selbstlosen Dienens nnd freiwilliger Zucht. Ans dem Geist der braunen Soldaten ist dieser Geist in Worte gefaßt: Er heißt Alles für Deutschland!

Wir alle von der SA, bekunden in dieser Weihestunde mit freudigem Stolze Dank und Verehrung dem Manne, der als Soldat mit­stritt und blutete in den deutschen Einigungs­kriegen, aus denen das zweite Reich erwuchs, an denen Wiege er in Versailles stand, dem Manne, der als erster Soldat des Welt­

krieges Deutschlands ruhmreiche Heere führte nnd der nun als Vater des Vaterlandes Schützer nnd Schirmherr des jungen Deutschland wurde. In uns allen lebt ein Glaube, eine Liebe, ein Wille: Deutschland nichts als Deutschland!

Einem dreifachen Heil auf den Reichspräsi­denten, den Führer und das einige Deutsche Reich folgte der Gesang deS Tcntschland- und Horst-Wessel-Licdes, Nach dem Aus­marsch der Teilnehmer verließ der Reichs­präsident, gefolgt von den Reichs-Ministern, unter stürmischen Kundgebungen die Stätte der eindrucksvollen Feier.

Förderung

geselliger Beranstallmrsen

Stuttgart, 14, Jan,

AnS Vereinskreiseen sind in letzter Zeit an den Oberbürgermeister Anfragen wegen gesellschaftlicher V e r a n st a l t u u - gen gerichtet worden, die zu folgenden Fest­stellungen Anlaß geben: Wohltätigkeitsveran­staltungen als solche sind nur insoweit berech­tigt, als sie in einer diesem Zweck angepaßten, gehaltvollen nnd für den Spender und Empfän­ger gleich würdigen Form betrieben werden. In keiner Weise könnte eS gebilligt werden, wenn in der Bevölkerung gegen gesellige Veranstaltungen überhaupt Stimmung ge­macht würde. Gesellige Veranstaltungen i n jederFvr in, z. B. Bälle, Künstlerfeste,, Ge­sellschaftsabende nsw,, können und sotten selbst­verständlich auf möglichst breiter gesellschaft­licher Grundlage abgehalten werden. Rei­ches gesellschaftliches Leben kann vom sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Standpunkt auS nur erwünscht sein. So soll sich gerade im kommenden Fasching in Stuttgart ein bun­tes geselliges Leben entwickeln. Auch die Tage des Faschings mögen dazu dienen, daß alle Schüyteu der Bevölkerung sich in natürli­cher, ungezwungener nnd fröhlicher Gesellig­keit zusammcnfiuden und immer mehr znsain- menschlicßen.

§2? SWM mMmt kMer mit eigsnm Urogramm

Stuttgart, 15. Januar.

Tie Neichssendeleitiing teilt mit: Ter organisierte Programmaustausch innerhalb der Programmaustausch-Gemeinschaften in der Sendergruppe West wird hiermit aufge­hoben, nachdem die im Jahre 1933 geschaf­fene straffe Organisation ihre Politischen Zwecke in der völligen geistigen Eroberung und Durchdringung des deutschen Volkes er­reicht hat nnd im neuen Jahr eine Amlocke- rnng des Sendewesens zur EnEaltnng der künstlerischen Möglichkeiten zweckmäßig er­scheint. Die Programmgestaltung unlersieht der Verantwortung der Intendanten der ein­zelnen S'mder.

Schwaikheim, ON. Waiblingen, l4. Jan. lW o l f s h n n d bricht in Schass- Pferch ein.) Ein gräßlicher Anblick bot sich dieser Tage dem Schäfer, als er füttern wollte. Ein Wolfshund war in den bei der Gemeindc-Zehntscheuer anfgestellten Pferch eingebrochen, ging ans die Tiere loS »nd riß ihnen Fleischstttcke samt Wolle ans dem Leib. Einige Schafe brachen ans und wurden von dem wütenden Hund in den Zipfelbach ge­trieben. Ein Lammschaf ist darin ertrunken, ein anderes, ebenfalls ein Mutterschaf, war so zugerichtet, daß es gestochen werden mußte. Ein drittes hatte sich bis herauf in den Schnlhof verlaufen, um in den Tannen Schutz zu suchen. Von den übrigen acht ver­lebten Schafen werden Wohl noch weitere üvei Muttertiere geschlachtet werden müssen. Der Hnndebesitzer konnte ermittelt werden.