Der Gesellschafter
Freitag, den ä. Januar 193 t.
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Je öfter der Eintopssonntag sich wiederholt, um so eifriger werden Erfahrungen und Rezepte auSgetauscht. Dian besinnt sich darauf, daß früher, zur Zeit der Urgroßeltern, das Eintopfgericht sa etwas sehr liebliches war, und man stöbert m alten Nezeptbnchern, ob sich da vielleicht noch Anhaltspunkte finden; denn jede Hausfrau setzt natürlich ihren Stolz darein, beim nächsten Eintopfsvnntag wieder etwas Ungewohntes auf den Tisch zu bringen. Selbst die Männer im Hause interessieren sich für die Frage: Was gibt's am Eintopfsonntag?
Saure Linsen mit Speck. Linsen (1 Pfund für vier Personen) werden gut abgewaschen und 24 Stunden in Wasser ein- geweicht. Dann setzt man sie mit kaltem Wasser ohne Salz aut und fügt gleich so viel Essig hinzu, daß baS Gericht den gewünschten Geschmack bekommt. Man tut 'Vr Pfund durchwachsenen Speck hinein und läßt das Gericht auf kleinem Feuer richtig weich kochen. Kann auch in der Kochkiste fertig kochen. Erst wenn es fertig ist, schmeckt man es mit Salz ab.
Bohnen mit Birnen. Weiße Bohnen werden am Tage vorher in kochendem Wasser eingeweicht und frühzeitig aufs Feuer gesetzt, damit sie richtig weich werden. Man setzt sie auf langsames Feuer und gibt in Viertel geschnittene, geschälte Kochbirnen hinein. Wenn die Bohnen gar sind, schmeckt man sie mit Salz ab und läßt Brühwürstchen l'/4 Pfund für die Person) auf dem Gericht heiß werden. Mau kann die Bohnen auch ohne Birnen kochen und kann dann init etwas Pfeffer abschmecken und feiuge- wiegte Petersilie über das Gericht streuen.
K a r t o s f e l s u p P e mit Würstchen. Man reibt gekochte Kartoffeln und lügt ihnen so viel kochendes Wasser hinzu, daß die Suppe dick und sämig ist. Man schmeckt sie mit Salz und Pfeffer ab, kann noch einen Brühwürfel hineintun. gibt feingewiegte Petersilie daran und läßt Brühwürstchen in der Suppe heiß werden. Pikant und wohlschmeckend.
Rosenkohl mit Schinken. Ter Rosenkohl wird nur etwas abgeputzt und dann abgewaschen. Hierauf gibt man ihn in reichlich zerlassene Butter und läßt ihn unter häufigem Rühren weich schmoren, was bei einem Pfund kaum länger als eine halbe Stunde dauert. Hierauf gibt man Scheiben von gekochtem Schinken darauf, so daß sie heiß werden. Da man dies Gericht ohne Kartoffel itzt, muß man sehr reichlich Rosenkohl rechnen, und zwar etwa K? Psund für die Person. Man kann auch in Scheiben geschnittene gekochte Kartoffeln am Schluß hineingeben und diese mit durchwärmen lassen.
Buchweizeug r ü tz e mit Milch. Blau bringt Wasser zum Kochen und streut Buchweizengrütze hinein, die eine Viertelstunde kochen mich. Man schmeckt init Salz und ein klein wenig Zucker ab. Zu der dicken Buchweizengrütze ißt mau Milch. Ebenso kann man aus Haferflocken einen dicken Brei bereiten und ihn mit kalter Milch verzehren. Gesund, billig, sättigend und wohlschmeckend.
Teltower Rübchen, geschmort. Man läßt zwei Löffel Butter in einem eisernen Topf braun werden, während man einen Löffel Zucker daran gibt. Hieraus fügt man 2 Eßlöffel Mehl hinzu und soviel Wasser, daß man eine sämige Soße hat, die man mil Salz abschmeckt. Hieraus gibt mau die gut geschabten, in kleine Stücke zerteilten
Das Bluieuhemd hat in all den Jahren, in denen es znr Ergänzung des sportlich betonten Anzuges gilt, wenig Wandlungen durchgemacht. Es wird fast unverändert getragen. Man sieht >e- doch jetzt ganz davon ab. die Krawatte, die dem Bluieuhemd den männlichen Einschlag vermittelte, als Ergänzung >ür die schlichte Form zu wählen. Eni rund- zeschnittener Bubikragen und aufgesetzte Taschen und seine Merkmale. Eine kleine Abweichung ülden die palloverartigen Blu- leuhemden. Sie haben einen runden Ausschnitt, um das Tragen eines warmen Schals, wie die Abbildung rechts zeigt, zu ermöglichen.
Rüben hinein und läßt sie unter häufigem Rühren weich schmoren. Wenn sie fast fertig sind, schneidet mau gekochte und abgezogene Kartoffeln in Scheiben hinein und läßt alles zusammen gut heiß werden. Zuletzt läßt man Scheiben von gekochiem Schinken mit in dem Topf erhitzen. -- Auf andere Weise kann man die Rüben bereiten, indem man sie zu
nächst in wenig Talzwasser weichkvcht, zugleich mil geschälten, in kleine Stücke geschnittenen Kartoffeln und Gänse- oder Pökelfleisch. Man verrührt ein wenig Mehl in Wasser und gibt dieses an die Soße, die gebunden und sämig sein muß. Mit Salz gut abschmeckeu.
Liselotte Winkl e r.
Wir sind leicht geneigt. Kinder für egoistisch, hartherzig, ja grausam zu halten. Wir müssen aber bedenken, ein unegoistisches Kind wäre nicht lebensfähig, es muß zunächst alle Bedürfnisse befriedigen, die zu seiner Erhaltung notwendig sind. Mau kann keinen Altruismus für Andere von ihm fordern, ehe es ahnt, daß diese Anderen überhaupt vorhanden sind. Darum kann diese Entwicklung nur sehr langsam erfolgen. An das, was man einem Kinde sehr häufig entgegenbringt, knüpft es instinktiv Lust- oder Nnlustgefühle — daraus wächst das erste Ich und Du empor — es lernt, sich selbst im Gegensatz zu den Andern erkennen. Weiß es dann, daß diese gleich ihm Freude und Schmerz spüren, so fühlt es mit ihnen — es entsteht das Mitgefühl. Wo dieses nach dein fünften Jahr gänzlich fehlt, liegen Störungen vor, die zu Gemütsstumpfheit und antisozialen Empfindungen führen können. Zwischen dem stark entwickelten, echten Mitgefühl und dem krampfhaft fehlenden gibt es alle Ueber- günge. Doch auch bei normalen Kindern werden Eltern iind Erzieher bisweilen Dinge beobachten können, die sie an deren moralischen Qualität zweifeln lassen. Das rein Kindliche ihres Geisteslebens muß uns die Erklärung dafür geben. Es entdeckt immer nur Einzelheiten, und so kann geschehen, daß es dem Tod eines geliebten Menschen teilnahmslos gegenübersteht, oder daß es wehrlose Tiere quält. Da es nur nach Worten und lebendigem Ausdruck urteilt, erfaßt es
das Hinscheiden nicht in seiner ganzen Endgültigkeit. Da ein Tier nicht sprechen kann, scheint es ihm mehr Sache als Wesen zn sein. Das Greifen nach ihnen, das Zerpflücken von Fliegen. Quälen von Katzen ist ihm das gleiche, als wenn es seine Spielsachen auseinander bastelt, um deren Zusammensetzung zu ergründen. Wird es älter und erfährt, daß es Schmerzen bereitet hat, läßt beim normalen Kind die unbewußte Grausamkeit nach und das Mitgefühl überwiegt.
Das schwierigste Problem auf dem Gebiet der kindlichen Moral ist wohl die L ü g e. Jean Paul, der große Erzieher, sagte einmal: in den ersten fünf Jahren sagen sie kein wahres, aber auch kein unwahres Wort, sie reden nur. Das scheint übertrieben, aber es zeigt den Weg. Eine Lüge ist eine Aussage. die mit dem Bewußtsein ihrer Unwahrheit gemacht wird, wobei die scherzende und neckende Lüge, die keine Aenerkenuung der Wahrheit fordert, auszuschließen ist. Außer in den wenigen krankhaften Fällen wird die Lüge ausgesprochen, lim sich einen Nutzen zu verschaffen, einen Schaden abzuwenden oder die eigene Persönlichkeit interessant zu machen.
Ganz anders beschaffen ist die Unwahrheit: sie ist einfach eine Aussage, die mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmt. Etwas, was man gern wahr haben möchte, wird ausgesprochen. Bei der Wiederholung schwindet das Gefühl für die Unrichtigkeit der Behauptung. man vergißt, daß man auf Ver
mutungen und Wünschen anfbaute midi glaubt au die eigenen Worte. Nehmen wir daun noch die reiche, kindliche Phantasie da- zn, so finden wir die Lösung, warum Kinder so oft Wahrheit und Dichtung verknüpfen, ohne sich der Unwahrheit oder gar der Lüge vor dem eigenen Gewissen schuldig gemacht zn haben.
Man nehme Ausflüge ins Reich der Phantasie aus diesen! Grunde nicht tragisch: erst wenn ein Kind ein Gesetz als bindend anerkannt hat, ist es so weit, daß man von einer innerlich sittlichen Handlung reden kann.
Die Aufgabe des Erziehers ist: zu erkennen, daß er Vorhandenes nicht grundsätzlich ummodeln kann, sondern daß er die verschieden gearteten moralischen Anlagen in bestimmte harmonische Verhältnisse bringen und die Richtung zu bestimmen hat. in der sich die Gemütsbewegungen seines Zöglings entladen sollen. Zwar werden die vielen Mithelfer der Natur immer wieder seine Pläne durchkreuzen und in ihrer Unabsichtlichkeit oft stärker wirken als er. Darum muß er sich in die Rolle fügen, daß über ihm bildend und vorbildend das volle Leben steht und über diesen wiederum die Anlage der Persönlichkeit.
Man schweigt zweimal in der Liebe.
Zuerst aus Furcht, das zweitemal aus Vertrauen.
Zuerst im stummen Vorfrühling des Herzens. wo Blicke noch zu laute Worte sind und wo jede Seele in ihrem dunklen Laube für die andere reift.
Das anderemal im Nachsommer des Herzens. wo zwei vertrauende Menschen schweigen. erinnernd und genießend aut der erreichten stillen Höhe nebeneinander stehen, wie man im Frühling auf einem hohen Berg die Sonne über die glänzende Ebene aufgehen sieht, aber das Morgengeschrei der Vögel, die darin und darüber sind, nicht sieht.
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Das ALearste Haciet^/
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Tie junge Mutter hat manche schwierige Handreichung zu tun, wenn sie ihr Kind auf- zieht, und eins der wichtigsten Geschäfte ist das Baden des Säuglings. Hierbei werden oft Fehler gemacht, die dem Kinde sehr schaden. Man muß das Bad stets so gestalten, daß die täglichen Badestuuden ein Vergnügen für Mutter und Kind sind, was sie doch sein sollen.
Zunächst ist der Raum, in dem das Bad vor sich gehen soll, gut zu durchwärmen und vor Zugluft zu schützen. Natürlich darf das Zimmer auch nicht überhitzt sein. Die frische Wäsche, die man dem Säugling anzieht, muß man vorher anwürmen, so daß sie Körpertemperatur hat. Man legt sie also am besten in die Ofenröhre oder auf ein Heizkissen oder eine Wärmflasche. Auch die Handtücher muß man wärmen, denn eine Erkältung kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Man muß Handtücher, Leibwäsche und alle Sachen, die man während des Bades braucht, vorher bereitlegen, ehe man den Säugling entkleidet, damit man nicht hin- und herzulaufen braucht. Man nimmt für das Bad des Säuglings eine halbgroße Wanne, stellt sie auf den Fußboden und stellt sich einen niedrigen Stuhl daneben, so daß man in gleicher Höhe mit der Badewanne sitzt. Stets
muß man die Temperatur des Bademeisters niit der Hand selber nachprüfen, damit es niemals geschieht, daß das Kind in zu heißes Wasser gebracht wird. Man muß auch noch ein Badethermometer haben, um die Wärme des Wassers nachzukontrollieren. Die normale Wärme ist 36 Grad Celsius. Man soll auch während des Badens von Zeit zu Zeit nachinessen. damit die Temperatur nicht unter diesen Wärmegrad sinkt, lim dein vorzubeugen, stellt man einen Krug mit heißem Wasser bereit, um eventuell nachhef- seu zu können.
Zum Waschen des Säuglings nimmt mau entweder nur die Hand, die oft als das ideale Waschmittel bezeichnet wird, da durch sie eine natürliche Frottierung erzielt wird. Gut ist aber auch ein gestrickter Waschlappen. den man täglich auskocht. Natürlich kann man auch einen guten, sauberen Badeschwamm benutzen, aber die beiden anderen Hilfsmittel sind vorzaziehen. Daß man eine zarte Seife wählen muß, ist eigentlich selbstverständlich.
Ehe maii das Kind für das Bad auszukleiden beginnt, wäscht man sich selber sehr gründlich die Hände in, warmem Wasser und Seife, dann erst nimmt man das Kind auf und legt es mit dem Gesicht nach unten auf den Schoß, den mau niit einem gewärmten Frottiertuch bedeckt hat. Man öffnet nun hinten alle Kleider und zieht Kleidchm und Röckchen bis an die Schulter hoch. Dann legt man das Kind auf den Rücken und zieht ihm nun ein Kleidungsstück nach dem andern vorsichtig über den Kopf. Nachdem man das Kind ausgezogen hat. deckt man ihm ei» weiches, warmes Handtuch über die Brust. Man nimmt nun einen kleinen Wattebausch, den man in eine leichte Borlösung getauchr hat. und reinigt damit die Nasenlöcher, und zwar nimmt man für jedes Nasenloch einen neuen Wattebausch. Hierauf wäscht man auch dir Augen, aber sehr zart, aus, und zwar auch mit einem neuen Wattebausch für jedes Auge; man streicht von der Nase an nach auswärts. Während das Kind noch auf dem Schoß sitzt, seist inan es schnell ab und setzt es dann in das Bad, aber immer stüln man den Kops des Kindes mil der linken Hand und reinigt es mit der rechte». Hierauf nimmt man ein neues warmes Frottiertuch auf den Schoß, hebt das Kind heraus, legt es auf das Handtuch und bedeckt es mit einem anderen warmen Tuch, worauf man es so rasch wie möglich abtrocknet. Hat es sich wund gelegen, so bestreut man die wun- den Stellen mit Hantpnder. aber nicht zu reichlich, denn man soll nicht unnötig die
Hautporen verstopfen. Dann kann man das Kind wieder ankleiden. Alles muß aber recht schnell geschehen, den» der kindliche Körper wird zu leicht kalt.
Daß man besonders vorsichtig mit dem Kopf des Kindes umgehen muß, wird sich jede junge Mutter selber sagen. Die sogenannte Fontanelle oben aus dem Kopf, wo die Schädelnähte noch nicht geschloffen sind, muß vor jeder unsanften Berührung geschützt werden. Diese Stelle wird erst bei dem zweijährigen Kinde weniger empfindlich.
Dle Aatts/nrtt rät"
Backbleche kann man gut präparieren, wenn mann sie ein wenig erwärmt und dann mittels Löschpapier, auf'das man ein wenig Butter gelegt hat. gut abreibt, daß keine Stelle unbestrichen bleibt.
Ten Geschmack des Kaffees kann man wesentlich verbessern, wenn inan ihm eine kleine Prise Natron zusetzt. Er macht ihn auch stärker.
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Das V e r d e h n e n von Trikot- w ä s ch e kann man verhüten, wenn man die gewaschenen noch nassen Stücke nicht längs, sondern quer aufhängt und ein bis zwei Stöcke oder Stiele hindurchzieht.
Eine beginnende Halsentzündung vertreibt man am besten indem man regelmäßig, etwa alle Stunden mit warniem Wasser gurgelt, dem man auf ein Glas gerechnet 2 bis 3 Löffel Wasserstoffsuperoxyd beimengt.
B 1 a u g e st v ß e n e Beulen bestreicht man sogleich mit Salmiakgeist. Sie schwellen dann nicht weiter an und blassen sehr bald ab.
S ch l a s in i t t e I tür Nervöse. Baldrian Pfefferminztee und Bitterklee vermischt man zu gl.'icheu Teilen. Man rechnet ein-" Tec!"fsel voll aus eine Tasse kochendes Wasser, gießt ihn nach dem Erkalten durch ein Si b und trinkt ihn vor dem Schlafengehen,
Gefrorene Fensterscheiben, Will man gefrorene Fensterscheiben rasch austauen, löst man in Wasser Kochsalz auf. taucht einen Schwamm in das Wasser und wäscht die gefrorenen Scheiben damit ab.