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Seite 5 Nr. 361
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Für die Volksabstimmung im Saargebiei kommen rund 4 8 500 Abstimmungsberechtigte aus dem Reichs ge- di et in Betracht. Die Beförderung dieser Abstimmungsberechtigten zum Saargelne: und zurück erfolgt aus Kosten des Bundes der Saarvereine, der die ganze Organisation der Hin- und Rückbeförderung übernommen hat. Für den einzelnen Abstimmungsberechtigten ist die Beförderung unentgeltlich.
Die Beförderung geschieht auf der Htn- und Rückreise grundsätzlich mit Sonder- zögen dritter Klasse. Einzelreisen mit planmäßigen Zügen sind nur in ganz besonderen Ausnahmesällen zulässig. Die Rückreise dagegen kann beim Vorliegen ausreichender Gründe im größeren Umfange mit planmäßigen Zügen ausgeführt werden. Die Entscheidung über etwaige Sonderwünsche der Reisenden für die Hinfahrt und über die Benutzung der zweiten Wagenklasse liegt grundsätzlich beim Bund der Saarvereine als dem Veranstalter dieser Reisen. Ganz besonders wird darauf hingewiesen, daß die Mitnahme von nichtabstimmungsberechtigten Angehörigen nicht möglich ist. A uch Ki n- der müsseninderRegelzuHauie gelassen werden. Sie werden, soweit andere Familienmitglieder nicht vorhanden sind, von der NS.-Volkswohlfahrt iür die Dauer der Abwesenheit der Eltern betreut werden. Nur in ganz besonderen Fällen kann die Mitnahme von Kleinstkindern gestattet werden. Eine Entscheidung hierüber liegt ausschließlich bei den Organen des Bundes der Saarvereine.
Zur Bewältigung des Abstimmungsverkehrs aus dein Reich sind 57 Londerzüge ans allen Gegenden Deutschlands vorgesehen. Tie Sonderzüge aus mittleren und weiten Entfernungen sollen am Freitag oder Samstag vor der Abstimmung im Saargebiet eintressen und am Montag, teilweise auch erst am Dienstag, das Saargebiet wieder verlassen. Die Züge aus der Nahzone werden dagegen erst am Sonntag ins Saargebiet iahren und am gleichen Tage abends wieder zurückgesührt werden. Bei der Besetzung der Züge wird durch eine straffe Organisation dafür Sorge getragen, daß jeder Mitreisende einen bequemen Platz bekommt. Die Züge werden auch keine übermäßig? Länge erhalten, damit die Gewähr für eine genügende Erwärmung auch der letzten Wa- gen des Zuges gegeben ist. Da die Sonderzüge aus betrieblichen Gründen keine Gepäckwagen mit sich führen können, ist die Mitnahme von großem Reise- gepäck nicht möglich. Die Reisenden sind vielmehr aus die Mitnahme von Handgepäck angewiesen. Zur Vermeidung Von Unbequemlichkeiten in den Sonderzügen und gegebenenfalls beim Umsteigen, wird gleichzeitig dringend empfohlen, die Mitnahme von Handgepäck soweit als möglich zu beschränken. Krankenfghrstühle usm. weroen gegevenemaus m L-aaroruuen zur Verfügung gestellt. Dahingehende Wünsche sind alsbald bei dem zuständigen Ortsgruppenleiter des Bundes der Saarvereine vor- zubringen.
Jeder Sonderzug wird von einem vom Bund der Saarvereine ernannten Transportleiter begleitet; daneben wird für jeden Wagen ein Obmann bestellt. Weiter werden seitens der Reichsbahn den Sonderzügen besondere beamtete Begleiter mitgegebep werden. so daß jede Gewähr für eine reibungslose und zufriedenstellende Durchführung der Züge gegeben ist.
Zur Durchführung der Reisen werden besondere Fahrausweise, wae
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Freitag, den 28. Dezember 1934
nannte Beförderunzsscheine. ausgegeben. Sie gelten für die Gesamtstrecke, die der Reisende zurückzulegen hat. Es ist also auch eine etwaige Anfahrtsstrecke zum Sonderzug und die Abfahrtsstrecke im Saargebiet vom Sonderzug zum Bestimmungsbahnhof sowie die gesamte Rückfahrt einschließlich etwaiger Schnellzugszuschlagskosten usw. eingeschlof- sen.
Die Saarbahnen haben die Anwendung des vorhin bezeichneren Befvrderuugsscheine'? für ihre Bahnen abgelehnt: Schwerkranke :>der Schwerbeschädigte, die mit Rücksicht an' ihren Gesundheitszustand fahrplanmäßig? Züge benutzen können, müssen daher iür die um allgemeinen nur lehr kurzen) Eisenbahnstrecken innerhalb des Saargebiets Fahrkar- !en nachlösen. Das saarländische Zugbegleitpersonal ist verpflichtet, bei der Nachlösung ruch deutsches Geld anzunehmen.
Anträge auf Ausstellung der Besvrde- rungsscheine sind von den Obmännern und Ortsgruppenleitern des Bundes der Saar- vereine im Benehmen mit dem Abstimmungsberechtigten auszufüllen und dem Transportleiter der einzelnen Züge eiuzureichen. Die ausgestellten Beförd/wungsscheine werden sodann durch dre Obmänner den Abstimmungsberechtigten rechtzeitig zugestellt.
Tie Entscheidung darüber, in welcher Weise die Reise von den einzelnen Abstimmungsberechtigten auszuführen ist, liegt ausschließlich bei den Organen des Bundes der Saarvereine. Es hat daher keinen Zweck und bringt nur unnötigen Schriftwechsel und Verzögerungen mit sich, wenn sich die Abstimmungsberechtigten wegen des Fahrausweises usw. an andere Stellen, z. B. die Reichsbahn, wenden. Zur ordnungsmäßigen Abwicklung des ganzen Verkehrs muß viel- mehr unbedingt darauf gehalten werden, daß die Abstimmungsberechtigten ihre Wünsche rechtzeitig, d. h.. bei der Ausfüllung der oben erwähnten Antragsformulare durch die Ortsgruppenleiter und Obmänner Vorbringen. Nur wenn von den Abstimmungsberechtigten in jeder Beziehung strenge Disziplin gehalten wird, ist die glatte und zufriedenstellende Durchführung der AbstimmungSrei- sen gesichert.
Rein Wrelnil Pmimbiico-ZMlsiit
Frankfurt a. M.. 26. Dezember.
Das Heinket-lIK-70-Flugzeug „Tudos" unrcr der Führung des Flugkapitäns Bayer landete aus seinem direkten Flug aus Sevilla um 13.25 Uhr in Frankfurt a. M. Es wurde somit ein einzigartiger Rekord in der Geschichte des deutschen Transozean-Luftpostverkehrs aufgestellt, denn die südamerikanische Weihnachtspost ist 24 Stunden früher als Planmäßig vorgesehen in die Hände der Empfänger gelangt. Tie Post wurde am Freitag nachmittag vom Tyndicator Condor der Deutschen Lufthansa in Pernambuco übergeben.
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Wie die Direktion der Niederländischen Luftverkehrsgesellschaft bekanntgibt, kann es nunmehr als feststehend gelten, daß die Vernichtung des Großflugzeugs „U i v e r" aus einen Blitzschlag zurückzuführen ist
Die Luftverkehrsgesellschaft hat am Mon- tag von dem Piloten Geysendorffer, dem Kommandanten des mit einer holländischen Sachverständigenkommission nach Ruth- hah entsandten Flugzeugs „Leeuwerik", ein ausführliches Telegramm erhalten, in dem die bisherigen Ergebnisse der Untersuchung nach dem Hergang und den Ursachen der ,.Uiver"-Katastrophe mitgeteilt werden. Aus dem Bericht geht hervor, daß bei der verunglückten Maschine keinerlei Konstruktionsfehler festgestellt werden konnten. Zu dem Zeitpunkt, in dem der „Uiver". von feinem Verhängnis ereilt wurde, muß sich die ganze Maschine in guter Verfassung befunden haben, während die Besatzung auch den richtigen Kurs nach Bagdad einhielt. Letzteres ergibt sich auch deutlich aus dem aufgefundenen Kompaß. Die Besatzung hatte auch allem Anschein nach keineswegs die Absicht, bei Rutbbah eine Zwischenlandung vorzuneh-
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In düielow bei peenelsn befindet sieb Oss erste 51usterlager kür Oie Arbeiter, Oie beim knu Oer kieicksLutobnkn Lerlin—8tettin deseküktigt sind, OrunO eines neuen desetres Oer Reicks- regierung müssen beknnntliek »Ile in Oetrsekt kommenden Unternsbmer kür ibre Arbeiter in Oer »übe Oer ksustelis dnterkünkte besekukksn, in Oenen Oie Arbeiter nickt nur 8ckutr vor Nüsse unO llülte finden können, sondern in Oenen nnck ikre Arbeitsfreude zekoden werden soll.
men. so daß kein mißglücktes Landungsmanöver vorliegt. Als alleinige Ursache der Katastrophe muß der Blitzschlag angesehen werden. Der Blitz scheint beim Gepäckraum in die Maschine eingedrungen zu sein. Die Einschlagstelle wird dadurch gekennzeichnet, daß sie eine sehr starke Erhitzung aufweist und bei ihr eine Haspel weggebrannt wurde.
In Bagdad wurden am Sonntag die dorthin übergeführten sterblichen Ueberreste der sieben Opfer der ..Uiver'-Katastrophe auf dem englischen Friedhof beigesetzt. Englische Militär- flieger trugen die mit der holländischen Flagge bedeckten Särge zur letzten Ruhestätte. Die auf dem Fluge nach Niederlän- disch-Jndien befindliche Verkehrsmaschine ..Njstvogel" hat am Sonntag in der arabischen Wüste bei Ruthbah eine Zwischen- landung durchgeführt. Das Flugzeug übernahm die aus dem verunglückten ..Uiver" geborgenen Postsendungen und setzte darauf den Flug nach Bagdad fort.
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Meldungen aus Willemstad, der Hauptstadt der Insel Curaeao, zufolge ist dort am Samstag abend das holländische Flugzeug „S n i p" glatt gelandet. Dieses drei- motorige Fokker-Verkehrsflugzeug der Niederländischen Luftverkehrsgesellschaft war am 15. ds. Mts. in Amsterdam zu einem ersten Flug nach Riederländisch-West- indien gestartet.
Der aus den Fliegern Hondong und van der Molen sowie je einem Bordfunker und Mechaniker bestehenden Besatzung sollte ursprünglich für ihre Pioniertat von der Bevölkerung Willemstads auf dem Flughafen ein begeisterter Empfang bereitet werden. Im Hinblick auf die „Uiver'-Knta- strophe wurden aber alle Festlichkeiten abgesagt. Auf dem Flughafen be- glückwünschte der Gouverneur die Flieger zu ihrer großen Leistung und teilte ihnen mit. daß die Königin die vier Mitglieder der Bemannung zum Ritter des Oranje- Nassau-Ordens ernannt habe.
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Das am Freitag mittag, wie bereits gemeldet, in La Paz (Niederkalifornien) nach Mazatlan gestartete Verkehrsflugzeug mit sechs Insassen wurde am Freitag von einem Suchflugzeug 135 Kilometer von Ma- zatlan entfernt auf dem Meer trei-
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(Urheberschutz durch L. Ackermann, Romanzentrale Stuttgart) 56s
Eie schritt glücklich durch ihr kleines Heim. Ein bißchen weh war ihr zumute, denn ihr Vater hatte ihr gesagt, daß er Villa Christa umbauen lasse zu einem schönen großen Haus, das seinen alten Arbeitern, die nicht mehr erwerbsfähig waren, als Heim dienen sollte. Er würde ihnen eine kleine Rente aussetzen und sie könnten dabei behaglich leben. Christa sah das Gute dieses Vorhabens ein nnd gab ihrem Vater recht. Sie hatten ja Berbershöhe.
Still vor sich hinlächelnd ging Christa umher. Sie hatte sich etwas vorgenommen, was sie einstweilen niemand verriet. Als Dietz in Berlin eingetroffen war, um am Sonntag das große Rennen zu bestreiten, reiste sie nach dort. Ihr Vater ließ sie lächelnd gewähren. Es sollte kein Schatten mehr auf ihr Glück fallen, darum hatte er ihr auch nicht gesagt, daß Hans Friesen in München, als man ihn bei einer Zechprellerei ertappte, seinem elenden Leben ein Ende gemacht.-
Das glänzende, überaus starkbesuchte Rennen in Hoppegarten war zu ende.
Dietz von Rosen kam auf „Fee" geritten und wurde stürmisch gefeiert. Blumen regneten auf ihn. Ein kühles Lächeln lag um seinen stolz geschnittenen Mund. Er beachtete nicht die sengenden Blicke schöner Frauenaugen. Christa würde ja bald zu ihm kommen, er fühlte es. Da weiteten sich seine Augen und blieben auf einer schlanken Gestalt hasten. Das süße Gesicht, von einem großen Hut beschattet, war zu ihm erhoben, ein sehnsüchtiges Lächeln log um den kleinen Mund. Ihre schlanken Hände Hoden
ihm einen Strauß dunkelroter Rosen entgegen. Sein Atem stockte.
„Christa!"
Rasch sprang er vom Pferd. Mit bebendem Druck umschloß er Christas Hand und seine Blicke senkten sich tief in ihre blauen Augen.
„Fee" wurde von ihrem Wärter abgeführt, während Dietz und Christa Arm in Arm davonschritten. Der Tempelbau ihres Glücks war vollendet.
— Ende. —
Sches Mer
Wie das „Theatrum Europaeum" berichtet, starb der Bauer Thomas Parres 1639 in England im Alter von 152 Jahren; 1711 verschied Heinrich le Boucher, Herr von Verdun, im Alter von 115 Jahren in der Normandie an den Folgen eines schweren Sturzes. Um dieselbe Zeit wur- de der Königin von England eine Frau von 127 Iahren vorgestellt, die durch ihre geistige und körperliche Frische jedermann in Erstaunen setzte. Professor Neanovius berichtet von zwei Greisen, von denen der eine 188 Jahre, der andere 190 Jahre alt war. Haller erzählt in seiner Physiologie von dem im 169. Lebensjahre verstorbenen Fischer Heinrich Ienkins, der einmal bei einer Gerichtsverhandlung in Begleitung seiner Söhne erschien, von denen der eine 102 und der andere 100 Jahre alt war. Josef Surringson starb mit 160 Iahren und hinterließ drei Söhne im Alter von 103, 109 Iahren und — 9 Iahren. Dr. Dutournel wurde im Alter von 110 Iahren Vater. Eine 122jährige Moskauerin gebar 1730 ihr 37. Kind. Die Negerin Dorothea Villanueva war 124 Jahre alt, als sie noch gebar. Das Journal de St..Petersbourg berichtet am 8. Juni 1825 von dem Ableben eines S02jöh-
rigen Greises. Historisch ist, daß der Bischof Mungo von Glasgow 185 Jahre, Franz Loasist 150, ein englischer Oberst 146, die Gräfin Ecleston 143 Jahre, Doktor Polit- man, ein starker Trinker, 141 und General von Franke 130 Jahre alt wurden. Elisabeth Dueriaux trank täglich 30 bis 40 Taffen Kaffee, jener Chirurg ebensoviel Viertel Wein; trotzdem wurde Frau Dueriaux 140 Jahre und der gewaltige Trinker vor dem Herrn 112 Jahre alt. Die Gräfin Desmont wurde 140 Jahre alt, ihre Zähne erneuerten sich dreimal, ihr Haar zweimal. Im Staate Wiscoutin starb 1866 der Franzose Josef Crele, der als Mann von 64 Iahren den „Erstürmern der Bastille" zugehörte, im Alter von 141 Jahren. Castagnata erzählt von einem Indier, der 370 Jahre alt geworden war — das ist natürlich ein Märchen. — Das Durchschnittsalter des gesunden Menschen ist und bleibt das der Esel und Maultiere, 60 bis 80 Jahre; wer das Alter der Schild- kröten, Elefanten und Krokodile erreicht, bildet gerade keine gottbegnadete Ausnahme von der Regel, denn er gleicht der am leeren Strauch überwinternden, durchfröstelten Rose, der keine Nachtigall mehr ihr Liebeslied, fingt. W. F.
Verzweifle nicht!
Und hat die Sorge dich gepackt und schlägt das Leid zu Boden dich verzweifle nicht an deinem Stern, verzweifle nicht an deinem Ich!
Wenn du dich selbst verlvren gibst,
erwart' von andern Hilfe nicht--
dein Wille nur ist deine Kraft, die allen Widerstand zerbrickt.
H G.