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Der Geftllkibafter

Freitag, den 28. Dezember 1934

Aus Stadt und Land

Nagold, den 28. Dezember 1934.

Hitlerwort«:

Jemehr ich die Juden kennen lernte, um so mehr muhte ich dem Arbeiter verzeihen.

Dienstnachrichten

Der Herr Landesbischof hat die Pfarrei Neinerzau. Dek. Freudenstadt, dem Stadt­pfarrer Lang in Owen. Dek. Kirchheim, über­tragen.

Stündchen

Der Vereinigte Lieder- und Sängerkranz er­freute am Weihnachtsmorgen den über 50 Jahre vem Verein als treues passives Mitglied ange­hörenden Privatmann Wilhelm Reichert. Freudenitädterstraße mit einem Ständchen und ernannte ihn gleichzeitig zu seinem Ehrenmit­glied. Gerührt dankte der hocherfreute Jubilar, vem wir herzlich gratulieren!

Lohnsteuer-Aenderung

Mit dein 1. ftniuar tritt bekanntlich eine grundlegende Aenderung der Lohnsteuer in Kraft. Neu ist bei der künftigen Lohnsteuer der Wegfall der Ehestandshilfe und der Arbeitslosen­hilfe. sowie einschneidende Bestimmungen über die mitnerdienende Ehefrau (Doppelverdienerl, Abführung der Lohnsteuer (nur mehr in bar), Zwang zur Führung eines Lohnkontos, geänder­te Ermäßigung der Lohnsteuer bei Beschäftigung einer Hausgehilfin, Gleichstellung lediger Arbeit­nehmer mit Kindern mit verheirateten Arbeit­nehmern mit Kindern und anderes mehr. Ein Selbsterrechnen der Lohnsteuer ist fernerhin un­möglich. Die Durchführungsverordnung zum neuen Lohnsteuergesetz muss genauestens beachtet werden und schließt Unkenntnis derselben keines­wegs eine Haftung evtl, sogar Bestrafung aus. Interessenten erhalten gerne auf Verlangen gra­tis und franko 1 Exemplar der Durchführungs­verordnung vom Verlag Eduard Deschler, Mün­chen 25. Daiserstraße 45. Lohnsteuerabellen zum sofortigen Ablesen der Lohnsteuer von jedem beliebigen Lohn und Familienstand mit den Durchführungsverordnungen sind auch zu bezie­hen von der Buch- und Papierhandlung Zai- ser Nagold.

BdM. stellt aus

Wie bereits berichtet, arbeitet der BdM.. unterstützt von der NSV. für die Kameraden im Grenzland (Saargebiet). Seine aus alten Klei­dungsstücken und Resten hergestellte Sachen sind ab heurc im Schaufenster der Buchhandlung E. W. Zaiser ausgestellt.

Haben Sie was sür mich?"

Wie oft klingt dem Briefträger täglich die Frage in die Ohren! und wer von den geschätz­ten Leiern und Leserinnen hätte sie noch nicht gestellt? Wen der Briefträger länger in einem Nemer tätig ist, entiviäelt sich zwischen ihm und den Familien ein gewisses Vertrauensverhältnis, sein Amt bringt es mit sich, daß er Einblicke in Verhältnisse gewinnt, vor die man für dre übri­ge Welt einen dichten Schleier zieht. Der Dienst des Briefträgers ist ein mühseliger und dabei nicht sonderlich hoch honoriert. Die Arbeit da- gegen steigert sich, und besonders um dre Weih- nachts- und Neujahrszeit ist der Briefträger wirklich nicht zu beneiden. Vor morgens früh bis abends spät geht es ununterbrochen Trepp auf. Trepp ab. dem einen bringt er Freuden-, dein andern Trauerbotschaft. Er ist der Mann, der Glück und Freude in einem Sacke tragt, wies trifft: bald dem einen ein fröhliches Brief­lein, bald dem einen ein solches mit Trauer­rand. Wenn die Zeit kommt, in der die Welt sich beschenkt. Weihnachten und Neujahr, verges­sen wir nicht, daß gerade der Briefträger der im abgelaufenen Jahre so oft an unserer Ture die Klingel gezogen hat, ein besonderes Anrecht auf unsere Dankbarkeit hat. Vergesse man ihn daher dort nicht, wo er sich häufig einstellt, ver­gesse man auch eine andere Besucherin Nicht, welche tagtäglich den Weg zu uns macht: die Zeitungsträgerin. Auch eine kleine Ga­be wird ihr dartun, daß wir mit ihr zufrieden sind und wir es zu würdigen wissen, was es heißt, jahraus jahrein bei Wind und Wetter den papierenen Boten zu übermitteln und da­bei pünktlich zu sein.

Bor 50 Jahren (1884)

Bezeichnend für den damaligen Geldwert ist eine Notiz vom 5. 12. 84:Von Herrn Maler I. H. sind dem Oberlehrer an der hiesigen Se­minarschule 3.70 Mark als Erlös für Zigarren­spitzen. zur Verwendung für arme Seminarschü­ler übergeben worden."^

Oberamtsarzt Dr. Emmert-Nagold wurde sei­nem Ansuchen gemäß in den bleibenden Ruhe­stand versetzt. ^

Die Stelle eines Stationsmeisters und Post­expeditors in Emmingen wurde dem Expedien­ten Ruof in Stuttgart übertragen.

In das Handelsregister wurde eingetragen: Karl Häring, Gemischtwarengeschäft in Wild- berg.

Als größtes Ereignis wird aus München ge­meldet. daß die Spatenbrauerei Sedlmeyer den Bierpreis um 2 Mark pro Hektoliter, also um 2 Pfg. pro Maß gesenkt hat.

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Bor 25 Jahren (1000)

Bei den Gemeindewahlen wurden gewählt in:

Nagold Privatier Fr. Buob. Mühlebesitzer Fr. Rapp, Ziegeleibesitzer R. Rauser, Kaufmann Heller. Kupferschmied Waker: Altensteig: Gerber Karl Luz. Seeger zur Traube. Fr. Bäß- lcr. Gerber K. Armbruster: Oberschwan­

dorf: Waldmeister Jakob Brenner. Jog. G. Günther sen.: Bösingen: Bauer Ehr. Rothfuß, Bauer Mathäus Koch und Zimmermann Ehr. Hauser: Berneck: Kirchenpfleger Michael Dürr. Lindenwirt Johannes Seeger: Effrin- gen: Hirschwirt Ph. Rohm, Bauer Eottl. Traub: Pfrondorf : Bauer Michael Dingler, Mühlebesitzer Albert Kayser, Bauer Andreas Nestle, Bauer Johannes Bihler: Beihingen: I. E. Schwenk, Bauer Eottlieb Günther. Bauer Gottfried Franz: Obertalheim: Joh. Schlotter zum Kaiser, Waldmeister Aug. Schlot­ter: Wildberg: Stadtpfleger Frauer, Wald­meister Gerlach. Fabrikant Rau, Kaufmann Eberhard: Emmingen: Lammwirt Bulmer, Gemeindepfleger Dingler:Unterjettingen: Joh. Eg. Vrüsamle, Metzgemermeister Heinrich Seeger: Walddorf: Anwalt Wurster von Monhardt, Johannn Andreas Walz: Ebhau- sen: Glasermeister Schill, und Schmiedmeister Johannes Feuerbacher: Schietingen: Ec- meindepfleger Gottlob Rauschenberger u. Bauer Joh. Zinser: Haiterbach: Wagner Georg Rapp. Sägewerksbesitzer Gottlob Meyer, Küh­ler Michael Helber, Flaschner Christian Brezing.

Das Schulhaus und Lehrerwohnhaus in Mötzingen wurde eingeweiht.

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Ufer «euer Rom« beginnt morgen!

Eine unterhaltsame, äußerst interessante Ange­legenheit, welche von Anfang bis zum Ende mit Spannung verfolgt werden wird.

Wer schuldet Steuer?

Liste der säumigen Steuerzahler

Es wird darauf htngewiesen. daß m di< Liste der säumigen Steuerzahler nicht nur ausgenommen wird, wer an ein Finanzamt Besitz- und Verkehrsteuern aus der Zeit voi dem 1. Jan. 1935 schuldet, sondern auch wei mit Bezahlung von an eine Zollstelle zu ent> richtenden Zöllen. Verbrauchssteuern odei Abgaben aus dem Branntweinmono-

litereinnahme) aus der Zeik vor dem 1. Jan. 1935 rückständig ist oder es im Jahre 193? hinsichtlich einer solchen Zahlung zu eine? zweitmaligen Mahnung kommen läßt.

Beerdigung

Veihingen. Mitten in die Festfreude hinein drang am letzten Samstag die Kunde vom Ab­leben eines der angesehensten Gemeindeglieder, des Erbhofbauern Greule vom Grün­delhof. Unerwartet rasch wurde er durch einen Schlaganfall von seiner Familie weggerissen. Eine große Trauerversammlung war zugegen, als sein Leib am Lhristtag der Erde ühergeben wurde. Ein stiller, leutseliger Mann war er; durch seine schlichte Art gewann er das Ver­trauen der ganzen Gemeinde. Lange Jahre war er Kirchengemeinderat. Auch sonst stellte er sich immer in den Dienst der Gemeinde, war man­chen ein lieber, vertrauter Ratgeber. Bürgermei­ster Franz würdigte seine Verdienste in bewegten Morten und legte ihm als letzten Gruß einen Kranz ans Grab. Vereinsdiener Harr vom Mili­tärverein sprach einen sinnigen Nachruf und lege auch einen Kranz nieder. Drei Böllerschüsse dröhnten über das Tal und Ruhe kehrte wieder im Gottesacker ein.

Schulweihnacht in Untertalheim

Untertalheim. Am Sonntag, den 23. Dezem­ber, abends 5 Uhr waren die Schulkinder zu einer schlichten Weihnachtsfeier zusammengeru­fen. Schon ein paar Tage vorher hatten geschäf­tige Hände dem Weihnachtsmann geholfen. Die meisten konnten es fast nicht mehr erwarten, bis die Uhr die 5. Abendstunde schlug. Der bren­nende Lichterbaum und die erleuchtete Krippe begrüßte die Kinder und die erschienenen Er­wachsenen. Mit dem altvertrauten GesangO Tannenbaum" nahm die Feier ihren Anfang. Weihnachtsgedichte von Kleinen u. Weihnachts­gesänge drangen hinaus in die neblige stille Winternacht. Den Mittelpunkt bildete ein kur­zes Hirtenspiel von Schülern der oberen Jahr­gänge mit Eifer, und trotz der Kürze der Zeit mit Zufriedenheit gespielt.

Anschließend' sprach der Schulvorstand einen kurzen Rückblick gebend üher die wechsel­vollen Weihnachten der letzten 20 Jahre. Schlicht und einfach wurde den Schülern die Kamerad­schaftsweihnacht der Krieger an den Fronten, dann der Gefangenen in Feindesland, sodann die traurigen Weihnachten von 1918 in den fol­genden Jahren, erfüllt von Vruderhaß und dem Terror volksfremder Elemente vor Augen ge­führt.

Wenn heute Weihnachten wieder zum wahren Fest der Liebe und Volksgemeinschaft geworden sei, so danken wir das in erster Linie dem Frontkämpfer Adolf Hitler, unserem Führer. Ihm gebührt der Dank, daß er Weihnachten wieder zum Fest der Bruderliebe und der wah­ren Volksgemeinschaft gemacht hat. Dafür dem Führer ein dreifaches Sieg Heil!

Mit dem LiedStille Nacht, heilige Nacht" war der erste Teil zu Ende.

Dann sprach Stützpunktleiter Klink noch einige Worte. Er ermahnte die Kinder, immer recht fleißig und dankbar zu sein, daß das Christ­

kind im nächsten Jahr vielleicht noch besser sich einstelle.

Beerdigung

Güiidringen. Ein überaus großer Leichenzug von nah und fern, wie ihn Eündringen wohl selten gesehen hat. bewegte sich am letzten Sonn­tag durch unseren Ort. hinauf auf die Höhen des Friedhofes. Galt es doch dem so jäh durch einen Sturz von der Tanne aus dem Leben geschie­denen Karl M o k. von dem bereits berichtet wurde. Den Leichenzug führten über 300 Hitler­jungen an, die unter Führerschaft V/126 und Ge­folgschaft 2/V/126 eine musterhafte Ordnung zeigten. Der Dahingeschiedene wurde von Bann- fllhrer Wa i d e l i ih-Calw u. Eoll m e r-Horb als ein stiller, bescheidener und pflichttreuer Jun­ge geschildert, dem ein treues Andenken sicher sei. Dieselben Eigenschaft wurden dem Toten durch Pfarrer Zimmermann ebenfalls nach­gerühmt. Erhebender Grabgesang und schlichte Trauermusik umrahmten die Begräbnisstunde, der auch eine Abordnung der. mit Fahne beiwohnte.

Bis aus 800 Meter Neuschnee

Großer Fremdenverkehr über die Feiertage

Vom Schwarzwald. Die Weihnachtswit- terung im Schwarzwald gestaltete sich, wie :n so manchem Jahre zuvor, auch Heuer für die Wintersportwelt enttäuschend. Ein ausgesprochener Wettertyp war während der (Feiertage überhaupt nicht erkennbar. In den Vormittagsstunden des ersten Feiertags fiel ui verschiedenen Gebirgsgegenden, bis auf > twa 800 Meter herab, etwas Neuschnee. Auf dem Kamm des Südschwarzwaldes und auf der Hornisgrinde wurde die vorhandene, wenige Zentimeter dichte Schneeschicht um ein Geringes verstärkt. Trotz des vor­herrschenden Ostwindes kam es aber nicht zu dem erhofften stärkeren Schneesall oder Dauerfrost. Die Temperaturen schwankten um Null Grad und gingen teilweise auch darüber. Am Stephanstag trat morgens und vormittags verbreitete Aufheiterung ein. Wohliger Sonnenschein erfreute die weihnachtlichen Wanderer auf den Kuppen und Gipfeln des Nord- und Südschwarz­waldes, von denen aus man Stunden hin­durch eine Prächtige Alpensicht genießen durfte. Später setzten in verschiedenen Ge­birgsgegenden Nebeltreiben und Nieselregen ein. In 800900 Meter lag das Thermo­meter am zweiten Feiertag abends bei 3 bis 4 Grad Wärme. In den Tälern wechselten Morgenfröste mit gelinder Temperatur untertags. Rauhreifbildungen schufen mehr­fach etwas weihnachtliche Stimmung in den Bergen.

Die Festtagsfrequenz befriedigte trotz des ausgefallenen Wintersportverkehrs. Erfreu­licherweise hatten sich nahezu sämtliche Gäste, die sich auf die Festtaae -"L>°'^°ldet in den Berqhotels eingesunken, die ubernne^.., besetzte Häuser auswiesen. In engen Grenzen qnftl uch ieotgrwh der reine Passantenver­kehr, was u. a. in der nur schwachen Be­nützung der kursmäßigen Gebirgskraftposten zum Ausdruck kam.

Neue Bestimmungen kur die Einreise in das Eaargebtet!

Abstimmungsberechtigte Personen bedürfen keiner Einreisegenehmigung

Amtlich wird bekanntgegeben:

Nach der Verordnung der Regierungskom­mission vom 29. November 1934 gilt für die Einreise in das Saargebiet für die Zeit vom 27. Dezember 1934 bis zum 26. Januar 1935 einschließlich folgendes:

Die Personen, die in der oben angegebenen Zeit in das Saargebiet einreisen, müssen im Besitz 1. eines ordnungsmäßigen Reisepasses, 2. einer besonderen Genehmigung zur Einreise in das Saargebiet sein. Der Antrag auf Ein­reisegenehmigung ist unter Uebersendung des Reisepasses an die Regierungskommission, Ab­teilung des Innern, in Saarbrücken zu richten. Bei Stellung des Antrages erfolgt zweckdien, liche Beratung durch die Vertrauensleute und Ortsgruppen oes Saarvereins.

Die Einreisegenehmigung ist innerhalb 24 Stunden nach der Einreise der Ortspolizeibe­hörde des Saargebiets vorzulegen. Sie berech­tigt zu wiederholter Einreise in das Saargebiet innerhalb des in dem Genehmigungsvermerk bezeichneten Zeitraums. Personen, denen die Genehmigung zum vorübergehenden Aufent­halt im Saargebiet schon jetzt erteilt ist, müssen diese Genehmigung vor dem 27. Dezember 1934 erneuern. Die erneuerte Genehmigung berech­tigt sie zu wiederholter Ein- und Ausreise in das Saargebiet. Mit Geldstrafe bis zu 750 Franken oder mit entsprechender Hast wird be­straft, wer diesen Bestimmungen zuwiderhan­delt.

Die Gebühr für die Einreisegenehmigung beträgt 20 Franken, die Gebühr für die er­neuerte Genehmigung 2 Franken. Die Gebühr kann in begründeten Fällen, insbesondere bei Bedürftigkeit der einreisenden Personen, falls ein dringlicher Anlaß zur Einreise besteht, er- lassen werden. Einer Einreisegenehmigung de- dürfen dagegen nicht: Außerhalb des Saar- aebietS wohnende abstimmungsberechtigte Per­sonen. Für sie genügt der von der Abstim- mungskommission ausgestellt« Abstimmungs- auSweis in Verbindung mit dem Reisepaß: Personen, die im Besitz eine- saarländischen Reisepasses oder eines saarländischen Personen- auSweiseS sind; Personen, die auf Grund der Verordnung der Regierungskommission vom 87. Januar 1932 betreffend die ArbeitSzentral- ftelle für da- Saargebiet ausgestellten Legiti­mationskarte» sowie die GrenzauSweise gemäß Protokoll über die Gebrauchsrechte an der saar­ländisch-französischen Grenze vom 13. Novem­ber 1926 besitzen.

§

Schwarzes Breil

V«r<eta«tlich. N«ch»nuk ««»>«»«».

Winterhilsswerk 1934/35

Die Spitzenrosetten werden am 30./31. Dezem­ber und am 1. Januar verkauft. Es ist darauf zu achten, daß sämtliche Rosetten verkauft wer­den. Der Verkaufspreis ist 20 -Z das Stück. Die Ortsgruppen und Stützpunkte rechnen bis späte­stens 5. Januar mit dem Kreis ab.

Kreisamtsleitung.

1e6er 6e5ckätt8mann

muß ab 1. Januar de«Stuttgarter NS^. Kurier" halten, da er mit seiner neuen amt­lichen Beilage

Regierungsanztiger

für Württemberg-

(Nachfolger des bisherigenStaatsanzeigers") alle Vergebungen öffentlicher Arbeiten und alle amtlichen und halbamtlichen Anzeige« bringt, die für das Geschäftsleben von größter Wichtigkeit sind.

DerNS.-Kurier" erscheint zweimal täglich and kostet monatlich 3.2V RM. (mitBild- knrier" 3.45 RM.). Jede Postanstalt nimmt eine Bestellung entgegen.

Letzte ROrWev

Fast zweitausend Kriegsopfer. Ziedlungsbauten

Berlin, 27. Dezember.

Die NS.-Kriegsopferverforgung stellte zu Beginn des Jahres 1934 für dieses Jahr die Errichtung von 1000 Frontkämpfer-Siedler- stellen in Aussicht. Dieses Versprechen ist nicht nur gehalten, sondern durch die Tat nahezu verdoppelt worden. Die Zahl der im Jahre 1934 von der NS.-Kriegsopfer- versorgung errichteten Siedlungshäuser be- trägt rund 1 800. Den größten Anteil daran haben die Kurmark mit 340 Häusern und Bayern mit 312 Häusern. Auf die Nord- mark entfallen 222,. auf Sachsen 215. aus Ostpreußen 76, auf Niedersachsen 74. auf Mitteldeutschland 62 und auf Baden 40 Häuser.

Der Tod im Automobil

In der unmittelbar an der deutschen Grenze gelegenen Ortschaft Munsterscheveld stürzte in der vergangenen Nacht ein mit neun Personen besetzter Kraftwagen in einen Kanal. Sieben Insassen konnte»» sich nicht mehr retten und ertranken.

Das Auto befand sich auf der Heimfahrt von einem Musikfest. Bei der Ueberquerung einer in der Nähe der katholischen Kirche in Munster­scheveld gelegenen Zugbrücke stieß der Wagen gegen 3 Uhr nachts aus bisher noch nicht ge­klärter Ursache gegen das Brückengeländer, durchbrach es und stürzte in das an dieser Stelle ziemlich tiefe Wasser. Da der Wagen sich während des Fallens überschlug und die Insassen sehr gedrängt saßen, gelang es nur einem jungen Manne, sich aus dem furchtbaren Gefängnis zu befreien. Dem jungen Mann glückte es aber noch, ein junges Mädchen aus dem Wagen herauszu- ziehen und gleichfalls in Sicherheit zu bringen.

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Wie aus Marktleuth en (Franken) ge- meldet wird, ereignete sich bei Raurneten- grün am zweiten Weihnachtsfeiertag ein schweres Autounglück. Ein Fahrzeug, in dem sich vier Personen befanden, über- schlug sich und wurde vollständig zer- krümmer t. Die aus Wunsiedel stammend« Lenkerin des Autos und ihr Begleiter erlitte» schwere Verletzungen. Die beiden anderen In­sassen, zwei 14jährige Knaben aus Markt- leuthen, wurden getötet.

Blitz tötete uuKUiver -Woteir

Amsterdam, 27. Dezember.

Vorliegenden Meldungen zufolge hat die ärztliche Untersuchung der inzwischen in Bagdad bergesetzten Leichname der Insassen des holländischen GroßflugzeugsUiver" er­geben, daß nicht nur die Maschine, sondern auch ihre Besatzung vom Blitz getroffen wurde. Die Piloten waren daher nicht mehr in der Lage, das Flugzeug weiter zu steuern, so daß es führerlos nbstürzte. Diese Feststellung deckt sich also mit den Ergebnissen, die schon die erste Unter­suchung der Ueberreste der Maschine ergab.

Minus Grad und Stürme tu USA.

Neuyork, 27. Dezember.

Obwohl die Wetterkundigen einen un­gewöhnlich warmen Winter für Amerika voranssagten, wird jetzt eine Kälte­welle aus dem Nordwesten erwartet, wo strengstes Winterwetter mit 40 Grad Celsiu« unter Null herrscht. Im mittleren Westen sind bereits zahlreiche Todesfälle durch' Erfrieren zu verzeichnen. Schwere Stürme an der Nordostküste gefährden die Schiffahrt.