Der «esellschafter

Montag, den 17. Dezember 1934

>7. Dezember

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16. Dezember, erWürttem- Polizeilich be- Die Beschlag­les groben Ver- schwerste Be­ßrung zu tragen, tnng" brachte die iglück bei Lang- rift, die das b'e- mit der Person izlers in Verbin-

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minister Merzen- und Heidenheim

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Überzeugung, daß wschwinden und m Gebiete besser r als seither be- natische Verschie- b, sondern der unen ein Wesen i erst den letzten Wir wollen tum der Tal reitigkeiten.

als Kultminister, der Beziehungen > obliegt, in aller wenn der Friede che in Württem- ehrt, die Folgen werden, Folgen, tbarer Beziehun- stirche, wie sie in anz Deutschland sehr bedauern

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erster Linie seine kt in Herrenberq. uf bestimmte Far- :r und Verkäufer a das nötige Ent- r war. Demnach Westens 12 Monate

eichsverbands der ungsfähigkeit der mmlung in Stutn steser Hinsicht bin- künftighin sicherere äsher. Dr. Doblcr rkranku »c- en l e r s, wie Tuber- nkheit zu sprechen, lt es sich um einen >en Forscher Bang nensassend sei Ke­ckheiten befallenen i herauszunehmen ieder dem Frei-

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öflicht bestehe, den eine seuchenfreie Fm gegenteiligen eren noch nach U vornehmen lassen ck. den Kauf rüä- noch Schadenersatz neinschaft Würit. angt übrigens >ich einen sicheren wet. Als oberster rur mit gesunden getrieben werden rzucht nicht geför-

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Hang ist auch die ihr von Molkerei- u lösen.

g fernerhin das 1 nehmen wollen. >er Fleckviehzucht-

verbände marschieren, so kann dieser Erfolg nur gehalten werden, wenn der Leistungsnachweis surchgeführt wird. Wir können keine Mitglieder brauchen, die nur viel Geld aus ihrer züchteri­schen Arbeit herausholen wollen, sondern müs­sen verlangen, das; hinter guten Preisen auch Leistungen stehen, die diese rechtfertigen, alles andere ist unmoralisch und ungerecht. Deshalb sei Prinzip, die Leistungszucht im Lande zu för­dern und die aufgezeigten Forderungen gewis­senhaft zu erfüllen.

Dr. Metzger dankte dem Redner für seinen sehr beifällig aufgenommenen belehrenden Vor­trag. worauf nach ergänzenden Erläuterungen seinerseits eine allgemeine Aussprache stattfand

SchAerweihuachtsfeier des B.f.L.

Kaum wollte man glauben, dasi es in Nagold überhaupt so viele Kinder gibt, so zahlreich waren am Sonntag nachmittag die Naqolder Buben und Mädchen in den Traubensaal geeilt. Galt es doch, zusammen mit den Kameraden und Freundinnen vom VfL. Weihnachten zu feiern! Und das Schönste: viele Eltern hatten es sich nicht nehmen lassen, zu dem Feste ihrer Kinder zu kommen. So wurde die Veranstal­tung eine fröhliche Weihnachtsfeier der großen Familie des VfL.!

Mit glänzenden Augen sangen die Jüngsten vor dem brennenden Weihnachtsbaum das alte Lied:Stille Nacht . . .". Dann bot der Ner- einsführer Georg Kübele allen, Jung und Alt. ein herzliches Willkommen. Er zeigte, daß der VfL. denkt und fühlt mit seiner Jugend, und das; nur so seine Erziehungsarbeit, seine Erziehung zu Kameradschaft. Opfer und Treue, gedeihen kann! . . .

Heute hatte im VfL. die Jugend das Wort. Reizende Volkstänze der Schülerinnen eröff- neten den Reigen der Darbietungen.Horch, was kommt von drausien rein?" und schon war die muntere Schar verschwunden und lustige Tänze der Aeltcren belebten die Bühne. Am meisten Freude bereitete aber allen das Turnen unse­rer Jüngsten. Die Freude am Turnen lachte aus ihren Augen! Dielebenden Bilder", wirklich künstlerische Ilmrahmungen des Vereinsabzei­chens, zeigten die Arbeit des VfL. an der Ju­gend und warben für die Leibesübungen.

Aber nachdem nun die Mädchen gezeigt hat­ten. was sie konnten, wollten auch die Buben nicht länger zurückstehen. Bei ihren Freiübun­gen wollten sie alle zeigen, dasi sie das Jahr über fest geschafft hatten! Dann rollten Purzel­bäume über Purzelbäume über die Bühne, vor­wärts und rückwärts. Ueberschläge und Hecht­rollen! Immer gings lustig drauf los. wenn auch manchmal ein harter Stoß eingesteckt wer­den musste. Aber jetzt erst sollte der Höhe­punkt der Feier kommen, die Aufführung des MärchensptelsBuckelpeter", das die Kinder voll Frische spielten. Den Abschlusi der Feier bil­dete die von den Kindern gespannt erwartete Bescherung und die Ehrung, die die Jungen zum Schlusi ihrem Christian Eauger bereite­ten:Und wir wollen ihm geloben, dasi wir nicht mehr so viel toben!"

Geflügel» und Kaninchenausstellung

Der Geflügel- und Kaninchenzuchtverein Na­gold hielt über den Sonntag in der hiesigen Turnhalle eine Geflügel- und Kaninchenausstel­lung ab. Ausgestellt waren 64 Nummern Geflü­gel und 46 Nummern Kaninchen. Der gute Stand der ausgestellten Tiere geht daraus her­vor. dasi der Preisrichter 13 Ehrenpreise. 13 I.. 2411. u. 26 III. Preise vergeben konnte. Es ist

Unter den Weihnachtsbaum jedes schaffenden Deutschen gehört das Jahrbuch für 1935Unsere Saar"

Reinertrag zugunsten des Winterhilfswerkes für das Saargebiet

ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, dasi der hiesige Verein sich in der Hauptsache aus Arbeitern und kleinen Handwerkern zusammen­setzt. Der Besuch der Ausstellung hätte ein bes­serer sein dürfen, damit dis Züchter für ihre Mühen und Aufwendungen auf ihre Rechnung gekommen wären.

Die amtliche Statistik zeigt, dasi der Wert der jährlichen Erzeugnisse der Geflügelzucht auf 1,1 Milliarden Mark berechnet wird, während die Jahreserzeugung der gesamten Kraftfahr­zeugindustrie Deutschlands nur 1 Milliarde be­trägt. Während man heute bestrebt ist. in der Nähe der qrösieren Städte mit grösierem Kosten­aufwand den Arbeiter in den Stadtrandsiedlun­gen der Landwirtschaft und der Kleintierzucht wieder zuzuführen, und die Kleintier.zuchtvereine durch Zuweisung von billigem Pachtland zu unterstützen, nimmt man in den kleinen Land­städten Anstoß an den primitiven Anlagen der Kleintierzüchter und den paar lebenden Tieren, die sich in der Nähe der Stadt herumtummeln, weil sie angeblich nicht mehr in das moderne Landschaftsbild Hineinpassen. Man bedenkt da­bei nicht, welche grosie ideelle Werte gerade darin liegen, dasi der kleine Mann mit Liebe seine Tiere selbst züchtet und durch aufopfernde Pflege der­selben. einsn Teil seiner Nahrungsmittel selbst erzeugt.

Ein König sagte einmal, er wolle nicht eher ruhen, als bis der Geringste seiner Untertanen am Sonntag sein Huhn im Topfe habe.

Zum Schlüsse sei der Seminarverwaltung recht herzlich für die Ueberlassung der Turnhalle ge dankt.

Choralfingen

Der gemischte Chor des Seminars wird Diens­tag abend von 8.15 Uhr an Weihnachtslieder in der Stadt singen. Folgende Plätze sind vorge­sehen: Krankenhaus. Stadtkirche, Oberamt. frü­here Präparandenanstalt.

Gründung einer Segelfliegerfchar

Zur Sicherstellung des Nachwuchses für die Fliegerortsgruppen des Deutschen Luftsportver­bandes werden überall in den Orten, in denen sich Segelfliegerscharen des DLV. befinden. Jungfliegerscharen innerhalb der Ge­folgschaft I der HI. gegründet. Die Jungen dieser Schar werden durch theoretische und prak­tische Schulung in der Modell- bezw. Segel- fliegerei ausgebildet,, um später als Flugzeug­bauer oder als Segelflieger in die Fliegerstürme ausgenommen werden zu können.

Die Jungfliegerschar Nagold beschäftigt sich vorerst mit Segelflugmodellbau und wird sich ab Frühjahr mit der Herstellung eines Segel­flugzeuges befassen, mit dem dann unter An­leitung eines Fluglehrers die ersten Startver­suche gemacht werden. Gleichzeitig wird der Kursleiter für die theoretische Ausbildung, ins­besondere über Aerodynamik, Flugstabilität usw. besorgt sein. Möge unsere Jugend auch in Na­gold von richtigem Fliegergeist erfasst werden, klar erkennend das Ziel unseres Luftfahrtmini­sters Hermann Eöring:

Das deutsche Volk musi ein Volk von Fliegern werden".

> Versammlung der NSDAP.

I Ebhausen. Am Dienstag abend hat die Par­tei zu einer Versammlung in die Traube ein­geladen. Eingeleitet wurde sie durch eine schneidige Märsche unseres Musikvereins. Orts­gruppenleiter Schüttle konnte eine stattliche Zahl Parteigenossen und Gäste begrüsien. Er erteilte sodann Pg. Weisi von der Gauführer­schule Nagold das Wort zu einem Vortrag, der einen Rechenschaftsbericht von der Tätigkeit der Partei darstellte. Drei Aufgaben, so führte Par­teigenosse Weisi aus, habe sich der Führer ge­stellt, von denen die eine die Voraussetzung für die andere gewesen sei:

1. Das Schaffen der Volkseinheit,

2. Das Zerschlagen der Parteien, der organi­sierten Zwietracht,

3. Die Forderung der Gleichberechtigung.

Der Redner schilderte nun, wie der National­sozialismus diese Aufgaben gelöst und damit Ungeheures geschaffen und vollbracht habe. Um das zu erkennen, müsse man die drei letzten Monate des Jahres 1932 vergleichen mit den letzten drei Monaten 1934. Er erinnerte dabei besonders auch an die Einheit der Presse, wel­che die Einheit und Geschlossenheit des Volkes zeige, die nirgends in der Welt anzutreffen sei. Sodann stelle das Winterhilfswerk eine grandiose Tatsache dar. bei dem kein Deutscher dem Hunger und der Kälte preisgegeben sei. Auch der Kirchenstreit, so führte der Redner aus. sei ein Unruheherd. Den Nationalsozialismus bezichtigen sie des Antichristentums, wenn sie rufen der Glaube sei in Gefahr und tragen so Zwie­tracht in das Volk und stärken das feindliche Ausland in seinem Bestreben, die Volkseinheit zu zerbrechen. Eine deutliche Sprache spreche die Tatsache, dasi die Basler Nachrichten in 16 000 Exemplaren bei uns gelesen werden, wie auch die andere, dasi der Kriegsgewinnler Morgan der Kirche l Million gespendet habe lsicher nicht aus christlicher Nächstenliebe). Das ganze sei ein Pfarrergezänk, mit dem das Volk nicht beunru­higt werden dürfe. Am 13. Oktober habe der Stellvertreter des Führers die Gewissensfreiheit verkündigt. Für uns sei das das Gesetz des Blutes und der Rasse Gottesgesetz und der Volksgenosse der anderen Konfession stehe uns näher als der Rassefremde der eigenen.

Es sei ein Kampf um die neue Gesinnung, den der Nationalsozialismus kämpfe, stellte der Red­ner abschließend fest und die kommenden Aufga­ben werden mit Fanatismus gelöst werden. Dabei ergebe sich aber die Notwendigkeit, dasi sich jeder Deutsche seiner Verantwortung be­wußt sei und der Volksgenosse dem Volksgenos­sen die Hand reichen müsse. Mit einemSieg Heil" auf den Führer schloß er seine Ausfüh­rungen.

Der Ortsgruppenleiter dankte dem Redner für seine interessanten Ausführungen, die den An­wesenden manches Neue gebracht haben. Ebenso galt sein Dank der Musikkapelle. Mit dem Horst- Wessellied schloß die anregende Kundgebung.

Neun Schafe vom Triebwagen erfaßt

Mühringen, 16. Dez. Als am Freitag abend ein Wanderschäfer mit seiner Herde den Uebergang unterhalb dem Nachmannschen Altwarenmagazin und oberhalb der leichten Kurve am Gleis passierte, tauchte der in Mühringen fällige Triebwagen der Hohen- zollerischen Landesbahn von Eyach her auf. Bei dem gerade zu dieser Zeit herrschenden dichten Nebel schien der Wagenführer die letzten Neste der übersetzenden Herde nicht erblickt zu haben und das Unglück wollte es. daß neun Schafe von dem Trieb­wagen und dem Räderwerk erfaßt wur­den. Vier von den Tieren waren angesichts der außergewöhnlichen Verstümmelungen nicht mehr zu retten und sofort tot.

Sport-Nachrichten

Handball

Nagold 1. Hochdorf 1. 7:4 (4:4) Nagold 2. Altensteig 2. 2:6 Tv. Ebhausen 1. Tv. Baiersbronn 1. 6:9 (4:6) Fußball

SB. Oberschwandorf 1. FC. Horb 1. 1:6 (1:6) Ecken S:2

(Ausführliche Berichte folgen morgen).

Letzte Nachrichten

Zwischenfall

an der österreichischen Grenze

München, 16. Dezember.

Wie das Bayerische Innenministerium mitteilt, wurden am Freitag abend gegen 18.45 Uhr auf österreichischem Boden beim Zollamt Neisach zwei österreichische Hilfs gen darmen durch Kopf- bzw. Herzschuß von bisher unbekann­ten Tätern schwer verletzt. Die Fahndung nach diesen ist auf österreichische Seite eingeleitet und auch auf bayerischer Seite unter Mithilfe der bayerischen Grenz­organe mit allem Nachdruck ausgenommen.

Wie das DNB. aus Wien hierzu erfährt, sind die beiden Hilfsgendarmen inzwischen trotz ärztlicher- Hilfe ihren Verletzun­gen erlegen.

Irr Me Megan «riegsurßeber in WA.

Neuyork, 15. Dezember.

Das Neuyorker BlattWorld Telegramm" Meldet, der Vorsitzende des Ausschusses zur Un­tersuchung der Rüstungsindustrie, Senator Nye habe ihm mitgeteilt, daß der Ausschuß nach Bewilligung weiterer Mittel durch den Kongreß eingehend untersuchen

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Konzert- und Theaterabend

der Stadt- und Fsuerwehrkapelle (Standartenkapelle SS)

Saalöffnung 7 Uhr. Anfang 7.30 Uhr", so hat derGesellschafter" auf Geheiß berichtet. Man wollte pünktlich sein, man kennt das Ge­dränge aus den Vorjahren, und war um 7 Uhr im Traubensaal, um ihn schon gefüllt anzutref­fen! Mit Mühe ergatterte man sich noch einen Stuhl und staunte, was sich bis 8 Uhr noch alles durch die Türe hereinschob. Viele mußten stehen und viele umkehren. Nach dieser, durch solche Umstände entschuldbaren Verspätung tat sich der Vorhang auf und zeigte einem erwartungs­vollen Publikum unsere Stadtkapelle in ihrer schmucken Uniform in einer Besetzung von 27 Mann, wie sie den Anwesenden, an ihrer Spitze Stadtkapellmeister Rometsch, den deutschen Gruß entbot.

Dem Eröffnungsmarsch folgte eine Ouvertüre, worauf unser Stadtvorstand Bürgermeister Maier nach herzlichen Begrüsiungsworten namens der Kapelle folgendes ausführte:Das Weihnachtskonzert der Stadt- und Feuerwehr­kapelle, sowie der Kapelle der Standarte 65 ist schon in den letzten Jahren im gesellschaftlichen Leben der Stadt ein feststehender Begriff, ja be­reits Tradition geworden, das beweist der über­volle Saal erneut. Die Kapelle hat im vergan­genen Jahr wieder außergewöhnliches geleistet, trotzdem sie mehrere tüchtige Mitglieder verloren hat, die anderwärts Arbeit gefunden haben. Unser Musikmeister Rometsch wußte sich zu hel­fen. Er hat für Nachwuchs gesorgt und wir freuen uns, so wohlgeschulte Musik zu hören. Was die Kapelle im letzten Jahr geleistet hat. beweist ihr Tätigkeitsbericht:

Die Kapelle hat 1934 bei öffentlichen Ver­anstaltungen 38 mal mitgewirkt. (Winterhilfs­werkkonzert. Kirchenkonzert, Tag der nat. Arbeit. Feuerschutzwoche. Kraft durch Freude, Sonder­zug in Blaue, Vereinsveranstaltungen, Ernte­dankfest. Schillerfeier. Luftschutzwoche). 3 mal war die Kapelle mit nat. Verbänden in Stutt­gart: 7 Promenadekonzerte: 2 Musikfeste: Güt­tingen verdungen mit einer Bodenseefahrt und Eaumusikfest in Calw: an 3-stündigen Proben wurden abgehalten wöchentlich zwei 90: an Proben für die Jugendkapelle wurden außerdem noch gegen 70 2-stündige gehalten. - Wenn man noch berücksichtigt, dasi die Kapelle mit wenig Ausnahmen bei jeder politischen Versammlung mitwirkte, ferner den Dienst bei der SA. und der Feuerwehr, ebenfalls die Beteiligungen an

den Beerdigungen des Militärvereins, so ergibt sich, dasi die Kapelle durchschnittlich alle drei Tage in Anspruch genommen war.

Der Kapelle, voran ihrem Musikmeister, ge­bührt Dank und Anerkennung. Wir hoffen und wünschen, dasi sie tüchtig so Weiterarbeiten und im neuen Jahre weiter wachsen und gedeihen möge".

Nun nahm der musikalische Teil seinen Fort­gang und brachte uns Trompeten- und Tenor- hornsolis, einen Walzer und einen Marsch, Dar­bietungen. die in tadelloser Weise zum Ausdruck kamen und sehr bemerkenswerte Fortschritte ver­rieten. Die erste Programmhälfte beschloß die vielversprechende Jugendabtei­lung mit zwei Liedern, die sehr sauber vor­getragen und so beifällig ausgenommen wurden, daß ein cka capo fällig war. (Den Anwohnern der Gewerbeschule werden die Melodien aus den 70 Proben nicht unbekannt sein!) So weitermachen!

Bürgermeister Maier sah sich daraufhin ver­anlaßt, Kapellmeister Rometsch, der es verstan­den hat, für so tüchtigen Nachwuchs zu sorgen, zu gratulieren und seiner Befriedigung dahin­gehend Ausdruck zu geben, dasi die Blasmusik in Nagold einer gesicherten Zukunft entgegen­gehe. Gleichzeitig sagte er im Namen der Ver­anstalter der hiesigen Geschäftswelt für die größ­tenteils gestifteten Gewinne herzlichen Dank.

Der zweite Teil des Programms war aus­schließlich schneidige Militärmusik und seien von den sieben prächtigen Märschen besonders die beiden Fanfaren-Märsche, auch in ihrer dekora­tiven Aufmachung mit Kesselpauken hervorgc- hoben.

Nach Beendigung des musikalischen Teils ge­dachte unser Stadtoberhaupt dem Einiger des deutschen Volkes, dem Führer Adolf Hitler mit einem begeistert aufgenommenen Sieg Heil, dem sich die deutschen Weihelieder anschlossen. Nach der Verteilung der Gewinne, die zum Teil sehr beachtlich waren, zogDas Geheimnis der roten Laterne" an uns vorüber. Die Ankündi­gung. dasi es sich um eine tolle Posse handelt, war wirklich nicht übertrieben: es war das reinste Tollhaus, in dem neun Menschen zum köstlichen Vergnügen der Zuschauer herumtoll­ten. Hauptdarsteller waren die glänzend bewähr­ten Mimen Weinstein und Kern. Die Stadt­kapelle darf stolz sein auf den gestrigen Tag. der ein Erfolg war auf der ganzen Linie.

§

Schwarzes Brett

Ausruf zum

Tag der Deutschen Polizei"

Am Tag der Deutschen Polizei wollen auch dieLandjäger und Polizeibeamten im Kreis Na­gold nicht zurückstehen, um den ärmsten Volks­genossen die Verbundenheit zum Volk kund zu tun. Die betreffenden Beamten werden opfern und sammeln an diesen Tagen für die Volks­genossen. Jeder Leiter der Polizeibehörden, Landjäger und Polizeibeamte im Kreis Nagold wird einem Volksgenossen ein Lebensmittel­paket im Wert von einigen Mark opfern. Aber nicht nur die Polizeibeamten geht es an. son­dern auch die begüterten Kreise, sollen zum Tag der deutschen Polizei spenden und ihre Volksverbundenheit im Spenden und Opfern der Polizei gegenüber zum Ausdruck bringen, damit recht vielen Volksgenossen mit einer Spende bedacht werden können. Die Unterzeich­neten richten deshalb an die Bevölkerung die herzliche Bitte,Gebt Eure Speüde zum deur- schen Polizeitag!" und beweist Eure Volksver­bundenheit mit der Tat. Polizei und Volk sind heute nicht mehr Gegensätze, sondern bilden eine Gemeinschaft, die jederzeit ihre Treue und Ver­bundenheit unter Beweis stellen werden.

Landjäger-St.-Kommandant: Birk.

Polizciwachtmeister: Raisch.

Die Deutsche Arbeitsfront Verwaltungsdienststelle Nagold Sollten bei den Ortsgruppen der deutschen Ar­beitsfront Mitgliedskarten oder Bücher vor­handen sein, wobei der Inhaber nicht auszufin­den ist, so ersuche ich, dieselben umgehend an die Verwaltungsdienststelle einzusenden.

Verwaltungsdienststelle Nagold.

Die Deutsche Arbeitsfront Verwaltnngsdienststelle Nagold Hiermit ersuchen wir sämtliche Ortsgruppen. Stützpunkt-, Zellen- und Blockwarte, dafür sor­gen zu wollen, dasi die Beitrags-Abrechnungen bis zum 20. dieses Monats bei der Verwal­tungsdienststelle eingehen. Pünktliche Einhal­tung dieses Termins ist Pflicht.

Verwaltungsdienststelle Nagold.

Hitler-Jugend-Julfeier

Am Freitag 21., wird überall im ganzen Reiche von der Hitlerjugend das Julfest gefeiert. Dieses Fest der Wintersonnenwende, das Won unsere Urväter begingen, werden auch wi: wie­der pflegen. Hoch wird der Holzstoß aufflammen zum Nachthimmel, und bei den flackernden Flam­men werden wir das Gelöbnis der Treue zu unserem Führer Adolf Hitler neu bekräftigen'

Werde, welche Rolle die M o r g a n b ä nk bei der Finanzierung des Weltkrieges ge­spielt habe.

Der Ausschuß habe ein besonderes Interesse für ein Telegramm des damaligen amerikani- fchen Botschafters in London, Walter Hines Page an Wilson, in dem es u. a. heißt: Ich bin sicher, daß der Druck der herannahende« Krise die Leistungsfähigkeit der Morganbank als Finanzagent für die britische und die fran­zösische Regierung übersteigt. Es ist nicht un» wahrfcheinlich, daß die K r i e g s c r k l 8 r u n g an Deutschland der einzige Ans­wer ist, um unsere gegenwärtige führende Handelsstellung beizubehalten und eine Panik zu vermeiden.

Berliner Auto stürzt in einen Kana!

Berlin, 16. Dezember.

Auf der Chaussee MittenwaldeZossen hat sich, wie Berliner Blätter melden, iv der Nacht zum Samstag ein furchtbarer Unglücksfall ereignet. Ein Personen­kraftwagen, in dem ein Berliner Fabrik­besitzer, ein Berliner Gastwirt und ein Poli- zeioffizier saßen, fuhr infolge des dichte« Nebels in den Galluner Kanal un­weit von Mittenwalde. Der Wagen über- schlug sich beim Sturz in das Wasser. drei Insassen konnten sich trotz verzweifelter Bemühung nicht befreien. Sie fanden den Tod. Erst am Samstag morgen wurde der verunglückte Wagen entdeckt. Man konnte die Leichen der drei Insassen berge«.

Grauenhafter Kinberniorö nach sechs Zähren aufsekNrt

Neuhork, 16. Dezember.

Mit der Verhaftung und dem Geständnis des 65jährigen Anstreichers Albert Fish wurde ein grauenhafter Kinder­mord aufgeklärt, der schon über sechs Jahre zurückliegt. Fish hat gestanden, am 3. Juni 1928 die zehnjährige GraceBudd in ein unbewohntes altes Haus im West- chester-Bezirk gelockt und dort auf scheußliche Weise ermordet zu haben. Als Grund für den Mord gab der vertierte Verbrecher seine Blutgier" an. Das Geständnis des Mörders fand durch die Ermittlung der Po­lizei volle Bestätigung. Man fand im Walde in der Nähe des Mordhauses ein fast voll­ständiges Mädchenskelett sowie das Hackmes­ser und die Säge, die Fish zur Zerstückelung der Leiche benutzt hatte. Um den Mordfall endgültig und einwandfrei aufzuklären, ist der Zahnarzt, der die kleine Grace Budd be­handelt hat, beauftragt worden, die Zähne des aufgefundenea Skeletts einer genauen Untersuchung zu unterziehen.

Die Polizei vermutet, daß Fish auch noch ander« Morde an Kindern, die in den letzten Jahren spurlos verschwunden sind.