breilag, 14. Dezember 1934
108 . Jahrgang
Dezember Mj
1934 .gerechnet ; neuen Verwc-l-
- beschlossen. Das ers wurde zum
- ernannt.
achrichten der lonat November
. Albert. Kaus- Ludwig Fried- Wagner, Al- 1 Tochter: 8.: nster, hier ein mn, hier 1 Toch- Eeor.q, Spinner e, Eugen, Spin- .: Hönig, Eu- 1 Tochter: 30.: t. hier 1 Sohn, borene: 7. Nov,: n Neuweiler 1 nst, Hauptlehrer :ne Aufgebote: echaniker, wohn- . Marie Paula, Lheschliehrmgen: agen Christian, !nast, Amalie, er. 10.: Renz, r, wohnhaft in Frida, ledige d. 17.: Klenk, chnhaft in Nach. Haustochter. Haag, Erich Ilter, hier und d. Hausiochrer, össig. Jakob, hier, 62 Jahre Tobias, oerh. 18 Jahre alt: in, Tochter des ;r. hier 9 Jahre , Anna Maria, org Volle, hier :b Leimenstoil, au des Haupt- zahre alt: 22.: 'er a. D.. hier eiskrankenhaus geb. Lamparl, ers Johannes t: 13.: Kepp- sefrau des Jo- in Rotfelden, Ernst, lediger alt ; 21.: Die- Oberjetlingen, geb. Waidelich, rofzhans, Land- rerweiler Ede. Erohhans, eiler, 78 Jahre istalt Waldeü Richard, verw. 54 Jahre alt.
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Vernunft und Wahrheit brechen sich Bahn
Weltstimmen zur Notwendigkeit einer Verständigung mit Deutschland
kk. Berlin, l3. Dezember.
Mmählich bricht sich die Vernunft Bahn, schmier zahlreicher werden die Stimmen im Auslande, die für die Verständigung und damit für die Gleichberechtigung des Deutschen Reiches eintreten. So brachte der Donnerstag eine Reihe non Stimmen hervorragender Politiker; so schreibt z. B.
Lord Snowden
.chm allgemeinen scheint ein neuer Krieg zu einem früheren oder spateren Zeilpnnt! als unvermeidlich betrachtet zu werden. Niemand läßt sich täuschen durch das Dcmentr. das auf die unvorsichtigen Aeußerungen deZ Berichterstatters für das Heerwesen in der iranzosischen Kammer, A r ch i m b a u d, er- ialot ist. Die französische Politik ms n. a. aus das englisch-französische Militärbündnis gegründet. Wenn die Gefahr, daß Großbritannien in einen Krieg gezerrt werde, an dein ks kein Interesse hat, vermieden werden soll muß die amtliche Haltung der britischen Negierung gegenüber Teutschland geändert werden. !6 Jahre lang ist Deutschland als unterworfene Nation behandelt worden. Die anderen Rächte haben in jeder Weise gezeigt, daß sie Deutschland in einer solchen demütigenden ölclinng halten wollen. Man brauche mH »in in Deutschlands Lage versetzen. D e.r L ch l ü s s e l z u r L a g e i st i n d e r H a n d von Großbritannien. Es muß Teutschland die Friedenshand reichen. Wenn es sich von einer deulicb- «mdlichen Politik, die jetzt die europäischen iliigeiegenheiten beherrscht, loslöst, dann »erde es keinen Krieg geben."
Piche!, Ehrenvorsitzender des frz. Frontdämpferverbandes „Union Federal"
..Das Eis zwischen den deutschen und Rmzösischen ehemaligen Frontkämpfern ist >etzl gebrochen. Die Fühlungnahme der ehemaligen Frontkämpfer -rfolgi »den als Frontkämpfer". Das kann keinem Staatsoberhaupt wenn dieser ehem-niger Frontkämpfer ist. untersagt werden. Die deutschen Md französischen ehemaligen Frontkämpfer »ollen zunächst versuchen, der deutsch-fran- Mchen Atmosphäre frische Luft zuzuführen. Ter Einwand. Deutschland sei aus Hitler eingeschworen, ist zurückzuweisen. Denn die Trmokratie ist keine Ausfuhrware und die französischen ehemaligen Frontkämpfer nehmen auch nicht die Hitler-Bewegung in 'ihr .Einsiihrprograinm" auf. Die französische Republik hat sich mit Sowjetrußland znrecht- gefunden. weshalb also nicht auch mit dem Tritten Reich?"
Aaiugdschilsch,
der südslawische Gesandte in Berlin
Der Hinweis auf die sogenannte „deutsche ^jahr" hat häufig genug zum Deckmantel iür abenteuerliche Pläne, die gegen den Frieden der Welt ger htet waren, herhalten müs- len. Der Hinwers aus die angebliche phan- lchijche militärische Stärke des neuen Reimes hat eine Wirkung gehabt, die der deut- Hn Politik gar nicht so unangenehm sein könnte. Denn durch diese Hinweise sind die Vorstellungen über ein entwaffnetes und ohnmächtiges Deutschland beseitigt worden. Da- Wn ist die Auffassung verbreitet worden, W Deutschland wieder eine Militärmacht chter Ordnung sei. die man zur Mitarbeit fn den europäischen Fragen einladen und deren Worten und Angeboten man verstärkles Gewicht beilegen muß. Das gilt besonders von den Annäherungsbestrebungen Deutschlands an Frankreich. Wenn man Msher über alle diesbezüglichen Vorschläge Mu einem gewissen Lächeln hinweggehen zu -onnen glaubte, so sind diese Vorschläge doch "'fr wlchem Mut und solcher Folgerichtigkeit «derholt worden, daß heute ganz allgemein h Eindruck herrscht, daß sich Hitler >ederumin die We ltpolitikein- schaltet hat. Denn er hat den Mut /suabt. die geschichtlichen Gegen- zwischen Deutschland und Frankreich fürbeendetzu erklä
r e n. Es wird gewiß noch einige Feit dauern, bis sich die ganze Welt daran gewöhnt, die Entwicklung der Dinge nicht vom Standpunkt der „deutschen Gefahr" aus zu betrachten. Aber Südslawien gehört zu den ersten Staaten in Europa, die sich von diesem Vorurteil befreit haben. Daher kann es auch mit Genugtuung jener Erklärung Be n e s ch s zustiimnen, in der dieser im Namen der Tschechoslowakei Zusammenarbeit mit allen Staaten und besonders mit Deutschland verlangt habe. ..Diese Auffassung, die der sehr geschätzte tschechoslowakische Außenminister überzeugend dargelegt hat, beginnt sich überall in Europa zu verbreiten, weil sie eine Folge davon ist. daß Europa sein Vorurteil gegen die „deutsche Gefahr" ausgibt."
London. 13. Dezember.
Ter diplomatische Mitarbeiter des „Daily Hcralv" schreibt. Mussolini bereite einen neuen europäischen Plan vor, der den Weg zur Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund ebnen solle. Der Grundgedanke sei. den franzö- fischen Nordostpakt zu ver- erreln, bzw. ihm eine für Deutschland annehmbare Gestalt zu geben. Es seien An- deutungen erfolgt, daß Mussolini den Dreimächtepakt wieder vornehmen und durch Einschluß der Sowjetunion und Polens zu einem Sechsmächtepakt machen wolle. Soviel steht fest, daß, wenn Laval nach Rom komme, Mussolini den Wunsch haben werde. Pläne zu erörtern, die sich auf Europa in seiner Gesamtheit beziehen, nicht nur aus eine Art französisch-italienischer Entente.
SirberuU des SM-MWmWmBnisses
Eingabe der Deutschen Front an die Abstimmungskommission
Saarbrücken, 13. Dezember.
Die Landcsleitung und Fraktion der Deutschen Front haben an die Abstimmungskommission eine Eingabe gerichtet, die sich gegen die Verlautbarungen wendet, nach denen die Zählung der Abstimmungsergebnisse erst am 14. Januar in einem großen Saal in der Stadt Saarbrücken stattfinden soll. Durch diese beabsichtigte Maßnahme der Regierungskommission sieht die Deutsche Front die Sicherung des Abstimmungsergebnisses gefährdet. In der Eingabe wird das Ersuchen vorgebracht, die Stimmergebnisse unmittelbar nach Abschluß der Abstimmungshandlung an Ort und Stelle festzustellen, damit diese tatsächlich unverändert festgehalten werden und die Volksabstimmung als vertragliche Grundlage für das weitere Schicksal des Saargebiets nicht in letzter Stunde noch gefährdet wird.
Die Bedenken, die die Eingabe der Deutschen Front gegen eine spätere Gesamtzählung in Saarbrücken vorbringt, sind, daß eine derartige Zählung frühestens am Tgge nach der Abstimmung erfolgen könnte und daß zur Zählung insgesamt ungefähr 850 ckruen nach Saarbrücken in das Zähllokal gebracht werden müßten. Es gebe aber weder theoretisch noch praktisch einen sicheren Schutz dagegen, daß während der Beförderung oder während der Aufbewahrung der Urnen bis zur Zählung die eine oder die andere entwendet oder ausgetauscht werden kann. Die Erfahrung, die die Deutsche Front hat machen müssen, seitdem im Saargebiet Emigranten das Alylrecht genießen und sogar polizeiliche Funktionen übertragen erhalten, erfülle sie jedenfalls mit höchstem Mißtrauen.
Die Eingabe weist ferner darauf hin, daß ein Wahlvorgang, bei dem die Feststellung des Ergebnisses einer späteren Zählung Vorbehalten bleibe, nirgends in der Welt bekannt sei. Falls die Abstimmungskommission, so heißt es weiter, befürchten sollte, daß eine Gefährdung des Abstimmungsgeheimnisses mancherorts in Frage kommen könnte — eine Auffassung, die die Deutsche Front nicht teile, da bisher in allen Ländern mit geheimer Wahl die Zählung in den Abstimmungsbüros zu erfolgen Pflegte — werde vorgeschlagen, die Zählung der Gesamtergebnisse einer Bürgermeisterei sofort nach Abschluß der Abstimmung selbst vorzunehmen. Damit würde die zeitweise Aufbewahrung der Urnen und der längere Transport überflüssig werden, denn in diesem Falle müßten die einzelnen Urnen nur in die 86 Bürgermeistereien geschafft werden und nicht sämtliche 850 Urnen nach Saarbrücken befördert werden. Der Transport zum Bürgermeisteramt könnte zudem unter den Augen der Oeffentlichkeit und unter polizeilichem Beistand immerhin noch ohne Gefahr durchgeführt werden.
Die Eingabe der Deutschen Front hat eine durchaus ernste und schwerwiegende Bedeutung, da es sich bei dem der Abstimmungshandlung folgenden Zählverfahren in der Tat für die Soarbevölkernng um eine Schicksalsfrage
handelt, bei öer sie im Sinne ihres setvst- bestimmungsrechts wohl befugt ist, zu Wort zu kommen und gehört zu werden.
De Wertung der Ergebnisse er- folgt nach Bürgermeistereien. Es ist nur logisch, daß an dem betreffenden Hauptort, unter Vermeiduna jeden Umweges und jeden Zeitverlustes, die Zählung unverzüglich erfolgt, wie dies bei allen Wahlen zivilisierter Völker der Fall ist. Sache der Abstimmungs- kommission wird es sein, das Nötige zu veranlassen, damit diesen berechtigten Bedürfnissen der abstimmenden Bevölkerung — Vertrauen, Sicherheit und unverzügliche Klarheit — im Interesse einer endlichen und verdienten Entspannung Genüge geschieht.
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Die Abreise
des englischen Truppenkontingents
Generalmajor Brind ist Donnerstag nach Saarbrücken abgereist. Die beiden für das Saargebiet bestimmten Jnfanteriebataillone sind je 500 Mann stark. Die Schwadron Lancers mit ihren 8 Panzerwagen und die sonstigen Hilfstruppen zählen ebenfalls 600 Mann. Zur Entsendung der Schwadron bemerkt ein militärischer Sachverständiger u. a.. dr- 12. Lancer sind nicht mehr beritten. Das frühere Reiterregiment ist vor mehreren Jahren in ein Panzerwagen-Regiment umgewandelt worden. Die Panzerwagen haben ein Gewicht von je 7 Tonnen, eine Geschwindigkeit von 64 Kilometer in der Stunde und können 300 Kilometer ohne Aufnahme neuen Brennstoffes zurücklegen. Die Besatzung besteht aus je 3 oder 4 Mann und ihre Bewaffnung aus je 2 Maschinengewehren.
Die italienischen Polizeikruppen
Die als internationale Polizei ins Saar- gebiet abgehenden 1300 Mann des italienischen Heeres werden aus einem Grenadierregiment (Regimentsstab und 2 Bataillone) und einem Bataillon Carabinieri bestehen. Das Kommando führt General Praca, der seinerzeit als Oberst bereits bei den italienischen Truppen in Oberschlesien stand.
Saarländer hören Dr. Goebbels
Machtvolle Kundgebung in Trier
Trier, 13. Dezember.
Das 2000jährige Trier hatte am Mittwoch einen großen Lag. Reichsminister Dr. Goebbels, der am Dienstag in Dortmund gesprochen hatte, um einen Rechenschaftsbericht der nationalsozialistischen Reichsregierung abzulegen, sprach am Mittwoch abend in der altehrwürdigen Stadt an Deutschlands Wcst- grenze. Trotz strömenden Regens hatten sich zu seinem Empfang am Hauptbahnhof hinter den spalierbildenden Gliederungen der Partei Lausende von Volksgenossen eingesunden, die den Minister bei seiner Ankunft mit nicht endenwollenden Heilrusen begrüßten. Dr. Goebbels ging vom Bahnhof mit den Vertretern der Gauleitung und der Behörden, die ihn empfangen hatten, durch die Adolf-Hit- ler-Straße zum Römertor, der Porta Nigra, die in Hellem Scheinwerferlicht erstrahlte. Die ganze Adolf-Hitler-Straße war ebenso wie die anderen Straßen der Stadt in das Not der Hakenkreuzfahnen getaucht. Fackelträger säumten die Straßen und gaben ihnen restlichen Rahmen. Vor dem ehemaligen Kurfürstlichen Schloß auf dem Palastplatze war ein Riesenzelt errichtet. Aus allen Teilen des Trierer Landes und aus dem nahen Saargebiet waren Zehntausend? zusammengeströmt, so daß das Zelt überfüllt war. Außer den 50 000 Menschen im Zelt harrten trotz des stürmenden Regens noch Tausende im Freien aus. um durch Lautsprecherübertragung Teilnehmer an der gewaltigen Kundgebung zu werden.
Ehrfurchtsvolles Gedenken an die Toten deh Weltkrieges und der nationalsozialistischen Bewegung stand wie immer am Beginn der Kundgebung. Saarländische Hitler- Jugend rüttelte mit Sprechchören die Masten auf. dann begrüßte Gauleiter Simo »-Koblenz den Eroberer Berlins und Kameraden Horst Westel in Deutschlands südwestlichster
Stadt. Sein besonderer Gruß galt den Landsleuten von der Saar, die nunmehr nur noch ein Monat von ihrem Bekenntnis zu Deutschland trenne.
Reichsminister Dr. Goebbels konnte erst beginnen, nachdem die temperamentvolle Begeisterung seiner rheinischen Landsleute sich etwas gelegt hatte. Dann sprach er auch zu ihnen, wie er es vorher in Berlin. Stettin und Dortmund getan hat. von der Erbschaft, die der Nationalsozialismus am 30. Januar 1933 antreten mußte, einer Erbschaft, für die ihn nicht die geringste Verantwortung treffe. Trotzdem habe er ste übernommen und mit der Erbschaft auch die Verantwortung für Deutschlands Gegenwart und Zukunft. Er machte klar, wie alles daraus ankam. Deutschland von seinen drückenden Schuldverpflichtungen dem Ausland gegenüber frei zu machen, auch auf die Ge- iahr hin, daß das deutsche Volk einige Jahre den Riemen enger schnallen müsse. Alle Anstrengungen könnten nur eine Richtung haben, nämlich die. Deutschland auS den Klauen des internationalen Finanzkapitals zu befreien, es aus seiner Verschuldung her- auszuführen und ihm damit die Handlungsfreiheit wiederzugeben.
Dr. Goebbels schnitt dann auch
die Kirchenfrage
an und grenzte noch einmal die Aufgabengebiete von Kirche und Partei deutlich ab. Er wies noch einmal ausdrücklich daraus hin. daß die nationalsozialistische Bewegung getreu ihrem Programm positiv christlich eingestellt sei. Sie stehe daher der katholischen und der Protestantischen Kirche gleichmäßig loyal gegenüber und habe nicht die Absicht — das sei schon so oft gesagt worden, könne aber nicht genug betont werden — in die kultischen Dinge der Kirche sich hineinzu- mengen. Ebenso aber sollten die Vertreter