Leite 4 Nr. 29«

Der Gesellschafter

GPU.-Leute und schossen scharf, als die Mos­kauer Kollegen eintrafen.

Die verrückte Schießerei, die sich dann ent­spann, war aber nur der Anfang. Man hörte gegen Abend dieses Tages auf einmal Militär anrücken. Dann kamen ein paar schwere Deto­nationen. Das Militär, das eingesetzt worden war, hatte gebündelte Handgranaten in die Räume geworfen.

Auf beiden Seiten waren zahlreiche Tote z» zählen.

NaÄsbrrHhaus in Flammen

Drei Tote, sieben Schwerverletzte in Oberschlesie»

Neustadt (Oberschlesien), 12. Dez

In Rieder-Mohr au bei Römerstadt in der Tschechoslowakei ereignete sich, wie erst jetzt bekannt wird, am Montag ein furcht­bar e s B r a n d u n g l ii ck. In einem FlachS- brechhaus kam während der Arbeitszeit, die bereits um Mitternacht begann, ein Feuer aus, das in dem Flachs reiche Nahrung fand. Drei Frauen kamen in den Flammen um. Sieben Personen, davon sechs Frauen, erlitten schwere Brandwunden. Die Brandursache konnte noch nicht einwandfrei festgcstellt werden. Die schweren Folgen des Unglücks sind darauf zu­rückzuführen, daß sich alle Arbeiter in dem oberen Stockwerk befanden, als das Feuer i m Erdgeschoß ausbrach. Außerdem führte aus dem Obergeschoß nur eine enge, hohe Treppe hinunter. Einige Arbeiter flüchteten durch die Dachluke und sprangen vom Dach zur Erde, wodurch sie dem sicheren Tode entgingen.

5V Todesopfer

des grauenvollen Hokelbrandes?

Die Zahl der Todesopfer, die der Hotel­brand in Lansing gefordert hat, steht immer noch nicht fest. Es werden noch etwa 80 Hotelgäste vermißt. Man fürchtet, daß die Zahl der Toten bis auf etwa 56 steigen wird Mit der Durchsuchung der glühenden Trüm­mer soll in den Morgenstunden des Mittwoch begonnen werden. Man nimmt an, daß sich auch noch mehrere Leichen unter der Eis­decke des Grand River befinden, in >en mehrere Hotelgäste in ihrer Todesangst ge­sprungen sind.

Nach Berichten von Ueberlebenden haben sich schreckliche Panikszenen in dem brennenden Hotel abgespielt. Frauen m i t

rennenden -Haaren und Klei dern durchrasten die Korridore, zahlreiche Hotelgäste wurden bei dem Versuch, sich zn retten, niedergetreten. 2V Minuten siang ertönten furchtbare Schreckensruse, bis bas -Hotel mit donnerähnlickem Krachen in sich znsammenftürzte.

„Die RE -er Mas'

Stuttgart, 12. Dezember.

Am Mittwochabend fand im Gustav-Ziegle- Ho-'s vie Uraufführung des Jungvolkfilms ..Die Rache der Inkas" statt, der von der Bildstelle des Gebiets 20 unter Mitwir­kung von 3000 Jungvolkpimpfen im Rot­wildpark und in der Gegend des Bärenfees gedreht wurde. Zu der Aufführung hatten sich Hunderte von Pimpfen mit ihren Füh­rern und Angehörigen eingefunden, ferner waren Eebietsführer Tundermann und sein Stab zugegen.

Handel und Verkehr

Die MisltmeittMlung in Württemberg

Stuttgart, 12. Dez. Das Württ. Wirt- s ch a f t s m i n i st e r i r. m hat an das Polizei­präsidium Stuttgart und an die Oberämler folgenden Erlaß gerichtet: Die mit Erlaß des Wirtschaftsministeriums vom 2. November 1934 mitgeteilte Vereinbarung zwischen dem Reichskommissar für Vieh-, Milch- und Fett- wirlschaft und dem Bezirksverein Württem­berg im Deutschen Fleischerverband e. V. über Preise für Rind- und Schweinefleisch ist bei der Durchführung in einer Reihe von Gemein­den auf Schwierigkeiten gestoßen. Wei­ter hat sich ergeben, daß einzelne Ober- ämter von sich aus abweichende Preise festgesetzt haben. Der Herr Reichs­kommissar für Preisüberwachung hat sich die Preisüberwachung selbst Vorbehalten. Preise, die nur örtliche Bedeutung haben, können von der obersten Landesbehörde festgesetzt werden. Andere Stellen haben nicht das Recht zur Preisfestsetzung. Soweit daher einzelne Ober­ämter Fleischpreise festgesetzt haben, sind diese Anordnungen sofort anfzuheben. Die Vereinbarung zwischen dem Reichskom­missar für Bieh-, Milch- und Fettwirtschaft und dem Bezirksverein Württemberg im Deutschen Fleischerverband (weiterhin „Ver- einbarung" genannt) bleibt weiterhin in Geltung.

Um die aufgetretenen Schwierigkeiten bei der Durchführung zu beseitigen, wird jedoch nacl. Rücksprache mit dem Herrn Landesbaueru- sichrer und dem Bezirksverein Württemberg im Deutschen Fleischerverband u. a. bestimmt: Wo die Durchführung der Vereinbarung zu Härten für die Verbraucher oder die Metzger geführt hat, können die Oderämter mit dem Obermeister der Fleischerinnung unter Zuziehung des Kreisbauernführers Abwei­chungen verabreden und dem Wirtschafts­ministerium Vorschlägen. In dem Erlaß sind Richtlinien für solche Verabredungen genannt. Soweit ein Anlaß zu einer Verabredung in den einzelnen Bezirken nicht vorliegt, verbleibt es bei der Vereinbarung und dem Erlaß des Wirtschaftsministeriums vom 2. Nov. 1934 Die Oberämler haben darüber zu wachen, daß nicht Fleisch von Tieren geringerer Qua­lität als Fleisch höherer Qualität verkauft wird. Auch werden sie dringend ersucht, der lieber wachung der Fleischpreise alle Aufmerksamkeit zu zu wen- den. Aus Meldungen des Landeskriminalpoli­zeiamts geht hervor, daß in einzelnen Kreisen die Ueberwachung des Fleischpreises durch'di: Oberämler noch nicht in ausreichendem Um­fange eingesetzt hat.

Stuttgarter Häuteauktion vom 12. Dez. Tendenz- Kalbfelle und Grvswwichäule von 50 Pfund aufwärts gingen zu höchsten Prei- sen ab. während Rinderhünte Gewichtsklasse 30—49 Pfund, insgesamt 2200 Stück, und Bullenhäute 30- 49 Pfund unverkauft blie­ben. Ochsen und Kühe 30 -49 Pfund gingen einige Pfennige zurück. Es notierten: Kuh­häute: 30—49 Pfund 35—41, 50—59 Pfd. 42—44. 60-79 Pfd. 43V--48. 80-99 Pfd. 45—47Ve; Ochsenhäute: bis 29 Pfd. 29, 30—49 Pfd. 35. 50-59 Pfd. 42'/-. 60 bis 79 Pid. 50-52. 80—99 Pfd. 44-46. 100 Pfd. u. m. 42: R i n d e r li ä n t e: bis 29 Pfd.

43, 30—49 Pfd. unverkauft, 50 -59 Pfd. 49 bis 52. 60—79 Pfd. 47-50V-, 80 Pfd. und mehr 49; Bullen- bis 29 Pfd. 32, 30—49 Pfd. 37—39 (unverk.), 50-59 Pfd. 40—42. 60—79 Pfd. 36-40V-. 80-99 Pfd. 34-/s bis 37'/--. 100 Pfd. u. m. 33—36. Schuß 24, Kalbfelle: bis 9 Pfd. 60-64, 9.1—15 Pfd. 51—55. 15.1—20 Pfd. 52. 20 Pfd. u. m. 52. Schuß 37. Fresser bis 20 Pfd. 2M», 20 Pfd. u. m. nicht notiert. Schaf-Felle: vollwollige 45. halbwollig 36, Blößen 26, Lammfelle 33, Schuß Schaf-Felle gesalzen 20. Angebot in Kalbfellen 20 845, in Fressern 58. in Schaf-Fellen 716, in Großviehhäuten 17 345. Nächste Auktion am 15. Januar.

Psorzheimer Schlachtvichmarkt v. I I . De­zember. Zufuhr: 8 Ochsen, 20 Bullen, 27 Kühe, 61 Rinder, 191 Kälber. 16 Schafe. 437 Schweine. Preise für l Pfd. Lebend- gewicht: Ochsen a 2. 3l—33. b 28-30. Bul­len a 33—35, b 30-32, c 26. Kühe a 28 bis 34. b 2l—23. c 15—19. d 12—15. Rinder a 36-38. b 33 -35. c 30-32. Kälber b 43 bis 45. c 39—4O d 35—38. Schweine c 53. d 50—53, g 47—49 Pfg. Marktverlaus: mäßig belebt, geringer Ueberstand.

Schweinepreisc. B n ch a n - Fild.: Milch­schweine 18—21 RM. — L u d w i g s b u r g: Milchschweine 12 — 22 RM. — Murr­hardt: Milchschweine 14—22 RM. — O b e r f o n t h e i m: Milchschweine 15—20 NM. — Reutlingen: Milchschweine 16 bis 30. Läufer 30-50 RM. — Spai- chingen: Milchschweine 13—16.50 RM. je Stück.

Biehpreise. Blaubeuren: Kühe 320. Kalbeln 270—355, Jungrinder 70—120 NM. — Reutlingen: Ochsen 240—460. Kühe 160—366. Kalbinnen 245—400. Rinder über ein Jahr alt 135—255, unter einem Jahr alt 75—146 RM.; Pferde 300—600 RM. je Stück.

Schlvemcpreste. Btauveuren: Milch­schweine 17—21 RM. — Niederstette n: Milchschweine 15—21 NM. — Waldjee: Milchschweine l8—21 RM.

Nürnberger.Hopfenmarkt vom 11. Dezember Der Nürnberger Markt war am Dienstag in 1934er Hopfen ohne jede Zufuhr und Bahn- abladung. Es wurden lediglich 15 Batten Hal­lertauer zu 285—296 RM. je Ztr. für Jn- landszwecke umgesetzt. Für Erportzweck wurde nichts verkauft. In Hopfen der Ernte 1933 war das Geschäft ohne jeden Umsatz.

Gmünd. Württ. Edelmetattpreise v. 12. Dez. Feinsilber-Grundpreis 49.80, Feingold-Ver­kaufspreis 2840 RM. je Kg., Reinplatin 3.50, Platin 96 Prozent mit 4 Prozent Palladium 3.45, Platin 96 Prozent mit 4 Prozent Kupfer 3 35 RM. je Gramm.

Neuer Konkurs: Katharina Geyer, Ww.. Inhaberin einer Metzgerei in Alb eck. OA. Ulm.

Ausgehobener Konkurs: Wilh. Stöckle. Alleininhaber der Firma Möbelhaus Wil­helm Stöckle. Stuttgart.

Nordstern Lebensversicherungsbank AG.

In der Aussichtsratssttzung wurde vom Vor­stand berichtet, daß das Neugeschäft gegenüber dem Vorjahre einen erheblichen Aufschwung ge­nommen habe, wogegen der vorzeitige Abgang stark nachgelassen habe. Der Sterblichkeitsverlc-uf sei günstig, so daß, soweit es sich jetzt über­sehen läßt, mit einem zufriedenstellenden Ergeb-

Donnerstag, den 13. Dezember Mj

gebnis für das Geschäftsjahr 1934 gerechnet werden könnte. Der Bau eines neuen Verwal­tungsgebäudes in Berlin wurde beschlossen. Das Vorstandsmitglied Fritz Reuters wurde zun, Generaldirektor der Gesellschaft ernannt.

Standesamtliche Familiennachrichten der Stadtgemeinde Nagold vom Monat November 1934

Geburten: 8. Nov.: Venz, Albert. Kauf­mann hier 1 Sohn;4.: Falk. Ludwig Fried­rich, Schmied, hier 1 Sohn; 5.: Wagner. Al­fons, Kraftwagenführer, hier 1 Tochter; 6.: Krauß, Friedrich, Metzgermeister, hier ein Sohn; 9.: Götz, Jakob. Kaufmann, hier 1 Toch­ter; 13.: Gutekunst. Johann Georg, Spinner hier, 1 Tochter; 20.: Oesterle, Eugen, Spin­nereiarbeiter. hier 1 Tochter; 24.: Höirr g, Gu­stav, Adolf, Buchbinder, hier 1 Tochter; 30.; Dr. Bungert, Max. Zahnarzt, hier 1 Sohn. Auswärtige im Krankenhaus Geborene: 7. Nov: Seck er, Karl, Hauptlehrer in Neuweiler I Tochter; 24.: Froinman n. Ernst, Hauptlehrer in Emberg I Tochter. Erlassene Aufgebote: 28. Nov.: Link,, Willi, led, Mechaniker, wohn­haft in Nagold und Hahn er, Marie Paula, led, Hausangestellte, hier. Eheschließungen: 1. Nov.: Widen maier, Eugen Christian, led. Metzger, hier und Wegenast, Amalie, Karoline, ledige Haustochter, hier. 10.: Renz. Gottlob Wilhelm, led. Schreiner, wohnhaft in Pfrondorf und Hafner, Luise, Frida, ledige Haustochter, wohnhaft in Nagold. 17.: Klent, Karl Hermann, led. Bäcker, wohnhaft in Na­gold und Lehrer, Christine, led. Haustochter, wohnhaft in Rötenberg; 30,: Haag, Erich August, lediger Behördenangestellter, hier und Schweitle, Lydia, Maria, led. Hausrochrer, hier. Sterüefälle: 5. Nov.: Kössig, Jakob, verheirateter Steinhauermeister, hier, 62 Jahrc alt; 12.: Wohlbold, Ludwig Tobias, verh, Elektrizitätswerksbesitzer hier, 58 Jahre alt; 16.: Seeger, Irmgard, Schülerin, Tochter des Schreinermeisters Christian Seeger, hier 9 Jahre alt; 17.: Volle, geh. Gutekunst, Anna Maria, Ehefrau des Sägers Johann Georg Volle, hier 67 Jahre alt; 23.: Lang, geb Leimenstoll, Johanna Gertrud Emilie, Ehefrau des Hnupt- lehrers Walter Lang, hier 30 Jahre alt; 22.; Wetzel, Albert, verh. Oberlehrer a. D.. hier 75 Jahre alt. Auswärtige im Kreiskrantenhaus Verstorbene: 5. Nov.: Knorr geb. Lamparl, Anna, Ehefrau »des Bauarbeiters Johannes Knorr in Haiterbach, 39 Jahre alt; 13.: Kepp- l e r, geb. Luz, Anna Maria, Ehefrau des Jo­hann Georg Keppler, Müllers in Rotfelden, 62 Jahre alt; 16.: Rauser, Ernst, lediger Landwirt in Ebhausen. 67 Jahre alt; 21.: Die- terle, Karl. verh. Schmied in Oberjetlingen, 65 Jahre alt; 25.: Eroßhans, geb. Waidelich, Christine, Ehefrau des Friedrich Großhirns, Land­wirt und Bürgermeister in Oberweiler Gde. Aichhalden, 36 Jahre alt; 26.: Großhans, Peter, verw. Landwirt in Oberweiler. 75 Jahre alt. In der Versorgungskuranstalt Waldeü Verstorbene: 28. Nov.: Hopp. Richard, verw Oberpostmeister in Eermersheim, 54 Jahre alt.

Verlag: Der Gesellschafter E. m. b. H., Nagolü Druck: Buchdruckerei G. W. Zaiser (Inhaber- Karl Zaiser), Nagold, Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschl. der Anzeigen: Hermann Götz. Nagolt

Zur Zeit ist Preisliste Nr. 2 gültig D. A. XI. 34: 2510.

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