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Nr. L85

Der kelelljchaster

Freitag. den 7. Dezember 1931

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Weltkrieg schon 1908 ooravsgefehen!

Der amerikanische Untersuchungsausschuß sür die Rüstungen wieder an der Arbeit

Washington, 5. Dezember.

Im Verlaufe der wieder aufgeuommeiien ßitzungeu des Scnatsausschusses sür die Untersuchung der Rüstungen wurde eine Er­klärung verlesen, die der Anwalt derColt Patent Firearms Company". Benedict Hol- den, im Jahre 1926 in einer Steueraugele- genheit der Regierung übermittelte. Die Er. klärung deutete au. daß die Wafsen- sabrikauIen bereits > m Jahre 1908 einen Krieg in Europa vor­an s s a h e n. In der Erklärung Holdens wurde u. a. ausgeführt: Wir wußten, daß ein Riesenkonslikt droht, und gaben die not- wendigen Summen aus, um eine Verkaufs- organisation in ganz Europa einzurichten. Weiter wurde in der Erklärung angedeutel. daß die amerikanische Regierung einige ihrer eigenen Munitionslieferungsverträge auS der Zeit von Anfang 1914 bis 1916 an England abgegeben habe. Im Verhör vor dem Unter­suchungsausschuß erklärten Beamte des Kriegsamtes, daß die Abtretung der Liefe- rungsverträge durchaus statthaft gewesen sei.

.In weiteren Verlaufe der Sitzung ergab sich, daß die Gesellschaft der Gewehrfabri­kanten in Lüttich im Jahre 1924 in einem Schreiben an dieWinchester Arms Com­pany" und andere Wassensabriken eine Be­wegung ins Leben zu rufen versuchte, um die Pläne des Völkerbundes für eine inter­nationale Waffenkontrolle zu durchkreuzen. Weiter wurde bekannt, daß die internatio­nalen Waffenfabrikanten im Februar 1925 in Paris eine große Konferenz abhielten, wenige Monate vor dem Zusammentritt der Eenser Konferenz. Herbert Hoover berief, wie ferner mitgeteilt wurde, eine Konferenz der amerikanischen Waffenfabrikanten ein. um Mittel und Wege zu beraten zum Schuhe der Interessen der Kriegsmaterialerzeuger auf der bevorstehenden Genfer Tagung

9r. Goebbels

zu Schul- und Zugführern der SA.

Berlin, 5. Dezember.

Am Mittwoch vormittag sprach Neichs- minister Dr. Goebbels in den Räumen des Propagandaministeriums zu 150 Schul- und Zugführern der Lehrabteilung der SA., die unter Führung des Chefs des Ausbil­dungswesens, Obergruppenführer Krüger, aus der Führerschule Kladow erschienen waren. Dr. Goebbels, der im Sommer die Kladower Führerschule besichtigt hatte, dankte sür den Gegenbesuch und lud die Schul- und Zugführer zu einer Besichtigung des Rundfunkhauses und zum gemeinsamen Besuch der Abendvorstellung imDeutschen Lpernhans" ein

der WinterkiWviele

Vorläufiges Ergebnis

Berlin, 5. Dezember

Die am Bußtag in allen deutschen Gauen vom Fachamt Fußball veranstalteten WHW.- Spiele haben einen schönen Erfolg gehabt. Nach den bisher von den Gauen dem Deut­schen Fußballbund übermittelten Abrechnun­gen find in den von rund 600 000 Zu- ! schauern besuchten Spielen am Bußtag > 188 366 RM. einaeaanaen. Dabei ist die !

Liste noch nicht einmal vollständig, denn es ^ fehlen noch die Erträge, die ans Sammlun­gen und sonstigen Veranstaltungen zusam­mengebracht wurden.

Bon den im Reich durchgeführten großen Veranstaltungen steht Berlin mit dem spiel zwischen der Nationalmannschaft und der Berliner Städte-Liga mit einer Einnahme von 25 000 NM. an der Spitze. In Mün­chen kamen beim Städtekampf gegen Nürn­berg-Fürth rund 10 000 RM. ein. Rund 8000 RM. brachte der Kampf in Ebemniü j

dem dortigen Pölizei-SC. und der Gauliga» Mannschaft von Sachsen, lieber 7000 RM. wurden beim Tressen in der schwäbischen Hauptstadt zwischen Stuttgart und Freiburg- Karlsruhe abgerechnet. Auf die einzelnen Gaue entfallen folgende Beträge: Branden­burg 25 500 RM., Bayern 20 500 RM.. Mitte 15 640 RM.. Sachsen 14 580 RM., Südwest 13 300 RM., Westfalen 13 250 RM.. Württemberg 12950 RM.. Nieder- sachsen 11 545 RM. und Nicderrhein 11445 Reichsmark.

Ein frommer Verein

Berlin, 5. Dezember.

Die christliche Religion wird seit einiger Zeit zu einer unerhörten Hetze gegen das neue Deutschland mißbraucht. Diese Hetze findet vor allem in Baden, Württemberg, der Pfalz, aber auch in Thüringen und selbst in Berlin statt. Der Ausgangspunkt dieser Hetze ist der Verein der Freunde Israels in Basel, der in seinen grünen Blättern, die er in Deutschland verbreitet, eine geradezu uner­hörte Tonart gegen das neue Deutschland an­schlägt

Das Heil kommt von den Juden!" Für uns eine längst erledigte Behauptung! Immerhin gibt es Menschen, die darüber streiten.

Das Unheil kommt von den Inden" das ist eine Erkenntnis, die durch alle Schich­ten des deutschen Volkes, die durch alle Völ­ker der Welt geht. Sie hat mit Partei und politischer Einstellung, mit Rang und Stand nichts zu tun. sie ist eine Erkenntnis schlechthin.

In Deutschland war diese Erkenntnis seit langem, und auch die Deutschen, die aus irgendwelchen Gründen abseits vom Natio­nalsozialismus standen, erkannten an. daß es die größte politische Tat seit Jahrhunder­ten war, als der Nationalsozialismus die Erkenntnis über die Juden zur Tat gegen die Juden machte.

Und nun kommen dieFreunde Israel s". die in Basel zu Hause sind und ieit 103 Jahren Juden zum Christentum zu bekehren suchen. Sie schicken ihre Sendboten nach Deutschland. In Baden, Württemberg, am Rhein, an der Donau, in Thüringen und an der Spree verkünden sie: Das Heil kommt

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von den Juden! Wir haben den Juden dank­bar zu sein! Wir müssen für die jüdischen Emigranten, soweit sie getauft find, sam­meln! Wir müssen die Arier zur Buße und Erkenntnis führen! Wir müssen dem Wellen- schlag, der gegen die Juden geht, keinen Streifen Landes preisgeben! Wir müssen er- kennen, daß der Kampf gegen Juda ein Kampf des gottentfremdeten, gottfernen Zeit­geistes gegen den heiligen Geist, ein Kampf ungöttlicher, satanischer Mächte der Finster­nis gegen das Licht ist! Wir,müssen der Zeitströmung trotzen!*

Der ehrliche Kampf Deutschlands gegen die Judenknechtschaft ist also Sünde. Die gottentfremdeten, gottfernen Zeitgeister, die ungöttlichen und satanischen Mächte der Finsternis das sind wir.

Das erzählen die Freunde Israels in ihren grünen Heften den Deutschen. Christliche Grundsätze nennen sie das, wenn sie sich in deutsche Angelegenheiten hineinmischen und wenn sie das Deutschland von heute herab­setzen, während sie die Juden nicht genug lobhudeln können.

Von der jüdischen Seele berichtet der jüdische Privatgelehrte Mannheimer im Novemberheft 1934 dieser Veröffentlichungen der Freunde Israels u. a.:

Die jüdische Seele ist nicht die Schacher- ssele, die mit alten Kleidern handelt, an der Börse spekuliert oder das Verderben der qanzen Welt will, sondern die Seele, die in «lten Folianten nach dem ewigen Gesetz Dottes forscht und sich in dreifacher Weise »ffenbart: in der Unruhe und Sehnsucht «ach Gott, in der Humanität und Menschen, siebe, in der Heimatliebe und in der Sehn­sucht nach Zion."

Wir müssen ehrlich sagen, in Deutschland haben wir von dieser jüdischen Seele fast nichts bemerkt. Unruhe allerdings haben die Huden in Deutschland verursacht, das ist vahr. Aber Menschenliebe und Heimatliebe laben sie uns Deutschen, von wenigen Aus­nahmen abgesehen, wirklich nicht offenbart.

Von dem Dank, den wir den Juden schul­den, schwögt das Septemberhest 1934 der Freunde Israels" auf Seite 63:

In Musik, Kunst, Literatur und Philo­sophie bereichert der Jude die Völker. lieber» all beherrscht er die Finanzen und die Poli­tik, erntet jedoch dabei keinen Dank und wird nirgends geliebt."

Das hat der Bischof von Schottland ge­sagt, und den Freunden Israels gefällt es ganz außerordentlich. Haben die Herren in Basel und in Edinburg wirklich nichts da­von vernommen, was für Unheil die Juden in der deutschen Kultur, in den deutschen Finanzen und in der deutschen Politik an­gerichtet haben? Und ist es nicht schließlich vie beste Beweisführung für die Richtigkeit der Judenabwehr, daß der Bischof der Kirche von Schottland selber sagt: Ueberall be­herrscht der Jude die Finanzen und die Politik. Ueberall erntet er dabei keinen Dank. Und nirgends wird er geliebt. Dieses Bischofswort, das in einem Ausruf von Dr.

Ma clean Watt, dem Bischof der Kirche Schottlands, zum Gebet für Israel enthalten ist und un Septemberheft derFreunde Israels" abgedruckt wird, wollen wir uns merken.

Im September, und Novemberheft 1934 wird von den Freunden Israels sür alle möglichen Dinge, auch sür die Emigranten, zu sammeln versucht. In Karlsruhe, Stuttgart. Ludwigsha : en stehen d i e P o st s ch e ck k o n i e n der Freunde Israels dafür bereit.

DieFreunde Israels" möge» io viele Juden zum Christentum bekehren und tau­fen, wie sie wollen. Für uns macht das nichts aus. Wie ein Neger durch das Taus­wasser wohl Christ, aber nicht Deutscher wird, sondern Neger bleibt, so kann auch ein Jude durch das Taufwasser nicht zum Deutschen oder zum Engländer oder zum Schweizer befördert werden.

Mögen die Freunde Israels also ungehin­dert weiter Judenmission veranstalten und mögen sie immer wieder Menschen finden, die für solche überflüssigen Zwecke etwas- übrig haben.

Aber die Freunde Israels mögen bei ihrer Arbeit sür die Juden Deutschland mit ihren politischen Meinun gen i n Ruhe lassen. Wir in Deutschland kennen im Gegensatz zu den Her­ren in Basel die Juden genau.

Wir Deutschen brauchen uns von dem jüdi­schen Privatgelehrten Mannheimer nicht über die jüdische Seele unterrichten zu lassen. Wir haben auf diesem Gebiete lang­jährigen Anschauungsunterricht gehabt. Die Schutthaufen auf allen Gebieten, die die Juden bei ihrem Abzug aus Deutschland hinterließen, sagen genug und könnten auch den Herren in Basel etwas sagen, wenn sie eben nicht Freunde Israels wären.

Ganz unerhört sind die vsfe- neu und versteckten Angriffe der Freunde Israels gegen das neue Deutschland. Wir Deutschen brauchen keine Belehrung darüber, was wir in Deutschland zu tun und zu lassen haben. Wir wünschen es nicht, daß die Freunde Israels sich darüber aufrcgen, daß wir un­ser eigenes stolzes Volkstum ans Licht ge- stellt haben und uns nicht schämen. Deutsche zu sein.

In Deutschland darf jeder nach seiner Fassung selig werden. Aber er darf nicht, so wie dieFreunde Israels" es tun. unter Mißbrauch der christlichen Reli­gion den Versuch machen, Volk und Führung in Gegensatz zu bringen.

Und schließlich: wer sich heute betont als Freund Israels bezeichnet, der kann unmög­lich ein Freund Deutschlands sein. Mit staatsfeinden aber Pflegt man in Deutsch­land nicht viele Umstände zu machen.

(Aus demFridericus".)

Arbeitsscheue werben bestraft!

Stuttgart, 5. Dezember.

Schon seit längerer Zeit ist die Stadtver- waltung bemüht, den Grundsatz, Arbeits­fähige nur gegen entsprechende Arbeit zu unterstützen, mehr und mehr zur Geltung zu bringen. Zu diesem Zweck wurden die hier bestehenden Beschäftigungseinrichtungen er- weitert und außerdem in Göttelfingen, OA. Freudenstadt, eine weitere Arbeitsstelle er­öffnet. Ihr werden vor allem auch solche Personen überwiesen, die den Weg zur Volks­gemeinschaft noch nicht gefunden haben und mit denen zusammenzuarbeiten den anderen Pilichtarbeitern in den Stuttaarter Arbeit s-

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Urheberschutz durch E. Ackermann, Romanzentrale Stuttgart) 40,

Im Frühjahr erst wollte Christa dann nach Bayern zurück, wo bei einer Dame, die Frau Ahrens gelegentlich einer Reise mit ihrem kranken Gatten gelernt, auf län­gere Ieit eine Wohnung gemietet worden war.

Sie waren in dem kleinen Alpendorf angekommen. E« traf sich gut. Sie fanden bei einer verw. Pfarrersfrau rin paar nette, saubere Zimmer. Die Dame versprach, sür sie mitzukochen. Das war Christa sehr lieb. So brauchte sie nicht in das kleine Gasthaus zu gehen, in dem trotz der vorgerückten Jahreszeit noch ein stattliches Häufchen Touristen verkehrte. Sie machten täglich weite Spazier­gänge, die frische, herbe Herbstluft tat Christa wohl. Arm in Arm schritten die zwei Frauen dahin.

An einem kleinen, klaren Gebirgsbach machten sie oft halt. Und einmal, als Christa in das munter dahin- sprudelnde Wasser blickte, sah sie deutlich Dietz' Antlitz, welches ihr mit den zärtlichen, herrischen Augen winkte. Sie taumelte leicht. Frau Ahrens umfing sie besorgt und tief erschrocken.

Was ist das?"

Christa lächelte.Nichts. Tantchen, ein Trugbild narrte mich."-

Schon wehte es kalt von den Bergen herüber, als die beiden Damen abreisten, um ein paar Monate in München zu verbringen. Abends waren sie meist im Theater oder in einem guten Konzert. Ab und zu besuch­ten sie am Nachmittag auch einmal ein Kaffee. Dann blät­terte Christa in den Zeitschriften, und einmal fand sie ein Mld ihres Gatten. Hoch und schlank stand er nebenFee."

Lange Zeit starrte Christa auf das Bild und plötzlich sie- len ein paar glühende Tropfen darauf.

Frau Ahrens aber wußte, daß alles nur Schein war, daß Christa ihren Mann über alles liebte und daß sie sich selbst betrog.

Sie lernten in einem Konzert eine Münchener Fami­lie kennen. Ein freundlicher, geselliger Verkehr entwickel- te sich. Sie waren oft bei den gastfreundlichen Leuten, da Frau Hauptmann Grießbacher die junge Frau in ihr Herz geschlossen hatte. Sie waren wieder einmal da, und ungezwungene Fröhlichkeit herrschte. Ein Bruder der Hausfrau war auf Besuch aus Berlin gekommen und er brachte aus der Reichshauptstadl verschiedene Neuigkeiten mit.

Tolles Leben herrscht jetzt bei uns im Klub. Wir haben interessanten Zuwachs bekommen: Dietz von Rosen, der bekannte Herrenreiter ist jetzt in Berlin. Er bricht die Herzen der Damen gleich dutzendweise. Dabei soll der Mann verheiratet sein. Komische Frau, die diesen Mann allein in der Welt herumziehen läßt."

Sie lächelten alle, und einer meinte schließlich: Sportgrößen und Künstler dürfen überhaupt nicht hei­raten, denn es geht nur in den allerseltensten Fällen ein­mal gut aus." Niemand achtete auf Christa, die bleich in ihrem Stuhl lehnte. Frau Ahrens streichelte ihr beruhi­gend die Hand.

Der junge Herr aus Berlin erzählte noch, daß viel die Rede sei von den Beziehungen des Rennreiters zu einer schönen Dame der Gesellschaft, einer Frau von Kramer-Horst, der geschiedenen Frau eines bekannten Diplomaten.

Da Christa den Namen Ahrens auf dieser Reise führte, konnte niemand ahnen, wie nahe ihr das Gehörte gehen mußte.

Zeitiger als sonst brachen die beiden Damen auf, was von der gastlichen Familie lebhaft bedauert wurde.

Zu Hause im Hotel setzte sich Christa müde in einen

Sessel.Tante, ich gehe einen Dornenweg, siehst du das jetzt?"

Und Frau Ahrens mußte ihr recht geben. Weihnach- ten verlebte sie noch bei der Familie Grießbacher, dann wollte Christa fort nach München. Sie war ruhelos ge­worden, und Frau Ahrens befürchtete, daß sie sich überan- strengen könnte.

Doch Christa wehrte ab.Ich brauche Zerstreuung, damit mir die dummen Gedanken vergehen."

Mitte Januar waren sie in St. Moritz. Die Gipfel der Gletscherriesen funkelten im letzten Strahl der sinken- den Sonne, als die beiden Damen ankamen.

In Scharen zogen die Sportsleute nach ihren Hotels. Sie hatten den ganzen Tag draußen fleißig geübt und kamen nun mit verbrannten Gesichtern, lustig plaudernd, um bei einem vorzüglichen Abendessen die Strapazen des Tages zu vergessen und sich auf morgen zu freuen. Christa mochte hier erst recht nicht in eines der großen Hotels. Dank der Güte ihres Vaters hätte sie ja wohnen können, wo es ihr beliebte.

Der Kutscher, der die beiden Damen am Bahnhof in seinen Schlitten genommen hatte, versprach, sie in eine kleine, feine Familienpension zu führen, wo sie vorzüglich aufgehoben seien. Das Kulmhotel war festlich erleuchtet, man gab dort heute abend ein Kostümfest, und die Vorbe- reitungen waren in vollem Gang.

Bald waren die beiden Damen in der freundlichen Pension untergebracht. Sie konnten, als sie am Morgen ans Fenster traten, gerade die Sportplätze übersehen. Und Christa konnte stundenlang am Fenster sitzen und das fröhliche Leben und Treiben beobachten. Ihr Befinden war ausgezeichnet, aber es machte sich doch notwendig, daß sie offizielle Gesellschaften mieden. Sie verlangten ja auch beide nicht danach. Sie gingen so viel als möglich spazieren, aber sie suchten sich die wenig belebten Äeqe dazu aus

(Forts, folgt.) .