Leite 2 Nr. 286

Der Eesellschaster

Freitag, den 7. Dezember Mi

Zurechtweisung Geistlicher wegen politischer Betätigung

Bemerkenswerte bischöfliche Anweisung Trier. 5. Dezember.

Der kirchliche Anzeiger für die Diözese Trier Nr. 014 und das oberhirtliche Blatt inr die Diözese Speyer Nr. 18 vom 4. De­zember 1934 bringen eine Sonderausgabe mit einem bischöflichen Erlaß heraus, der sich gegen die Teilnahme von Geistlichen an der neuen politischen Organisation ..Deut­scher Volksbund für christlich-soziale Ge­meinschaft". die in Saarbrücken kürzlich in Anwesenheit einiger Geistlichen gegründet wurde, wendet. Der Erlaß hat folgenden Wortlaut:

Trier. 5. Dezember 1934.

Betr. Erlaß der hochwürdigen Herren Bi­schöfe von Trier und Speyer voin 12. No­vember 1934.

Unseren Erlaß betr. politisches Austreten -er Geistlichen im Saargebiet hatten wir gegeben aus höchstem Verantwortungs- Lewußtsein gegenüber unserer heiligen Kirche und gegenüber unserem deutschen Vater- lande. In dem Erlaß war zwar nur die Rede von ..öffentlichem Auftreten in politi­schen Versammlungen" und auch davon, daßdie Priester es vermeiden sollen, auf der Kanzel politische Zeitungen. Zeitschrif­ten oder dergleichen zu empfehlen". Aber als eine politische Betätigung in viel höhe­rem Maße müssen wir es ansehen, wenn Geistliche sich an einer Versammlung be­teiligen. die den ausgesprochenen Zweck ver­folgt. eine neue politische Organisation zu schaffen. Wir sehen uns daher zu unserem Bedauern genötigt, vor aller Oeffentlichkeit sestzustellen, daß diese Geistlichen gegen den Aaren Sinn und den Geist unserer Ver­fügung gehandelt haben. Wir erwarten, daß sie in Zukunft das beachten, was ihre Bi­schöfe verordnet haben.

Trier und Speyer, den 3. Dezember 1934.

Franz Rudolf. Bischof von Trier.

Ludwig Sebastian, Bischof von Speyer.

Zwei Schreiben des Reichsautzenministers

Zu dem Bericht des Dreierausschusses für die Saarabstimmung gehören als Anlagen ein Briefwechsel zwischen dem Vorsitzenden des Ausschusses Baron Aloisi und dem Reichsaußenminister Freiherr v. Neurath.

Auf die Frage des Baron Aloisi. in wel­cher Weife die Regierung bereit sein würde, die Vorteile und Verpflichtungen, die sie in der Erklärung vom 2. Juli 1934 hinsichtlich der Stimmberechtigten übernommen hat, auf die nichtabstimmungsberechtigten Be­wohner des Saargebietes auszudehnen, ant­wortete der Reichsminister mir einer Er­klärung. in der es u. a. heißt-

Die deutsche Regierung verpflichtet sich, daß hinsichtlich der nichtabstimmungsberech- tigteu Bewohner des Saargebietes keine Verfolgungen. Ergänzungsmaßnahmen oder Zchlechterstellungen wegen der politischen -Haltung stattfinden, die diese Personen wäh­rend der Verwaltung durch den Völkerbund mit Beziehung aus den Gegenstand der Volksbefragung eingenommen haben. Sie wird alle geeigneten Maßnahmen treffen, um jede der vorstehenden Verpflichtung zu­widerlaufende Handlung ihrer Staatsange­hörigen zu verhindern oder ihr Einhalt zu gebieten.

Auf die Anfrage des Vorsitzenden des Ausschusses wie die Regierung den Ueber- qang vom gegenwärtigen in das neue Re­gime zu erleichtern gedenke, antwortete der Reichsaußenminister.

Den am heutigen Tage ini Saargebiel wohnhaften Personen, die das Gebiet ver­lassen wollen, steht es völlig frei, ihren dor­tigen Grundbesitz zu behalten oder zu ver­kaufen und ihr bewegliches Vermögen Ab­gabenfrei mitzunehmen.

Den Vorteil der vorstehenden Bestimmung können jedoch nur die Personen in Anspruch nehmen, die ihre Absicht, das Gebiet zu ver- lassen, innerhalb einer Frist von 6 Monaten, gerechnet von der Einführung des endgül­tigen Regimes an. in einer schriftlichen, an die zuständige Behörde gerichteten Erklärung mitteilen. und die das Gebiet innerhalb der Frist von einem Jahre, gerechnet von dem­selben Zeitpunkt an, verlassen.

Das Recht, das bewegliche Vermögen mit­zunehmen, darf nicht in mißbräuchlicher oder betrügerischer Weise ausgeübt werden. Die Behörden können verlangen, daß jede Per­son, die das Saargebiet verläßt, ihr Eigen­tum an den Gegenständen und Werten, die sie mitzunehmen wünscht, durch eine feier­liche eidesstattliche Erklärung nachweist. Andere Beweismittel können verlangt wer­den. wenn die Art oder die Menge der mit- zuneknnenden Gegenstände und Werte be­gründeten Verdacht erregt, daß sie nicht der Person gehören, die die erwähnte Erklärung abgegeben hat.

Die vorstehenden Bestimmungen greifen in keiner Weise der deutschen Gesetzgebung auf dem Gebiete der Staatsangehörigkeit vor.

zl. Paris. 6. Dezember.

Gerüchtweise verlautet, daß bereits in den »achsten Wochen eine ständige französische Mchi- tärmrssio« unter Führung eines Generals rrrrt einem Stabe von Technikern nach Moskau ab- veb«r wird, um die französisch-sowietruMche

Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Kriegs­luftfahrtwesens zu gewährleisten.

In diesem Zusammenhang sind die Genfer Meldungen der Pariser Jnformat ionspresse in­teressant. Tie Unterredung " c> vals mit L i t- winow am Mittwoch habe zu einer enge­ren Gestaltung der Beziehungen z w i s ch e n denbeiden Staaten ge­führt. So hätten die beiden Außenminister die Verpflichtung übernommen, keine geson­derte diplomatische Aktion vor dem Abschluß der Ostpaktverhandlungen einzu­leiten.Ercclsior" will sogar von einer E u t- seudung von S o w j e t t r u p p e u als P o l i z e i k r ä f t e in das Saargebiet wissen, eine Nachricht, die von Perftnax iw Echo de Paris" bestritten wird.

Eine spätere Meldung aus Gens bestätigt die Vereinbarung zwischen Laval UHd Jit- winoiv und stellt fest, daß sowohl Sowjet - rußland als auch die Tschechoslowakei auf die Entsendung vvn Truppen in das Saar- ^ gebiet verzichtet haben.

Ans -er Deutschen Arbeitsfront ausgeschtossen

Elmshorn, 6. Dezember. Am 25. September wurden nach Anrufung des Treuhänders und der Geheimen Staats­polizei der Kaufmann Peter Kölln und der Werkmeister Otto Fesefeld aus dem Müh­lenbetrieb von Peter Kölln. Hersteller der Peter-Kölln-Haferslocken, in Schutzhaft ge­nommen.

Jetzt erklärt die Deutsche Arbeitsfront, daß der Kaufmann Markus Grimm und der Kaufmann Peter Kölln wegen ihres un­sozialen Verhaltens aus der Deutschen Ar­beitsfront ausgeschlossen worden seien.

66 Todesurteile in der Sowjetunion vvWreSt

Moskau. 6. Dezember. Vor dem Obersten Gerichtshof der Sow­jetunion, dessen eine Abteilung auch in Leningrad tagte, hatten sich am Mittwoch 66 Personen wegenHochverrat und ter­roristischer Ueberfälle" zu verantworten. Der Gerichtshof in Leningrad verurteilte alle 37 Angeklagten, die sich vor ihm zu ver­antworten hatten, zum Tode. Auch die 29 Personen, gegen die der Prozeß in Moskau geführt wurde, wurden zum Tode verurteilt. Alle 66 Todesurteile wurden sogleich nach den Ur­teilsverkündigungenvoll st reckt. In den Urteilsbegründungen wird nur gesagt, daß die Verurteilten zum Teil aus Lettland, Finnland und Polen gekommen seien, um in Sowjetrutzland Terrorakte gegen die Sowjets auszuführen.

Unter den in Moskau Verurteilten be­findet sich eine Frau, die angeblich eine wichtige Rolle bei der Verschwörung ge­spielt haben soll.

Urlaub für -as NSKK.

Berlin. 6. Dezember.

Obergruppenführer Hühnlein hat für die Zeit vom 12. Dezember 1 9 3 4 bis zum 13. Januar 1935 einen all­gemeinen Urlaub für das NSKK. angeordnet, da die sich aus der Neuorgani­sation ergebenden Arbeiten nunmehr zu einem gewissen Abschluß gelangt sind. Das Korps möge, so heißt es in der Verfügung Hühnleins, seinen Weihnachtsurlaub zur Pflege der Kameradschaft durch Abhaltung schlichter Kameradschaftsabende benutzen.

Neuer Verrechnungsvertrag mit den Niederlanden

Ten Haag. 6. Dezember. Anfang Dezember hatte die niederländische Negierung den am 21. September 1934 ab­geschlossenen Vertrag über den deutsch-nieder­ländischen Verrechnungsverkehr gekündigt. Unmittelbar nach der Kündigung sind zwi­schen der deutschen und der niederländischen Regierung Verhandlungen ausgenommen worden, die am Mittwoch im Haag zur Unterzeichnung eines neuen Verrechnungs- Vertrages geführt haben.

Der neue Vertrag lehnt sich nach Form und Inhalt im wesentlichen an die frühere Regelung an. Jedoch sind gewisse Neben­kosten des Handelsverkehrs neu in die Ver­rechnung einbezogen worden.

Lmmkandal

m der britischen Nüsiungstndustrie

e^. London. 6. Dezember. Ein L i c f e r s k a n d a l größten Aus­maßes ist bei der Zusammenstellung von sogenanntenTorpedo-Bombern", den neuen Riesenflugzeugen der britischen Armee, ent­deckt worden. Die Lieferfirma hatte a n Stelle von Duraluminium bzw. Edelstahl bester Güte für die > Herstellung der Torpedolaus­rohre Schund verwendet, der statt der vorgeschriebenen 25 Tonnen nicht einmal 6 Tonnen Belastung auf'den doppelten Ge­viertzentimeter vertrug. Die Firma redet sich allerdings auf einVersehen" aus.

Die Entdeckung hat die Heeresverwaltung gezwungen, alle in der letztere Zeit aus­gegebenen Flugzeuge einer neuen Neberprü- nmg unterziehen zu lassen.

V-Zug Paris-Wien entgleist

3n voller Fahrt gegen Lastauto gerast Bier Tote

Vaihingen a. 8., 6. Dez. Der V-Zug 37 ParisWien ist am Donnerstag 8.55 Uhr auf der Durchfahrt in Vaihingen a. E. (Reichsbahn) auf einen über den Bahnüber­gang fahrenden Lastkraftwagen aufgestoßen und mit Lokomotive. Packwagen und einem Personenwagen entgleist. Die entgleisten Fahrzeuge sind umgestürzt. Die Insassen des zertrümmerten Lastkraftwagens. Heck und Schurr aus Enzweihingen, wurden ge­tötet. Vom V-Zug 37 wurde Lokomotivfüh­rer Schaber aus Karlsruhe getötet. Dem Lokomotivheizer Wendling aus Karlsruhe wurden beide Beine abge­fahren. Er wurde ins Krankenhaus Bai- hingena. E. übergeführt, wo er bald dar­auf seinen Verletzungen erlegen ist. Von den Fahrgästen des V-Zuges 37 wurde eine Rei- sende leicht verletzt; sie konnte ihre Reise fort­setzen. Erste ärztliche Hilfe leistete Reichs- bahnarzt Dr. Metzger aus Großsachsen­heim und Dr. Ullen aus Horrheim. Um 9.33 Uhr traf der erste Hilfszug von Mühl­acker ein. später der Hilsszug aus Stuttgart. Tie Feuerwehren von Kleinglattbach und Vaihingen a. E. waren sofort an der Unfall­stelle. Von Mühlacker traf eine Sanitäts­kolonne ein. Die Fahrgäste des V-Zuges wurden bis Stuttgart mit Postomnibussen weiterbefördert.

Auf dem Bahnhof Vaihingen sind beide Durchgangsgleise gesperrt. Der Verkehr wird durch Umsteigen aufrechterhalten. Zwischen Vaihingen und Bietigheim, sowie Vaihingen und Mühlacker wurde Pendelverkehr eilige- . richtet. Die Züge von Stuttgart nach Bruch- ! sal und von Bruchsal-Karlsruhe nach Stuft- gart werden über EppingenHeil- > bronn umgeleitet. Der Unfall ist dadurch verursacht worden, daß die Schranken vor j dem Uebergang nicht geschlossen wor- den sind

Zu dem schweren Eisenbahnunglück in Vai­hingen a. E. werden u. a. noch folgende Ein- zelheiten bekannt: Die Auswirkungen des Zu- sammenstoßes zwischen dem Pari sW i e - nerv -- Zug und dem Lastkraftwagen beim Bahnübergang im Bahnhofgebiet Vaihingen a. E. waren deshalb so furchtbar, weil sich der Schnellzug in unverminderter Fahrt be­fand, dann aber auch der Lastkraftwagen in voller Fahrt die Bahngleise überquerte. Durch den Zusammenprall wurden die v- Zugslokomotive, wie auch der Lastkraftwagen aus ihrer Fahrtrichtung geschleudert, und die Lokomotive entgleiste mit den beiden nach­folgenden Wagen. Die Lokomotive und der Packwagen stürzten um. Der nachfolgende erste Personenwagen erhielt durch den umge- stürzten Packwagen jedoch eine Stütze, so daß er sich nur auf die Seite legte. Die in diesem Wagen befindlichen Reisenden kamen dadurch mit leichteren Verletzungen davon. Die Gründe, warum die Bahnschranke von dem Bahnwärter nicht geschlossen worden war, sind gerichtlich noch nicht sestgelegt.

Nach einem weiteren Bericht erfolgte der Zusammenstoß mit solcher Wucht, daß der Lastkraftwagen vollständig zertrümmert wurde. Der Zug fuhr noch etwa 100 Meter über das Bahnhofsgebäude hinaus. Infolge des starken Abbremseus oder infolge des Zu­sammenstoßes war die Maschine entgleist und fiel um. Der Packwagen und der erste Per­sonenwagen entgleisten ebenfalls.

Ter Packwagen wurde zum Teil mein- andergeschobeu. Tie Insassen des Last­wagens, der Baunternehmer Heck von Er. weihingen und der Ziminermann S ch u r r. ebenfalls von Enzweihingen, waren sofort tot. Der Lokomotivführer Schaber wurde ebenfalls getötet. Der Heizer Wend­ling wurde schwer verletzt; er dürfte kaum mit dem Leben davonconimen. Ein Glück war es, daß der erste Wagen des V-Zuges. ein Personenwagen ll. Klasse, so schwach besebt war. Eine Frau, die m diesem Wagen saß. wurde leicht verletzt. Einige Reisende erlit­ten Nsrvenzusaunnenbrnche. Tie Unfallstclie bietet ein Bild der Verwüstung. Wie bereits erwähnt, wurde die Lokomotive des V-Zngc? umgeworsen. Tie Schienen sind zum Teil aufgerisieu. Ein Wunder ist es. daß nickN mehr Personen verleüt worden sind. Tie Schuld au dem Unglück trägt der Schrau - kenwärter, der nach dem Unfall einen Nervenzusammenbruch erlitt. Die Strecke ist vollkommen gesperrt, und es wird wohl noch bis Abend dauern, bis die Anfränmnngsar- beitcu beendet sind.

Ohne selb einen Vaverahos »gekaufi-

Sechsfacher Betrüger zu Zuchthaus verurteilt

Göppingen, 6. Dezember. Unter der An­klage des Betrugs und der erschwerten P r i- v a turkuudeufäl s ch u u g hatte sich der 35 Jahre alte ledige A u g u st Schneider, alias Joseph Möcking. aus Heltersberg, Bcz.- Amt Pirmasens, vor dem Schöffengericht Göppingen zu verantworten. Während 2'T Jahren trieb sich Schneider im württember-

gischeu Oberland herum und hatte Hanoi, sächlich die Bezirke F r i e d r i ch s h a f e n. Ravensburg und Tettuang heimgesucht. Tcu Namen Möcking erwarb er sich durch die Zulassuugspapiere eines auf betrügerisch' Weise im Oberland erworbenen Motorrads und benutzte ihn. um seine unter dem Namen Schneider verübten Straftaten, derentwegen er von einer Reihe von Gerichten gesucht wurde, zu verdecken. In der Hauptsache be- faßte er sich mit Darlehens- und Z e ch- betrüger eien, auch Heirat s schwi n- del lag in seinem Arbeitsgebiet. Auch im Göppinger und Geislinger Ober- amt gab er im vergangenen Sommer Gast­spiele. Wenn ihm dann der Boden unter den Füßen zu heiß wurde, verschwand ?r Plötzlich, um in einer anderen Gegend wieder auszutauchen. Am meisten trieb er sein un­sauberes Handwerk im Oberland. Tort kaufte er, natürlich ohne einen Pfennig Geld. Motorräder und sogar einen Banernhchf. u,n gleich daran anschließend die Verkäufer uni Darlehen anzugehen, die ec auch regelmäßig erhielt. Als er in: November d. I. in einem Ulmer Krankenhaus lag. gelang es endlich, ihn zu fassen und zu überführen. Unter Ver­sagung mildernder Umstände und ohne die erlittene Untersuchungshaft wegen seines schamlosen Treibens anzurechnen, verurteilte ihn das Schöffengericht Göppingen wegen sechs Verbrechen des Betrugs im Rückfall und eines Vergehens der einfachen Prwatnrlun- denfälschnng zu der Gesamtstrafe vvn 13 Monaten Zuchthaus und 120 RM. Geldstrafe oder weiteren 30 Tagen Zuchthaus und zur Tragung der Kosten des Verfahrens. Ter Verurteilte nahm den Spruch des «chösfen- gerichts sofort an.

Eislingen. OA. Göppingen. T Dezember. (Zwei Unfälle.) Ein Kim... der mit seinem Fahrrad die sogenannte ..Große Straße" beim Adlerkeller abwärts fuhr, glitt infolge der regennassen, schlüpfrigen Straße ans und kam zu Fall. Er zog sich dabei so erhebliche Fußverletzungen zu, daß er in ärztliche Behandlung nbergefnhrr werden mußte. Bei einem Schulaus- flug einer Knabenllasse in die Gegend von Bad Bott wurde ein Schüler von einem Kameraden spaßhalücr in einen Graben ge­stoßen. Dabei brach er sich den linken Ober­schenkel. Der Verunglückte mußte in? K.si.s- trankenhans Göppingen eingeliefert werden.

Wtliirg sperrt seinen Ausseher eln

Geislingen a. St., 5. Dez. Ein Fürsorge- zöglmg wurde wegen Diebstahls im Rückfall zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Ins hie­sige Amtsgericht eingeliefert, gelang es ihm, alz der Aufseher in seiner Zelle war, aus dieser zu entweichen, die Türe von außen ab­zuriegeln und den Aufseher einzusper- r e n. Diese vertauschten Rollen waren aller­dings von kurzer Dauer, denn der Aufseher konnte sich durch das Zellenfenster gerade vorübergehenden SS.-Männern bemerkbar machen und ihnen den Sachverhalt nntteilen. Diese umstellten sofort das Gebäude, faßten den Ausreißer und befreiten den 'Aufseher aus seinerGefangenschaft".

Lndwigsburg. 6. Tcz. tT i e A s p ecgc r Ausbrecher bleiben ve r f ch w n a - d e n.) Trotz eifrigster. Nachforschungen ist es bisher nicht gelungen, die vom Hohen- Asvcrg entsprungenen Häftlinge dingfest zu machen. Wie es ihnen, die in Sträflings- klcidung das Weite gesucht haben, möglicii ist, sich so lange verborgen zu halten, ist ein Rätsel, zumal die beiden ohne Mittel sind. Man nimmt an, daß sie sich noch immer :u der Gegend auilialten.

Wolfegg. OA. Waldsee. 6. Dezember. I" dem Anwesen des Landwirts Franz Schil­ling in Grünenüerg bei Wolsegg brach am Mittwoch morgen ein Brand aus, der das ganze Anwesen bis auf die Umfassungs­mauern vernichtete. Das Vieh konnte rechtzeitig gerettet werden, dagegen hatte ein Schwein Brandwunden erlitten und mußte geschlachtet werden. Tie Fahrnis ist bis auf eine Mähmaschine verbrannt. Auch das Wohnhaus ist ausgebrannt. das Mobiliar konnte größtenteils in Sicherheit gebracht werden. Das Feuer wurde von der Weckec- linie Waldsee und der Feuerwehr von Wolf­egg bekämpft. Die Brandursache ist noch nicht aekläi-1.

Pforzheim, 6. Dezember. (100 000 Pflan­zen i m Alpen garten.) Die Arbeiten für die Vergrößerung des Pforzheimer Alpen­gartens sind jetzt abgeschlossen. Im nächsten Frühjahr wird der Alpengarten überm Würmtal den Besuchern von nah und fern neu zugänglich sein. Annähernd ZOO neue, äußerst Miene alpine Standensorten.

Pforzheim, 6. Dezember. (200 Verkehrs- s n n d e r.) In der vergangenen Woche wur­den wiederum über 200 Verkehrssünder fest- gestellt und zum Teil bestraft, darunter etwa 180 Radfahrer. ,

Besuchet die Luftschutzkundgebung

heute abend 8 Uhr im

Traubensa