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Zu seinem 88. Geburtstag am 8. Dezember
Bon Oberstleutnant a. D. B e n a r y
Er hat keine leichte Jugend gehabt. Als Kind redlicher arbeitsamer Landleute ist er anr 6. Dezember 1849 geboren. In einer einfachen, aber guten Kinderstube ist er ausgewachsen. Der Weg durch die Dahlenberger Dorfschule zwischen den Bauernjungens und Tagelöhnerkindern hat ihm nach seinem eigenen Zeugnis nicht geschadet. Früh mußte er sich auf dem
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Torgauer Gymnasium und auf dem Frankeschen Waisenhaus allein durchs Leben schlagen. Aber die Geister des Elternhauses:
Aufrichtige Frömmigkeit, stille Pflichterfüllung und glühende Vaterlandsliebe
blieben ihm treu. Sein Jugendtraum, Soldat zu werden, fand zunächst keine Erfüllung. Wirtschaftliche Not zwang ihn zu raschem Broterwerb als Landwirt. Aber das Freiwilligenjahr sah ihn im geliebten Rock der schwarzen Husaren. Auch hier ein hartes Beginnen, Entsagen auf manchen Lebensgenuß, wie ihn der junge Reiter liebt; ein Sich-Versenken in die letzten Geheimnisse des königlichen Dienstes.
Der Krieg gegen Frankreich unterbrach die Eintönigkeit des Garnisonlebens, gab ihm Gelegenheit, sich auf kühnem Ritt vor vielen auszuzeichnen. Das Eiserne Kreuz, rasche Beförderung zum Offizier war sein Lohn. Der Krieg ging zu Ende. Der Divisionskommandeur drängte: „Sie versprechen ein so ausgezeichneter Offizier zu werden, daß es unrecht wäre, Ihre Dienste dem Staate zu entziehen. Sie müssen auf alle Fälle Soldat bleiben!" Aber wieder waren wirtschaftliche Erwägungen, der Wunsch der Eltern stärker. Mackensen bezog die landwirtschaftliche Hochschule in Danzig. Er ist kein Duckmäuser gewesen; aber im Herzen blieb er Husar. So wagte er noch einen letzten Ansturm auf das Herz seines Vaters: „Es ist die innerste, aufrichtigste, eine fast zügellose Passion, das Gefühl, daß der Soldatenstand mein Beruf ist, der mich dazu bringt und der mich selbst nicht abhalten kann, meinen guten Eltern Sorge zu machen."
Er blieb Sieger. Mit offenen Armen empfing ihn sein altes Regiment, fein alter Rittmeister Ludendorff, der Oheim des späteren Generals, 'brg waren die Leutnantsjahre, aber auch reich an Erfolgen vor der Front und auf dem grünen Rasen. Bald ward seine Begabung erkannt, ward er Brigadeadjutant, Generalstäbler, stieg
er rasch von Stufe zu Stufe, ward schließlich Adjutant des Lehrmeisters des deutschen Offizierkorps, des Grafen Schlieffen. Längst war er seinem Obersten Kriegsherrn durch klare kriegsgeschichtliche Vorträge und Arbeiten, insbesondere durch seine Geschichte der „Schwarzen Husaren" aufgefallen. Sein Vertrauen rief ihn 1893 an die Spitze der 1. Leibhusaren. Er hat in rastloser Arbeit ein Musterregiment aus den oft- und westpreußischen Reitern gemacht. „Ihr Leibhusaren reitet den Teufel aus der Hölle!" rief ihm fein Kaiser bei der ersten Besichtigung zu. Danzig wuchs ihm ans Herz. Das neue Heim der Leibhusareu in Langfuhr entstand als seine ureigenste Schöpfung. Aber noch einmal galt es Abschied zu nehmen von der Stadt an der Mottlau. Sein Oberster Kriegsherr rief ihn für 3ss> Jahre als Flügeladjutant in seinen persönlichen Dienst; Jahre reich an Aufopferung, reich an Lebensgewinn durch Fahrten in aller Herren Länder. Seine Treue dankte fein Kaiser mit dem Adel. „Memini initii" — gedenke des Anfangs — nahm er als Wappen. „Er war stolz darauf, ein Kind des Volkes, nicht der sogenannten oberen Zehntausend zu sein."
Die Jahrhundertwende machte ihn zum General. Ein Jahr später war er der erste Kommandeur der in Danzig endlich vereinigten Leibhusarenbrigade. Noch fester verwuchs er mit Provinz und Garnison, wirkte ein Jahrzehnt zum Segen feiner Brigade, seiner Division, seines Korps, die alle in der alten Hansestadt ihren Sitz hatten.
Mit seinen Westpreußen zog er ins Feld, führte sie in Ostpreußen, bei T a n n e n b e r g, au den Masurischen Seen zum Siege. Ende Oktober 1914 ward er Oberbefehlshaber der i 9. Armee, schlug die Russen bei j Wlozlawic, eroberte Lodz. Nach kurzer Winterpause rückte er den Russen erneut auf den Pelz, durchbrach ihre Front bei Gorlice und drang bis an Bug und Pripet vor. Mau ernannte ihn, den schon lange der Pour le merite schmückte, zum Generalfeldmarsch oll. Er blieb schlicht und bescheiden und gab Gott und seinen Truppen die Ehre. Er schrieb an seine Mutter: „Ich komme mir sehr Kern vor gegenüber den über alles Lob erhabenen Leistungen meiner Truppen. Sie sind es, die die Erfolge errungen. Der liebe Gott ist es, der die Gedanken leitet und zur Tat das Glück fügt. Ihm fei Lob, Preis und Ehr und Dank!"
Der Herbst 1915 sah ihn auf dem serbischen Kriegsschauplatz. Wiederum ge-
lanW ihm als Führer deutscher, österreichischer und bulgarischer Verbände die Niederwerfung eines kriegsgeübten Gegners. Gleicher Lorbeer winkte ihm 1916 im Feldzug gegen Rumä - nien. Die Siege in der Dobrudscha, der Uebergang über die Donau, die Eroberung von Bukarest, sind Ruhmesblätter feiner . Heeresgruppen. Bis zum Kriegsende blieb er ? in Rumänien, hielt treue Wache im Südosten § und verwaltete mit fester, aber Weiser Hand ! das Land. Schweres war ihm beschieden, als er ! nach dem Umsturz durch feindliche Mächte hin- , durch ohne Heer in die Heimat zurückkehren > mußte.
In uns aber, die wir unter ihm lernten, ! fechten und siegen durften, wirkt er fort als das : Vorbild eines ritterlichen Kommandeurs, eines unerschrockenen Soldaten, eines aufrechten, ! gottesfürchtigen Mannes. i
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Mitgliederversammlung des Landes- ! Verbands Württemberg und Hohcn- zollern
Stuttgart, 3. Dezember.
Zahlreiche Vertreter aus Württemberg und Hohenzollern hatten sich am Samstag zu der Mitgliederversammlung des Laudesverkehrsverbands Württemberg-Hohenzollern. die im großen Saal des Hindenburgbaus stattsand. eurgesunden. Der geschäftssührende Vorstand, stellv. Gauleiter Schmidt, wies in seiner Eröffnungsrede aus die Tatsache, daß das nationalsozialistische Deutschland auch aus dem Gebiet der Fremdenwerbung neue Wege gewiesen habe. hin. Besonder;- aber hob er die äußerst fruchtbringende Arbeit der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" hervor. Nachtbar der Kassenbericht 1933 erstattet und der Haushalt 1934 genehmigt mar. kam Direktor Höllwarth M Wort, der den Verbandsbericht erstattete. Nach einigen Worten über die durch Reichsgesetz erfolgte Neuregelung des Fremdenverkehrswesens. gab er den Mitgliederstand 1933 bekannt. Demnach gehören dem Verband 36 Kreisverbände, 192 Gemeinden, 66 Vereine und Gesellschaften und 340 sonstige Mitglieder an. lieber den Fremdenverkehr un Sommerhalbjahr 1933 wurde mitgeteilt, daß die Zahl der Fremden um rund 2 vH. und die Zahl der Uebernachtuugen um rund 1 vH. zuaenommen hat. In den Kur-
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und Badeorten wurden sogar 5 vH. und in den Luftkurorten 16 vH. mehr Fremde gezählt als im Sommerhalbjahr 1932. Umgekehrt war in den größeren Städten die Zahl der Fremden um etwa 10 vH. niedriger. Eine Ausnahme bildete Stuttgart, dessen Fremdenzahl, wohl in Auswirkung des Deutschen Turnfestes, um 4 vH. gestiegen ist. Die höchsten Uebernachtungszissern hatten neben Stuttgart 1309 997) Bad Mergentheim (252 146). Wildbad (229 011) und Freudenstadt (212 073) aufzuweisen.
Nach einer sich anschließenden Aussprache hielt der Verbaudsehrenvorsitzende, Wirtschaftsminister Prof. Dr. Lehn ich, die Schlußansprache. Der Minister führte dabei aus, daß Verkehr und Verkehrswerbung niemals Selbstzweck, sondern notwendige Mittel zur Erreichung höherer Ziele seien. Der Verkehr diene der Wirtschaft und erschließe die landschaftlichen und kulturellen Werre eines Gebietes. Im Verlauf seiner Ausführungen kam der Redner aus die beiden Fremden anziehenden Pole Württembergs, die Landeshauptstadt und den Schwarzwald, zu sprechen. Er betonte, daß es seine nächste Ausgabe sei. das Land des schwäbischen Barocks vom Bodensee bis Neres- heim und das romantische ..Burgenland" am unteren Neckar und im Hohenloher Land mit der Einfallspsorte Stuttgart und Schwarzwald zu verbinden. Ferner wolle er das Land der Alb. der oberen Jagst und der Hohenstaufen für den Fremdenverkehr erschließen. Mit dem Wunsche, daß der Verbandsarbeit ein recht guter Erfolg beschieden sei und der Versicherung, daß er und sein Ministerium mit ganzer Kraft mü- arbeiten werden, schloß der Minister seine Rede.
Es entspricht dem Herkommen und ist zu- gleich Ausdruck der hohen Bedeutung, die den Olympiaden im Zusammenleben der Völker allgemein zuerkamit wird, daß das Staatsoberhaupt des jeweils gastgebenden Landes die Schirmherrschaft der Spiele übernimmt. In London 1908 bekleidete König Eduard VII. diese Ehrenstellung, 1S12 in
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l Urheberschutz durch L. Ackermann. Romanzentrale Stuttgart)
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Frau Ahrens fuhr eindringlich fort: „Daß dir nun ein paar Klatschereien zu Ohren gekommen sind, müßtest du einfach nicht gehört haben. Du wirst auch noch einse- hen müssen, daß die lieben Nächsten auf diese Art von Klatsch ganz besonders erpicht sind. Und daß die Phantasie vieles hinzudichtet. Zugegeben, Dietz hat andere Frauen wirklich gesucht, — darfst du dich wundern? Ein Mann wie er? Er hatte ja keine Frau, denn du bist ihm nie eine gewesen. Es gibt nur eine Lösung: du mußt Dich verzeihen, alles verzeihen um seiner Liebe willen zu dir."
Christa hatte sich abgewandt. Ein paar große Tränen rieselten ihr die Wangen herunter. ,.D u gibst Dietz recht, du?"
Die Augen der aiten Dame leuchteten. „Ich gebe i h m nicht recht und auch d i r nicht. Ihr habt beide freventlich mit eurem Glück gespielt. Ihr wäret füreinander geschaffen, wer will daran zweifeln? Sein herrischer Stolz und dein kindischer Eigensinn hüben euer Glück zertreten. Cs mag dir !>art Vorkommen, aber heute, gerade heuie und in dieser Stunde muß ich dir das sagen. Damit du Dietz verzeihen kannst um eures Kindes willen."
Christa sah sie mit einem irrsinnigen Blick an und sagte fast schreiend: „Was willst du damit sagen? Wie siehst du mich an?"
Da nahm die alte Dame sie fest in ihre Arme und sagte ihr alles. Als sie fertig war, sah sie Christa in das Gesicht, aber sie erschrak vor dem Ausdruck, der es versteinerte.
Christa sagte nichts. Die letzte Hoffnung war ihr ge
storben. Das hatte er gewagt! Wie ein Pascha seine Sklavin, so hatte er sie genommen, um Sieger über sie zu sein. Dafür gab es keine Verzeihung. Diese unselige Liebe mußte endlich sterben in ihr. Aber so viel Ehrgefühl hatte er also noch aufgebracht, um ihr nicht mehr vor die Augen zu treten.
Sie richtete sich auf und sagte: „So weit ist es also nun gekommen, daß ich den letzten Funken Achtung vor ihm verlieren muß. Wenn eine andere Frau so etwas verzeihen kann, so beneide ich sie darum. Ich kann es nicht. Du hast es gut mit mir gemeint, Tante, aber es wäre besser gewesen, ich wäre das unansehnliche Geschöpf geblieben. So hätte ich mir wenigstens diese letzte Schmach erspart. Du hast recht: um des Kindes willen darf ich mich nicht scheiden lassen, aber innerlich sind wir getrennt für immer."
Frau Ahrens atmete auf. Gottlob, das Schlimmste war vorläufig überstanden. Sie hatte einen abermaligen Zusammenbruch befürchtet, nun war sie froh, daß Christa es immerhin gefaßt trug.
„Wir müssen es deinem Mann schreiben, Christa, es könnte doch sein, daß ein-"
Da fuhr Christa auf.
„Du wirst nicht schreiben. Er hat jedes Recht verwirkt. So lieb ich dich habe, Tante Eveline, wenn du mir das antust und eine Zeile ohne mein Wissen an ihn schreibst, dann würde ich ein Zusammensein mit dir nicht mehr ertragen."
Ergeben sagte die alte Dame: „Es soll geschehen, wie du willst."
Christa nahm das Bild ihres Mannes von seinem Platz und verschloß es in ihrem Schreibtisch. Dietz war tot für sie.-
Dann rief sie ihren Vater an. Er versprach, in einer Stunde zu kommen, trotzdem er bis über den Kopf in Arbeit stecke. Als er dann ernst und ruhig vor ihr saß, da fiel es ihr anfangs schwer, ihm. das Geschehene mitzu
teilen. Dann aber sagte sie ihm alles. Er sagte eine Weile gar nichts. Dann faßte er ihre Hand.
„Christa, ich will dir nicht dreinreden, du mußt sehen, wie du damit fertig wirst. Aber du hast mir einmal gesagt, daß du Dietz liebst. Wahre Liebe müßte eigentlich alles verzeihen können."
Ihre Liebe, ihre zu Boden getretene Würde bäumten sich auf. „Meine Liebe ist tot. Und wenn sie es in diesem Moment noch nicht ist, dann wird sie es bald sein. Ich will ihn nie mehr sehen."
„Was soll nun geschehen? Ich meine, was gedenkst du nun zu tun?" fragte er.
Sie sah ihn bittend an. „Du mußt mir Geld geben, Vater. Ich will fort. Hier komme ich nicht zur Ruhe. Ich würde ständig in Angst leben, daß er kommen könnte, und ich brauche Ruhe. Frau Ahrens geht mit mir, da bin ich gut aufgehoben, das weißt du ja. Und dann erfährt auch hier niemand etwas. Bitte, gib mir recht und hilk mir."
Er drückte ihr die Hand. „Du sollst haben, was du wünschest. Aber wissen werde ich doch, wo du bist?"
„Ja, Vater, jederzeit. Du wirst Metz nichts verraten. Ich muß sehen, wie ich allein mit ihm fertig werde."
Er nickte.
„Und wirst du mich rufen, Christa?-wenn —"
Sie blickte ihn an und wußte plötzlich, was für ein Geschenk es dem alten Mann unter anderen Umständen gewesen wäre. Sie sank vor ihm nieder und umfaßte seine Knie. „Vater, warum bin ich so unglücklich geworden?"
Er strich über das weiche Haar seiner Tochter.
„Kopf hoch, Christa, du weißt jetzt, für wen du leben mußt."
Als er sich später von ihr verabschiedet hatte, sah sie seiner mächtigen, leicht gebückten Gestalt nach, als er langsam den Gartenweg hinunterging. Was hatte er eigentlich von seinem Leben? Arbeit, nichts als Arbeit und Pflichten. (Forts, folgt.)