Leite 2 Nr. 283

Der Gesellschafter

teiligten Kreisen wird mitgeteilt: Es ist aus erzieherischen Gründen nicht angängig, daß sich Sammler amTag der nationalen Solidarität" nur für kurze Zeit zur Ver­fügung stellen, da sonst die Gefahr bestünde. Laß diese große soziale Hilfsaktion zu Per­sönlichen Reklamezwecken' mißbraucht wird. Die Sammelzeit läuft von t6 bis

1 9.3 0 Uhr auf der Straße und von

2 2 bis 23 Uhr in Theatern, Kinos und Gast stätten. Wer sich als Sammler für diele Gesamtzeit nicht frei machen kann oder null, muß von der Sammeltätigkeit überhaupt ausgeschlossen bleiben.

Tie Reichsminister Gbring und Tr. Goebbels werden sich gemeinsam als Sammler amTag der nationalen Soli­darität" beteiligen.

Ebenso wie der Reichsminister des Innern und der Reichsminister für Volksaufkläruug und Propaganda hat nun auch der Reichs­und preußische Justizminister Dr. Gärtner­in einem Erlaß an die Justizbehörden an­geordnet, daß sich die höheren Beamten sämtlicher ihm unterstellten Behörden für die Sammelaktion am 8. Dezember zur Ver­fügung stellen. Neberall im Reich werden an diesem Tage Richter und Staatsanwälte, der Amtsrichter auf dem Dorf ebenso wie der Oberlandesgerichtspräsident und der Generalstaatsanwalt in der Stadt mit der Sammelbüchse aus der Straße stehen, um zu zeigen, daß die Arbeit für das Winter­hilfswerk, die Sorge für die hungernden und frierenden Volksgenossen ehrenvolle Pflicht jedes Deutschen ist.

..WirtschaktsMmo ln Frrmkrei»

Paris, 4. Dezember.

In Paris wurde am Montag die Kolvnial- wirtschastskonferenz vom Staatspräsidenten und dem Kolonialminister feierlich eröffnet. Präsident Lebrun betonte in seiner An­sprache. daß man deingesamten Frankreich eine Wirtschastsrüstung geben müsse", die den Erfordernissen der Zeit entspreche. Kolo­nialminister Rollin verwahrte sich gegen die Annahme, daß die Wirtschastskonferenz die Gründung eines gewaltigen französischen Wirtschastsreiches bezwecke, das sich selbst ge­nügen könnte und jeder ausländischen Ein­fuhr verschlossen sein würde. Das größere Frankreich wolle sich keineswegs wirtschaftlich von der übrigen Welt lossagen. Frankreich wünsche im Gegenteil, nach und nach zu einer Beseitigung der Handelshemmnisse und Zoll­schranken zu gelangen. Die Wirtschaftseinheit des größeren Frankreich schließe die Belebung der Wirtschaftsbeziehungen zum Ausland nicht aus. Aber in den letzten Jahren sei die französische Ausfuhr dauernd zurückgegan­gen. Von 29,5 Milliarden im Jahre 1913 sei sie auf 12.4 Milliarden im Jahre 1933 ge­fallen. Aus diesem Grunde müsse Frankreich das sei die Aufgabe der Konferenz ver­suchen. seine wirtschaftlichen Beziehungen zu den Ueberseebesitzuugen enger zu gestalten. Was die internationalen Wirtschaftsbezie­hungen anlange, so werde Frankreich darauf achten, daß das Ausland die französischen .Kolonialerzeugnisse besser berücksichtige, als bisher.

Politischer Krach tn Sublime Kinos

Der Londoner Hochzeitsfilm vom Spielplan abgesetzt

Dublin. 4. Dezember.

Der Londoner Filmstreifen von der Hoch­zeit des Herzogs von Kent ist aus behördliche Weisung vom Spielplan der Dubliner Kinos abgesetzt worden, da es bei der Vorführung des Films in den Lichtivielthsatern zu Tumultszenen gekommen ist. Wie Reuter meldet, haben Kommunisten und extremi­stische Republikaner Pfeiskonzerte veran­staltet und Rute wie ..Rieder mit dem Im­perialismus! Denkt an Sir Roger Ealement!* ausgestoßen. In einem bekannten Dubliner Kino wurde sogar von Manifestanten die Leinwand zerschnitten. Es kam ui derartigen Tumnltstenen. daß die Polizei Verstärkungen herbeiziehen mußte, um die Ordnung wieder herzustellen.

A«WM> kmdmt bas Aottombkommon

Japans Schritt bei den Großmächten Tokio, 4. Dezember.

Die japanischen Botschafter in London. Washington. Paris und Nom sind beauftragt worden, die betreffenden Negierungen von dem Beschluß des japanischen Kabinetts über die Kündigung des Flottenabkommens in Kenntnis zu letzen. Die amtliche Kündigung wirb om 19. Dezember durch den Kaiser voll­zogen werden.

Katholische Schüler von Et. Nlajiea i« -te Sittersuasn- eilMÄieöert

Berlin, 4. Dezember.

D« Pressedienst der Reichsjugendführung teilt mit: Die gesamte Schülerschaft der katholischen Schule in St. Blasien wurde am vergangenen Sonntag im Einverständnis mit der Schulleitung in di« HI. eingegliedert. Di« Zahl der bei dieser Eingliederung zur chL gekommene« katholische« Stimme« ist

so groß, daß in dem zuständigen HI.- Bann 4V zwei neu« Unterbau«- errichtet werden mußten.

Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach begrüßte die neuen Kameraden durch ein Telegramm, in dem es heißt:

..Namens der Jugend Adolf Hitlers grüße ich Euch als neue Kameraden im Kampfe um ein einiges deutsches Volk. Euer Beispiel wird die letzten, die noch abseits stehen, über­zeugen und zugleich der Welt zeigen, daß religiöse Ueberzeuguna und HJ.-Dienst sehr Wohl vereinbar find. Ich vertraue Euch, daß Ihr der stolzen Tradition unserer Jugend Ehre machen werdet."

Im Aufträge des Reichsjugendführers weihte Gebietsführer Kemper die den neuen Formationen verliehenen Fahnen. Auch er wies in seiner Ansprache mit Nachdruck dar­auf hin, daß es durchaus möglich ist, den Dienst in der HI. mit einer gewissenhaften Erfüllung der religiösen Pflichten zu verein­baren.

Brötchen in Bauern Miner!

München. 4. Dezember.

Der bayerische Wirtschaftsminister hat in seiner Eigenschaft als Preiskommissar am Montag eine abschließende Rege­lung über die Herabsetzung des Srotpreises getroffen, die sofortige W i r k u ng hat und in der bestimmt wird, daß es bei den am 10. 11. mitgetcilten Preis­ermäßigungen bleibt. Darüber hinaus wird mit sofortiger Wirkung der Preis für alle bisher 4 Pfennig kostenden Weizenkleingebäcke auf 3 Pfen­nig herabgesetzt. Zur Vermeidung einer Schleuderkonkurrenz im Bäckergewerbe wurde der Rabatt an Wiederverkäufer all­gemeinverbindlich festgesetzt, und zwar auf 12 Prozent für Roggenbrot und auf 15 Pro­zent für Weizenbrot. Auch Gast- und Schankwirtschaften darf kein höherer Preis­nachlaß gewährt werden. Erhöhte Rabattsätzr sind nur zulässig für die Inhaber von Brot- spezialgeschäften. die überwiegend Brot ver­kaufen, sowie für reine Wohltätigkeitseinrich­tungen, die Speisen unentgeltlich an Notlei­dende abgeben. Böswillig Zuwiderhandelnde haben Geschäftsschlietzung zu gewärtigen. Als Ausgleich gegenüber dem Lebensmitteleinzel­handel verzichtet das Bäckergewerbe vom 1. Januar 1935 an in seinen Betrieben auf den Handel mit Butter, Schmalz und Eiern.

Sollim-We Millmrdenanleibe an Belgien

Belgiens Kamps gegen die Wirischastsnot Brüssel, 4. Dezember.

Die belgische Regierung hat zur Deckung der Bedürfnisse des Schatzamtes insbesvndere für die Durchführung des außerordentlichen Staatshaushaltes den Kampf gegen die Ar­beitslosigkeit mit Holland einen Anleihever­trag über sine Milliarde Franken abgeschlos­sen. der nach Meldung der belgischen Tele­graphenagentur unter günstigen Bedingun­gen für Belgien erfolgt ist. Ter Minister­präsident hat diesen Vertrag im Laufe des Nachmittags gebilligt.

Der Ministerrat nahm ferner einen Be­schluß an, der eine Ergänzung der Gesetz­gebung für Strafen wegen Schädigung des Staatskredites darstellt. Endlich beschloß der Rat eine Reihe von Maßnahmen zur Be­kämpfung der Arbeitslosigkeit und für Sen­kung der Lebenshaltungskosten, sowie eine Regelung des Handels mit Fleisch und Fein- koftwaren.

Dreister Raubübersall

5100 RM. erbeutet

Köln, 4. Dezember.

Am Dienstag morgen gegen 6 Uhr wurde in Köln-Buchforst ein dreister Raubüberfall verübt. Zwei maskierte Männer drangen von der Hofseite aus gewaltsam in die Woh­nung eines Kaufmanns. Der noch im Bett liegende Kaufmann und dessen Ehefrau wur­den mit vorgehaltenem Revolver bedroht und zur Herausgabe des Schlüssels zum Geld­schrank gezwungen, in dem der Ueberfalleue 5100 RM. eiukafsierte Mietgelder aufbewahrte. Nachdem die Burschen das Geld an sich ge­nommen hatten, fesselten sie die Eheleute mit Stricken, durchschnitten die Telephonleitung und flüchteten. Ten Geldschraukschlüsisl war­ten sie in den vor dem Hans angebrachten Geschästsbriefkasten.

Militärische Dlenstgebüii-e ru Ehren Mackensens besingst

Berlin, 4. Dezember.

Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorschlag des Reichswehrministers zur Feier des 85. Geburtstages des Generalfeldmarschalls von Mackensen am 6. Dezember die Bcflaggnng der mili­tärischen Dienstgebäude angeordnet.

SaS Todesurteil im Mord-

vrvzeß MW rechtskräftig

Leipzig, 4. Dezember.

Das Reichsgericht verwarf am Dienstag die von dem 25jährigen Angeklagten Jakob Füchsl aus Lanoorf in Niederbahern gegen das Urteil des Stuttgarter Schwurgerichts vom 2V. September eingelegte Revision als unbegründet. Damit ist der Angeklagte wegen Mordes rechtskräftig zum

Tode verurteilt unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Füchse! hatte sich in der Nähe des Schlosses Ludwigsburg in eine Höhle eingenistet, von der aus er nächtliche Diebeszüge in die Umgebung unternahm. Am 2V. April vorigen Jahres feuerte er auf zwei ihn verfolgende Polizei­beamte mehrere Schüsse ab, durch die der ! Landjäger Mai aus Winnenden tödlich ver­letzt wurde. Auf die Revisionen der örtlichen Staatsanwaltschaft und des Angeklagten hatte sich das Reichsgericht mit dieser Sache dreimal zu befassen gehabt. Der Angeklagte war zunächst nur wegen Totschlags zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden.

keinen «inständen

Berlin, 4. TezemUr.

Dm Rcichskommisiar für Preisüberwachung Hai die Ueberwachungsstellen angewiesen. ba­llst Sorge zu tragen, daß die heuügen Preise llir Fleisch und Fleisehwaren u u l e r kei­ne n U m st ü n d e n erhöht werden. Falls die zur Preisfestsetzung befugten «teilen heute -zeltende. örtliche Preise llst solche Waren llir überhöht Hallen, w Hai eine Abänderung der Preüe nn Einvernehmen mit dem ReichZ- kommisiar llst die Vieh-. Milch- und Fett- wirlichaft zu eriolgen: der seinerseits im Einvernehmen mit dem Preiskommissar han­delt. Tie PreiZrwtiernngcn für Lebendvieh werden ,m übrigen io geregelt, daß sie den Kleinverkanfspretsen entsprechen. Tie Flei­scher haben es in der Hand. Neberpreise für Lebendvieh nicht zu bewilligen.

Der Nundfunkprozeß

l Für 30VVV Mark Spesenrechnungen des

^ Dr. Flesch

^ Berlin, 4..Dezember.

^ Zn Beginn der Dienstag-Verhandlung im großen Rnndinnkprozeß wurde der Sport­journalist vvn Rezniczek als Zeuge darüber vernommen, ob es notwendig ge­wesen ist. daß Flesch für den Besuch von Sechs-Tage-Rennen teure Logenkarten ge­kauft und dann bei der Funkstunde liquidiert hatte. Ter Zeuge erklärte. Dr. Flesch sei aus sein dringendes Ersuchen mehrfach zu den Uebertragungen von Scchs-Tage-Nennen zum Sportpalast gekommen, da es wiederholt zwischen der Sportabteilung der Fnnkstunde und Alfred Braun zu Differenzen gekommen war.

Als dann bei dem weiteren Vorhalt von Spesenrechnungen Oberstaatsanwalt Dr. Reimer mit einer Frage an Dr. Flesch nngrill. kam es zu einer lebhaften Ausein­andersetzung zwischen dem Oberstaatsanwalt und Tr. Flesch.

D b e r st aatS a n w a l t: Ich möchte mal wissen, wofür Tr. Flesch eigentlich nicht liquidiert hatte. Wir haben hier Liquidatio­nen für Zigaretten. Whisky usw. usw. Ter Angeklagte Flesch wandte sich entschieden gegen den Vorwurf, er habe unberechtigt Zigaretten liquidiert. Er habe einen Etat von 4 Millionen Mark zu verwalten gehabt und es nicht nötig gehabt, sich an Zigaretten zu bereichern. Diese Zigaretten seien für die Besucher der Intendanz bestimmt gewesen. Oberstaatsanwalt Dr. Reimer: Vielleicht kann Herr Dr. Bredow uns einmal sagen, ob er als aktiver St> atssekretür im Reichs­postministerium es auch so kennen gelernt hat. daß aus öffentlichen Mitteln Zigaretten und Liköre gereicht werden. Bredow: Ich kann mich erinnern, daß auf Konferenzen im Reichspostministerium Zigaretten und bei Sitzungen des Verwaltungsrates Kaffee ge­geben wurde.

Als dem Angeklagten Flesch eine Reihe von Belegen für Bewirtungen des Frankfurter Intendanten vorgelegt wurde, stellte der Vorsitzende an Hand der Akten fest, daß der Frankfurter Intendant Schüller das um­gekehrte Verfahren wie Flesch eingeschlagen habe. Schüller habe beim Südwestfnnk llir die entsprechende Zeit, für die Flesch liqui­diert habe, namhafte Beträge liquidiert mit der AngabeBewirtung Fleschs". Vorsitzen­der: Die Herren haben sich also gegenseitig ein geladen und dann liquidiert.

Aus den weiteren vorgelegten Spesen-

> belegen ergibt sich u. a., daß Fleisch für ein Esten mit dem berüchtigten Verfasser von Im Westen nichts Neues", Remarque, 82 Mark ausgegeben hat.

Von Interesse sind noch weitere Belege, die Flesch über eine Reise nach Budapest vorgehalten wurden. Flesch hatte damals für etwa 6 Tage 720 Mark liqui­diert. Als er behauptete, er habe offenbar für Knöpfke nicht liquidiert und die Er­höhung des Tagesgeldes von 50 auf 60 Mark rechtfertigte sich durch die größeren Ausgaben in den ausländischen Hotels, wurde durch Auskunft bei der Reichsrundfunkgesellschaft festgestellt, daß auch Knöpfke für die gleiche Zeit 720 Mark liquidiert hatte, beide Herren haben sich also ein Tagesgeld von 120 Mark bewilligt.

Euupreeheiid einem Antrag der Verteidi­gung beschloß das Gericht, die Sachverslän- digen Geheimrat Kastl und Dr. Jessen zu vernehmen, die darüber aussagen sollen, ob derartige aeaenseitiae Eirila-

Mittwoch, den 5. Dezember Mz

düngen "von "leitendeil Angestellten be. sreundeter Gesellschaften seinerzeit üblich gewesen lind, und ob Ausgaben dasist liquidiert werden durften.

Zum Schluß der Sitzung wurde noch die Entlassung Fleschs ini August 1932 gestreut. Dr. Bredow erklärte dazu, damals habe das Reichsinnenministerium aus politischen Er. Wägungen heraus eine Aenderung der lei- tenden Stellen der Landesgesellschaften der- langt. Flesch habe, da er seine bisherige Stellung nicht habe halten können, selbst um seine Entlassung gebeten. Weiterverhand- lung am Donnerstag vormittag.

Württemberg

Schauerliche Mordtat

M« Mann in die Hände des Mörders gelockt

Riedlingen, 4. Dezember.

Am Sonntag nachmittag kam man einer gemeinen Mordtat auf die Spur. Im Wald auf der Markung Hundersingen-Binz- Wangen wurde eine männliche Leiche mit eingeschlagenem Schädel aus­gefunden. Die gerichtliche Kommission wurde sofort gerufen, und die Nachforschungen nach dem Mörder wurden alsbald ausgenommen. Der Getötete soll zuletzt in Jnzigkosen in Stellung gewesen sein.

Wie wir erfahren, haben die 47 Jahre alte Ehefrau des Ermordeten und ihr um 21 Jahre jüngerer Liebhaber die grausige Tat am 1. Dezember gemeinsam verübt. Sie wurden gestern verhaftet und nach Stuttgart verbracht.

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Zu dieser zunächst so rätselhaft scheinenden and auch schwer aufzuklärenden Mordtat er­fahren wir noch folgende Einzelheiten: Der Ermordete war der 54 Jahre alte Dienst- lliecht Daniel Weber, der zwar keine feste Stellung hatte, sondern einmal in dieser, dann in jener Ortschaft als Aushilfsknecht tätig war. Zuletzt hat er in Jnzigkosen bei Pfullendorf gearbeitet. Wohnhaft war er in Friedberg, OA. Saulgau. woselbst auch seine 47 Jahre alte Frau wohnt. Seine Ehefrau unterhielt Beziehungen zu einem 26 Jahre alten Dienstknecht aus Friedberg. Sie hat in der letzten Zeit oftmals ihren jungen Liebhaber zu überreden versucht,er solle doch ihren Alten aus der Welt schaffen". Er blieb lange Zeit diesen teuflischen Ein­flüsterungen gegenüber standhaft.

Erst am Samstag, 1. Dezember, schien ihm ser teuflisch ausgedachte Plan der Ehefrau des Ermordeten ausführbar. Sie verabredete nämlich mit ihrem Liebhaber eine einsame Stelle im Walde auf der Markung Hunder- singen-Binzwangen.

Unter irgendeinem Vorwand führte sie ihren Mann an die vorher bezeichnte Stelle. Der junge Liebhaber trat aus seinem Ver­steck hervor und zertrümmerte dem Weber den Schädel.

Am Montag wurde der Ermordete von einem Spaziergänger im Walde gesunden. Die Mordkommission des Landeskriminal­amts unter Führung von Kriminaldirektor Waizenegger nahm sofort auf ganz breiter Basis, nachdrücklich von den örtlichen Landjägerstellen unterstützt. die Unter­suchung ans. Zwar waren die Nachforschun­gen außerordentlich schwierig. Aber die sorg­fältig und rasch dnrchgesührten Erhebungen führten doch bald zur Entdeckung der Täter. Bereits gestern mittag wurden die Ehe­frau des Ermordeten in Fried- berg verhaftet und gestern abend 'bk Liebbaber. und zwar von der A r - beitsstelle weg. Die Verhafteten find in vollem Umfange geständig und w u r- den nach Stuttgart gebracht.

Bei Nacht 6 Meter MK a'bgsWM

Schrecklicher Unfall eines 65-Jährigen

Besigheim, 4. Dez. Am Montag früh wurde ins Städt. Krankenhaus ein 65 Jahre alter verheirateter Maurer aus Heilbronn ein­geliefert. Er wurde mit einem Oberschenkel­bruch. ausgerenktem Oberarm und verschie­denen Kopfverletzungen in den Neckarwehr­anlagen aus dem Kies aufgefunden. Ter Ver­unglückte hatte am Sonntag abend Hessig­heim verlassen. Er gibt an, im Nebel vom Weg abgekommen zu sein. Nach längerem Nmherirren aus den Gemmrigheimer Wiesen ist er dann am Wehr über die etwa sechs Meter hohe Betonmauer abge - stürzt. Er blieb am Fuß derselben, mit den Füßen im Fischkanal, liegen. Seine Hilferufe verhallten die ganze Nacht ungehörl. Erst am frühen Morgen wurde man auf ihn auf­merksam und konnte ihn aus seiner unange­nehmen Lage befreien

Geislingen, 4. Dezember. Erfolge der Geislinger M e t a l Uv a r e n j a b r i k.l Im Oktober 1934 fand in Frankfurt a. Ä- die 6. internationale Kochkunst-AiiSstelliiiig statt. Diese wies ungefähr 120 000 Besucher auf. unter denen mindestens 30 000 Hvtel- fachleute aus allen Ländern vertreten waren. Auf dieser bedeutenden Ausstellung errang die Württ. Metallwarenfabrik GeiSlingen-St. den großen Preis: Goldene Plakette mit besonderer Belobigung für hervorragende Leistungen.