Leite 4 - Nr. 282 Der Gesellschafter.Dienstag, den 4. Dezember igzz
KiMberMte der M.-NreHe
wvrven. Auf vie Frage des Vorsitzenden, um was für Ausgaben es sich hierbei gehandelt habe, erklärte Dr. Glesch, es seien Äusgaben für Bewirtungen von Künstlern und gesellschaftliche Veranstaltungen gewesen. Er habe Durchschnittlich im Monat für derartige Zwecke etwa 800 Mark ausgegeben.
Im weiteren Verlaut der Verhandlung hielt der Vorsitzende dem Angeklagten gleich eine Reihe Spesenliquidationen vor, darunter eine vom Januar 1932. wonach Mesch einen Betrag von 280 Mark liquidiert hatte. Bredow erklärte zu der Mage der Vertrauensspesen sür Mesch: ..Mir war bekannt, daß Meich in seinen Ausgaben etwas großäugig war. Gerade um zu verhindern, daN Mesch durch Liquidation einen Ausgleich seiner Gehaltskürzung erreichte, habe ich meine Gegenzeichnung aut die Spesenguit- tung zur Bedingung gemacht.'
Oberstaatsanwalt Dr. Reimer stellte dann fest, daß Mesch in einem halben Jahre 1931 3860 Liter Benzin verbraucht habe. d. h. er müsse täglich 125 Kilometer gefahren sein.
Von den anderen Spesenliquidationen von Dr. Mesch die dann noch durchgesprochen wurden, sind besonders interessant eine Liaui- dation für den Besuch des Mustkfestes in Baden-Baden 1929. für den 779 Mk. Spesen entstanden. einen Besuch de? Sechstagerennens, der 130 Mk. kostete. Bestich der sozialistischen Kulturtaguna in Mankstirt a. M. durch vier Tage, die 300 Mark kostete und ein Esten, das Mesch gemeinsam mit dem Geiger Stravinlki in Bristol hatte und bei dem für zwei Gedecke 152 Mark ausge- qeben wurden, davon 48 Mark für Ka- vi a r-
Als Mesch aui wiederholte Vorhaltungen erklärte, daß „dieserSpesenaufwand im Rundfunk üblich" gewesen lei weist Oberstaatsanwalt Dr. Reimer daran* hin. daß gerade diese Ueblichkeit fa der Anlaß zu der Anklage gegen di» Rundfunkleute gewesen ist.
Seine Frau ermordet?
Lauchhamryer. 3. Dezember.
Unter dem Verdacht, feine Mau ermordet zu haben, wurde am Sonntag vormittag Vinzenz Kurtz aus Lauchhammer verhaftet. Die Mau wurde am L-amstag abend in dich, tem Gestrüpp hinter dem Miedhvf erhängt aufgefunden. Kurtz, der mit anderen Mauen
Liebschaften unterhält, gibt an. daß seine Mau Selbstmord begangen habe: es besteht jedoch derVerdacht, daß Kurtz seine Mau erwürgt und er schlagen und die Leiche, um einen Selbstmord vorzu- täuschen, aufgehängt hat. Etwa 300 Meter von der Fundstelle der Leiche fand man auch Spuren eines Kampfes.
Fünf Menschen auf dem Eise eingebrochen Stockholm. 3. Dezember.
Die noch schwachen Eisdecken der Seen for- derten am Sonntag mehrere Opfer. In der Nähe von Solleftaa begaben sich vier junge Männer mit einem Schlitten aus das Eis. Sie brachen ein und kamen alle ums Leben.
Bei einem Eishockeyspiel auf einem See in der Nähe von Stockholm brach das Eis unter den Spielenden, und vier Leute stürzten ins Wasser. Zwei konnten sich leibst ret- ten. einer wurde im letzten Augenblick geborgen. der vierte ertrank.
Gemeinsamer Selbstmord von drei jungen Männern
Im Warschauer Hotel „Polonia" begingen drei junge Männer, die sich am Samstag ein gemeinsames Zimmer mieteten, aus bisher nicht ermittelten Ursachen Selbstmord. Die Polizei fand lediglich eine Karte ohne Unterschrift vor. auf der die gemeinsame Absicht des Selbstmordes zum Ausdruck gebracht wurde.
Nie Wirbelsturmkatastrophe auf den MMpplnen
Manila, 3. Dezember.
Die allmähliche Wiederaufnahme des Verkehrs nach Ausbesserung der Schäden ermöglicht es, den Umfang der Verwüstungen festzustellen. die der Wirbelsturm vom Donnerstag abend in drei Provinzen angerichtet hat.
Danach sind 18 Personen getötet worden. 70 Personen werden vermißt. Die Zahl der Obdachlosen beträgt 1 5 0 0 0. Beim Untergang des Motorschiffs „Pulapan" sind von der 31köpfigen Besatzung 2 0 ertrunken. Der ernste Ernteschaden beträgt mehrere Millionen Dollar.
Seit September sind die Philippinen von 5 Wirbelstürmen heimgesucht worden, die insgesamt 391 Todesopfer gefordert haben. Von der Insel Luzon kommt die Nachricht, daß bereis wieder ein Wirbelsturm Herannaht.
Aussprachen in Versammlungen mit religiösen Themen hat der Reichs- und Preußische Innenminister Dr. Mick in einem Erlaß an die Landesbehörden als grundsätzlich nichr gestattet bezeichnet, da sie nur den öfterst- lichen Mieden stören.
Die Ernennung der Mitglieder des Geistlichen Ministeriums der Deutschen Evangelischen Kirche wird nach einer Mitteilung der kirchenamtlichen Pressestelle vom Reichsbischo? demnächst vorgenommen werden.
Saadel
Atnöerung der Vorschriften für Voitproteftauftrüge
Mehrfachen Wünschen aus Wirtschaftskreisen entsprechend hat der Reichspostminister aiigeordnet. daß vom 10. Dezember 1934 an Postprotestaufträge — außer denen mit Sichtwechsel - dem Bezogenen zum ersten Male ani Zahlungstag des Wechsels — nicht wie bisher am ersten Werktag nach dem Zahlungstag — vorgezeigt werden. Die zweite Vorzeigung und der Protest fallen auf den zweiten Werktag nach dem Zahlungstag. vorausgesetzt. daß der Protest aus besonderen Gründen nicht früher erhoben werden muß. Im übrigen hat der Bezogene wie bisher Gelegenheit. den Wechsel bei der Postanstalt bis zum Schalterschluß am Werktag nach dem Zahlungstag einzulösen.
Viehpreise. M u r r h a r d t: Farren 110 bis 200. Ochsen und Stiere 100—360, Rinder und Kakbinnen 80—450. Kühe 110 bis 320 M. — Ravensburg: Kälberkühe 270 bis 330. Magerkühe Zentner 9—12. Milchkühe. Stück 160—200, trächtige Kühe 230 bis 330, hochträchtige Kalbeln 260—360. fühlbar trächtige Kalbeln 220—260, Anstellrinder -/-—Ijährig 70—110. 1—iV-jährig 110 bis 150. Ist-—2jährig 160—200 M. je Stück.
Schweinepreise. Ravensburg: Ferkel 13—22 M. — Saulgau: Ferkel 18 bis 21 M. je Stück.
Fruchtpreise. Ravensburg: Weizen 9,90—10.50. Roggen 8.30—8.40, Fesen 7.70. Weißhafer 8.00—8.70. Sommerfuttergerste 8.15-8.40 M. — Saulgau: Gerste 8.50 bis 9.00 M. je Zentner.
ViHpreisc. Obersontheim: Kühe 165—260, Jungvieh 87—105, Rinder 130 bis 240 M- pro Stück.
Fruchtpreise. Reutlingen: Weizen 10.80—11.00, Dinkel 8.00-8.40, Gerste 8.15 bis 8.80, Haber 8.40 bis 9.00 M. — Ulm- Weizen 9.50—9.90, Gerste 8.50, Hafer 8.20 bis 8.30 M. je Zentner.
Sind Sie auch schon hereingefallen
dadurch, daß Sie sich von einem Reisenden, nur um ihn loszuwerden, Zeitschriften, Lieferungswerke oder Bücher aufschwätzen ließen und sich noch dazu verpflichten mußten, diese für längere Zeit abzunehmen. Das vermeiden Sie am sichersten, wenn Sie sich grundsätzlich mit derartige» Reisenden nicht einlassen. Was Ihnen der Reisende einer auswärtigen Firma anbietet, können Sie auf alle Fälle von der Buchhandlung Zaster auch beziehen und zwar nicht teurer und ohne Verpflichtung zur Abnahme auf längere Zeit. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß durch Reisende säst nur solche Zeitschriften und Bücher vertrieben werden, die einen unverhältnismäßig hohen Gewinn lasten, denn der direkte Vertrieb und die Gewinnung durch Reisende sind mit hohen Unkosten verbunden. Wenn Sie Zeitschriften oder Bücher bestellen wollen, so wenden Sie sich bitte an die E. W. Zaiser'sche Buchhandlung, die Ihnen die Gewähr sür pünktliche Lieferung frei ins Haus gibt. Außerdem haben Sie die Wahl unter vielen Zeitschriften und Büchern, so daß Sie das Ihnen Zusagende auswählen können. Auswahlsendungen auch von Zeitschriften bereitwilligst.
Gestorbene: Karl Zipperer, 53 Jahre. Calw / Johannes Hofer, Schmied, 65 Jahre, Uuterin usb ach / Johann Martin Wurster, Altveteran, 86 Jahre, Frutenhof.
Wetter.
Der nördliche Tiefdruck hat seinen Einfluß rasch auf das Festland ausgedehnt. Bei ozeanischen Luftströmungen ist sür Mittwoch und Donnerstag unbeständiges, wenig kaltes Wetter zu erwarten.
Verlag: Der Gesellschafter E. m. b. H., Nagold. Druck: Buchdruckerei E. W. Zaster (Inhaber Karl Zaiser), Nagold. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschl. der Anzeigen: Hermann Eötz. Nagold Zur Zeit ist Preisliste Nr. 2 gültig D. A. XI. 34: 2510.
Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.
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Amtliche Bekanntmachung
Viehseuchen-Umlage
Zum Vollzug der Viehseuchenumlage für das Jahr 1935
wurde folgendes bestimmt:
1. Beiträge sind zu entrichten: s) für jedes 1 Jahr alte und ältere Pferd (ausgenommen Pferde kleiner Rassen) und sür jedes Maultier 2 50 Zl !
b) für jedes unter 1 Jahr alte Pferd (Fohlen) 1.— ->l
c) für jedes einer kleineren Raste «»gehörige Pferd I
(unter 140 cm. Stockmaß), für jeden Esel und Maulesel 1.— -ll
ck) sür jedes 3 Monate alte und ältere Stück Rindvieh 0.40 ckl
e) für jedes unter 3 Monate alte Kalb 0.10 -il
s) sür jedes Bienenvolk 0.20 . li
Für Ziegen wird kein Beitrag erhoben.
2) Für die Verpflichtung zur Leistung der Beiträge ist der Bestand der Tiere vom 5. Dezember 1934 maßgebend.
3) Beitragspflichtige Tiere, die am 5. Dezember 1934 im Besitz von in Württemberg wohnenden Personen waren, aber bei der Viehzählung am Wohnort dieser Personen wegen längerer Abwesenheit der Tiere nicht ausgenommen wurden, sind am Wohnort des Besitzers in das Umlageverzeichnis einzutragen. Die Eintragung ist den Tierbesitzern oder deren Vertretern mit der Belehrung zu eröffnen, daß Einwendungen gegen die Eintragung bei Gefahr des Ausschlusses binnen 6 Tagen, vom Tage der Eröffnung an gerechnet, beim Ortsvorsteher anzubringen sind und daß Einwendungen wegen etwaiger späterer Veränderungen in der Kopfzahl der beitragspflichtigen Tierbestände keine Berücksichtigung finden.
4) Für Tiere und Bienenvölker, deren Besitz verheimlicht worden ist, wird der Beitrag zur Viehseuchenumlage auf das lOsache der in Ziffer 1 angegebenen Beträge erhöht.
3. Die Gemeindebehörden, denen die nötigen Vordrucke zugehen werden, haben für rechtzeitigen Vollzug zu sorgen (vergl. Verordnung des Innenministeriums vom 29. Nov. 1934 — Staatsanzeiger Nr. 280).
Nagold, den 3. Dezember 1934. 2769
Oberamt: Dr. L au s s er A. V.
V/ir beekren uns, Veirvsnckte, kreuncke unck Bekannte, ?u unserer
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Luppen
Lis sparen /Vrbsi*, Lei» uncß 6sI«E
Eussetten mit Namendruck
Briefkarten
Briefblöcke
Besuchkarten
Glückwunsch- u. Neujahrkarten Lu-r
zu Weihnachtsgeschenken bestimmt
sollen rechtzeitig bestellt werden um in bester Ausführung und preis- wen geliefert werden zu können
G. W. Zaiser, Buchdruckerei
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— sagt sträulsin ^nno — ,,/äc eär Lack brauche ra6 /rak-sLEeckr/" .-zbse Xnno'
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clock nicktL nsusL. Ick Kocks jo mit 3—4 keiksttL clor gonrs ^MogsLLsc» kür ckis HsrrLckoktsn. Ick Kobs obsr ouck nur .Zonns'I /nsärerr Ke
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Wer ist der Verfasser?
Er heißt: Cedat, ist Ostpreuße, Sekretär beim Christlichen Verein Junger Männer in Berlin, und mar im Aufträge des Weltbundes der CBJM. in den letzten Jahren verschiedentlich im Ausland, um dort Vorträge über Deutschland zu halten. Dadurch standen dem Verfasser viele Türen, die anderen verschlossen bleiben, offen. Auch hier in Deutschland hat Gedat schon hier und da Vorträge gehalten, die starken Eindruck hinterließen. Aus diesen ist das Buch entstanden, das uns vom ersten bis zum letzten Blatt in Spannung hält. Lassen Sie sich für 1.80 Mk. dieses bedeutende Buch oorlegen in der
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Mittwoch, den 5. Dezember von 2 bis 4 Uhr im Jugendamt 2763
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mit Omnibus nach Stuttgart
am Mittwoch vormittag 8 Uhr Adolf Hitlerplatz Rückfahrt Stuttgart I8/l9 Uhr Fahrpreis RMk 3.50
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Erprobte Rezepte ^ vSV Kleiabackwerk 2.S0
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