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Der kcüllickatter

endgültige Politik in dieser Frage beschlossen. Aber sie wolle nichts mit einer mehr oder weniger verhüllten Annek - tion oder mit irgend etwas zu tun haben, daß das der Union durch Ernennung zur Mandatsmacht bewiesene Vertrauen erschüttern würde. Auch sei der afrikanische Steuerzahler nicht erpicht darauf, neue Lasten auf sich zu nehmen. Die Wirtschaftslage des Südwestgebietes würde sich nicht bessern. Die Einwohner würden Steuern von der Höhe, wie sie in der Union gezahlt werden müssen, d. h. höhere Stenern, bekommen. Die Vertretung des Gebietes im südafrikanischen 'Parlament würde keinen großen Wert haben, da ihm bet seiner ützigen Bevölke­rungszahl nur dreiMandatezu- stehen würden.

Der Berichterstatter schließt, die vereinigte Partei Südwestafrikas sei durch diese Argu­mente nicht überzeugt worden. Man erwarte daher in Kapstadt, daß die südafrikanische Negierung einen Ausschuß zur grkind­lichen Prüfung der Frage ein­te tz e n w e r d e.

Vom deutschen Standpunkt ist zu dem Ma­növer zu sagen, daß esimWiderspruch zu dem Mandatscharakter der ehemali­gen deutschen Kolonie. in Wider­spruch auch zu der Stellungnahme der Mandatskommission und schließlich zu den Erklärungen, die der südafrikanische Premier­minister. General Hertzog. im April 1932 ab­gegeben bat.

Deutsch-Südwest ist im Versailler Friedens- Vertrag ausdrücklich als Mandatsgebiet, also zu treuen Händen und nur zur Verwaltung »rn England gegangen.

Es würde also einen Bruch des Versailler täte? bedeuten, wollte die südafrikanische llm»'v fetzt dem Beschluß des Landesrates stastq^ "ben, zumal das sei ausdrücklich fest- gesieilt diewr in keiner Weist den tatsäch- lickm K. Pünschen der Südwestafrikaner Rech­nung trä Ps-

Barts^mord in öowjetnißtand

Moskau, 2. Dezember.

Sekretär der Leningrader Parteiorga- «iiatian Lira ' w, wurde am Samstag nachmittags im < Gebäude des Leningrader Sowjets von ein ' ° ^ e r r o r i st e n e r -

schossen. Kirow war Mitglied des Poli­cen Büros des Z» «tralwmitees der Kom­munistischen Partei » nd Mitglied des Voll­zugsausschusses de- So w,-tun,°n Ter Mor- der, dessen Name bekannt ist,

wsrdevonderOGPU. festgenommen.

Der Leningrader Mord 7 Kirow ein Vertrauter Sk» »ns

Der ermordete Sekretär der' Parteiorgani­sation in Leningrad SerjgsG ^»Ewwsch Kirow war schon vor dem Kralle Mitglied der Kommunistischen Partei gewesen. Er ge- hörte zu einem der Vertrauten Sta­lins. Nachdem Sinowjew (APülbaum) «egen seiner oppositionellen Haltn'ng von dem Posten als Sekretär der Parteiorgani­sation in Leningrad entfernt worden war. wurde Kirow zu seinem Nachfolger ernannt. Auf dem letzten Kongreß der Partei wurde Kirow zum dritten Gehilfen Sta­lins als Parteisekretär gewählt. Außerdem wurde er iu das Präsidium des Vollzugsaus­schusses der Sowjetunion gewählt und spielte eine bedeutende Rolle in der Jndustrialifie- rungspolitik Nordwestrußlands. Kirow galt als einer der treuesten Anhänger Stalins und hat dessen Vertrauen in vollem Maße genossen.

Der Mord wurde vor dem ehemaligen Smolni-Palais begangen, in der jetzt die Leitung der Parteiorganisation untergebracht ist. Der Täter wurde nach kurzem Kampf ' e st g e n 0 m in e n. Man sanö bei ihm eine Waffe und mehrere Patro- 11 e 11 . ....

Die Beamten des BundeskommissariatZ des Innern (OGPU.. früher Tscheka) haben den Attentäter in Haft genommen. Eine Untersuchung wurde eingeleitet. Auf Veran­lassung des Präsidenten des Vollzugsaus­schusses fand Sainstag abend eine Trauer- kundgebnng statt, in der Kirow als einer der größten Vorkämpfer der Partei gefeiert wurde.

Ter Mörder selbst hat noch keine Aus­sage darüber gemacht, ob er Mitwisser oder Helfershelfer hatte. Gegen­wärtig werden die Angaben, die er über reine Person gemacht hat. nachgeprüst. Wie 'weiter bekanntgegeben wird, wurden in Leningrad noch zahlreiche Verhas- rnngen v q r g e n 0 m m e n. In erster Linie handelt es sich dabei um Verwandte bes Mörders. In der Sowjetunion be­sieht bekanntlich das Gesetz, daß Verwandte '.eines politischen Mörders oder eines Volks- Verräters in Haft genommen werden können, wenn durch diese verbrecherischen Taten Mitglieder der Regierung be­troffen wurden. Eine Verhaftung kann unterbleiben, wenn Mitwisser eines Anschla- ges rechtzeitig die Behörden von diesem in Kenntnis setzen.

Wie weiter verlautet, wird das Verfahren gegen den Mörder, und wenn er Helfers­helfer hatte, so auch gegen diese durch das Bundeskommissariat des Inneren (früher OGPU.) abgewickelt werden. Das Urteil fällt Äer Oberste Gerichtshof der Sow- jetuni 0 n.

Die aescmrte sowietrusstsche Presse der-

öffentlichst einen Nachruf für den ermordeter 3. Generalsekretär der Kommunistischen Par­tei. In dem Nachruf wird die Rolle Kst r 0 w s in der kommunistischen Bewegung ge. würdigt und betont, daß der Mord rücksichts, los geahndet werde. Nicht nur der Mörder sondern auch diejenigen Kreise, die mit den Mörder in Verbindung standen, würden be> straft und ausgerottet werden. Der Nachru ! ist von Stalin, Woroschilow. Kalinin nnt ! Jagoda (Chef der politischen Polizei) unter, j zeichnet.

' Me Personalien des Mörders vo« Kko«

Das Volkskommissariat des Innern, die ehe- malige OGPU., teilt in einer Verlautbarung mit, daß die vorläufige Untersuchung den Na­men und die Personalien des Täters festgestellt hat. Es ist ein ehemaliger Angestellter der Leningrader Filiale der Arbeiter- und Bauern- inspektion, der im Jahre 1904 geborene Leond Wassiljewitsch Nik 0 lajew.

Die Untersuchung gegen de« Mörder ist »och nicht beendet.

Reutlingens Mm SO zum Gedenken

Feierliche Einweihungd es Friedrich List-Archivs Vertreter der Regierung, der Behörden und

aus dem Wirtschaftsleben sprachen

(Eigenbericht der NS.-Presst. I

Reutlingen, 2. Dezember.

Der 2. Dezember 1934 stempelte die Stadt Reutlingen in besonderer Weise zur Stadt Friedrich Lifts, des großen Nationalökono­men und deutschen Patrioten, denn das List­archiv wurde in feierlicher Weise eingeweiht. Die Bedeutung dieser Feier geht aus der Anwesenheit zahlreicher maßgebender Per­sönlichkeiten der staatlichen und städtischen Behörden, sowie führenden Männern von Wirtschaft und Wissenschaft hervor. Man sah u. a. als Vertreter der württembergischen Regierung Wirtschaftsminister Dr. Lehnich sowie Finanzminister Dr. Dehlinger. Weiterhin Ministerialrat Dr. Dill und Dr. Bauer. Von der Feststadt Reutlingen, an der Spitze des gesamten Gemeinderats Ober­bürgermeister Dr. Dederer und Dr. All­mendinger. Anwesend waren ferner stellv. Kreisleiter SP 0 hner , der Vor­sitzende der Friedrich-List-Stistung, Staats- minister a. T. Dr. L>ae misch. für die Deutsche Reichsbahn Staatssekretär Dr. Stieler und Staatssekretär Vogt-Ber- I lin. Weiterhin Präsident Honold. Als Vertreter des Reichsfinanzministers Präsi­dent Dr. Pfeiffer. Für die Deutsche Reichsbank Tr. N 0 r h 0 f f - Berlin. Die drei württembergischen Hochschulen waren vertreten durch Rektor Göring - Stutt­gart. Anwesend war weiterhin Kreisleiter Huber, Gauarbeitsführer Müller sowie der Treuhänder der Arbeit Dr. Kimmich. weiterhin die Spitzen sämtlicher Behörden des Kreises und der großen Verbände sowie die Führer der bedeutendsten Industrie- werke.

Die Hauptveranstaltung fand im festlich geschmückten Großen Nathaussaal statt, in dem die Büsten von Friedrich List und von Reichskanzler Adolf Hitler aus grünem Pflanzenschmuck hervoFichauten. Nach einer Begrüßungsansprache von Oberbürgermeister Dr. Dederer hielt der Präsident der List­stiftung. der Nachfolgerin der Friedrich-List- .Gesellschaft. Staatsminister a. D. Dr. Sae­misch. eine groß angelegte Rede mit grund­legenden Ausführungen über das Lebens­werk des großen Nationalökonomen und die Bedeutung des Listarchivs, das die Listfor­schung im allgemeinen und die Stadt Reut­lingen nunmehr als Hüterin des wertvollen Listnachlasses im besonderen berührte. An­schließend übernahm Oberbürgermeister Dr. Dederer das der Stadt Reutlingen über­gebene Archiv mit dem Versprechen, daß Reutlingen gemeinsam mit der List-Stiftung das Erbe des großen Reutlinger Sohnes ge­meinsam treulich Pflegen und in seinem Geist weiterentwickeln werde.

Im Namen der württembergischen Regie­rung und des Reichsstatthalters Murr sprach ! Wirtschastsminister Dr. Lehnich. sich gleichfalls über die Person und das Werk Lifts verbreitend und dabei Parallelen ziehend zwischen ihm und Friedrich Schiller, diesen zwei Männern, die seherisch mit ihren Gedanken ihrer Zeit vorausgeeilt, aber von ihren Zeitgenossen nicht verstanden worden seien.

Anschließend begab man sich ins Spendhaus, wo das Listarchiv seine Stätte gefunden hat, zu smsr Besichtigung der dort getroffenen Einrich. tungM. Uni 1 Uhr war eine kurze aber ein- druiMvoüe Gedenkfeier am Listdenkmal, wozu sich außer den Gästen auch ein großer Teil der Neutlinger Einwohnerschaft eingefunden hatte, f Hier hielten Ansprachen OBM. Dr. Dede- r e r, Staatsminister a. D. Saemisch, Stadtpfle- ger i. R. Brucklacher sowie der um die Fried- rich-Lift-Stiftung verdiente Vorsitzende des Reutlinger Liederkranzes, j Beim Mittagessen im ..Kronprinzen' erösf- l nete die Reihe der Reden OBM. Dr. Dederer. Weitere Ansprachen hielten Finanzminister Dr. Dehlinger, der der List-Stiftung eine Ehrengabe von 1000 RM. überbrachte. Staatssekretär Vogt sprach für die Reichsbahn, Präsident Dr. Pfeiffer als Vertreter des Reichsfinanzministers, stellv. Kreisleiter Spoh- ner für die politische Leitung der NSDÄP., Professor Dr. Fuchs für die württ. Landes­universität. Direktor Dr. Northoff im Namen der Reichsbank und zum Schluß Dr. Elwen- spoek vom Reichssender Stuttgart und Privat­dozent Dr. Sommer-Gießen als archivarischer Bearbeiter der List-Stiftung.

Das List-Archiv stellt nunmehr eine Zusam- menfassung aller mit Friedrich List zusammen­hängenden Dinge dar und ist schon heute und auch in Zukunft eine Quelle, für deren Verwert- tung auf wirtschaftlichem und wissenschaft­lich: m Gebiet.

Im Laufe des Tage? wurden folgende Te- legramme gewechselt:

An den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Berlin.

Ihrem Ehrenbürger entbietet die Stad! Reutlingen zugleich mit der eng verbundenen List-Stiftung am heutigen Tage, an dem das neuerschaffene List-Archiv als nationales In­stitut des deutschen Einheitswillens und deut­scher Forschungsarbeit eingcweiht wurde, in Verehrung und Treue ihren herzlichsten Gruß.

Dr. Dederer, Oberbürgermeister der Stadt Reutlingen.

Dr. Saemisch, Staatsminister a. D. und Prä­sident des Rechnungshofes des Deutschen Reiches.

Von Berlin traf folgendes Telegramm ein: Der Stadt Reutlingen und der Friedrich- List-Stistung danke ich für die mir anläßlich der Eröffnung des Friedrich-List-Archivs übermittelten Grüße, die ich herzlich er­widere. gez.: Adolf Hitler. Reichskanzler.

2.Anisk« il SirUem «.L.

Heerschau nationalsozialiitifcheu Willens

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Kirchheim u. T., 2. Dez. Nachdem im Herbst des- vergangenen Jahres die NsTAP. des Kreises Kirchheim u. T. mit ihrem ersten großen Kreiskongreß in Oberlenningen an die Oefsentlichkeit getreten war, wurden seit Wochen schon fieberhafte Vorbereitungen zu einer neuen großen Heerschau über die Poli­tischen Kämpfer unseres Kreises getroffen. Gestern und heute fand nun der zweite Kreiskongreß unter Leitung von Krcislciter Wähler statt, der wiederum einen über­wältigenden Eindruck aus alle deutschen Men­schen machte, die herbeigeströmt waren, um sich an diesem Bild der Geschlossenheit und des Kämpfertnins der nationalsozialistischen Bewegung zu erfreuen und neue Kraft zu sammeln.

In einer machtvollen Kundgebung sprach am Samstag abend der stellv. Gauleiter Schmidt und leitete damit den Kreiskon­greß ein. nachdem die NS.-Frauenschast schon um 5 Uhr eine Sondertagung geführt hatte. Als Rednerin war Gausrauenschasts- leiterin Pgn. Haindl anwesend.

In - seiner zündenden Rede streifte Pg. Schmidt vor allem die einzelnen Unruhe­herde, gegen die es ganz energisch Front zu machen gilt, und nahm zu wichtigen Gegenwartsfragen Stellung.

Ter Morgen des Sonntag war ausgefüllt mit Sondertagungen für Propaganda und Schulung, Deutsche Arbeitsfront. NS.-Hago, Agrarpolitik, NS.-Volkswohlsahrt. Amt für Erziehung, Beamte und Kommunalpolitik.

Kurz nach 12 Uhr sammelten sich sämtliche Formationen des Kreises und marschierten zum Noßmarkt, wo Gauleiter Murr die Front abschritt. Hell leuchteten die Augen, als der Gauleiter den braunen Kämpfern die Hand drückte und ihnen ins Auge schaute. Eine besondere Freude war es für unsere zurzeit anwesenden S a a r d e n t s ch e n. daß er diese Kämpfer für die Rückkehr des deut­schen Saarlandes zum Reich mit besonderer Herzlichkeit begrüßte.

Im Anschluß an den Appell fand ein strammer Vorbeimarsch sämtlicher Forma­tionen vor dem Gauleiter statt.

Mit einer gewaltigen H a u p t t a g >1 n g im Adler-Saal fand der Kongreß seinen Ab- chluß, der durch die Rede des Gauleiters stine besondere Weihe erhielt. Mit unzwei­deutiger Klarheit entrollte auch er das Bild der Politischen Lage vor den Augen der be­geistert lauschenden Parteigenossen. Vor allem wies er daraus hin. daß das deutsche Volk nie mehr in den Fehler verfallen dürfe, iich um die politischen Tagessragcn nicht zu kümmern. Unsere Aufgabe sei. nunmehr energisch um die Durchsetzung der Na­tion a l s 0 z i a l i st i s ch e n W e lta n - f ch a u n n g zu kämpfen und aus dem un­politischen deutschen Volk ein politisches zu machen.

Dieser Kreiskongreß hat neben seiner Auf­gabe. Rückschau und Appell zu halten, seinen Zweck, neue Kraft für die kommende Kampf­zeit zu geben, voll erfüllt. Der Kreis Kirch­heim u. T. läßt sich den Ruf. nationalsozia­listische Hochburg zu sein, nicht nehmen und steht treu zu seinem Führer Adolf Hitler und zu seinem Gauleiter

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_Dienstag, den 4. Dezerr.ücr M;

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Der Reichsftatthnlter gibt neue Richtlinien

Eßlingen, 2. Dezember.

Zum erstenmal seit der Machtergreifung durch den Führer rief der Kreis Eßlingen sein« Pol. Leiter, Amtswalter und Parteigenossen am 1. und 2. Dezember zu einem Parteitag zu­sammen. Als Auftakt zu den verschiedenen Ver­anstaltungen marschierte am Samstag nach­mittag die gesamte Hitler-Jugend auf dem Wolf-Hitler-Platz aus. Oberregierringsrat Pg. Dr. Drueck und Gebietsführer Gunder­mann appellierten an das Verantwvrtungs- bewußtsein dieser Jungens und Mädels, die berufen sind, das deutsche Schicksal zu mei­stern. Anschließend erfolgte am Schelztor- turm ein Vorbeimarsch. Der Abend war ausqe- füllt von drei großen Massenversammlungen: Im Gemeindehaus sprachen Wirtschaftsmim- ster Pg. Dr. Lehnich und Gauamtstvalter Pg. Schulz zu den Männern der Deutschen Arbeitsfront. Eine Kundgebung des Amtes für Beamte im Stadttheater war getragen von An­sprachen des Staatssekretärs Pg. Wald­mann und des Gauamtsleiters Pg. Schümm, während Gaukulturwart Pg. Dr. Schmückte im Festsaal des Alten Rathauses grundsätzliche Ausführungen über Wesen und Aufgaben deut­schen Knlturwillens machte.

Ter Sonntagmittag brachte vier Sonder- lagungcn, in denen die Parteiorganisationen 'Richtlinien für ihre zukünftige Arbeit erhielten. Pünktlich um 15 Uhr fand dann aus dein Marktplatz ein großer Appell aller Formatio­nen der Bewegung statt, an den sich ein Vor­beimarsch vor Gauleiier M u r r anschloß. Den Höhepunkt des Tages bildete der Kreiskongreß im Gemeindehaus, der nachmittags um 1 Uhr begann, und neben den Leitern aller Gliede­rungen über eintausend Parteigenossen ans Stadt und Land zusaminenführte. Im Mittel­punkt stand eine Rede des Gauleiters, der zn verschiedenen Tagesfragen Stellung nahm und die Parteigenossen ermahnte, in alter Treue auch in Zukunft mit Einsatz aller Kräfte weiterzuarbeiten, damit unsere Nachfahren einst von uns bezeugen können, daß eine gewal­tige Zeit ein ebenbürtiges Geschlecht fand. Anschließend weihte der Gauleiter noch die Fahnen der Eßlinger PO. Mit dem Horst-Wes- stl-Lied schloß eine Feierstunde, die neue Kraft gab für die Aufgaben der Zukunft. Ebenfalls beschloß dann eine schwäbische Stunde der 3tS.- ZemeinschaftKraft durch Freude" die Reihe Ser Veranstaltungen des Parteitags.

Zwei Frauen geflüchtet - und wieder gefangen

Vom Bodensee, 2. Dez. Beträchtliches Auf- sehen erregte in Lindau die Flucht einer Arrestantin. Es handelt sich um eine ge­wisse Charlotte La mp recht ans Berlin, die wegen Vetrugsverdachl ans die Polizei­wache verbracht werden sollte. Die Frau flüchtete in eine Gasse der Altstadt, wo sie sich in einem Keller versteckte, konnte aber wieder aufgegriffen werden. Aus dem Weg zur Wache leistete sie heftigen Widerstand. Man nimm! an. daß die Polizei mit der Festnahme dieser Frau einen guten Fang gemacht hat.

Auch in Tekknang

Tettnang, 2. Dez. (W e i b l i ch e r F l ü ch t- l i n g.) Auf dem letzten Jahrmarkt iu Fried­richshafen war ein 22 Jahre altes Mädchen aus Eriskirch fsstgenommen worden, das aus der Schweiz abgeschoven worden war. Nach der Ueberführung nach Tettnang ging das Mädchen flüchtig, konnte aber in einem Haus­flur der Schnlstraße erwischt werden und er­hielt zunächst einmal sechs Wochen Hast.

Graf Zeppelin"

Artet mit Milmachtspaketeii nach Südamerika

Friedrichshofen, 2. Dez. Am 8. Dezember soll mit dem Luftschiff Graf Zeppelin" noch eine Fahrt nach Südamerika statk- fiuden. Der an diesem Tag fällige plan­mäßige Flug der Deutschen Lufthansa auf der Luftpostlinie Berlin Buenos Ai­res fällt aus. Die Fahrt des Luftschiffes bietet eine günstige Gelegenheit zur Versen­dung von Weihnachtspost, wobei neben Briessendungen jeder Art auch Pakete zuge- lasscn sind. Die Post wird am 12. Dezember in Rio de Janeiro und am 13. Dezember i" Buenos Aires eintreffen. Tie Sendungen für die Weihnachtsfahrt müssen am Samstag, den 8. Dezember, bis 13.30 Uhr bei dem Post­amt Stuttgart 9 oder bis 18 Uhr bei dem Postamt Friedrichshafen vvrliegen. Die mit der Weihnachtstahrt beförderten Brüsten- düngen tollen den Abdruck eines Sonder­stempels mit dem Wortlaut .Luftschist Graf Zeppelin Südamerikafahrt Weihnachten 1934" erhalten. An? der Rückfahrt soll das Luftschiff am 18. Dezember in Friedrich?' Hafen eintreffen. lo daß die Weihnachtspost au? Südamerika am 19. oder 20. Dezember in die Hände der Empfänger gelangen wird.

. N.. 1. Dez. zN e u v e r - Neckarschiss b r ü ck e.) mg einer festen Brücke zim- iind Diedesheim wurde vre überflüssig. Die Pontons