Der Gesellschafter
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GerrMißkett M den Meer der Seutschen Front
Saarbrücken, 28. November.
Die Regierungskommission hatte in ihrer der Saarpresse erteilten Auflagenachricht vom 15. November als Antwort auf die letzte Beschwerde der Deutschen Front an den Völkerbund mitgeteilt, daß sie gegen die Unterzeichner der Denkschrift, Landesleiter Pirro, sowie sie Landesratsabgeordncten Röchling, Kief^. Schmelzer »nd Levacher Straff» ag beim obersten Abstimmungsgericht wegen Beleidigung, Verleumdung und übler Nachrede gestellt habe. Mit größter Beschleunigung und Geschäftigkeit wurden daraufhin sofort zahlreiche Vernehmungen vorgenommcn. sie auf ein baldiges Verfahren schließen ließen. SeitlvTagen istesjedoch still um oicsen Prozeß geworden. Weder die Beschuldigten, noch die saarländische Oeffent- lichkeit sind darüber orientiert, was nun weiter geschehen soll. Zumindest die beteiligten Stellen könnten jedoch den Anspruch erheben dürfen, daß ihnen baldigst mitgeteilt werde, ob ein Strafverfahren eingeleitet wird oder nicht.
Es geht schließlich nicht an, daß man zunächst durch derartige schwerwiegende Vorwürfe und durch Stellung eines Strafantrages in geradezu dramatischer Weise die Denkschrift der Deutschen Front zu entkräften sucht, dann aber auf einmal von einer tatsächlichen Klärung und Untersuchung Abstand nehmen zu können glaubt. Der vorliegende, von der Regierungskommission hochpolitisch aufgerollte Fall sollte die Abstimmungsgerichte baldigst veranlassen, mit größter Beschleunigung vorzugehen, um de- Beschuldigten die Möglichkeit zu ihrer Rechtfertigung zu geben. Saarbevölkernng und Völkerbundsrat dürften gleichermaßen am Ausgang und Verlauf des Prozesses interessiert sein.
Stimme Fälschung
Berlin, 28. November.
Die NeichSpressestelle der NSDAP, gibt bekannt: In einigen Emigrantenblättern findet sich der Abdruck eines Rundschreibens, das angeblich vom Schatzamt der NSDAP, an die Gauamtsleiter ergangen sein soll. In diesem angeblichen Rundschreiben soll die NSDAP, verlangt haben, daß die Grundstücke und Gebäudekomplexe der in den Gaubezirken sich befindenden Ordens- und Missionsgesellschaften beider Konfessionen ge- nauestens zu vermessen seien. Im Einvernehmen mit dem Reichsschatzmeister der NS.- DAP. wird festgestellt, daß weder ein solches, noch ein ähnliches Rundschreiben jemals ergangen ist. Dieser Fall zeigt neuerdings, mit welchen Mitteln die Emigrantenpresse ihren Kampf gegen den Nationalsozialismus führt. Es wird hiermit ausdrücklich erklärt, daß das angebliche Rundschreiben eine gemeine Fälschung darstellt.
Der Lharkoum MsteOunMandal
Moskau, 28. November.
Im Zusammenhang mit der großen Be- stechungsangelegenheit beim Charkower Textiltrust, durch die der Staat um 6 Millionen , Rubel betrogen wurde, wird gemeldet, daß der Staatsanwalt Keslizin und mehrere andere Justizbeamte ihrer Stellungen enthoben und verhaftet worden sind. Gegen
weitere 53 Beamte wurde ein Verfahren wegen Verletzung der Beamtenpflichten ein- geleitct.
In dem bevorstehenden Riesenprozeß wer- den sich etwa 60 Angeklagte zu verantworten haben. Mehreren Angeklagten droht die Todesstrafe.
Französische Sozialisten lehnen kommunistische Vorschläge ab
- Paris, 28. November.
Der Derwaltungsausschuß der Sozialistischen Partei war vom Nationalrat der Partei beauftragt worden, auf das Angebot der Kommunistischen Partei, die Einheit der Arbeiter zu verwirklichen, zu antworten. Der Verwaltungsauschuß hat am Dienstag mit allen gegen eine Stimme eine von Leon Blum vergeschlagene Entschließung angenommen. in der d a s v o n denKommu- nisten vor ge sch lagen? Aktionsprogramm als nicht geeignet bezeichnet und angeregt wird, sofort Verhandlungen über die Ausarbeitung eines gemeinsamen Programms auf der Grundlage des sozialistischen Planes aufzunehmeu und gleichzeitig über die Grundsätze der organischen Einheit zwischen allen proletarischen Parteien zu beraten.
KmrjMung -sr sW Attentäter des Anschlags ans Kaiser Putt
Peking, 28. November.
Stach Mitteilungen aus Hsingking sind die 5 Personen, die vor einigen Tagen einen Anschlag auf Kaiser Puji verübt haben, bereits am Dienstag hingerichtet worden. "
WüsldM von Mstvien gMnaen
London. 29. November.
Reuter meldet aus Neuyork: Der Präsident von Bolivien. Salamanca, wurde von Truppen in der Gegend von Chaco Boreal gefangengenommen, wie von amtlicher Seite in La Paz mitgeteilt wird. Sala- manea hatte sich ins Chaco-Gebiet begeben um wegen der kürzlichen Niederlage der bolivianischen Armee gegen die Para-uiaver einen im Oberkommando der Armee
vorzu nehmen.
2Z Notschächte m MoberWesien zerstört
Kattowitz, 28. November.
Zur Bekämpfung des wilden Kohlenabbaues. der schon unzählige Opfer gefordert hat, haben die polnischen Sicherheitsbehörden auf dein Pleßschen Grubengelände bei Lazisk insgesamt 25 von wilden Kohlengräbern angelegte Schächte durch Sprengung zerstört. Es sammelte sich eine große Anzahl von Erwerbslosen an. die durch laute Rufe ihrer Entrüstung Luft machten. Zum Teil versuchten sie sogar, die Vernichtung durch Dazwischentreten zu verhindern. Tie Polizei zerstreute die erregte Menge unter Zuhilfenahme des Gummiknüppels.
MattiWü
wieder a« Sesterreich ausgeltessrl
Budapest, 28. November.
Der vom Budapest?! Strafsenat zum Tode verurteilte Attentäter Matuschka wurde am Mittwoch gefesselt und unter stärkster Bewachung in einem Kraftwagen an die österreichische Grenze gebracht und dort den
österreichischen Behörden ausgeliefert. Matuschka hat noch eine dreijährige Strafzeit in dem österreichischen Zuchthaus Stein ab- § zubüßen. Nach Ablauf der Frist wird die > Frage zu entscheiden sein, ob Matuschka den ungarischen Behörden zur Vollstreckung des Todesurteils ausgeliefert werden soll.
GMwümM des Führers zur Londoner Artnzenhochzett
Berlin, 28. November.
Ter Führer und Reichskanzler hat Ihren Majestäten dem König und der Königin von England zur Vermählung des Herzogs von Kent mit der Prinzessin Marina von Griechenland telegraphisch seine aufrichtigsten Glückwünsche ausgesprochen. Ebenso hat der Führer und Reichskanzler dem jungen Baare selbst seine herzlichsten Glück- und Segenswünsche übermittelt.
Handel und Verkehr
EWMung von AMelfern leicht gemacht!
Berlin, 28. November. Nur einen verstärkten Einsatz von Landhelfern besonders in den Win- termvnatcn zu ermöglichen, hat der Präsident der Reichsanstalt um die bisher geltenden Vorschriften für die Einstellung und Beschäftigung von Landhelfern erhebliche Erleichterungen eingeführt. Durch den neuen Erlaß ist unter anderem die Größe der Bauernbetriebe, die als Aufnahmebetriebe für Landhelfer in Betracht kommen, vom 1. Oktober 1934 ab auf 80 Hektar — gegenüber 50 Hektar bisher — erhöht worden. Ferner wird der Personenkreis der zur Landhilfe zngelassenen Jugendlichen erheblich erweitert.
Der neue Erlaß bringt ferner eine wesentliche Erleichterung dadurch, daß die Weiter- gewähruug der Beihilfe bis zu 12 Monaten schon dann zulässig ist, wenn beispielsweise nach (-monatlicher Tätigkeit ein weiterer Arbeitsvertrag für 6 Monate abgeschlossen wird. Die neuen Bestimmungen bringen einerseits für die bäuerlichen Betriebe eine wirksame Erleichterung für die Beschäftigung von Landhelfern, während sie andererseits auch den städtischen arbeitslosen Jugendlichen Gelegenheit geben, neue Arbeitsmöglichkeiten in einem Berus zu erhalten, der bei dem Wiederaufbau unseres Volkes — und Wirtschaftslebens au erster Stelle steht.
Vom südwestdeutschen Karte-selmarkt. Tie Lage am Kartoffelmarkt in Südwestdeulsch- land ist laut Laudware unverändert. Der Versand hält sich in kleinem Rahmen und auch für den örtlichen Bedarf find die Anforderungen nicht sehr bedeutend, da das Einkellerungsgeschäft bis aus kleine Restmengen abgeschlossen ist. — In Bayern bewegten sich die Umsätze nur in engsten Grenzen. Für Fntterkartoffeln ist der Bedarf ebenfalls im allgemeinen gedeckt. Auch die Umsätze in Brennkartosfeln waren nur sehr gering, da die Brennereien zunächst mit Ware versorgt sind.
Vom Eiermarkt. Die Lage am Eiermarlt ist im allgemeinen unverändert geblieben. Da die geringen Zufuhren von Frischeiern gering blieben, mußte ausländisches Material herangezoaen werden, um den Bedarf in den Hauptverbrauchszentren zu decken. In Süddeutschland werden vielfach Türken !
_Donnerstag, den 28. November 1834
augevvleu. Bei Anhalten der Verhältnis, mäßig milden Witterung ist mit einer Beste.
, rnng der Zufuhren in deutschen »Frischeiern zu rechnen, doch dürfte das Angebot in ! kleineren Eiern nach wie vor überwiegen. Kühlhauseier werden bisher nur vorsichtig ausgenommen. Ein Mangel an Eiern war nirgends zu verzeichnen. Die Preise in Deutschland waren ziemlich unverändert.
Pforzhcimer Schlachtviehmarkt v. 27. Nov Zufuhr: 23 Ochsen, 18 Bullen, 37 Kühe. 48 Rinder, 191 Kälber, 10 Schafe, 445 Schweine. Preise: Ochsen a) 1. 36—38, 2. 32—35, ») A; bis 31; Bullen a) 33—35, bi 30—32: Ki,'» a) 24—26, b) 21—23, c) 16—19, d) 10-15- Rinder a) 36—38, b) 33—35, c) 28—32: -Kälber b) 43—45, c) 39—42, d) 35—38; Schwede c) 53, d) 50—53, g) 47—39 RM. Marktve» lanf: mäßig belebt.
Viehmärkte. Rottwcil: junge Arbeitspferde 800—1000, ältere Pferde 80—150- schwere Schlachtochsen 660—780, Ansetzlinqe 380—470 RM. das Paar; ir. Kühe 250— Wurstkühe 90—160; Rinder 80—230 RM. - W i e s" n st e i g : Ochsen 320—335; Kalbeln 302—320; Jungvieh 75—135; Stiere 220 bis 234 RM.
Schweinemärktc. Backnang: Milchschweine 18—21 RM. -Buchau: Milchschweine 18 bis 20 RM. — Ludwigsburg : Läufer 40, Milchschweinc 16—21 RM. — Obersont- heim: Milchschweine 15—20 RM. — Tett. nang : Milchschweine 12—22 RM. — Rottweil: Milchschweine 13—19, Läufer 24 RM. Waldsee: Milchschweine 18—24 RM. n- Spaichingen: Milchschwcine 13—16 NM. — Wehin gen: Milchschweine 13—16.50 RM. — W i"e s e n sie i g: Milchschweine 10 bis 23 RM.
Allgäuer Käseprcise vom 28. November. Rahmeinkauf 122 bei 42sch Fetteinheiten ohne Buttermilchrückgabe. Preisfestsetzung derMilch- versorgungsvcrbände Alpenland, Oberland und Unterland. Allgäuer Weichkäse mit 20 Prozent Fettgehalt Monatsware 26; gute Nachfrage. Richtpreis des Milchwirtschaftsverbands Allgäu. Allgäncr Emmentaler mit 45 Prozent Fettgehalt, auSgeheizte Ware, nicht ansgelagert, I. Sorte 72—74, II. 68—70. Normale Marktlage. Richtpreis des Milchwirtschaftsverbandes Allgäu.
Pforzhenner Edelmctallpreisc vom 28. Nor>. Gold 2840, Silber 50.10—51.90 RM. je Kg., Reinplatin 3.75, Platin 96 Prozent mit 4 Prozent Pall. 3.70, Platin 96 Prozent mit 4 Proz. Kn. 3.60 RM. je Gramm.
Aufgehobene Konkursverfahren. Erwin K olb , Inhaber eines Textilwarengeschäfts in Eislingen-Süd. — Franz Wild, Inh. einer Nutoreparatnrwerkstätte und Autohandlung in Waldsee.
Gestorbene: Georg Landherr, 82 I., Ueber
berg / Barbara Vurkhardt geb. Fuchs, 69 I.
Schömberg OA. Neuenbürg.
Für Freitag und Samstag ist trockenes, jedoch zeitweilig bedecktes, mäßig kaltes Wetter zu erwarten.
Verlag: Der Gesellschafter E. m. b. H.. Nagold. Druck: Buchdruckerei E. W. Zaiser (Inhaber Karl Zaiser), Nagold. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschl. der Anzeigen: Hermann Götz. Nagold Zur Zeit ist Preisliste Nr. 2 gültig D. A. X. 34: 2480.
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Danksagung
kmr die vielen keveise herrlicher Anteilnahme beim biin- sckeiclen meines unvergesslichen Oatten, unseres lieben Vgters, Orossvsters, Lruäers unci Onkels
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