Leite 3
Nr. 278
Der GesclliÄafter
Donnerstag, den 29. November 1934
Württemberg
Vier Leute gerettet
Sonderprämie für Lokomotivführer Heilbronn, 28. November. Bon der Reichsbahn erhielten Lokomotivführer Heinrich Reinig und Reservelokomotivführer Georg Lorch, beide beim Bahnbauamt Neckarelz, für Rettung eines Bediensteten aus der Gefahr des Neberfahrenwerdens eine außerordnetliche Ionderprämie. Es gelang den beiden, als sie in die Station Heilbronn einfuhren, den oug noch in letzter Sekunde zum Stehen ^ bringen, sonst wären 4Streckenarbei- rer unfehlbar überfahren worden.
Mt Arbeiter in die Liefe gestürzt
Ein schwerer Bauunfall Lndwigsüurg, 28. November. Bei Auf- siockungsarbeiten in der Paulinenstraße ereignete sich am Dienstagnachmittag ein schwerer Bauunfall. Arbeiter waren auf einem Gerüst damit beschäftigt, eine mehrere Zentner schwere Fensterbank aus Kunstein einzusetzen, als plotz. lich an dem Gerüst ein Riegel brach. Der schwere Stein stürzte in die Tiefe und ris das Gerüst mit den darauf befindlicher acht Arbeitern mit sich. Während die meisten mit leichten Prellunge.n oder unverletzt davonkamen,. erlitten drei Arbeiter im Alter von 20, 22 und 28 Jahren, von denen zwei aus Oßweil und einer aus Neckargrö. ningen stammen, ernstere Verletzungen, so daß "sie ins Kreiskrankenhaus übergeführt werden mußten. Einer der Verunglückten hat :ine Gehirnerschütterung davongetragen, die beiden anderen haben Kopfwunden und andere Verletzungen erlitten. Nach den polizeilichen Ermittlungen war die Ursache des Unfalls vermutlich ein von außen nicht sichtbarer Materialfehler im Holz des Gerüstes, so daß ein Verschulden dritter Personen nicht in Frage kommen dürfte.
Heilbronn, 23. November. (Entstörung der Straßenbahnen.) Versuche zur Entstörung der Straßenbahnen fanden schon im Januar d. I. statt. Die größtmögliche Entstörung brachte die Verwendung von Kohlenschleifstücken. Da sie jedoch eine besondere Art von Scherenbügeln bedingen, ist die Einführung der fast störungsfreien neuen Schleifstücke an den entsprechenden Umbau der Wagen gebunden. Diese Arbeiten werden zunächst an den Strecken Neckargartach — Kiliansplatz und Karlstor — Bückingen ausgeführt. Dann folgen die restlichen Strecken.
Zwiefalten, OA. Münsingen, 28. Nov. (Schweres Verkehrsunglück.) Am Dienstag fuhr Polizeidiener Berner aus Huldstetten mit zwei Kühen und zwei bela- I denen Wagen in Richtung Zwiefalten. Der Lastwagen der Firma Schlegel aus Dür- mentingen, ebenfalls mit Steinen schwer beladen, wollte Berner überholen. Dabei stieß die Achse des zweiten Wagens von Berner mit dem Vorderrad des Lastwagens zusammen. Dem Führer wurde das Steuer aus der Hand gerissen und der Lastwagen fuhr auf den ersten Wagen und Gespann. Der Wagen ist vollständig zertrümmert. Die Kuh auf der Handseite wurde gegen einen Baum geschleudert, dieser abgeknickt und die Kuh kam unter den Motor des Lastwagens und wurde voll st än- dig zerdrückt. Der anderen Kuh wurde ein Fuß abgefahren. Sie mußte notgeschlachtet werden. Berner kam mit leichten Verletzungen davon.
Pforzheim, 28. Nov. (Zu der Eifer- suchtstat). Die Oeffnung der Leiche des Kettenmachers Maisenbacher, der Montag abend in der Oestlichen Karl-Friedrich- Straße niedergeschlagen und kurz darauf ge- storben ist, hat ergeben, daß die Todesursache nicht in einem Herzschlag zu suchen ist. Um die genaue Ursache feststellen zu können, muß zunächst in Heidelberg eine mikroskopische Untersuchung vorgenommen werden.
Reutlingen, 28. Nov. lEin schwarzer Fuchs erlegt.) In den letzten Tagen erlegte ein hiesiger Jäger anläßlich einer Treib- jagd im Kusterdinger Gebiet einen Fuchs, der sich durch eine ungewöhnliche Größe nnd durch eine absonderliche Färbung vor feinen Artgenossen auszeichnet und viele Ähnlichkeit mit einem Silberfuchs aufweist. Kehle, Brust und Borderläufe sind dunkel- schwarz. Das gleiche gilt von der buschigen Rute, die mit einer schneeweißen Spitze endigt. Im übrigen ist der dichte, langhaarige Winterpelz mit einem dunkeltönigen ! Not geziert. Man wird nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß es sich um eine ( Kreuzung mit einem Silberfuchs handelt.
LciilväöLscke OttzonE
! Der 52 Jahre alte Valentin Seng Hans von ^ «irchhausen, Oberamt Heilbronn, wurde von der Großen Strafkammer in Darmstadt zu Licherheitsverwahrung verurteilt. Zur Zeit verbüßt er feine 15. Strafe.
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In Metzingen wurde ein Mann, der schon
I feit Wochen die Frauen und Mädchen belästigte,
! jestgenommen. Er ist schon 50 Jahre all und Gmnmt aus Reutlingen.
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In Heilbronn wurden die neuen Studien, direkteren Geiger und Dr. Ströhle durch Oberregierungsrat Dr. Drück in ihr Amt ein- »eiührt.
Ans Stadt und Land
Nagold, den 29. November 1931.
H i t l c r iv o r t e:
Gerade bei der Jugend muß auch die Kleidung in den Dienst der Erziehung gestellt werden.
Dienstnachrichten
Der Herr Reichsstatthalter hat im Namen des Reichs je eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Beimerstetten OA. Ulm dem Hauptlehrer Wagner in Hochdorf OA. Freudenstadt; Fünfbronn OA. Nagold dem Lehrer Eugen Gaiser in Remmingsheim OA. Rottenburg; Kleingartach OA. Besigheim dem Hauptlehrer Widmann in Neuneck OA- Freudenstadt: Oberweissach OA. Backnang dem Seminarlehrer Karl Huber in Nagold übertragen und den Oberlehrer Plenske in Her- renberg zum Rektor ernannt.
Gründungsversammlung der Pflicht-Friseur-Innung ^ Kreis Nagold - Calw - Horb
Vor einigen Tagen fand im Gasthaus zur Traube die erste Pflichtversammlung statt. Erwin Helbling, welcher von der Handwerkskammer Reutlingen zum Obermeister ernannt wurde, begrüßte die Kollegen und Kolleginnen herzlich. Die Anwesenheitsliste ergab, daß wir in unserer Innung noch viele Außenseiter haben; aber auch diese, die es heute noch nicht verstehen können, um was es in unserem Berufe geht, werden mithelfen müssen am Aufbau des Handwerks. Anschließend wurde von Obermeister Helbling folgender Beirat bestimmt: Stellvertretender Obermeister Günther-Calw; Schriftführer E. V ö k I e-Nagold; Stellv. W. Vurghardt-Altensteig; Kassier O. Weinst e i n-Altensteig; Stellv. M i t s ch e I e-Lalw; Fachlehrer und Lehrlingswart Unrath. Stellv. K. Stickel-Nagold; Eesellenwart Brinkmann; Modeobmann O d e r m a t t - Calw; Blockwarte H. V l i n d t-Nagold u. Neufang. Zum Schluß der Versammlung gab es noch eine lebhafte Debatte gegen Halb- und Schwarzfriseure, gegen die erneut vorgegangen werden soll, um das Ansehen des Friseurgewerbes zu festigen.
Dom Schulbesuch im OA. Nagold
Ueber den Besuch der höheren-, Mittel-, Fort- bildungs- und Fachschulen im Oberamt Nagold enthält die Bekanntmachung des Württembergi- schen Kultministeriums aus dem Schuljahr 1934/ 35 die nachstehenden Angaben, wobei die Vorjahrszahlen zum Vergleich in Klammern beigefügt sind. Ueber die einzelnen Volksschulen sind Angaben in dieser amtlichen Veröffentlichung nicht gemacht. Die Schüler- und Klassenzahlen geben bei den höheren- und Mittelschulen den Stand zu Beginn des Schuljahres 1934/35 bei den Fortbildungs- und Fachschulen denjenigen vom 1. Dezember 1933 an.
1. Zum Geschäftskreis der Ministerialabteilung für die Fachschulen gehören die Gewerbeschule Nagold, in der in 3 (3) Klassen mit bis zu 6, 2 (2) Klassen mit 7 und 4 (5) Klassen mit 8 Wochenstunden, also in inssgesamt 9 (10) Klassen 169 (169) männliche Pflichtschüler unterrichtet werden. Die Handelsabteilung an der Gewerbeschule Nagold besuchen in 1 (1) Klasse mit 7 Wochenstunden 14 (21) männliche Pflichtschüler. Die Frauenarbeitsschule Nagold hat im 1. Kurs 27 (37), im 2. 34 (41), im 3. 37 (36) Schülerinnen, wozu im 1. Kurs noch 8 (0). im 2. Kurs 2 (16) und im 3. Kurs 5 (8) Käste kommen. An Nachmittags- und Abendkursen beteiligen sich im 1. Kurs 14 (12). im 2. Kurs 54 (56) und im 3. Kurs 59 (37) Schülerinnen. Die Gewerbeschule Altensteig zählt in 2 (1) Klasse mit bis zu 6 und 4 (4) Klassen mit 7 Wochenstunden 119 (92) männliche Pflichtschüler.
Die Handels-Abteilung an der Gewerbeschule Altenstcig weist in 1 (1) Klasse mit 7, 1 (0) Klassen mit 8 und 0 (1) Klasse mit über 8 Wochenstunden 24 (29) Pflichtschüler auf. darunter .10 (8) Mädchen. Hierzu traten im Vorjahr noch 2 Gastschülerinnen. Nur nebenamtliche Lehrkräfte haben die Gewerbeschulen Ebhausen und Haiterbach. Elftere zählt in je 1 (1) Klasse mit 7 bezw. 8 Wochenstunden 31 (35) männliche Pflichtschüler, dazu im Vorjahr noch ein männlicher Gastschüler, letztere in 1 (1) Klasse mit 7 Wochenstnnden 30 (30) männliche Pflichtschüler.
2. Der Ministerialabteilung für die höheren
Schulen sind unterstellt die Realschule Nagold, eine (Massige Anstalt, mit insgesamt 156 (140) Schülern, von denen 47 (44) Mädchen sind. Von der Gesamtzahl sind 68 (61) Knaben und 33 (32) Mädchen in der eigentlichen^Realschule. 41 (35s Knaben und 14 (12) Mädchen in der mit ihr verbundenen Lateinabteilung. Eine Anstalt ohne Oberklassen ist die öklassige Real- und Lateinschule Altensteig mit insgesamt 71 (64) Schülern, davon 20 (18) Mädchen. Von ihnen besuchen 30 (25) Knaben und 12 (8) Mädchen die Realschule, sowie 21 (21) Knaben und 8 (101 Mädchen die Lateinschule, an deren Kosten sich der Staat nicht beteiligt. Eine Anstalt ohne Vorsteheramt, nur mit Fachaufsicht, ist die Realschule Wildbcrg. die 18 (19) Schüler aufweist, dabei 5 (5) Mädchen. ^
3. Im Eeschäftskreis der Zentralstelle für die Landwirtschaft befindet sich die Landwirtschaftsschule Nagold mit 18 (18) Schülern.
4. Zu den Lehrerbildungsanstalten gehört das staatliche evangelische Volksschullehrerseminar Nagold mit 113 (89) Zöglingen.
Vor 5V Jahren (1884)
Das dem Badwirt Johannes Hauser gehörende „Bad Rötenbach" wurde verkauft.
Die Männer-Eesangvereine Nagold, Altensteig u. Calw gründeten den „Unteren Schwarz- wald-Gauverband".
Die Maßnahmen zur Ermöglichung des Baues der Sekundärbah» Nagold Altensteig beschleunigten die Absicht. Eine 9köpfige Kommission Altensteiger Bürger begab sich ins Elsaß um die Sekundärbahn Schlettstadt Colmar zu besichtigen.
Von 4742 Wahlberechtigten stimmten 3263 bei der Reichstagswahl ab. Es wurden gewählt Stälin gegen Georgii mit 2265:987 Stimmen
In den Psarrgemeinderat wurden gewählt: Schullehrer Kläger, Stiftungspfleger Holzapfel, Privatier Harr, Schuhmachermeister Schuon und Gemeinderat Eayler. Außer den fünf Gewählten erhielten die meisten Stimmen: Verwaltungsaktuar Vuob. Stadtpfleger Kapp, Gemeinderat Vertsch, Rektor Brügel und Kaufmann Gottlob Schmid.
Vor 25 Jahren (1808)
Jselshauien wurde Bahnstation.
Das Elektrizitätswerk Nagold versorgte Pfrondorf mit elektrischem Licht und Kraft.
Bei den Gemeinderatswahlen in Altensteig haben von 342 Wahlberechtigten 247 abgestimmt. Ls wurden gewählt Karl L u z. Gerber mit 269, Seeg er zur Traube mit 200, Fr. Väßler mit 191, K. Armbrust er, Gerber mit 106 Stimmen.
Anfang November wurde vom Hinteren Wald großes Schneetreiben gemeldet.
Im Bezirk Nagold hat das Hektoliter Vier um 2 Mark aufgeschlagen und kostete 17 Mk.
Die 25-Pfennigstücke wurden eingeführt.
AußrromntliKe
Reifeprüfung
Tie Ministerialabteilung für die höheren Schulen wird, eine hinreichende Zahl Teilnehmer vorausgesetzt, Ende Januar und in der ersten Hälfte des Monats Februar 1935 eine außerordentliche Reifeprüfung abhalten. Sie ist für solche Teilnehmer bestimmt, die die oberen Klassen einer öffentlichen Vollanstalt nicht besucht haben oder nicht mehr besuchen. Die Zulassungsgesuche sind bis spätestens 15. Januar 1935 bei der Ministerialabteilung für die höheren Schulen in Stuttgart, Königstraße 44/11, einzureichen. Die Bewerber haben dem Gesuch einen ausführlichen Lebenslauf mit eingehender Darlegung ihres Bildungsganges und ihrer Pläne für den künftigen Beruf, Angabe etwaiger politischer Betätigung, die Abgangszeugnisse früher besuchter Schulen, einen Nachweis der arischen Abstammung, einen Nachweis über die Vorbereitung auf die Prüfung, eine Erklärung, ob der Bewerber sich schon einmal an einer Reifeprüfung beteiligt hat (wann und wo?) oder nicht, sofern sie Nichtwürttemberger sind, die Erlaubnis der Unterrichtsverwaltung ihres Heimatlandes, ein Leumundszeugnis, eine Uebersicht über ihre besonderen Studien in Philosophie, Deutsch, Geschichte und Naturgeschichte, beizufügen.
Bei der kommenden Prüfung wird in Geschichte schriftlich aus dem Stoff der Klasse IL der höheren Schulen geprüft. Besonders zu beachten ist außerdem der Erlaß des Kultusministeriums vom 25. September 1933 über den Unterricht in Vererbungslehre und Rassenkunde. Gleichzeitig mit der Meldung zur Prüfung ist ein Verwaltungskostenbeitrag von 30 RM. zu entrichten.
Besitzwechsel
Wildberg. In letzter Zeit wechselten zwei Anwesen hier ihren Besitzer. Die Maschinenfabrik für landwirtschaftliche Maschinen Ehr. P. Rau wurde von Ernst Rempp aus Fluorn Oberamt Oberndorf käuflich erworben. Dieser beabsichtigt darin eine Schreinerei für Küchenmöbel einzurichten. Die Geschäftsübernahme erfolgt am 1 Januar 1935. Verkauft wurde ferner das Wohnhaus der verst. Frau Kaufmann Carle an der Nagoldbrllcke. Käufer sind die Nähterinnen Frl. Dieterle, die das Haus für ihre Schwester, zurzeit in Amerika, erwarben.
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Neuer Bürgermeister
Herrenberg. Das Innenministerium hat dem einstimmigen Beschluß des Gemeinderats im Einvernehmen mit dem Oberamt stattgegeben und mit Wirkung vom 27. November 1934 den Vürgermeisteramtsverweser, Stadtpfleger Eip - per zum Bürgermeister der Stadt Herrenberg ernannt. — Dieser Entscheid löst in unserer Stadt allgemeine Zustimmung aus. ist Herr Eipper uns doch kein Fremder. Er ist im Gegenteil aufs engste mit der Bürgerschaft verwachsen und mit den Verhältnissen vertraut.
Kraftwagenunfall
Calw. Ein schwerer Unglücksfall, der leicht zwei Menschen hätte kosten können, ereignete sich am letzten Samstag abend auf der Straße von Sindelfingen nach Dagersheim. Der verheiratete Mechaniker Karl Wirth von Dachtel fuhr mit seinem erst kürzlich erworbenen Auto zusammen mit dem Kronenwirt von Dagersheim von Sindelfingen nach Hause. Bei dem starken Nebel sahen sie ein auf der Straße stehendes Langholzfuhrwerk zu spät und fuhren auf dessen Ende auf. Ein Langholzstamm durchbohrte das Fahrzeug von der Motorhaube bis zur Rückwand und nur durch ein Wunder blieben die beiden Insassen verschont; sie trugen nur geringfügige Verletzungen davon. Jedoch wurde durch den starken Anprall ein Stamm so heftig nach vorne gestoßen, daß er eines der Pferde tödlich verletzte. >
Welln Tie iisne Zeitiig! >
§
Schwarzes Brett
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An die Mitglieder der Arbeitsfront Das Gauamt der NSG. „Kraft durch Freude" plant in der Zeit vom 23. Dezember 1934 bis 1 Januar 1935 eine Weihnachtsfahrt nach' Oberbayern. Bad Tölz. Lenggries und Wackersberg. Der Preis ist etwa 32 Mark. Für Wintersportler und alle, die in diesen Feiertagen Erholung suchen, die schönste und billigste Gelegenheit im herrlichen Schigebiet des bayr. Hoch-dndes den Weihnachtsurlaub zu verbringen.
Anmeldungen sind umgehend an das Kreisamt zu richten. Bei dieser Gelegenheit verweise ich nochmals auf die Urlaubs sparkarten. Jede gewünschte Auskunft erteilt das Kreisamt nnd die Ortswarte.
Kreiswart der NSG. „Kr. d. Fr."
Kreisamt Nagold
We NWWtll
DK LaaMrkündZlUMli in Rsm
Rom, 28. November.
Die Saarverhandlungen i» Nom nähme» am Dienstag ihren Fortgang. ES läßt sich im Augenblick nicht abseliren, wann sie ab> geschlossen werden können, jedoch hofft man von seiten des Dreier-Ausschusses, daß dis Uebersiedlung nach Genf am Freitag oder Samstag erfolgen kann.
M ehrliche Verständigung mit Killer
Genf, 38. November.
Die „Tribüne de Genöve" veröffentlicht am Dienstag abend eine Unterredung mit dem französischen Senator de Jouveuel. In dieser Unterredung tritt de Jouvenel für den Versuch einer ehrlichen Verständigung mit Hitler ein. Auch in üer Saarsrage sei er, so erklärt de Jouvenel, Anhänger einer direkten deutsch-französischen Aussprache. Er bedauere, daß man seinerzeit die Saarverhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich im Jahre 1931 unterbrochen habe. Wenn man vor Hitler verhandelt habe, so könne man auch mit Hitler verhandeln. Frankreich habe nur ein Interesse: die Sicherung der Abstimmungssreiheit. Im übrigen sei es an der Saarfrage nicht interessiert, die Saarländer sollten ihren Willen aussprechen, das sei nicht Frankreichs Sache. Er betrachte die Saarfrage vom rein wirtschaftlichen Standpunkt aus. Er sei der Ansicht, daß man Hitlers Friedenserklärungen glauben könne, da der Frieden auch in Deutschlands Interesse liege. Man könne von Hitler alles mögliche behaupten, aber niemals, daß er die Psychologie seines Volkes nicht kenne. Wenn Hitler also so oft das Wort Frieden gebrauche, so müsse er eine bestimmte innere Einstellung seines Volkes voraussetzen. Auf jeden Fall aber gewöhne er sein Volk an diese Politik. Was Hitler sage und tue, verpflichte sein Volk. ES komme darauf an, die Derhandlungsmethode zu finden. Im übrigen wünsche niemand einen Krieg, davon sei er überzeugt. Der jetzige französische Außenminister sei sehr vernünftig und klug. Er habe früher mit Brüning verhandelt, warum solle er seine Verhandlungen nicht mit Hitler fortsetzen. Da Hitler erklärt habe, daß er daS Ergebnis der Saarabstimmung achten werde, so werde man schon sehr bald ein Urteil über seine Aufrichtigkeit gewinnen können. Nach dem 13. Januar müsse man den psychologischen Augenblick ergreifen. Vor allem dürfe man nicht auf die Methoden von Thoirh zurückgreifen. Die gute Methode sei die vo« Locarno gewesen. Der Viererpakt liege auf derselben Linie; in zweiter Linie käme der Vütterbund in Betracht.
„StaatMnh Rr. 1" MAietzt Bvlizeikrallwagen
Chikago. 28. November.
Ju bin Straßen EhtkagoS kam es am Ktenslaa zu einer Schießerei zwischen dem „Staatsfeind Nr 1" und Geheimagenten der BundeSpolizei. Letztere befanden sich in einem Kraftwagen. Plötzlich bemerkten fie einen verdächtigen Kraftwagen, der mit großer Geschwindigkeit oorbetzufahre« versuchte. Als sie den Wagen zum Halten auf- fnrberten, eröffneten die Insassen, zwei Männer und eine Frau, sofort daS Feuer auS einem Maschinengewehr ES folgte ein lebhaftes Feuergefecht, bei dem em BundeS- agent getütet und ein anderer schwer verwundet wurde. Der verdächtige Wagen entkam. Später tauchte in dem Vorort von Lhikagv, Evanston, ein anderer Wagen aus, dessen drei Insassen verletzt waren. Es rvnrde festgestellt, daß der Führer des ent- ko:n!n-nen Wagens der Dillinger-Gangster Georg Nelson war. der seit dem Tode Dillinaers als „Staaisseind Nr. 1" gesucht wird. Die gesamte PEzei Chikagos und der Nachbarstädte wurde sofort alarmiert, um den Wagen Nelsons abzufangen. Es wird vermutet, daß die Frau, die sich in dem Wagen Nelsons befand, schwer verwundet ist. Nelson wird seit der Erschießung Dillin- gers von der ganzen Polizei Amerikas unausgesetzt gesucht.