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Nr. 279

Tcr ungarische Miiiistervrä''.0eul Gvm- v i'l^ ist Dienstag wieder in Budapest ein- qeiraffeu. Bor dein südslawischen Patzamt in Budapest kam es zu großen Studentenkund- 'gedungen. Polizei zerstreute die Demon­stranten.

Eine eigenartige Bolle spielt der Präs- denr des Völkerbundsrates Tr. Benesch. rst noch dem Bekanntwerden der ungari- heu Forderung, daß er im ungarisch-süd- oischen Konflikt nicht Natsvorsitzender sew könne, weil er als tschechoslowakischer Außenminister sich dem Schritt Südslawiens -»geschlossen habe und daher Partei sei. der- Sffentlichte das BvlkerbundSsekretariat eine Erklärung, wonach Dr. Benesch schon vor seiner Abreise nach Genf aus den Vorsitz für Sie Tauer der Behandlung der südslawischen Hotr verzichtet habe.

Wnuschtrüllme -er Emigranten

kk. Berlin. 27. November.

In den Emigrantenkreisen hegt man noch immer Wunschtraume, obwohl man seit dem Versagen der Prophezeiung, daßdas Hitler- rxperiment bis spätestens Mai 1933 erledigt fein werde" bereits eines besseren belehrt sein könnte. Jenefindigen" journalistischen Ele­mente. die das Deutsche Reich Gott sei Dank losgewordeu ist, hören jetzt wieder Gras wachsen: Ter Reichswehrministcr von Blomberg hätte Krach mit dein Chef der Heeresleitung, General von Fritsch, und mit anderen Ministern, General von Fritsch hätte eine Denkschrift überreicht und wolle zurücktreten und Dr. Goebbels wäre aus die Reichswehr böse. An all diesem züm n e u n u n d n e u n z i g st e ii Male a u s g c w ä r m t e ii Sauerkohl ist n a t ü r l i ch k e i n W o r t w a h r. In einer amtlichen Verlautbarung werden diese ebenso blödsinnigen wie böswilligen Kombi­nationen auf das schärfste zurückgewiesen. Die Lügensabrikanten, die leider noch mer nicht aus allen Schristleitungen im uslande hinausgeworfen wurden, mögen ch beruhigen: Das deutsche Volk in seiner esamtheit und der einzelne deutsche Volks­genosse mit Ausnahme der Staats- janwälte hat keine Sehnsucht nach jenen Zeitgenossen, die von Differenzen zwischen jStaatsführung und Wehrmacht träumen, weil die Wirklichkeit ihnen diese Streitig­keiten versagt.

Wann treten -ie neuen Steuern ln Kraft?

Eine Zusammenstellung in der Deutschen Steuer-Zeitung beaniwortet diese Frage.

I. Steueranpassu.gsgesetz. Einige Bestim­mungen dieses Gesetzes sind bereits am 17. Okt. in Kraft getreten, so u. a. die Verlängerung des Reichsfluchtsteuerge,i.tzes bis Ende 1937 und die Verlängerung der Frist für die Anzeigen auf Grund des Volksverratgesetzes mit rückwirken­der Kraft bis zum 31. Dezember 1934. Von den ani 1. Januar 1934 in Kraft tretenden Be­stimmungen seien hervorgchoben: K 20. Vom 1. Januar 1935 ab werden bei Reichssteuern weder Verzugszinsen noch Aufschubzinsen er­hoben, bei Einkommensteuer, Körperschafts­steuer, Vermögenssteuer und Umsatzsteuer auch keine Stundnngszinsen. Anderseits zahlt auch das Reich keine Steirerzinsen mehr (zum Bei­spiel bei Erstattung). H 21 Ziff. II. Der Er­werber eines Unternehmen, haftet nicht mehr für alle rückständigen festgesetzten Stenern, son­dern nur noch für die rückständigen Steuern des Jahres, das der Ilebereigming unmittelbar vsr- hergcht.

II. Einkommensteuergesetz. 1. Das Gesetz gilt zum ersten Male für die EitüommensteuerÄer-

Dcr Äciellildait-r

anlagung für das Kalenderjahr 1934, die im Jahr: 1935 dnrchgeführt wird. 2. Die Lohn- steuer wird nach Wi. neuen Bestimmungen von dem Arbeitslohn erhoben, der für eine.nach dem 31. Dezember 1934 erfolgende Dienstleistung gewährt wird. Von den Gehältern, die Ende Dezember 1934 im voraus für Januar 1935 gezahlt werden, ist alsc der Lohnsteuerabziio schon nach der neuen Lohnsteuertcibelle vorzu- nehmen.

3. Der Steuerabzug vom Kapitalertrag und von sonstigen Einkünften wird nach den neuen Bestimmungen von den Einkünften vorgenom- men, die dem Steuerpflichtigen nach dem 31. Dezember 1934 zuflietzen.

4. Ehestandshilfe und Abgabe zur Arbeits­losenhilfe sind vom Arbeitslohn, der für die Zeit nach dem 3!. Dezember 1984 gewährt wird, nicht mebr einmbehalten.

III. Bürgersteuergesetz. Das Gesetz findet erstmalig Anwendung auf die Bürgersteuer, die für das Kalenderjahr 1935 erhoben wird.

IV. Körpcrschastssteuergesetz Das Gesetz gilt (ebenso wie Einkommensteuergesetz) erstmalig für Veranlagung für das Kalenderjahr 1934.

V. Reichsbewertungsgesetz. 1. Das Gesetz tritt am 1. Januar 1935 in Kraft. 2. Die erste Einheitsbewertung nach den Vorschriften des neuen Gesetzes findet nach dem Stande vom 1. Januar 1935 statt. 3. Neu- und Nachfeststel- tungen nach dem neuen Gesetz können erstmalig auf den 1. Januar erfolgen.

VI. Vermögensstcuergesetz. 1. Die Vermö­genssteuer wird nach dem neuen Gesetz erst vom l. April 1936 ab erhoben unter Zugrunde­legung des aus den 1. Januar 1935 ermittelten Werts des steuerpflichtigen Vermögens. 2. Für das Rechnungsjahr 193k. wird die Vermögens­steuer noch nach den bisherigen Bestimmungen erhoben.

VII. Erbschaftssteuergesetz. Die neuen Be­stimmungen gelten für solche Erwerbe, für die die Steuerschuld nach dem 31. Dezember 1934 entsteht.

VIII. Umsatzsteuergesetz. 1. Das neue Gesetz tritt am 1. Januar 1935 in Kraft. Es findet also auf alle seit diesem Tage getätigten Um­sätze Anwendung. 2. Das alte Gesetz ist noch cni- zuwenden, wenn bei der Versteuerung nach ver­einnahmten Entgelten die Vereinnahmung des Entgelts und bei der Versteuerung nach Liefe­rungen die Lieferung vor dem 1. Januar 1935 erfolgt ist. Im Gegensatz zu der kommenden Einkommen- und Körperschaftssteuerveranla- gung erfolgt also die Umsatzsteuerveranlagung für 1934 noch nach den alten Vorschriften.

IX. Kapitalverkehrsstcuergesetz. Das Gesetz tritt am 1. Januar 1935 in Kraft.

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was er kann!

Ser Führer im Berliner Zeughaus

Berlin, 27. November.

Der Führer stattete Dienstag vormittag dem Zeughaus einen Besuch ab und besich­tigte dabei auch die Kriegsbilder-Ausstelluiig des dort anwesenden Professors Ludwig Dettmann. Die Führung durch das Zeughaus übernahm der Direktor des Zeug­hauses, Konteradmiral a. T. Lorep. und der Direktor der Staatlichen Museen Dr. Kümmel.

! Amerikanische Protestnote j an -te Sletchsregierung

^ klc. Berlin, 27. November.

> Die Washingtoner Regierung hal der ! Neichsregierung eine Note übermittelt, in der § erneut gegen die angebliche Diskriminierung ! amerikanischer Privatgläubiger und Inhaber deutscher Wertpapiere Protest erhoben wird.

Die Argumentation der Note geht insofern an dem Problem vorbei, da es sich nur um die rein praktische Frage handelt, wie die f von den deutschen Schuldnern in Mark aus­gebrachten Zinsbeträge transferiert werden ! können. Das einzige Mittel, den Transfer zu ^ ermöglichen, ist eine Steigerung der dent- ^ scheu Ausfuhr. Aber bisher sind alle -dies- ' bezüglichen Bemühungen der Reichsregie- ! rung. zu Verhandlungen zu gelangen, um­sonst gewesen. Im übrigen ist die Schulden- frage keineswegs ein reindeutsches Problem da die amerikanische Regierung an alle ' Schuldnerländer gleichlautende Zahlungs- s amforderii'.igeii gerichtet ha!.

! Die erste EtaatsralMung in Wen

! kW Wien, 27. November.

: In dem von einem riesigen Polizeiauf-

! gebot geschützten Parlamentsgebäude lrai nach einem Gottesdienst Dienstag vormittac i der, neuernannte Staatsrat zu seiner erster I Sitzung zusammen. Die Sitzung ist geheim: i über ihren Verlauf wird nur ein amtlicher ! Bericht ausgegeben. In einer zweiten am ! Nachmittag abgehaltenen Sitzung fand die ! Auswahl der zwanzig in den Bundestag zu i entsendenden Staatsratsmitglieder statt.

: Der Schutzkorpsmann Priesch, der mit

^ einem Kameraden nachts au der Eisenbahn- : brücke bei Enns (Oberösterreich) Wachtdienst j versah, wurde von einer Gewehrkugel schwer ! verletzt. Der Kamerad Prieschs gab an, daß i sich sein Gewehr plötzlich selbst entladen i Hütte. Der Vorfall bedarf noch der Auf- l kläruug.

! A-lerschil-

! für NerlagsbuchWii-!er Lehmann

! Berlin, 27. November,

f Der Führer und Reichskanzler hat dem j Verlagsbuchhändler Julius Friedrich L e h- i m a n n in München anläßlich seines 70. Ge­burtstages am 28. Nov. 1934 den Adlerschild des Deutschen Reiches mit der Inschrift Julius Friedrich Lehmann, dem verdienten Kämpfer für das deutsche Volkstum" ver­liehen und folgendes Schreiben an ihn ge­richtet:

Sehr geehrter Herr Lehmann!

Zur Vollendung Ihres 70. Geburtstages spreche ich Ihnen herzliche Glückwünsche aus. Das deutsche Volk gedenkt an diesem Tage Ihrer hervorragenden Verdienste um das völkische Schrifttum. Vor, in und vor allein nach dem Kriege haben Sie als Verleger in vorderster Linie für den deutschen Wehr­gedanken und das deutsche Volkstum ge­kämpft. Dem Danke des Vaterlandes dafür verleihe ich Ausdruck, indem ich Ihnen die

Donnerstag, den 29. RooemLer Wz

höchste Ehrung des Reiches, den Adlerschild niit der WidmungJulius Friedrich LeP mann, dem verdienten Kämpfer für das deutsche Volkstum" zuerkenne.

Mit den besten Wünschen für Ihr wetz teres Schaffen und Wohlergehen bim ich wit freundlichen Grüßen Ihr ergebener

gez.: Adolf Hitler."

: SaarrmimiMiiiWii

I in Berlin

^ , Berlin, 27. November.

! In Berlin begannen Dienstag zwiscl , der Reichsregierung amd Vertretern : ,' : Regieruugskommissivn d--s Saargebieim i Verhandlungen, die die Frage der Reoe.

lung der Verhältnisse der Be, . amtenschast bei der Rückgliede, rung des Saagebietes au das j Deutsche Reich zum Gegenstand haben.

«MMWn-MsrM aus SmruolWm

Wie dieObjektivität" der Herrn MachtS aussieht

> bk. Saarbrücken, 27. November.

Siebzig mit Mühe und Nvt auch aus der

weiteren Umgebung ziisammengetrommelte Anhänger der .Antifaschistischen Einheits- irout" versuchten, den täglich fühlbarer wer­denden Anhängerschwuud durch einen Pro- pagandaiuarsch durch Saarbrücken zu ver­decken. Unter dem Gebrüll der Internatio­nale begannen sie den nicht erlaubten Um­zug und sielen mit Stöcken und Schlag- ^ ringen über zwei Polizisten her. die den Zug : auszulösen versuchten. Beide Beamte wurden zweimal zu Boden geschlagen und durch

> Hiebe und Fußtritte erheblich verletzt. Herr , M acht 8, der berüchtigte Emigrant, erschien i mit dem Ueberfallkvmmaudo erst, als die j Nowdies bereits zu verschwinden begannen. ! Zwei Einheitsfrontler konnten' von nach ! Machts' Ansicht wahrscheinlich übereifrigen ^ Beamten festgenommen werden, wurden aber i von demobjektiven" Herrn Macbls nach ! kurzer Vernehmung wieder sreigelasseu.

!

^ Gefährlicher Verbrecher von einem Kinde ermittelt

! Berlin, 27. November.

! 'Ein siebenjähriges Mädchen hat durch f seine überraschende Beobachtungsgabe einen ! gefährlichen Verbrecher zur Strecke gebracht. ! auf dessen Schuldkonto zugestandenermaßen > etwa 4 0 0 F a h r r a d d i e b st ä h l e in den ! letzten Jahren kommen.

! Der Dieb es handelt sich um den 28jäh- I rigen Harry Schapke hatte am 5. No­vember in Spandau aus einem .Keller ein Tamenfahrrad gestohlen und war beim Vei- lassen des Hauses von der kleinen Detektivin beobachtet worden. Das Kind war in der Lage, eine so gute Personalbeschreibung des Täters zu geben, daß die Polizei an Hand dieser Hinweise ihre Fahndungstätigkeit au'- iiehmeu konnte: vdne Erfolg jedoch, bis das kleine Mädel seine kriminalistischen Fähia- ke: en erneut unter Beweis stellte. Das Kind entdeckte den Täter ani einem Fußballplatz und veranlaß!!' nun mit Hilfe seines Vaters und der Polnei die Festnahme des Fabrrad- diebes. der nach einer aufregenden Flucht gestellt werden konnte.

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33 s

Dich ging, um seinen Mantel zu holen. Sein Fuß stieß an etwas. Er bückte sich. Da erkannte er Christa. Erst wollte er die Dienerschaft herbeirufen, dann aber ließ er es und nahm die leichte Gestalt auf seine Arme. Er stieß die Tür zu Christas Zimmer auf und trug die Ohnmäch­tige auf ihr Bett. Christa erwachte nicht. Er netzte ihr die Stirn mit Wasser, nichts. Das süße Gesichtchen hatte einen ganz verängstigten Ausdruck. Metz öffnete ihr endlich das Kleid, um das Atmen zu erleichtern. Seine Hände zitterten ihm dabei. Er beugte sich herab und drückte einen heißen Kuß auf die blassen Lippen. Draußen wütete jetzt der Sturm und trieb den Regen mit verdoppelter Wucht gegen die Fenster.

Christa, meine Christa!" sagte Metz leise und löschte das Licht.-

Das Gewitter hatte nachgelassen, die Natur dehnte sich in erquickender Frische. Vereinzelte große Tropfen fie­len noch. Die Erde trank sie gierig auf, als werde sie nim­mer satt. Der betäubende Geruch der Rosen zog süß und schwer durch die Luft. Alles atmete Vollendung.

Frau Ahrens kam. so schnell sie ihre Füße trugen, den Gartenweg herauf, da sie wußte, wie Christa sich ge- öngstigt haben mußte. Me alte Dame atmete erleichtert auf, als sie sah, daß Christas Zimmer im Dunklen lag. Sie mußte aber auf jeden Fall noch nach ihr sehen. Behutsam trat sie ein und machte Licht. Christa lag auf ihrem Bett. Frau Ahrens beugte sich über sie. Der Kops brannte wie »m Fieber, wirre Worte kamen über ihre Livpen.

Auf das tiefste erschrocken, ries Frau Ahrens die Dienstboten herbei. Sie fragte, wer zuletzt bei der gnädi­gen Frau gewesen sei. Niemand. Sie wußten von nichts. Frau Ahrens schickte sie wieder hinaus. Dann saß sie an Christas Bett und kühlte die heiße Stirn. Sie machte sich dann die bittersten Vorwürfe, daß sie gerade heute fortge- gangen war. Das arme Kind hatte sich gewiß halb zu Tode geängstiqt.

Christa wurde ruhiger, aber das Fieber wich nicht. Frau Ahrens entschloß sich, den Arzt anzurufen. Als sie sich erhob, fiel ihr Blick auf einen goldenen Manschetten- knopf, der auf der Bettdecke lag. Was war hier vorgegan- gen? Sie nahm den Knopf, der, das sah sie sofort, dem Hausherrn gehörte, an sich. War Herr von Rosen zu Hause? Dann mußte er ihr sagen können, wie Christa so krank werden konnte in der kurzen Zeit ihrer Abwesen­heit. Um an den Arzt zu telephonieren, mußte sie sowieso in sein Arbeitszimmer hinüber. Sie klopfte vorsichtig. Ein-, zweimal. Do endlich ertönte sein Herein. Ein mat­tes Dämmerlicht herrschte im Zimmer. Metz hatte nur die Lampe auf dem Schreibtisch eingeschaltet. Er sprang so­fort auf bei ihrem Eintritt, aber er hielt sein Gesicht im Schatten, als er wie erstaunt fragte:

Was verschafft mir die Ehre, gnädige Frau?"

Sie sah nach ihm hin und versuchte umsonst, seine Züge zu erkennen.

Ich will den Arzt anrufen, Christa ist erkrankt, sie . hat heftiges Fieber." sagte sie.

I Seine Hand fuhr zum Herzen.

Christa erkrankt?" rang es sich mühsam von seinen Lippen.

Du trat die alte Dame langsam näher und sah ihn fest au.

Ich fand das in Christas Zimmer und glaubte. Sie wüßten, was mit Christa geschehen ist." Bei diesen Wor- ten legte sie den kleinen goldenen Gegenstand vor ihn hin

und erwartete interessiert seine Antwort, die länger als

sonst ausblieb.

Allerdings war ich bei Christa. Ich fand sie ohn­mächtig am Boden liegend und trug sie in ihr Zimmer. Es schien mir nur eine leichte Ohnmacht zu sein, so verließ ich sie in der Hoffnung, daß sie bald erwachen würde. Sie muß sich so geänqstigt haben, als der Blitz in die Kastanie schlug."

Seine Stimme klang ruhig, als er das sagte.

Dachte ich es mir doch," sagte die alte Dame er­leichtert.Wenn Sie mir nun noch den Gefallen tun wür­den und an Dr. Weise telephonieren?"

Er hatte schon den Apparat zur Hand genommen. .

Sofort. Aber bitte, gnädige Frau, gehen Sie einst­weilen zu Christa, damit sie nicht allein ist."

Metz hatte Glück: der niel beschäftigte Arzt war zu Hause und versprach, in einer Viertelstunde da zu sein.

Eine Nervenkrise," sagte er, als er an Christas La­ger stand.Sie kann in kurzer Zeit behoben sein. Jetzt Ruhe. Ruhe. Morgen früh auf meinem Rundganq sehe ich wieder nach der Kranfen. Gefahr ist keine vorhanden."

Metz atmete auf, als er das hörte. Am liebsten wäre er nicht weggefahren, aber er konnte jeine Teilnahme am Rennen nicht mehr absagen. Nun er wußte, daß keine Ge­fahr bestand, war es sogar besser, wenn er ging. Cr trat vor den hohen Spiegel in seinem Zimmer und sah lange Zeit hinein.

Es ist weit gekommen mit dir, Metz. Du hast mit vollem Bewußtsein ehrlos gehandelt, bist zum Schuft au ihr geworden, die trotz allem dir das Höchste sein müßte," sagte er zu sich. Als er am anderen Morgen im Schnellzug saß, der ihn mit Windeseile davon trug, war ihm todes- trauriq zumute. Seine Herrennutnr hatte den Sieg da- oongetragen, aber freuen konnte er sich dieses Sieges nicht. Er war müde und teilnahmslos. In einer Art innerer Zerrissenheit kam er in Hamburg an. (Forts, folgt.)