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Der Gelellichaiter

Seite 5

Samstag, Len 24. November 1831

Arge

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Parole: Unser Oeutscktank

TViekergsde einer .4uknnkineerklärung kür NitZIieker ksr Oeutseben Lront im 8sgrgebiet Oer Lukzunekmenke erklärt, ksk er sick mit clem "sage kes Eintritts von allen Karteien lossage un<i nur <lie eine Parole:Luser veutselilsnk" kenne. Oie ^uknakmserklärung msbnt idn auöerüem

zur lVakrung Ker Disziplin

Ileutselie Okkiziers

»boritnung in ker Türkei

Die türkiscbe kegie- rung Kat 2 ileut- sebe Offiziere ein- gelaüen, ciie bei ctie- ser 6elegenkeit lien vor kurzem erfolg­ten kesuck türki scker Offiziere in veutseklsnü sr- «vikerten. Das kilk zeigt (lie Ankunft <ler Okkizisrssbork- nung auf k. kabn- kok llavclarpascka. Von I. n. r.: üsr türk, ttlajor Kickst kev. Oberstleutnant kobüe urxl sein ke- gleitsr äociel.

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Oss nrnkernsl« Stellwerk ker 7Ve»

Oie keieksbakn Direktion klsioz läüt zur Lörkerung üsr Verkekrssickerkeit üieses moü. 8tell- «verk errickten, üas in Xukuntt üen ge­samten Lisenbakn- vsrksbr jen. 8trecks etwa 250 Xüge täglicb regeln vvirü X'acd seiner Fertigstellung svirü üas ganze 8tellwerk gleieksam io ä. Lust scbiveden unü nur an üer reckten 8ckmal«aaü mit 2 küsenträgero ver sckweiüt sein.

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t Urheberschutz üurch C. Äüermnnn, Noman-entrale Stuttgart) 29!

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Plötzlich erhob sich Christa.

Verzeihe, Dietz, es war sehr anregend, aber etwas müde bin ich doch. Wir sind immer sehr zeitig schlafen ge­gangen und müssen uns erst wieder langsam an diese Plauderstündchen gewöhnen. Du entschuldigst uns also, wenn wir uns zurllckziehen. Doch beinahe hätte ich es ver­gessen: vor ein paar Tagen kam ein Paketchen aus Wien für dich an. Ich hole es sofort. Wir wußten deine Adresse leider nicht bestimmt, da du länger nicht geschrieben hat­test. Ich legte es beiseite, um die nächste Nachricht von dir adzuwarten. Einen Augenblick." Sie ging schnell hinaus.

Dietz blickte ihr nach. Dann wandte er sich mit plötz­lichem Entschluß an Frau Ahrens.

Gnädige Frau, Sie sind Christa eine treue Freun­din. Schenken Sie auch mir etwas von dieser mütterlichen Freundschaft, ich brauche es."

Er stand vor ihr und sah sie bittend an. Die alte Dame reichte ihm mit festem Druck die vand. Dann trat er sofort wieder zurück, denn er hörte Christa kommen. Leichtfüßig trat sie ein. Cr nahm das Paketchen aus ihren Händen und legte es achtlos auf den Tisch, ohne einen Blick darauf zu werfen. Was ging ihn das jetzt an?

Ich danke dir, Christa, es war nicht nötig, daß du dich selbst bemühtest."

Christa reichte ihm die Hand.

Gute Nacht, Dietz. Ich wünsche dir angenehme Ruhe, hoffentlich schläfst du gut."

Dietz beugte sich über die kleine Hand und drückte einen heißen Kuß darauf.

Ich danke dir, Christa, und ich wünsche dir das glei­che." Dietz schämte sich plötzlich vor Frau Ahrens der Rolle, die er zu spielen gezwungen war. Er küßte auch ihr die Hand und wünschte auch ihrgute Nacht."

Die Damen verließen das Zimmer.

Dietz setzte sich wieder in den Sessel und brannte sich mechanisch eine Zigarette an. Sollte er denn nie zur Ruhc kommen? Er war mit dem festen Vorsatz heimgekchrt Christa zu fragen, ob sie für immer bei ihm bleiben wolle. Er wollte endlich in ein ruhiges, abgeklärtes Leben. Die er fragen wollte, war die kleine, schüchterne Christa. Die Christa von heute konnte er nicht mehr fragen, jetzt nicht. Diese Christa hatte ein Recht auf eine große, ehrliche Liebe. Daß er diese Liebe für sie fühlte, brauchte sie ihm nicht zu glauben. Cr hatte sie lange genug als ein Nichts betrachtet. Wenn sie ihn jetzt fremd und kalt behandelte, geschah ihm das ganz recht. In Gedanken griffen seine Hände nach dem Paketchen. Er schnürte es aus. Zwei Schreiben fielen ihm entgegen und eine blaue, duftige Schleife. Da wurde er aufmerksam. Er öffnete den einen Brief, der eine große markannte Handschrift zeigte.

Sehr geehrter Herr!

Dem Wunsche der verstorbenen Frau von Schön­burg gemäß erlaube ich mir. Ihnen folgende Eröffnung zu machen:

Nachdem heute die oon der Verstorbenen gestellte Frist abgelaufen ist, sind Sie unter dem heutigen Tage, nachdem auch Herr von Schönburg zur ewigen Ruhe heimgegangen ist, der Erbe der sämtlichen Liegenschaf­ten der Familie oon Schönburg. Das Barvermögen wurde wohltätigen Stiftungen vermacht. Sollten Sie das Erbe antreten, dann genügt die Unterzeichnung Ihres werten Namens auf beiliegendem Schein. Im anderen Falle müßten Sie einen offiziellen Verzicht lei sten, nach welchem dann laut Testaments das Erbe an die Stadt Wien überzugehen hätte. Wollen Sie mir also baldmöqlichst Ihre qeschätzte Antwort übermitteln.

. . II 1

Ich lege wunschgemäß beiliegenden Brief nebst Schleife in Ihre Hände.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Franz Leitner, Notar und Testamentsvollstrecker."

Dietz legte das Schreiben auf den Tisch und stützte den Kopf in die Hand. Eine ganze Weile saß er so. Dann endlich öffnete er das andere, versieaelte Schriftstück.

Es war von Gisella und lautete:

..Mein Dietz!

Wenn Du diese Zeilen einst erhältst, dann bin ich längst nicht mehr. Laß Dir noch einmal innigst danken für die Stunden, die Du mir schenktest Halte mich nicht für schwach und kleinmütig, weil ich diesen Wea gehe, der für mich doch nur die einzige Rettung ist.

Ich habe Dir verschwiegen, daß ich schon früher lange Zeit in einem Sanatorium mr schwere Nerven­kranke verbrachte. Ich glaubte mich völ!:g geheilt, doch es war ein Irrtum. Der Arzt, der mich seit Jahren be­handelt. besuchte mich liier in Eulden. Ich klagte ihm. daß ich noch immer das eigenartige Surren im Kops fühle und dabei eine Kälte in den Stirnhöhlen. Er machte ein sehr besorgtes Gesicht, sprach aber ein paar harmlose Worte, die mich beruhigen sollten. Ich glaubte ibm nicht. Ich habe ihm keine Ruhe gelassen, er mußte mir endlich die Wahrheit sagen. Dietz: seit Jahren trage ich die Symptome einer Gehirnerweichung mit mir her um. Unheilbar! Und nun wird ich den Mut. einmal, ein einziges Mal nur, glücklich zu sein.

Ich will nicht geistig tot sein, deshalb öffne ich mi. den Weg selbst in das dunkle Nichts, aus dem es kein Zurück mehr gibt. Ich habe Dich geliebt, so unsagbar geliebt, kann es eine größere Seligkeit für mich geben, als mit dem klaren, jetzt noch klaren, ungetrübten Ge­danken an Dich, an >ene Stunden, in die Ewigkeit zu gehen? Lebe wohl, Dietz. auch obne Dich wäre ich vack dieser Gewißheit diesen Weg gegangen. Gisella."

(Forti tolgk)