Teile 4 Nr. 273

Der Gclellichaitrr

Freitag, den 23. November 1934

In meinen Tragflächen entstanden allmählich immer mehr Löcher, bis es plötzlich einen fürch­terlichen Krach tat und entsetzlich zischte, weißer Qualm aus meinem Motor kam und die Touren­zahl bedenklich nachließ. Nun half nichts mehr, ich mußte heraus aus diesem Hexenkessel, auch wenn ich einen rammte. Ich riß meine Maschine syst senkrecht hoch und überzog sie. daß sie sich wie ein Kreisel in die Tiefe drehte. Als ich sie wieder langsam aufzurichten versuchte, saßen auch schon wieder drei hinter mir und jagten mich unter Salven über unsere Front in unser Hintergelände zurück, das ich mit Mühe und Not und meckerndem Motor erreichte.

Auf dem nächsten Platz, einem meiner frü­heren Flugplätze auf der Chassogne Ferme, lan­dete ich. da durch das starke Kurven auch mein im Magen befindliches Huhn Bewegungen voll­führte. als wollte es zum Schlunde wieder ' heraussliegen. Ich taumelte ordentlich, als ich ausftieg und mußte mich erst fünf Minuten ins Gras legen, bevor ich mir den Schaden besehen konnte: Wassermantel kaputgeschossen, Visier weg. im Motorgehäuse drei Schüsse und in der Ma- l fchine zählte ich außerdem noch dreiundoierzig : Treffer, wovon sechs sehr gefährlich hätten sein f können, da sie im Seitwerk saßen. Gerade wollte . ich zum Telephonieren in die nächste Ortschaft i, gehen, da raste auch schon ein Auto an. und zu meinem Schrecken erblickte ich meinen Stabs­arzt drinnen mit anderen meiner Herren. Das war das Schlimmste für mich, denn nun war der Schlauch, der mein sowieso schon rebellisch gewordenes Huhn wieder ans Tageslicht be- föriiern sollte, auch nicht mehr ferne. Ein ordent­liches Geschimpfe erhob sich gegen mich, den Füh­rer der Jagdstaffel 21. Wie man so etwas über­haupt machen könne, in diesem Zustand, da könnte ich von Glück sagen, daß ich nicht mause­tot sei. und ich müßte jetzt 14 Tage ins Bett und mein Zimmer würde hermetisch versperrt und so fort. Na. nun hatte ich den Salat. Meine Herren hatten den Kampf beobachtet, und da ich abhanden gekommen war. sofort gedacht, daß ich die Mücke unter den 24 war. Da sie sagten, das müsse unbedingt schief ausgehen, waren einige gleich mit dem Arzt nach vorne gefah­ren. während der Rest unser Prestige in der Luft wieder herzustellen versuchte und nach mei­nen Gegnern fahndete. Meine Maschine wurde abmontiert und mit dem Transportwagen zurück­geschafft. während ich wie ein Gefangener unter Bewachung in mein Bett transportiert wurde. So endete mein Ausflug auf eigene Faust und ich muß es zugeben ich wäre besser zu l Haufe geblieben! Aber im Bett kann man eben s nicht kämpfen und nicht sterben als Flieger. ^

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Das Buch ist zu beziehen durch die Buchhand- s lung G. W. Zaiser, Nagold. -

am Wochenende

«UniWWA

An der Börse setzte sich diese Woche eine Erholung durch. Die Stuttgarter Ausfüh­rungen des Reichsbankprüsidenten Dr. Schacht haben einen starken Eindruck an den Effekten­märkten gemacht. Besonders seine Darlegung über die Anlage- und Gcschäftspolitik der Sparkassen sind dem Rentenmarkt als An­regung von Nutzen geworden, wie überbaust' feine Stuttgarter Rede als programmatisch für die nahegerückte Bankenreform ausgeiaß: wurde. Das Publikum beteiligte sich wesent­lich lebhafter am Geschäft und legte zum Teil beachtliche Aufträge an den Markt. Vom Reutenmarkt aus ließ sich auch der Aktien­markt anregen. Auf dem Reutenmarkt hatte Altbesitzauleihe die Führung. Am Aktien­markt traten fast aus der ganzen Linie Bes­serungen von durchschnittlich ein Prozent ein.

Tie Geldmarktlage blieb verhältnis­mäßig leicht. Ter leichte Truck, den die Ab zöge für Steuerzahlungen nach dem Medio ansgeübt hatten konnte bald überwunden werden. Tagesgeld notierte für erste Adresse:: uns Prozent. Monatsgeld wird etwa -i Prozent betragen, Geld über den Ultimo nicht sehr wesentlich darüber. Tie Goldbe­stände der Neichsbank erfuhren wieder ein - geringe Zunahme. Ter geiamte Zahlnngs mittelnmlaus lag mit 5455 Millionen nute: dem Vormonat (4475 Millionen) und im üb liehen Ausmaß über dem Vorjahr (3343 Mil lionen).

An den G e t r e i d e g r o ß m ä r k t e n blieb das Geschäft sehr klein, da Angebot so gut wie nicht vorlag. Diese Stille ist in ge­wissem Umfang eine Saisonerscheinung, da die Landwirtschaft im Oktober und Novem brr noch mit den letzten Feldarbeiten beschäl tigt ist. T-i Mehlmarkt lag ebenfalls ruhig Am Fnttermittelmarkt herrschte überall ziem liehe Verknappung. Tie Prodnktennotirrnn gen bli-'bcn unverändert.

Tie E r v ß h a n d e l s i n d e x z i f i e r ul nnt 101,4 unverändert geblieben. An den V i e li m ä r k t e n sind die Preise für fast alle Schlaehtoiehgattunaeu. besonders für Kälber, leicht zurnckaegangen. Tie Lage an den Holzmärkte n hat sich weiter be­festigt. Tie Nachfrage nach Rundholz wi; nach Brennholz ist unverändert rege.

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Oesterreich .

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58,29

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41,66

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62,19

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11,31

11,236

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2,492

2.488

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1.971

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2.493

2,489

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Zijmllk hlibki dtftti Kisch!

Voraussichtliche Witterung: Ein kräftiges Hochdruckgebiet beherrscht die Wetterlage. Hür Samstag und Sonntag ist vielfach heiteres, trockenes und frostiges Wetter zu erwarten.

Gestorbene: Karl Stähle. 35 I.. Neusten (Beerdigung) heute 2 Uhr). Karl Dieterle. Schmiedmeister. Oberjettingen (Be­erdigung heute 2 Uhr) /Christian Seeger. Alt-Ankerwirt. 67 I.. Wörnersberg Anna Stutz, 25 I.. Neuenbürg.

Verlag: Der Gesellschafter E. m. b. H.. Nagold. Druck: Buchdruckerei E. W. Zaiser (Inhaber Karl Zaiser), Nagold. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschl. der Anzeigen: Hermann Eötz. Nagold D. A. X. 34: 2480.

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.

van, 22. Xovemder ly»4

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Ochsen

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5

Lullen

8

1

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240

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22. 11.

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22. 11

15. U.

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1. jüngere.

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8) sonstige vollste,schige.

ch fleisch,ge.

ll) gering genährte.

Lullen

»> längere, vollfleisch, höchsten

Schtachlwertes.

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ll> gering genährte.

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längere, vollfleisch, höchsten

Schlachtwerles.

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ausgemästete.

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gering genährte .

Färsen ^Kalbiniien)

vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlallüwertes ..

33-35

29-33 29-34 26-29 26-29

35-39

35 - 40

Färsen (Kalbinnen)

29-84

30-35

8> vollfleischige. .

c) fleischige ..

25-28

26-28

ck) gering genährte.

F resser

mäßig genährtes Zungvieh

ck ä t b e r

»> beste Mast- und Saugkälber

-14-47

4447

8) mittlere Mast- ».Saugkälber

38-42

40-48

cs geringe Saugkälber.

33-36

36-39

ll) geringe Kälber .

S ch weine

»> Fettichwetne über 300 Psd- Lebendgewicht.

53

8» vollfleischige von elwo

240300 Psd. Lebeuöpewichl

52 - 53

53

ch voltfleilchige von etwa

200240 Pfd- Lebendgewicht

50-53

l-2-5S

ch vollfleischige von etwa

160200 Pfd. Lebendgewicht

48-5,

4952

fleischige von

120160 Psd.Lebendgewicht

46 48

nnt. 120 Pfd. Lebendgewicht

4449

II^

Nagold, 23. November 1934.

Todes-Anzeige

Heule nacht ist unsere gute Mutter

Johanna Lang

geb. Leimcnstoll

nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 31 Jahren in die ewige Heimat eingegangen. In großem Schmerz

Der Gatte: Walter Lang.

mit 3 Kindern.

Beerdigung Sonntag, 25. Nov., nachm. 2 Uhr vom Trauerhaus Haiterbacherstraße 75 aus.

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Heute abend Louis Trenker, der Frei

8.l5 Uhr ^»80^44 hntskämpfer von Tirol

Tönende Beiprogramme und Wochenschau 2666 Samstag abend keine Vorstellung

Morgen 2667

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wozu Höst, einladet

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O. Kaiser, kucddsncUuoK, dtsAvIck.

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! Am Samstag abend 8 Ahr . findet imLöwensaal" dt ! monatliche

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^ statt. 226'-

s 1. Grundsätze deutscher Wirt- j schaftspotitik(Onsgruppen i leiler)

> 2. Pg. Naael hält einen Licht-

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! Oftlandfahrt, die er in diesen

i Sommer mit dem NS.- Ledrerbund gemacht bat. Alle Mitglieder und Partei anwärier nehmen an der Ver- ! sammlung teil. Neue Mitglieds- : karten sind angekommen und ! werden diesmal oder in de> ! nächsten Versammlung überreicht Der Ortsgruppenleiter

HVvuu jeckv Iluuskru« Hvüktv,

cka s sied Usgiii» Utsvlis

so vULvstensr sedinlll in cken Verdranekerkreissu bsliedt xewsl-dt dar, so ääikts ckis- 888 d6veorrs.A8näs Loäen- pkle^swittsl bei keinem kutttsN medr kedleu. 6e inest, Xns^iedixkeit, 0Is.v2 nnä D'ittkestixkstt sinck uv- srrsieddar. Alt Uvg!»» KSivaed-te Löcken unck Drsp xsn können sokort Kedürstsi ivsräev. 2662/1

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