Leite 4 — Nr. 2LL
Der lLesellschaster
Mittwoch, den 14. November izz<
Sewftverkaus von Kartoffeln durch Bauern freigegeden
Stuttgart, 13. November. Von amtlicher Stelle wird uns folgendes Telegramm zur Veröffentlichung mitgeteilt:
„Reichsnährstand hat Selbstverkauf der Kartoffeln durch Bauern freigegeben. Bauer braucht nicht mehr als Erzeugermindestpreis zu fordern. Ich bitte dafür zu sorgen, daß diese Regelung weitestgehend bekannt wird, weil sie eine erhebliche Verbilligung des Einkaufs ermöglicht.
Reichskommissar für Preisüberwachung."
Die Minrichtpreife bleiben unverändert in Kraft
Berlin, 13. November. Vom Verwaltungsamt des Reichsbauernfüh^rs wird mitgeteilt: In letzter Zeit werden von bestimmten Kreisen immer wieder Gerüchte -n Umlauf gebracht, die von einer Herabsetzung der von Weinbau, Genossenschaft und Weinhandel vereinbarten Richtpreise wissen wollen. Zum Teil ist sogar von einer Aufhebung die Rede. Mit diesen Gerüchten soll ein Preiseinbruch auf dem Weinmarkt vorbereitet werden. Der Reichsnährstand erklärt demgegenüber, daß für die Weißweinrichtpreise nicht an eine Herabsetzung und erst recht nicht an eine Aufhebung gedacht ist. Sämtliche Dienststellen des Reichsnährstandes sind angewiesen, die Einlrltung der vereinbarten Richtpreise zu überwachen.
Blutige Ausschreitungen in Mexike
Mexiko, 13. November.
In der im Staate Puebla gelegenen Ortschaft Atlixco kam es zwischen zwei feindlichen Arbeitergruppen zu einer wilden Schießerei, bei der eine Person getötet und 11 weitere — darunter zwei Unbeteiligte — verletzt wurden.
Einwohner des in der Nähe der Hauptstadt Mexikos liegenden Dorfes Acajete überfielen in der Nacht zum Montag eine Dorfbewohnerin und deren Tochter die sich sehr eifrig im sozialistischen Sinne betätigten und deswegen das Mißfallen der Bevölkerung erregt hatten. Die empörten Dorfbewohner versammelten sich unter Glockengeläut, drangen in die Wohnung der Frauen ein und töteten ihre schlafenden Opfer durch Steinwürfe.
Marseiller Anschlag vor dem Völkerbund?
Belgrad, 13. November.
Zu der Unterredung des französischen Gesandten in Belgien, Naggiar, mit Außenminister Laval am Montag berichtet die „Pravda" aus Paris, daß Naggiar den Außenminister über die zwischenstaatlichen Folgen des Marseiller Königsmordes und über den Standpunkt Südslawiens unterrichtete. Tws Blatt teilt ferner mit, daß Laval und der Belgrader Gesandte auch über die Art verhandelt hätten, wie der Marseiller Anschlag vor den Völkerbund zu bringen sei.
Belgische Regierung zurüügetrelen
Brüssel, 13. November.
In der Kammer, die Dienstag nachmittag zu einer neuen Tagung zusammentrat, hielt Ministerpräsident de Brocquevitle eine tangere Rede, die mit der Erklärung schloß, daß das jetzige Kabinett das wirtschaftliche und finanzielle Wiederaufbauprogramm, das es auf Grund der von der Kammer im Sommer bewilligten Sondervollmachten durchzufüh- ren unternommen habe, nicht zu Ende führen könne, weil unter den Ministern in letzter Zeit Meinungsverschiedenheiten über die weitere Fortsetzung entstanden seien. Der
Ministerpräsident erklärte, daß die beiden Minister ohne Amtsbereich, van Zeelans und Jngenbleek bereits in der vorigen Woche ihm ihre Demission überreicht hätten. Unter diesen Umständen habe er sich entschlossen, dem König die Demission des G e s a m t k a b i n e t t s zu überreichen. Nach der Rede des Ministerpräsidenten, di? von der Kammer mit großer Teilnahmslosigkeit ausgenommen wurde, verließen die Minister geschlossen den Saal. Der Präsident der Kammer hob daraus die Sitzung auf.
Mit dem Kraftwagen gegen eine uralte Linde
Am Montag um 21.30 Uhr fuhr ein aus München kommender Kraftwagen am Ortseingang des Dorfes Haimpertshosen in voller Wucht auf die dortige uralte Linde auf. Von den sechs Insassen des Wagens wurden fünf Personen mehr oder minder schwer verletzt, so daß sie in das Krankenhaus Pfaffenhofen eingeliefert werden mußten.
15.60. G 8 stöRO. Hafer, durchschn. Beschaffenheit. 48/49 Kilogramm H 11 Erzeugerfestpreis 15.60, H 14 16.10, für Wcißhafer 70 Pfg. mehr. Wiefenheu neu 9—10. Kleeheu neu 11—12. drahtgepreßtes Stroh 4.20 bis 4.50. Mehlnotierung: Preise für 100 Kilogramm zuzüglich 0.50 RM. Frachtcnaus- gleich frei Empfangsstation gemäß Anordnungen der WB. Weizenmehl mit einer Beimischung von 10 Prozent Ausschlag 1.50 RM. ver 100 Kilogramm. Weizenmehl: Basis-Tvpe 790 Inland /bisher Weizenmehl 11 November-Preis 27.50, Roggenmchl. Type 997 /75Prozentige Ausmahlung) 24 RM. Müblennacherzeuguisse: Weizenuachmehl No- vembervreis 16.20. Weizen-Futtermehl 11.70 Weizenkleke W 12 10.05. W 15 10.20. Weizenvollkleie W 12 10.55. W 15 10.70: Rog- aenvollkleie 9.96 RM. Für alle Geschäfte sind die Bedingungen der wirtschaftlichen Vereinigung der Rönnen- und Weitenmühlen b'w. der Reichsmühlcnschlußschein maßgebend.
Vier Todesopfer eines Flugzeugunglücks
Der Flugzeugunfall von Cherbourg hat sich als noch schwerer herausgestellt als ursprünglich gemeldet. Nicht drei, sondern vier der Insassen sind, als das abstürzende Flugzeug beim Aufprallen auf einer Düne Feuer fing, ums Leben gekommen. Der letzte Ueberlebende mußte mit schweren Knochenbrüchen und Brandwunden ins Krankenhaus eingeliefert werden. An seinem Auskommen wird gezweiselt.
Handel unv Verkehr
Stuttgarter amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel. Brotgetreide und Mehl haben stetigen Absatz. Braugerste liegt weiterhin fest. Mühlennachprodukte und Futtergetreide sind dauernd begehrt. In Futtergerste und Hafer fehlt nahezu jedes Angebot. Am heutigen Markt notierten je 100 Kilogramm: württ. Weizen, durchschnittliche Beschaffenheit 76/77 Kilogramm W 12 Erzeugersestpreis 20.10, W 15 20.40, Roggen durchschn, Beschaffenheit 71/73 Kilogramm R 15 Erzeugersestpreis 16.60. Braugerste, mittel, Großhandelspreis 18.50—20. Braugerste, beste. 20—21.50, Ausstichware über Notiz. Flittergerste, durchschn. Beschaffenheit. 59/60 Kilogramm K 7 Erzenaeriestvreis
Pwrzheimcr Edelmetallvreise vom 13. November. Gold 2840, Silber 51.30—53.10 RM. se Kilogramm. Reinplatin 3.75. Platin 96 Prozent mit 4 Pro---"^ BallcWum 3.70. Vkatin 9 a M-nzent mit 4 Prozent Kup» fer 3.60 RM. je Gramm.
Stuttgarter Großhandelspreise für Fleisch und Fettwaren. Bullenfleifch a 53—56. b 50—52, c 48—50; Kuhfleisch b 35—40, c 28 bis 32; Färsenfleisch a 60—66, b 50—56. c 44—47; Kalbfleisch a 66—71, b 63—65, c 59—61; Hammelfleisch b 74—75, c 70—73. d 69—72; Schweinefleisch b 76—78, c 74 bis 76, d 56—62; Fettwaren: roher Speck 80 bis 82, Flomen 80—82. Marktverkauf: langsam.
Stuttgarter Großmärkte. Kartoffel- > markt auf dem Leonhardsplatz: Zufuhr 25 Ztr. Preis: Industrie gelbfl. 3.40, Kup- pinger 4 RM. je Ztr. — Mostobst- markt aus dem Wilhelmsplatz: Zufuhr 100 Ztr.. Preis 5.20-5.30 RM. je Ztr. j
Viehmärkte. Göppingen: Großvieh 350—450. Rinder 125-140RM. — Schul- s e Nr i e d: Kühe 120—200. Kalbeln 250 bis 330. Jungvieh 95—220 RM. — Sig- i maringen: Kühe 260 RM. !
Schweinemärktc. Göppingen: Milch- ! schweine 19—23 RM. — Neckar sulm: ! Läufer 22—28 RM. — Riedlin gen: ! Milchschweine 17—19, Mutterschweine 120 > bis 140 RM. — Schuf senried: Milch- schweine 16—22.50 RM. — Sigmaringen: Milchschweine 14—19 RM.
Zugetrieben
Unverkauft
Ochsen
47
9
Bullen
pungbullen
Kühe
Mrjen
Fresser
Kälber
Schweine
5V
219
424
411
—
1191
2175
i
31
7
55
—
—
—
Ochsen
»l vollfleischige ausgemästete höchsten Schlachtwertes
1. jüngere.
2. ältere .
bj sonstige vollfleischige.
fleischige.
8) gering genährte.
Ballen
»i lüngere, vollfleisch. höchsten
Schlachtwertes.
8> sonstige, vollfleilchige over
ausgemästete.
<-) fleischige.
<41 gering genährte.
K ü h e
»1 lüngere, oollfletfch. höchsten
Schlachtwertes.
6, sonstige, vollfleischige oder
ausgemästete.
0 , fleischige .
-4) gering genährte.
Färsen «Kalbinuenj
»i vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachlwertes ...
13. 11.
8. 11.
Färsen (Kalbinnen)
13. 11.
8. 11. j
d) vollfleischige.
30—35
30-35
<-) fleischige.
26-28
26-28
33-36
—
ck) gering genährte.
—
- -
29—32
Fresser
j
mäßig genährtes Jungvieh
—
—
flälber
!
beste Mast- unb Saugkälber
43—47
43—47
l>) mittlere Mast- u.Saugkälber
38—42
38—42
34-36
34-86
e) geringe Laugkälber.
35-37
34-36
8) geringe Kälber.
31—33
—
29-34
30-34
Zchwei ne
29—29
26-29
Fettschwecne über 300 Pfd. Lebendgewicht . .
—
—
5Z
53
bl oollflerschtge von etwa
240—300 Psd. Lebendgewicht
53
53
28-30
—
<6 vollfleischige von etwa
200—240 Pfd. Lebendgewicht
52—53
52—53
22-25
—
<4) voltfleischige von etwa
I5-I8
—
>60—200 Psd.Lebendgewicht
49—52
49—5)
10-12
fleijchlge von
120—>60 Psd.Lebendgewicht unt. 120 Psd. Lebendgewicht
46-48
49-50
—
—
Schafe
Fruchtmärktc. Aalc -: Weizen 10— 10 . 2 g Gerste 7.95—9, Hafer 8.05, Roggen 8.30—8M RM. — E l l w l n g e -l : Gerste 7.95, Roaaen 8.30, Hafer 7.80 RM. - Nördlingep! Weizen 9.95, Roggen 8.20, Braugerste 8.9g Hafer 7.50, Weißhafer 7.90 RM. — Heiden- heim: Kernen 11—11.10, Weizen 9.90—lg Roggen 8.30 RM — Nagold: Weizen 10.3g bis 10.50, Gerste 9, Ackerbohnen 8.60 RM. — Reutlingen: Weizen 10—11, Dinkel 7 tzz Gerste 8—9. Hafer 8.35—8.40 RM. ' '
Stuttgarter Mostobstmarkt auf dem Nord, bahnhof. Seit 9. November sind 22 Wagen neu zugeführt, und zwar aus Württemberg 1, Preußen 1, Oesterreich 1, Schweiz 3, Italien 1, Frankreich 15. Nach auswärts sind inzwischen 6 Wagen abgegangen. Preis wagenweise für 10 000 Kg. von 920—1000 RM., im Kleinverkauf 5.20—5.40 RM. für 50 Kg.
Viehmärkte. Aalen: Farren 180—365 Ochsen 300—390, Kühe 115—370, Kalbeln unt Jungrinder 80—350, Kälber 40—74, Stiere 200—300 RM. — Oberndorf a. N.: 1 Paar Zugstiere 450—600, trächtige Kühe und Kalbinnen 200—320, jährige Rinder 120—14V halbjährige 85—100 RM.
Schweinemärktc. Aalen: Milchschweine 1k bis 19 RM., Läufer 35—37 RM. — Hall: Milchschwcine 14—20. Läufer 30 RM. — Kirchheim u. T.: Milchschwcine 16—25. Läufer 35—50 RM.
Gmünd. Württ. Edelmckallpreise v. 13. Rov. Feinsilbcr-Grundpreis 51.30, Feingold-Verkaufspreis 2840 RM. je Kg., Reinplatin 3.75, Platin 96 Prozent mit 4 Prozent Pall. 3.70, Platin 96 Prozent mit 4 Prozent Kupfer 3.N) RM. je Gramm.
Nürnberger Hopscnmarkt v. 12. November. 1934er Hopfen: Keine Zufuhr, Bahnabladuno 100 Ballen, Jnlandsumsatz 35 Ballen, Hersbrucker 215—235, Aischgründer Hopfen 215 RM., Exportumsatz 10 Ballen, Hersbrucker Ge- birgshopfen 170 RM. Tendenz fremMich. 1933er Hopfen: geschäftslos.
Zeitschriftenschau
„Württemberg"
Monatsschrift im Dienst von Volk und Heimat
„Die Gegenwart hat den Werdegang, das Wc- sen und die Art der deutschen Stämme und ihre Bedeutung für die Erneuerung deutschen Volkstums und deutscher Kultur zum Mittelpunkt wichtigster Fragen und Pläne gemacht. Dieses Heft unserer Monatsschrift will für Württemberg durch Darstellung der Gegebenheiten von Volk und Umwelt, Blut und Boden, durch Untersuchung der Lebensgrundlagen und der bewegenden Kräfte mit zur Lösung der großen Ausgabe beitragen."
Dies ist das Vorwort des uns vorliegenden Oktobersestes. das in so vielfältiger Weise schwäbische Sitten, Gebräuche, Eigenart und Volkstum zu Worte kommen läßt.
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