Leite 7
Nr. 282
Ter Gesellschafter
Freitag, Leu 9. November 1331
I. —
J7
WE
AWZ
»WMM
LE
Deutschlands großem Toten zum Gedächtnis!
Wenn wir in diesem Jahre an düstren No- i vembertaqen in Ehrfurcht und in Liebe unserer > Toten gedenken, dann wird ein kaum verklungener Schmerz von neuem uns ergreifen, die Trauer um den Vater des Vaterlandes.
Vor nicht langem ist er eingegangen in die Geschichte als unser „Reichspräsident Generalfeldmarschall von Hindenburg", des deutschen Volkes Schutz und Schirmherr, der er war und ewig bleiben wird.
Beste deutsche Kunst hat uns jetzt eine Eedenk- medaille geschaffen, die unsere unauslöschliche Verbundenheit mit dem Verewigten und seinem > bis zum letzten Atemzuge fürsorqenden Wirken ! sinnvoll zum Ausdruck bringt. Akademieprofessor j Bernhard Vleeker. der große deutsche Bildhauer, l hat sie im Entwurf gestaltet: seine bekannte, ! nach dem Leben geformte Büste Hindenburgs § war Vorbild für diese neue künstlerische Schöpfung.
Das Gedentstück vergegenwärtigt uns auf der Vorderseite den Heimgegangenen Feldherrn, so, wie wir ihn alle kennen. Die rückseitige Darstellung versinnbildlicht uns sein heiliges Vermächtnis: es legt die künftige Sorge um Volk und Vaterland in die Hände Adolf Hitlers und stellt allen Deutschen die mahnende und zugleich verpflichtende Aufgabe, in treuer Arbeit zusammenzustehen am Wiederaufbau des Vaterlandes und gemeinsam hinzuwirken auf das große Ziel: „Zu voller Erfüllung und Vollendung der geschichtlichen Sendung unseres Volkes".
Die Prägung ist im Bayr. Hauptmünzamt in alter Fünfmarkstiickgröße in Feinsilber und in Bronze ausgeführt und bei dem Bankhause I. Witzig k Co., München als Vertriebsstelle zu beziehen. Möge dieses sinnvolle Eedenkstück als ein Wahrzeichen deutscher Treue und deutscher Geschichte weiteste Verbreitung finden.
Vm StMnkGW M HOjWuer
Danuecker, der Schöpfer der Schillerbüste
Zehn Jungen waren es, die am 1. April des Jahres 177 l an einem der breiten Wege im Ludwigsburger Schloßgarten auf Herzog Karl Eugen warteten. Aufgeregt und ängstlich sahen sie dem Herzog entgegen, der gemächlichen Schrittes daherkam. Da trat plötzlich ein Dreizehnjähriger vor den Herzog hin und bat im Namen seiner Kameraden um Ausnahme in die Karlsschule auf der Solilude: es war der dreizehnjährige Joh. Heinrich T a n n e ck e r, der Sohn eines Stuttgarter Stallknechts, der den Mut zur
Lelbstbülliiis Vsnveekers
E -
Sprache gesunden hatte. Der Herzog, voll Freude über den aufgeweckten Burschen, hörte die Bitte an, und schon am 2. April befand sich der junge Dannecker mit noch zweien ferner Freunde auf der Karlsschule bei der Solitude.
Bei der Arbeit
Nun war es ihm vergönnt, seiner Lieb- Ungsbeschästigung, dem Malen, nachzugehen. Hatte er zu Hause zum großen Aerger seines Vaters in jede Hauswand seine Bilder gematzt. so surfte er hier in der Karlsschüle Bildhauerei als Unterricht genießen. 1780 wurde er aus der Akademie entlassen, um nun mit seinem Freunde Scheffauer zusammen seinem Fürsten als Hofbildhauer zu menen. Tie Gunst des Herzogs, der über we Ausschmückung Danneckers bei seinen Bauten sehr zufrieden war, ermöglichte ihm mnen Aufenthalt in Paris und Rom. In Mm, wo er die Skulpturen der alten Grieben sah, erhielt seine Kunst einen neuen An- »Neb und mit starker Schaffenskraft kehrte Er179ü wieder in die Heimat zurück
Mieder in Stuttgart
Kaum war Dannecker zurück, da ernannte AN der Herzog zum Professor der Bildhauer- unst an der Karlsakademie. Im selben Jahr Watete der Künstler auch und zwar Hein- vü... N a p p. die Tochter eines angesehenen „wttgarter Kaufmanns. Sie war ihm mit L pichen Kunstverständnis eine rechte k^sahrtin in seinem Leben, zugleich aber fand Aauch in seinem Schwager einen treuen preund, der ihm in allen künstlerischen und
Die von vsllneeker gesebskkene 8ei>iilerbüsie
sonstigen Fragen des Lebens zur Seite stand. Durch sein Vermögen und durch sein Amt hatte Dannecker nun die Möglichkeit, ganz seiner Kunst zu leben, ohne auf Gelderwerb angewiesen zu sein. Sein Haus — wahrscheinlich war es.das jetzige Haus der Stiftstraße 6, das dem seines Schwagers, dem jetzigen Haus der Lindemannschen Buchhandlung gegenüberlag — wurde zu einer Stätte echter Gastfreundschaft. Eine Menge von berühmten Zeitgenossen kehrten bei ihm ein, so auch Goethe, als er im Jahre 1797 in Stuttgart war.
Die Schiller-Büste
1794 kam auch Schiller wieder einmal in seine Vaterstadt, und damals hat Dannek- ker, den seit den Akademiejahren eine herzliche
Llsgellcke Lervs — ein Werk ckes Meisters
MW
Freundschaft mit Schiller verband, dessen Büste geschaffen. Es war für ihn eine besondere Freude de-? Jugendsrcundes. Züge
sesthalten zu dürfen und wenn er auch bei der Fertigstellung mit Tränen in den Augen sagte: „Ach, es ist doch nicht ganz, was ich gewollt habe", so schrieb er doch später an Schiller: „Alle, die Dich gesehen haben, sin-, den es vollkommen ähnlich". Ja, Goethe meinte, als er die Büste sah: „Was mrch aber besonders frappierte, war die Büste Schillers, die eine solche Wahrheit und Ausführlichkeit hat, daß sie wirklich mein Erstaunen erregte." Was Dannecker eben die Möglichkeit gab, seinen Freund Schiller so lebenswahr in seiner ganzen Größe zu gestalten, das war seine geniale Art, die den großen Dichter ganz verstand. Und so ist es auch zu verstehen, wenn Dannecker, als er die Nachricht von Schillers Tod erhielt, von innerstem Drang erfüllt, beschloß, den Dichter in einer überlebensgroßen Büste zu verewigen. Sie steht heute im Museum der bildenden Künste. Auch von seinen übrigen Kunstwerken ist eine große Zahl in Stuttgart geblieben. So die Nymphengruppe am oberen Anlagensee, die Brunnennymphe am Neckartor, die Christusstatue, deren Modell der Meister der Hospitalkirche gestiftet hat, wo sie im Chor zu sehen ist u. a. m.
Ein neues Heim
Im Jahre 1808 erbaute sich Dannecker ein neues Haus am Schloßplatz, zu dem ihm der König das Grundstück geschenkt hatte. Das neue Haus wurde mit einem geräumigen Atelier eingerichtet und erhielt noch einen großen Saal, der alle Abgüsse seiner Werke enthielt, sowie solche Von antiken Statuen. In diesem Saal sammelte sich Abend für Abend eine auserlesene Gesellschaft von berühmten Männern. Oft war auch der König zu Gast, wobei er den einen oder anderen Fürsten mitbrachte; so stattete auch einmal Kaiser Alexander von Rußland einen Besuch dem berühmten Schwaben ab. Ja, allmählich war es so, daß man um Danneckers willen nach Stuttgart kam und wie Rückert, Schelling, Humboldt, der berühmte Rauch und Cornelius den Besuch für längere Zeit ausdehnte, um mit dem Meister zusammen zu sein. So reich nun des Künstlers Schaffen war, so früh nahm ihm das Alter Hammer und Meißel aus der Hand. Er erkrankte an einem schweren Leiden und verließ sein Haus am Schloßplatz bald nicht mehr. Ab und zu ließ er noch den einen oder andern Besuch zu sich, aber mehr und § mehr versank für ihn die Umwelt, bis ihn j dann am 8. Dezember 1841 der Tod erlöste. . Auf dem Hoppenlau-Friedhof wurde er bei- ! gesetzt, wo noch heute sein Grab zu sehen ist. !
Hlaclincliten
Das Wachstum kann nicht mehr Schritt halte«
Der Weltverbrauch an Holz ist jährlich um 5 0 Prozent höher als die Menge dein einem Jahre wachsenden Holzes.
Zeugen aus vergangener Zeit
Es kommt nicht selten vodaß dieBewoh- ner der Küste von Nord-Sibirien Elfenbein finden, und zwar sind das Mammut- Stoßzähne, die Zehntausende von Jahren im Eise eingefroren waren, nun aber an de» Strand geschleudert werden.
Das „Mädchendorf"
In einem bayrischen Dorfe sind seit lOJahren ausschließlich Mädchen zur Welt gekommen. Neuerdings aber sind 2 Knaben, ein Zwillingspaar, zur großer Freude der Bevölkerung geboren worden.
Sind Tiere farbenblind?
Daß die rote Farbe auf den Stier aufreizend wirkt, soll nach den neuesten Untersuchungen eine Legende sein, denn man hat nachgewiesen, daß die Tiere farbenblind sind und Rot ihnen nicht anders erscheint als Schwarz.
Humor
Ich habe ein prächtiges Gut. ein stattliches Schloß, ein fabelhaftes Auto, viele Diener und ein großes Vermögen!"
„Na. da können Sie ja zufrieden, Herr Grimm!"
„Ich heiße nicht Grimm!"
„Nicht? Ich dachte, weil Sie so schöne Märchen erzählen!"
Als Greta Garbo das erste Mal nach Europa kam. wurde sie am Hafen von den Reportern bestürmt, die alles Mögliche von ihr wißen wollten.
„Was halten Sie von der Liebe auf den ersten Blick?" fragte einer.
„Sie erspart eine Menge Zeit!" antwortete die Garbo.
„Dies ist hier der einzige Rembrandt. der augenblicklich in Europa zu haben ist!"
„Sagten Sie nicht. Sie hätten zwei?"
„Ja. aber der andere ist noch nicht ganz trocken!"
Der VauernPs in der mWu GesWte
Unsere Vorfahren, die Germanen, sind als Bauern in die Geschichte eingetreten. Das beweisen uns die wenigen erhaltenen Berichte ihrer Nachbarn, der Römer, das beweisen uns vor allem die Ausgrabungen und viele Sitten und Gebräuche, deren Ursprung in fernste Zeiten zurückgehen.
Auch die Sprachforschung hat das hohe Alter fast aller Benennungen für wichtige bäuerliche Dinge, wie Geräte und Früchte nachgewiesen und ihre Uebereinstimmunq mit den verwandten indogermanischen Sprachen aufgedeckt. Uralt sind die Ausdrücke Bauer und Hof. Haus, Hof und Herd waren die wesentlichen Teile des Odals oder Sippengutes und zwar ist hier „Hof" eigentlich der zu seinem Odal gehörige Grund und Boden, entspricht also dem ebenfalls sehr alten Begriff Hufe oder wie wir heute sagen würden, der Ackernahrung. Von dieser Grundbedeutung aus erfolgte eine Vegriffs- erweiterung und eine Begriffsverengerung: Hof bedeutet ja einerseits alles, was zu einem Gut gehört, insbesondere die Gebäude, so in dem Ausdruck: ein stattlicher Bauernhof, andererseits aber auch nur den Hofraum, den Platz vor oder zwischen den Gebäuden und gerade so wird es im bäuerlichen Sprachgebrauch vielfach verwendet.
Der Hof im Sinne von Erbhof war von jeher die Lebensgrundlage des Bauern und seiner Familie. Der Hof gab dem germanischen Bauern Arbeit. Nahrung. Schutz und Unabhängigkeit. Letztere war am größten, wo einzeln gesiedelt wurde.- wie vielfach in Niedersachsen. Vorwiegend wurde aber sippenweise gesiedelt, es wurden Dörfer angelegt und so wie der einzelne Hof sich ins Dorfganze nach Anlage und Bauart einzufügen hatte, so fügte sich der einzelne Bauer freiwillig in die Dorfgemeinschaft ein. Sein Hof aber war seine Welt, in der er seine Eigenart zur Auswirkung brachte. Stolz, selbstbewußt, niemand untertan, lebte der Germane als Freibauer auf seinem Hof. Was er und seine Familie erarbeitete, gehörte ihm und wehe dem Feind, der sich an sein Eigentum wagte. Er nahm teil an den öffentlichen Angelegenheiten, besuchte die Thingversammlung und zog gegen den Feind, um Haus und Hof gemeinsam zu verteidigen.
In diese in sich geschlossene, nach eigenem Recht geordnete Welt bricht mit Karl dem Schlächter artfremdes Recht ein. das im Laufe der Zeit eine völlige Umkehrung aller Verhältnisse mit sich bringt. Zunächst wird das noch unbesiedelte Land als „Königsgut" erklärt und an Grafen und anderen Dienstadel zu Lehen gegeben, die es wieder an Bauern weiterleihen. Dann werden die Bauern nach und nach gezwungen, ihr seither freies Land, das nur ihrem Geschlechts gehört von der Kirche oder einem Adeligen zu Lehen zu nehmen. Diese erhielten damit eine Art Obereigentum und konnten vom Bauern Lehensabgaben in Form von Zehnten und Frohnden verlangen, ja in schlimmen Fällen seinem Geschlecht nach seinem Tod den Hof wegnehmen und einem anderen Geschlechts geben. So war der Bauer unfrei geworden und damit
begann sein Unglück. In harter, mühevoller Arbeit, unter Spott und Hohn seiner Lehensherren, ja oft noch geschunden und geschlagen von deren Vögte floß sein Leben dahin. Mußte er doch mit seiner Hände Arbeit den immer zahlreicher werdenden Adel und die noch zahlreichere Geistlichkeit erhalten. Der einzige Vorteil, der für den Bauern zunächst heraussprang, nämlich nicht mehr in den Krieg ziehen zu müssen, erwies sich immer mehr als ein großer Nachteil. denn der Bauer verlor seine Wehrhaftigkeit. was sich im Bauernkrieg bitter rächte und zudem wurden die vielen Fehden und größeren Kriege doch auf seinem Grund und Boden ausgesuchten. wißen wir doch, daß es ihm Mittel- alter allgemein üblich war, wenigstens die abhängigen Bauern zu schädigen, ihre Fluren zu verwüsten und ihre Höfe niederzubrennen, wenn es nicht gelang, den Gegner zu besiegen. Kein Wunder, daß es sogar den Bauern zu bunt wurde, wie man sie unterdrückte und ausbeutete. Alle die Kämpfe der Bauern, so insbesondere der große Bauernkrieg 1528. sind Kämpfe für das alte Vauernrecht gewesen, von dem sie noch ein lebendiges Inbild in sich getragen haben müssen. Leider blieb ihnen der Sieg versagt, und so dauerte die Unterdrückung und Ausbeutung des Bauern noch Jahrhunderte, sehr zum Nachteil des deutschen Volkes. Alle die vielen Kriege, so insbesondere der unselige 30jährige Krieg, verwüsteten dem Bauerntum sein Hab und Gut. Zahlreiche Höfe zerfielen, da ihre Besitzer getötet wurden, und von blühenden Ortschaften, die untergegangen sind, zeigt oft bloß noch der Name, der zu einem Flurnamen geworden ist.
Umsomehr muß man sich über die unverwüstliche Lebenskraft des deutschen Bauern wundern, der oft unter drückendsten Verhältnissen durchhielt bis endlich durch die Bauernbefreiung Steins sein Los etwas gemildert wurde. Der judenhörige, liberalistische Hardenberg (sein Privatsekretär war Jude!) aber hat Steins Werk verpfuscht, ja teilweise ins Gegenteil verdreht. Denn nun begann das „Bauernlegen" in Ostdeutschland. Wer seine Ablösungssumme nicht aufbrachte, mußte dafür Land abgeben: andere wieder hatten beim Juden das Geld und gerieten so von der Abhängigkeit des Großgrundbesitzers in die noch viel schlimmere des Juden. Tausende von Bauern wurden auf Grund römisch-jüdischen Rechtes (Hypothekenbelastung) von ihrem angestammten Hof vertrieben, wie es in erschütternder Weise im „Vllttnerbauern" von W. v. Polenz dargestellt wurde.
So war aller wirtschaftliche Aufschwung und aller technische Fortschritt nur Scheinblüte, solange nicht der Bauernhof dem Zugriff des raffenden Kapitals. entzogen war. solange er nicht gesichert war. als Lebensgrundlage eines Geschlechts für alle Zukunft. Daß dies nun geschehen ist. verdanken wir dem Vauernkanzler Adolf Hitler und Reichsbauernführer Darre, die damit den Bauernhof wieder seiner in germanischer Zeit innegehabte Bedeutung zurückgegeben haben: Lebensgrundlage gesunder Väuerngeschlechter und Iungbauern des Volkes zu sein