Leite 4 - Nr. 260

Der Gesellschafter

Mittwoch, den 7. November

Zwei deutsche Ingenieure, ein Deut sch ö st erreiche! und ein Ne i ch s- deutscher. haben eine neue Rakete konstruiert, die noch in diesem Herbst von Dover nach Calais gestartet werden soll. Die letzten technischen Erfahrungen wurden beim Bau des natürlich un­bemannten Fluggerätes ausgenützt. Die Höhen- und Richtungssteuerung arbeitet (an­geblich) so genau, daß man mit einer größ­ten Abweichung von nur 6Ü0 Metern vom Flugziel rechnet, und das bei einer Flug­strecke EnglandNeuhork. Die neue Rakete hat typische Torpedoform und wurde aus einer sehr leichten Aluminiumlegierung ge­baut. Der Jnnenhohlraum kann 75 Kilo­gramm Post aufnehmen; die Flugzeit über den Kanal soll 35 Sekunden betragen, was eine mittlere Geschwindigkeit von ungefähr 2 Kilometer je Sekunde bedingt.

Die beiden Konstrukteure sind außerdem mit dem Bau einer zweiten Rakete beschäf­tigt, die nach dem Kanalflug in die Stra­tosphäre starten wird. Die Vollendung diesesWeltraumschiffes" schiebt man aber noch hinaus, da die Ereignisse und Erfah­rungen des ersten Versuches ausgewertet werden sollen.

Urteil im Beltorier SMMgMvzeß

Paris. 6. November.

Das Strafgericht von Belsort hat am Mon­tag das mit Spannung erwartete Urteil im Prozeß gegen den wegen Spionage angeklag- ten Militärintendanten Froge und den früheren polnischen Offizier Kraus gefällt. Das Urteil gegen Frogs lautet aui 5000 Franken Geldstrafe, fünf Jahre Gefängnis, zehn Jahre Ehrverlust und zehn Jahre Auf­enthaltsverbot. Kraus wurde zu fünf Jah­ren Gefängnis, 3000 Franken Geldstrafe, zehn Jahren Ehrverlust und zehn Jahren Aufenthaltsverbot verurteilt, wobei die über ihn verhängte Strafe der Pariser Strafkam­mer, wo er am 11. Oktober zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde, in Anrechnung gebracht wird. Die beiden Angeklagten haben außerdem die Kosten der Gerichtsverhand­lungen zu tragen, die ihnen gegebenenfalls weitere sechs Monate Gefängnis einbringen können.

Rißgliitkte Flucht aus dm Kesüngnis

Angola, 6. November.

15 aus einem Kartoffelfelde arbeitende Sträflinge des hiesigen Staatsgefängnisses unternahmen plötzlich einen Fluchtversuch. Ein Sträfling wurde von den Gefängnisbe- amten erschossen, vier wurden schwer ver­wundet. Die übrigen konnten wieder einge­fangen werden.

Aas eigene Mud vergiftet

12 Jahre Zuchthaus

Hamburg, 6. November.

In dem Prozeß gegen die 62jührige Frau Olga Kaden, die beschuldigt wurde, ihrem Sohn Fred Giftbeigebracht zu haben, so daß er erblindete, ver­urteilte das Hamburger Schwurgericht nach siebentägiger Verhandlung, die wegen Ge­fährdung der Staatssicherheit unter Aus­schluß der Oeffentlichkeit stattfand, die An­geklagte wegen Giftbeibringung mit der

Folge schwerer Körperverletzung durch Er­blinden. zu 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. Die Untersuchungs­haft wurde der Angeklagten nicht un­gerechnet.

Schaie-Roller in Nizza feskgenommen

Paris. 6. November.

Jn^einem Hotel in Nizza wurde der deut­sche Staatsangehörige Dr. jur. Friedrich Schaie, geboren in Leipzig, früherer Direk­tor Berliner Theater, auf Grund eines Aus- lieferungsantrages der Neichsregierung. ver- haftet. Dr. Schaie wurde wegen Vertrauens- mißbrauch und betrügerischen Banke,»tn? be­sucht.

Er verwahrte sich gegen seine Verhaftung und behauptete, daß man ihn lediglich unter einem Vorwand nach Deutschland befördern wolle, wo er unter dem Namen Rotter als Beteiligter in der sogenanten Rotter-Affäre bekannt sei. Schaie wurde der Staatsanwalt­schaft in Aix-en-Provence zugeführt, wo über den Auslieferungsantrag Beschluß gefaßt werden wird.

Spilim- und LhitmensKmuggel nach SM.

Neuhork. 6. November. Durch die Auffindung der 17 Chinesen in Atlantic (New Jersey) ist die Bundes­polizei einem Schmugglerring aui

die Spur gekommen, der sowohl an der Ostküste als auch an der Westküste arbei­tete und bereits über 100 Chinesen nach Amerika eingeschmuggelt hat. Außerdem haben die Schmuggler Opium im Werte von über eine Million Dollar auf Schleichwegen ins Land gebracht. Um die Tätigkeit der Schmuggler zu unterbinden, hat die Bundes­polizei nunmehr eine scharfe Ueberwachung der Küsten der Vereinigten Staaten durch Flugzeuge angeordnet, die etwa noch aui hoher See wartende Schmugglerschisfe auf­finden sollen. Außerdem werden alle verdäch­tigen Schifssbewegungen zwischen China, Ost­indien und an der Küste des Stillen Ozeans und des Atlantischen Ozeans aus der letzten Zeit nachgeprüft.

für den besten Roman über die deutsch-französische Verständigung

Berlin, 6. November.

Ter deutsche Verlag Patschari hat für den besten Roman, der das Problem der deutsch-französischen Verständigung behan­delt, einen Preis von 20000 Reichs­mark ausgesetzt. Das Preisrichteramt hat deutscherseits im Einvernehmen mit Reichs­minister Dr. Goebbels der Präsident der Neichsschrifttumskammer, Dr. Hans Fried­rich Blunck, übernommen. Die Bedingun­gen werden zu einem späteren Zeitpunkt be- kanntgegebcn.

Handel und Verkehr

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217

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1

Unverkauft

5

5

7

20

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Ochsen

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Lutten

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43-47

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38-41

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32-36

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30-32

30-34

30-32

Schweine

26-20

26-29

»1 Fettschweine über 300 Pfd. Lebendgewicht . .

53

53

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53-53

50-52

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46-48

44-46

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47-49

35-40

35 - 30

s> Sauen.

43 47

Marktverlauf: Großvieh mäßig belebt, Käl­ber mäßig belebt, Schweine, fette, lebhaft, sonst langsam.

Manheimer EchlachtvLehmarkt

Zufuhr: 140 Ochsen. 165 Bullen. 506 Kühe. 507 Färsen. 638 Kälber, 56 Schafe, 2477 Schweine, 5 Ziegen.

Preise: Ochsen a) 3738. bi 32-36. c) 28

bis 3l; Bullen a) 3637. b) 3235, c) 28 bis 31; Kühe a) 3235. b) 2531, c) 18 bis 24, d) 1317; Färsen a) 38, b) 3337, e) 2932; Kälber a) 5153, b) 4550, c) 38 -44, d) 3237; Schweine a) 53, b) 53, c) 5053. d) 48- 53. g) 4852.

Marktverlaus: Großvieh mittel, Kälber lebhaft. Schweine lebhaft, geringe Ware ver­nachlässig:.

Amtlicher Großmarkt in Getreide und Fut­termitteln. Das Geschäft in Brotgetreide und Mehl ist wieder ruhiger geworden. Die Um­satztätigkeit in eiweißarmer Braugerste, h^ sonders aus dem württ. Unterland, war leb­haft. Futtergetreide und Nachprodukte lie- gen weiter fest. Am heutigen Markt <6. Nov.) notierten se 100 Kilo: württ. Weizen, durch- schnittl. Beschaffenheit 7677 Kilo W. 12 Erzeugerfestpreis 20.10, W. 15 20.40, Rog­gen. durchschn. Beschaffenheit, 7173 Kilo R. 15. Erzengerfestpreis 16.60, Braugerste mittel Großhandelspreis 18.5019.75,' beste 2021.25. Ausstichware über Notiz, Futter- gerste. durchschn. Beschaffenheit, 5960 Kilo. G- 7. Erzeugerfestpreis 15.60, G. 8 15.9R Hafer durchschn. Beschaffenheit, 4849 Kilo. H. II Erzengerfestpreis 15.60, H. 14 16,ith für Weißhafer 70 Psg. mehr, Wiesenheu neu 910. Kleeheu neu II12, drahkgePreßteL Stroh 4.204.40 RM.

Mehlnotierung: Preise für 100 Kilo zuzügl. 50 Psg. Frachtenausgleich frei Eine- fangstation gemäß Anordnungen der WA,: Weizenmehl mit einer Beimischung von 10 Prozent Ausschlag 1.50 RM. per 100 Kilo, Weizenmehl Basis-Thpe 790 Inland (bisher Weizenmehl I) Nov.Preis 27.50, Roggenmehl Type 997 (75Proz. Ausmahlung) 24 RM. Mühlennacherzeugnisse: Weizen - Nachmchl Nov.Preis 16.20, Weizen-Futtermehl 11.7V, Weizenkleie W. 12 10.05, W. 15 10.20, Wei- zenvollkleie W. 12 10.55, W. 15 10.70. Rog­genvollkleie 9.96 RM. Für alle Geschäfte sind die Bedingungen der wirtschaftlichen Bereinigung der Roggen- und Weizenmühlen bzw. der Reichsmühlenschlußschein maß­gebend.

Schwcinemärkte. Aalen: Milchschweine 12,5019.50, Läufer 23,50 RM. Hechiu- gen: Milchschweine 17,5025 RM. Ried- lingen: Milch schwer ne 1720, Mutterschweinc 120140 RM.

Uracher Schasmarkt vom 2. November.

Zufuhr 2400 Stück, verkauft 2000 Stück. Preise: Mutterschafe 6577, Göltschafe 60 bis 70, Lämmer 5070, Kilberjährlinge 60, Hammel jährig 7082, 2jährig 8387. Brackschase 4260, Böcke 6585 RM. je Paar. Handel langsam.

Fruchtmärkte. Aalen: Kernen 10,20, Wei­zen 10,20, Gerste 7,959. Haber 8,05 RM- Heidenheim: Kernen 1111,10, Weizen 9,859,90 NM. Nördlingen: Weizen 9,95. Roggen 8,20, Braugerste 8,708,80. Hafer 7.. Weißhafer 7,90 RBt. Riedlingen: Braugerste 8,608,80 RM.

Stuttgarter Grotzmärkte. Kartoffel großmarkt auf dem Leonhardsplatz: Zu­fuhr 40 Zentner. Industrie, gelbst. 3,40. Kuppinger 4. Wurstkartoffeln, rote 6 RM. M o st o b st m a r k t auf dem Wilhelmplatz: Zufuhr 100 Zentner. Preis 5 RM

Gestorbene: Frau Knorr geb. Lampart, 39 Haiterbach / Johann Georg Katz. Land­wirt. 70 I., Oeschelbronn

Voraussichtliche Witterung: Vielfach bewölkt und zu zeitweiligen Niederschlägen geneigt.

Verlag: Der Gesellschafter E. m. b. H., Nagold Druck: Buchdruckerei E. W. Zaiser (Inhaber Karl Zaiser), Nagold. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschl. der Anzeigen: Hermann Götz. Nagold D. A. X. 34: 2480.

Die heutige Nummer umsaßt 8 Seite«.

Sladtgemeinde Wildberg

Kreis Nagold

Der am Freitag, den 9. Noo. 1934 fällige

Siimr-, Bieh- «ii> TAnie-

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wird abgehalten

Zu recht zahlreichem Besuch ladet freundlichst ein 2557 Bürgermeisteramt.

Stadtgemeinde Rottenburg a.N.

Eichen- Verkauf

Am Montag, den 12. Nov. 1934, vorm, von 10 Ahr au

kommen in der Stein'schen Draueret aus Stadtwald Höllstein, Dünnbach, Rammert, Nonnenholz, Nonnenhärle, Grafenhalde und Lindenloch

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zum Verkauf. Auszüge durch die Stadtpflege. Vorzeigen am Samstag, den 10. Nov. Abfahrt vorm. 10 Uhr am Bahnhof hier. Den 5. November 1934

2559 Stadtpflege.

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Wildberg, den 6. Nov. 1934

Todes-Anzeige

Schmerzerfüllt teilen wir Verwandten, Freun­den und Bekannten mit, daß mein treubesorgter Gotte, unser lieber Vater, Schwiegervater, Groß­vater, Bruder, Schwager und Onkel

Wilhelm Schall, st-inha«--

im Alter von 60'/z Jahren heute nachmittag nach kurzer, schwerer Krankheit durch einen sonsten Tod erlöst wurde 2559

Die trauernden Hinterbliebenen

Die Beerdigung findet am Donnerstag 1 Uhr statt

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Heute abend 8.15 Uhr

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Friedr. Schatz, Schreinermeister

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ging auf dem Wege Weihergäßle bis Deckenfabrik ein

Geldbeutel mit Inhalt.

Der Fmder wird gebeten, den­selben gegen gute Belohnung ab­zugeben bei der Geschäftsstelle des .Gesellschafters". 2561

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kür juns unck ult, bei O.^V.2^18Lk,6uckk3nckIunA

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