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Der Gesellschafter
Dienstag, den 8. November
Bor dem Rücktritt der ägyptischen Regierung
London, 5. Noo. Wie Reuter aus Kairo meldet, erwartet man dort sür Dienstag den Rücktritt des Kabinetts, der vom König so gut wie sicher angenommen werden dürfte. Wie der Reuterkorrespondent aus glaubwürdiger Quelle erfahren haben will, erklärt der Ministerpräsident in seinem Rücktrittsschreiben, er sei zu seinem Entschlich gezwungen durch die Einmischung des britischen Oberkommissars.
Der Führer
Sri Generaloberst von Blomberg
Dresden, 5. November
Der Führer und Reichskanzler stattete am Montag mittag auf dem Weißen Hirsch bei Dresden dem erkrankten Reichswehrminister. Generaloberst von Blomberg, einen etwa Vrstündigen Besuch ab.
Generaloberst von Blomberg befindet sich aus dem Wege der Besserung. Sein Befinden 'ik lehr gut.
«KrteMMr w Europa"
„Diario de Madrid" zur Saarfrage Madrid, 5. November.
In einem „Kriegsgefahr in Europa" betitelten Artikel äußert sich der Berliner Berichterstatter der Madrider Zeitung „Diario de Madrid" über die Saarfrage. Wörtlich schreibt der Berichterstatter: „Jeder Deutsche sieht in der Saar ein Stück von Deutschland, so daß ein französischer Einmarsch in dieses Gebiet genügen würde, um die Drohung Heß' zur Tat werden zu lassen. Wenn Frankreich vorgibt, nur auf ausdrücklichen Wunsch des Präsidenten der Regierungskommission zu intervenieren, so würde also der etwaige Hilferuf eines einzigen Mannes, des Herrn Knor, über Krieg und Frieden entscheiden.
Wenn Frankreich es wagt, an der Saar einen Prozeß zu Ende zu führen, dessen Ungerechtigkeit seit jenem Tage offenbar ist, an dem Clemenceau 150 000 französische Einwohner im Saargebiet erfunden hat, dann würde die Hoffnung auf Frieden ein sür allemal begraben werden und. was noch viel wichtiger ist: Tie Gerechtigkeit würde ihren Todesstoß erhalten."
13 Verschüttete Messina, 3. November.
Infolge eines Wolkenbruches löste» sich von dem Hügel bei dem Dorfe Bordenar o in der Nähe von Messina große Erbmassen, die ein an dem Hügel liegendes Haus zum Einsturz brachten. Zur Hilfeleistung wurde Feuerwehr aus Messina herangezogen. Bisher wurden von 13 in dem Haus befindlichen Personen 'rdiglich zwei als Leichen geborgen.
Jas Luftrennen England-Australien abgeschlossen
London, 5. November.
Am Montag um 7.30 Uhr MEZ. läuft die sür das Luftrennen England — Australien
gesellte Frist ab. Bon den 20 Flugzeugen, die in Mildeuhall vor 16 Tagen aufgestiegen waren, haben neun das Ziel Melbourne erreicht. Ein Flugzeug ist in Italien verunglückt, wobei die beiden Insassen, Engländer, den Tod fanden. Die drei noch im Rennen liegenden englischen Maschinen, von denen die vorderste am Sonntag in Kalkutta eingetroffen war, kommen nunmehr für den Wettbewerb nicht mehr in Frage. Das holländische „Fliegende Hotel" ist auf dem Rückweg nach Holland am Sonntag um 20.25 Uhr von Port Darwin abgeflogen.
Mwejtasrtka soll geraubt werben
Protest der deutschen Bevölkerung
LA. London, 5. November.
Als die kürzlich abgehaltenen Wahlen in Südwestafrika der Vereinigten Partei die Zweidrittelmehrheit brachten, nachdem kurz vorher die nationalsozialistische Bewegung verboten und ihr Führer, Major Weigel, ausgewiesen worden war. wurden auch gleich die ersten Schritte zur Eingliederung Südwestasrikas in die Südafrikanische Union als fünfte Provinz emgeleitet. Ein diesbezüglicher Gesetzentwurf wird in der ersten Satzung der neugewählten gesetzgebenden Versammlung am 23. November eingebracht werden.
Südwestafrika, die ehemalige deutsche Kolonie, ist aber ein Mandatsland, d. h. nach dem Friedensvertrage wurde das Gebiet vom Völkerbund der Südafrikanischen Union nur zur Verwaltung übergeben. Eine Einverleibung der ehemaligen deutschen Kolonie in die Südafrikanische Union wäre ein offener Bruch des Friedensvertrages. Die deutsche Bevölkerung Südwestafrikas lehnt diese Einverleibung auch ab und beabsichtigt, in den nächsten Tagen eine Abordnung nach Kapstadt zu entsenden, um gegen den Versuch der Vereinigten Partei Einspruch zu erheben.
kk. Berlin, S. November.
In der am Montag vormittag abgehalte- aen Sitzung des Reichskabinetts wurde auch ein Gesetz zur Regelung der öffentlichen Sammlungen und sammlungsähnlichen Veranstaltungen (Sammlungsgesetz) verabschiedet.
Danach unterliegen Sammlungen aus Straßen oder Plätzen, in Gast- und Vergnügungsstätten, in jedermann zugänglichen Räumen, von Haus zu Haus oder von Person zu Person, durch Sammellisten, Werbeschreiben oder Aufrufe der Genehmigung durch die zuständige Behörde. Der gleichen Genehmigung bedarf, wer zum Eintritt in eine Vereinigung, zur Entrichtung von Beitrügen, auffvrdern und die ans Grund dieser Aufforderung einkommenden Beiträge oder Leistungen entgegennchmen will, wenn es ausschließlich oder überwiegend auf die Erlangung von Geld oder Leistungen ankommt.
Der Verkauf von Karten zum Eintritt in
! eine öffentliche Veranstaltung ist genehmi- j gungspflichtig, ausgenommen in Räumen, die dem gewerbsmäßigen Kartenverkauf dienen, in den Geschäftsräumen des Veranstalters und am Veranstaltungsorte selbst.
Die Ankündigung von Veranstaltungen mit dem Hinweis, daß ihr Ertrag gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken zugesührt wird, ist gleichfalls genehmigungspflichtig. Das gleiche gilt für den Vertrieb von Waren zu gemeinnützigen und mildtätigen Zwecken, ebenso eine Sammlung im Auslande.
Die Behörden haben das Recht, die Geschäftsgebarung von Sammlern und Veranstaltern zu überprüfen und im Falle von Mißständen auch einen Verwalter zu bestimmen.
Handel uns Verkehr
Gegen NWverstim-iWe bei der BrotgetreideverordMng
Berlin, 5. Nov. Die in diesen Tagen von den Getreidewirtschaftsverbänden herausgegebenen Anordnungen über die von der Landwirtschaft abzuliefernden Pflichtmengen an Brotgetreide sind teilweise mißverstanden worden. Dieses Mißverständnis erklärt sich wohl aus dem Uebergang von Funktionen, die bis zum 31. Oktober dem Staat oblagen, auf die ständischen Getreidewirtschaftsorganisationen. Bis zum 31. Oktober bestand, da die ständische Wirtschaftsorganisation bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig war. eine staatliche Ablieferungspflicht, durch die jeder Bauer und Landwirt gebunden war, 30 v. H. der Menge an Roggen, die er im vorigen Getreidewirtschaftsjahr abgeliefert hatte, zur Ablieferung zu bringen, und ebenso 25 v. H. an Weizen.
Mit dem 1. November haben die Getreide- wirtfchaftsverbünde, an ihrer Spitze die Hauptvereinigung der Getreidewirtschaft, die Verantwortung für die lausende Brotversorgung des Volkes aus der Ernte übernommen. In Verfolg dieser Pflicht haben nun die Getreidewirtschaftsverbände angeordnet. daß laufend bis zum Schluß des Getreidewirtschaftsjahres bestimmte Teilmengen an Getreide abzuliefern sind. Diese Teilmengen beziehen sich auf das G e s a m t a b l i e fern n g s s o l l. das jeder einzelne Betrieb zu liefern hat. Ein Vergleich oder eine Addition der genannten Hundertzahlen ist insofern nicht möglich, weil die bisherigen Ablieie- rungen Hundertsützc der vorjährigen Ablieferung waren.
i 151 landwiMMliA Zwangs- ! Versteigerungen im 3. Vierteljahr
! Stuttgart, 5. November. Am 3. Kalender- oierteljahr 1934 sind nach den „Mitteilungen ; des Württ. Statist. Landesamts" in Württem- i berg 430 Zwangsversteigerungen von Grund- i stücken mit einer Fläche von zusammen 322,1 > Hektar, davon 306,7 Hektar landwirtschaftlicher : Nutzfläche, angeordnet worden. Gegenüber dem j vorangegangenen 2. Vierteljahr 1934 ist die ! Zahl der angrordneten Zwangsversteigerung?-
! Mmte HM» beite« krsch!
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I verfahren um 5 (— 1,2 Proz.), die Fwch.
I betroffenen Grundstücke um 3,3 Hektar ft Proz.) größer geworden. Durchgeführt wurden im Berichtsvierteljahr von den im gleichen Zeitraum oder früher cn^ec.dneten Verfahren 151 mit einer Grundstücksfläche von 97,9 Hektar gegen 128 Verfahren mit 59,8 Hektar Fläche im 2. Vierteljahr 1934.
Der Versteigernngserlös belief sich auf insgesamt 1611619 M. (im Vorvierteljahr 1448 437 RM.) In 242 Fällen mit 303,7 HM. ar Fläche konnte der Versteigerungsüeschlrch aufgehoben werden. Die Zahl der im 3. Vierteljahr 1934 durchgftührten Verfahren, ihre Fläche und ihr Versteigernngserlös ist höher als im gleichen Vierteljahr 1933, jedoch wesentlich geringer cus im 3. Vierteljahr 1932, l in dem die Schutzvorschriften und -Maßnahmen des Reichs zugunsten der GrundstückZschuldner noch nicht so stark ausgebaut waren, wir dar im Laufe des Jahres 1933 geschehen ist.
Stuttgarter Mostobstmarkt auf dem Nsrd- bahnhof am 5. November. Seit 2. November sind 26 Wagen neu zugesührt. und zwar aus Preußen 5. Oesterreich 2, Schweiz 6, Frankreich 13. Nach auswärts sind inzwischen ach< Wagen abqegangen. Preis heute wagenweist für '10 000 Kilo von 900—950 RM-, im Kleinverkauf 4.90—5.20 RM. sür 50 Kilo. Marktlage: lebhaft.
Pforzheimer Edelmetallpreise vorn 5. November. Gold 2840, Silber 48—49.80 je Kilo, Neinplatin 3.75, Platin 96 Proz. mit 4 Proz. Pall. 3.70, Platin 96 Proz. mit 4 Proz. Kupfer 3.60 RM. je Gramm.
Fruchtmärkte. Nagold: Weizen 10.30 bis
10.50, Gerste 9, Haber 8 NM. — Reutlingen: Weizen 10.20, Dinkel 7.65. Gerste 7.95 bis
8.50, Haber 8.05—8.60 RM. — Illm: Weizen 9.80, Gerste 8.10—8.45, Haber 7.60-8.20 Reichsmark.
Schweinemärkte. Ellwangen: Milchschweine 12.50—17, Läufer 26 RM. — Nördlingen: Milchschweine 10—19, Läufer 27.50—32.50 Reichsmark. — Kirchheim u. T.: Milchschweine 16—22, Läufer 35—43 RM. — Och, ringen: Milchschweine 14—21 RM.
Ravensburger Viehmarkt vom 3. Nov. 1934. Farren 24—29, fette Ochsen 24—30, ältere Ochsen 22—25, Arbeitsochsen 24—27, fette Rinder 26—32, junge Kühe 23—27. ältere Kühe 11—16 Mark pro Zentner Lebendgewicht, Kälberkühe 280—350, Magerkühe 10 bis 12 Mark Plo Zentner, Milchkühe 170 bis 210, trächtige Kühe 230—330. hochträchtiae Kalbeln 260- 350, fühlbar trächtige Kalbeln 220—260. Anstellnnder 70-140 Mark.
Gestorbene: Elisabethe Brenner, geb. Bauer, 70 Jahre alt, Egenhausen / Dorothee Reutter geb. Beck, Calw / Oskar Jüdler, Hirsau.
Voraussichtliche Witterung: Zunächst auf- j heiternd, später kühler und einzelne Riede«?
2 schlüge wahrscheinlich.
I -
i Verlag: Der Gesellschafter G. m. b. H.. Nagold.
Druck: Buchdruckerei G. W. Zaster (Inhaber i Karl Zaiser), Nagold. Hauptschriftleiter ' und verantwortlich für den gesamten Inhalt : einschl. der Anzeigen:HermannGötz. Nagold ! D. A. X. 34: 2480.
Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.
RriWttbibWMkiie jir Lsmskfklte!
werden am Milkwoch, den 7. November 1934 im Warte- ! -immer des Ralh wses ausgegeben. i
Buchstabe A — M vormittags von 9—11 Ahr !
»» N - I nachmittags von 2—4 Uhr !
Auf die den Stammabschnitten aufgedruckte Belehrung wird ! hingewiisen. 2554 s
Nagold, den 5. Nov. 1934 Bürgermeisteramt. j
Stadtgemeinde Halterbach
Vieh-, 6 -mim- md KrSmriMkl
findet am nächsten Donnerstag, de» 8. November ds. Is. in Haitei bach statt.
Zu zahlreichem Besuch wird sreundlichst eingeladen.
2548 Bürgermeisteramt.
209 Itr.
Mittwoch, den 7. November von 2 bis 4 Uhr im Jugendamt. 2550
zu 30 Pfennig stets vorrätig
bei G W Zaiser, Nagold
ZMMe»
hat abzugeben 2553
Bürgermeister Gauß Nebringen, Bahnstation
So gekocht,
schmeckt's vorzüglich!-
lrM öhre n(Gelbrüben)-G emüsefür 4 Personen 2 Pfund Möhren, 2 Eßlöffel Fett, 1 Eß- löffel Mehl, 2 Maggi's Fleischbrühwürfel. >/r Teelöffel Zucker, Salz und Petersilie. Die Möhren in feine Streifen schneiden, im zerlassenen Jett dünsten, knapp O 2 Titer Fleischbrühe aus 2 Maggi's Fleischbrüh- würfeln dazuschütten und garkochen. Das mit wenig Wasser glattgerührte Mehl und ein wenig Zucker beifügen, gut durchkochen, nach Salz ab- schmecken und feingehackte Petersilie darüberstreuen.
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Nagold, 5. Nov.
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Schmerzerfüllt teilen wir Verwandten, Freunden und Bekannten mit, daß mein liever Marn, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater
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im Alter von 63 Jahren heute früh ^9 Uhr von seinem langen, schweren Leiden durch einen sanften Tod erlöst wurde
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Die Gattin Marie Kössig Die Beerdigung findet am Mittwoch 2 Uhr statt
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