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Der Gesellschafter

Samstag. Sen 20. Oktober lgz<

sladt ist die Arbeit zum großen Teil wieder ausgenommen, doch wurden vor den Toren der Stadt die mit der Wiederherstellung der Telephonverbindungen beschäftigten Arbeiter und Monteure des Telephonamts von herumstreichenden Rebellentruppen beschossen.

Das traurige Ergebnis der revolutionären Brandschatzung in Oviedo ergibt folgendes Bild: Ganz oder zum Teil nieder­gebrannt wurde die Universität, die Audienz, die asturische Bank, das Hotel Covadonga. das Englische Hotel, das Englische Institut, der Provinziallandtag, das Theater Cam- Poamor und eine Reihe von Privathäusern. Unter der Beschießung hat vor allen Dingen das Telephongebäude gelitten, in dessen Kamin man allein über hundert Kugelein­schläge zählen konnte. Das gesamte Kabelnetz für die Telephonverbindungen hat unter der Zerstörungswut des marxistischen Pöbels sehr gelitten. Die vollständige Wiederher­stellung dürfte noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die MadriderEl Sol" spricht da­von, daß bei der Einnahme von Oviedo durch die Regierungstruppen 26 Erschießun­gen vorgenommen worden seien. Die Zahl der Toten allein unter den Aufständischen werde aus 600 geschätzt.

Man hat im allgemeinen den Eindruck, daß die Planmäßigkeit und gute Organisa­tion der von den Aufständischen durchgeführ- ten Uebersälle auf technisch gut durchgebildete Elemente in ihren Reihen schließen läßt. Die von ihnen verwendeten Waffen sind neu­zeitlich und wurden zum Teil erstmalig in Gebrauch genommen. Es gelang, eine Person zu verhaften, die in die umfangreichen illegalen Waffenkäufe durch die frühere kata­lanische Negierung verstrickt ist. Der frühere katalanische Minister Tencas soll für die An­schaffung von 30 000 Gewehren in der Schweiz mit der Bestimmung für Barcelona sein Einverständnis gegeben haben. Um die Frage der Gefangenenunterbringung in Asturien zu lösen, wird voraussichtlich der Generaldirektor der spanischen Gefängnisse nach Asturien fahren und die Einrichtung von Konzentrationslagern studieren. Der Direktor des Wohlfahrtsamtes wird das asturische Gebiet bereisen, um sich der Kinder anzunehmen, die durch die Aufstands­bewegung Waisen geworden sind.

Einer Mitteilung derEl Debate" zufolge find in einem Militärzug verschiedene Pan­zerwagen von Madrid abgegangen, die für die Streitkräfte der Regierung in Asturien bestimmt sein sollen..

Edens BeM in Stockholm abgeschlossen

CA. London, 19. Oktober.

In unterrichteten Kreisen werden die Ge­rüchte, daß der nunmehr abgeschlossene Be­such des Lordsiegelbewahrers Eden in Stockholm den Zweck gehabt habe, die Möglichkeit eines Beitrittes Schwedens zum vstfranzösischen Ostpaktplan zu erörtern, energisch dementiert. Die Besprechungen ha­ben sich um die Abrüstungssrage, den Bei­tritt Sowjetrußlands zum Völkerbund und die Lage des Völkerbundes gedreht.

EtmruschareilMrer Kmöimser doch ermordet?

6k. Wien, 19. Oktober.

Die Gerüchte um das Plötzliche Ende des Niederösterreichifchen Sturmscharenführers und Bürgermeisters Kaiblinger haben trotz der Einstellung des Strafverfahrens und der Haftentlassung der verhafteten Heimwehrmänner neue Nahrung durch die Todesanzeige der Ostmärkischen Sturm­scharen erhalten, in der es heißt, daßihr Mitglied und Führer Alois Kaiblinger von ruchloser Mörderhand gefallen" ist. Man kann sich allgemein des Eindrucks nicht erwehren, daß gewisse Kreise an der Vertuschung der ganzen geheimnisvollen An­gelegenheit ein ganz besonderes Interesse haben.

BWMMWrrrvvlte t« Algerim

Paris, 19. Oktober.

Die Beunruhigung der algerischen Wein­bauern über die kürzlich erlassenen Verord­nungen hinsichtlich des algerischen Wein­baues wächst von Tag zu Tag. Nachdem erst vor kurzem in Oran eine Massenversamm­lung der Weinbauern und Kaufleute statt­gefunden hatte, um gegen die Verordnungen energischen Protest zu erheben, haben sich am Donnerstag im Rathaus von Algier etwa 100 Bürgermeister der Provinz versammelt. Sie haben sich verpflichtet, ab Montag, den 22. Oktober, alleVeziehungen zu ihren Vorgesetzten Behörden und zur Regierung abzubrechen, bis die Verordnungen zurückgezogen worden feie«.

Ml MWlMgszmgm treten aus

Sensation im Prozeß Hauptmann

Neuyork, 19. Oktober.

In der Verhandlung gegen Haupt­mann hat ein Richter der Appellations­abteiluna des Neuvorker Obersten Gerichts­

hofes dem Verteidiger Hauptmanns, Faw- cett, mitgeteilt, er könne am Freitag vor der Verhandlung den Antrag auf Zulassung neuen Beweismaterials stellen. Es handelt sich dabei um die Aussagen von zwei Zeugen, die bekunden wollen, daß Hauptmann am 1. März 1932 inNeuyork gearbeitet hat, daß er also am Tage der Entführung des Lindbergh-Babys über­haupt nichtinNewJerseh gewesen sei.

In der Entführungsangelegenheit der Frau Stoll ist der Vater des Entführers, Robinson, sowie die Frau des Entführers verhaftet worden. Beide hatten jedoch erklärt, daß sie an der Entführung nicht betei­ligt seien. Sie wurden nach Stellung einer. Bürgschaft in Höhe von 25 000 bzw. 50 000/ Dollar aus der Haft entlassen. Ter Entfüh­rer Robinson wird von den Polizei­behörden mehrerer Staaten ge­sucht.

Württemberg

Aufgaben des Arztes in der FZ.

Stuttgart, 19. Oktober. Am kommenden Sonntag, 21. Oktober 1934. vormittags 10 Uhr, findet im großen Saal des Deutschen Auslands-Instituts die erste HI.-Aerztetagung statt.

Die Aufgaben, die sich die HI. stellt: Er­ziehung und Ertüchtigung des deutschen Menschen in seinen Wachstums- und Neifungsjahren haben dem Arzt ein wichtiges Amt gegeben.

Gerade die in der HI. zusammengesaßten Altersstufen bedürfen der sorgfältigen Ab­stufung der Anforderungen. Eine Ueber- lastung kann für das ganze Leben einen Schaden bringen und trotzdem darf die HI. nicht verweichlichen, denn eine harte Zeit braucht Kerle. Hier abzuwägen, zu bremsen und anzutreiben, zu siegen und zu bilden ist die Sache des Arztes in der HI.

Die dauernde gesundheitliche Ueberwachung des Dienstes ist dadurch gewährleistet, daß bei der kleinsten Einheit stets ein vom HJ.- Arzt ausgebildeter Sanitätshelser ist. der in erster Hilfe bei Ilnglückssällen genau Be­scheid weiß und verhindert, daß aus den Kleinen Lebensbedrohliches entsteht.

Als wichtigste Aufgabe hat der HJ.- Arzt seine Einheit in allen gesundheitlichen Fragen zu unterrichten, ihr den Willen zum gesunden Körper und zum volksbewußten Handeln beizubringen. Er will und muß derBerater sein für jeden Einzelnen in seiner Einheit.

Nach diesen Gesichtspunkten sind im Gebiet Württemberg gegen 120 Aerzte und gegen 80 Äerztinnen für HI.. BdM. und Jungvolk tätig. Diese Aerzte. die großen­teils schon über ein Jahr ihre Pflicht er­füllen. noch enger mit der HI. zu verbinden, findet am Sonntag, den 21. Oktober, anläßlich einer H I. - Aerzte * ag u n g eine Verpflichtung der Aerzte auf die HI. statt.

Stuttgart meldet einen erfreulichen Rekord!

Die wenigsten Verkehrsunfälle Deutschlands

Stuttgart, 19. Oktober. Wie derN S- Kurier" berichtet, ist Stuttgart die einzige Großstadt. m der trotz des ungeheuren An­wachsens des Kraftfahrzeugver- kehrs die Unfallstatistik zurückgegangen ist.

Während im Jahre 1 933 bei einem Kraftfahrzeugstand von 13 6 4 6 die Zahl der Unfälle mit 33 34 angegeben wurde, zählt man im Jahr 1934 bei 16268 Kraftfahrzeugen bis zum 1. Oktober 1934 nur 2171 Unfälle. Da in den Winter- monaten erfahrungsgemäß der Verkehr er­heblich zurückgeht, wird also dieses Jahr bei weitem nicht die Unfallzahl des vergange­nen Jahres erreich!.

RejchsftMalter Murr kommt zum Kreiskongreß nach Echramberg

Schramberg, 19. Oktober. Am Samstag und Sonntag findet hier der Kreiskongreß für den Bezirk Oberndorf statt. Gleich­zeitig werden am Samstag die führenden Männer der NSDAP. Württembergs, die Mitglieder der Gauleitung, die Kreisleiter aus allen 62 Oberämtern und Vertreter der Württ. Regierung hier eintreffen. Reichs­statthalter Murr wird in einer Festsitzung des Gemeinderats feierlich empfangen. Nach den Beratungen der Kreisleiter findet eine öffentliche Kundgebung auf dem Berneck - Schulplatz statt. Am Nachmittag wird der Parteikongreß durchgeführt. Im Licht­spielhaus wird der nationalsozialistische Ton­filmUnter der schwarzen Sturmfahne" vor- gesührt, wobei der stv. Gauleiter Schmidt die Eröffnungsansprache halten wird.

Erfahrung ist der Veste Lehrmeister

Jugendliche Ausreißer von der Abenteuerlust

geheilt

Oberndorf a. N., 19. Oktober. Zwei hiesige, kaum 17 Jahre alte Burschen wurden Plötz­lich vom Uebermut geplagt. Sie beschlossen, zusammen ins Ausland zu reisen. Nachdem sich der eine einen entsprechenden Geldbetrag zu verschaffen gewußt hatte, sollte die Reise losgehen. Einen der Burschen überkam dann aber dock die Reue, weshalb er nicht mit-

gmg und feinen Kameraden allein fahren ließ. Die Fahrt führte zunächst per Eisenbahn von Oberndorf über Singen nach Zürich und Luzern, wo sie ein schnelles Ende nahm, denn, von der Schweizer Polizei mittellos aufgegriffen, wurde er schleunigst Per Schub über die Schweizer Grenze nach Den! s ch - land gebrach!

Von Lörrach aus ging Meiterrei'e nn- ter teilweiser Benützung einer günstigen Fahrgelegenheit rheinabwärts bis nach Kehl. Hier erfolgte im Warlesaal des Kehler Bahnhofs die zweite Festnahme. Andern Tags erschien die Mutter in Kehl, um den Sohn wieder in,! nach Hanse zu nehmen. Freudestrahlend versicherte der Junge, daß er nie mehr eine Fahrt ins Aus- land ohne Vorwissen seiner Eltern unterneh­men werde, da er in diesen 14 Tagen aller­hand Entbehrungen habe erdulden müssen.

Mit -em Auto IWiK MumMt

Ravensburg, 19. Oktober. Kraftwagenführer Karl Winkler von Aulwangen, der mit einem Kraftwagen einer hiesigen Firma nach Göppingen fahren wollte, ist Donnerstag früh bei Feldstetten bei Münsingen ver­unglückt. Winkler, der 26 Jahre alt ist, hat schwere innere Verlegungen und einen Bruch beider Oberschenkel erlitten. Er er­lag einige Stunden später seinen Verletzun­gen. Die Tochter der Frau Milchhändler Arnegger, hier, ist im Gesicht erheblich verletzt worden.

In Ofterdingen. OA. Rotienburg. zeigte ein Obsthüter am Biertisch seinen Revolver vor. Als er ihn wieder sichern wollte, krachte plötzlich ein Schuß. Die Kugel fuhr einem Nebenansiyenden ins Bein.

Am Freitag früh ist in einer Heilbronner .Lederfabrik ein 44 Jahre alter Arbeiter aus Sontheim auf bis jetzt noch nicht geklärte Weise in eine Walkmaschine geraten und tödlich v e r » n g l ü ck t.

Schafft Seime für die Memsen-;

Die Zeit beginnt, in der die Hitlerjugend khre Schulungsarbeit und Freizeitgestaltung in verstärktem Matze in den Heimaben­den durchführt. Dem Erlebnis des Marsches und der großen Gemeinschaft folgt die Ver­tiefung im kleinen Kreise der Kameraden in der Schar. In junge, aufgeschlossene Herzen unserer Buben und Mädel soll die Saat nationalsozialistischen Ideenguts ge­legt werden, damit sie mutig und stark für Deutschland lebe und kämpfe.

Diese Gesinnung aber kann nicht in engen, unzulänglichen Räumen wachsen, einfach und schlicht, doch hell und sauber sollen -je Heime sein, in denen unsere Jugend heran­wächst.

Diese Heime fehlen vielfach. Ich ersuche deshalb alle Politischen Leiter, solvi, die Behörden und Gemeinden, un­verzüglich der Hitlerjugend bei der Veschas- fung von geeigneten Heimen zu Helsen und ihr mit Rat und Tat beizustehen. Besonders begrüßen würde ich dabei auch die Mithilfe der Industrie, des Handels und der Bauernschaft. Es ist Ehrenpflicht, unserer deutschen Jugend geeignete Heime zu beschaffen, die Pflegestätten sein sollen nationalsozialistischen Geistes und wahrer Volksgemeinschaft, Heime, die allein der Hit­lerjugend gehören und aus die sie stolz sein kann.

Helft alle mit, wenn die Hitlerjugend in diesen Tagen zu euch kommt und um Heime bittet.

Murr

Gauleiter und Reichsstatthalter in Württemberg.

!

Aus Stadt und Land

Nagold, den 20. Oktober 1934.

Hitlerworte:

Im allgemeinen aber soll nie vergessen werden, daß nicht die Erhaltung eines Staates oder gar die einer Regierung höchster Zweck des Daseins der Men­schen ist. sondern die Bewahrung ihrer Art. Ist aber diese selber in Gefahr, unterdrückt oder gar beseitigt zu wer­den, dann spielt die Frage der Legali­tät nur mehr eine untergeordnete Rolle. Mein Kampf.

Dienstnachrichten

Von dem Bischof von Rottenburg ist im Ein- ^ Verständnis mit dem Patronatsherrn die Pfarr­stelle Leupolz dem Pfarrer Sautter in Lützenhardt verliehen worden.

Bunter Abend

Wie wir schon gestern anzeigten und aus dem heutigen Anzeigenteil ersichtlich ist, findet heute Abend 2V Ahr im Löwensaal ein großerBunter Abend" statt. Nachstehend das reichhaltige

Programm:

2V.1S 29.30 Uhr: Großer Auftakt des Reichs­senders Stuttgart. Ansage / Militärkapelle / großes Rundfunkorchester.

29.3029.45 Uhr: Liederkranz Nagold singt Heimat" v. K. Fischer, Stadtkapelle spielt Ein Manneswort" von Polack.

29.45 21.99 Uhr: Reichssender. Kammersänger Julius Patzak-München. Deutschlands herr­lichster Tenor singt zusammen mit der be­kannten Opernsängerin. Frau Margarete Teschenmacher von den Württembergischen Staatstheatern.

21.9921.15 Uhr: Stadtkapelle spieltAm gol­denen Horn" Ouvertüre von Halter. Lie­derkranz singtWerbung" von Silcher. 21.1521.39 Uhr: Willi Reichert erzählt. 21.3921.45 Uhr: Stadtkapelle spielt:Aller­hand aus dem Schwobaland", Potp. von Schneider.

21.45 22.99 Uhr: Großer Abschluß des Reichs- sonders mit Orchester, Chor, Kammersänger Patzak und Frau Teschenmacher.

Anschließend Tanzunterhaltung.

Straßensperre

Nach Mitteilung des DDAC. ist die Straße StuttgartCalw Calmbach zwischen Altheng- stett (Einmündung der Straße Herrenberg Calwjund Calw für den gesamten Verkehr ge­sperrt. Umleitung des Fernverkehrs über Pforz­heim bezw. Nagold. Umleitung des Nahver­kehrs über WeilderstadtMöttlingenLieben- zell bezw. Uber Kuppingen Sulz Wildberg.

Der kommissarische Landesbischos predigt in Ealw

Am kommenden Sonntagvormittag spricht in der Calwer Stadtkirche der vom Reichsbischof eingesetzte kommissarische Leiter der evangeli­schen Landeskirche Württemberg, Pfarrer K r a u s-Ebingen. Es dürfte für jeden evange­lischen Christen im Hinblick auf den Kirchen­streit und die widersprechenden Gerüchte, die über diesen verbreitet werden, aufschlußreich sein, den Mann zu hören, der durch den vom Füh­rer anerkannten Reichsbischof Müller berufen wurde, in dieser bewegten Zeit die Geschicke der evangelischen Kirche Württembergs zu lenken. Stadtpfarrer Kraus geht der Ruf eines guten Predigers voraus.

Dorfpielabend im Seminar

Der angezeigte Halm-Abend (für Donnerstag, den 18. ds. Mts.) hatte in vornehm sachlichen Hinweisen viel versprochen: die Ausfführung hat alles gehalten und weit darüber. Studien­rat Schmid gab nämlich eine so kurze wie packende Einführung aus dem großen Rahmen der Musikgeschichte, groß in der Umfassung und reich im Verständnis für alle menschliche Kunst, da­bei immer wieder in die grundlegenden Tiefen leuchtend. Eine wohltuende Leistung für die reiferen Zuhörer ob der wirksamen Anklänge, soweit ihnen der Stofs bereits bekannt war. eine führende Leistung für die anwesende Ju­gend, die am vorgeführten Beispiele Halm

> hören durfte, woher er als bedeutsamer Musiker kam, was er von allem bis dahin Geleisteten nahm, wie er sich in eigener Auffassung aus­wirkte und seine Musik selbständig gestaltete, auch wohin er wohl in die Zukunft verschwe- ben, das heißt hier, befruchtend weiterwirken darf.

Das Spiel im Trio: Geige (Roth), Cello (Hohl) und Klavier (Schmid), zeigte sich seiner Aufgabe voll gewachsen: Halm, ganz Halm wurde in den zwei Tanz-Suiten gespielt, Halm" in seiner starken Eigenart, also mit reich­lichenKnoten" und markigem, ja markanten Inhalt (letzteres im Gegensatz zu denHalm"-en der Menge), doch wiederum Halm in seiner unvermeidbaren Beziehung zu aller Musik, im besonderen zur bewußten Eemeinschaftsmufit. Bitte, baldige Wiederholung! Der reichliche Stoff in Vortrag u. Musik verlangt es: vielleicht wün­schen es auch die wenigen Zuhörer aus der Stadt, die gewiß in mehrfacher Zahl sich je­weils einstellten, hätten sie gleich mir 14 Tage vorher erlebt, wie man aus einem Saulus ein Paulus werden kann; angezeigt war die erste Symphonie Beethovens auf zwei Klavieren. Na, dachte ich und urteilte hochfahrend: ein gewaltiges Jnstrumentalwerk mit den viel­fachen Klangfarben im bunten Orchesterspiel so etwas auf zwei Klavieren? welch miß­licher Notbehelf! Die Herren Schmid und Roth halfen mir jedoch rasch aus aller Not: ich hörte wohl kein buntfarbiges Orchesterwerk, aber ein Tonwerk Beethovens in wohltuend einheitlicher Klangwirkung: das einwandfreie Spiel war im­mer wieder packend und von nachhaltiger Ein­wirkung, so daß ein dankbarer Zuhörer am Schlüsse meinte, eine solche Gelegenheit lasse er sich nie wieder entgehen, und die jungen Se­minaristen seien nur zu beglückwünschen, sofern sie derartig lebendige, vollwertige Einführung in die Tonwerke unserer Großen erleben dürften (gar mit Unterstützung der entsprechenden und damit immer wohl angebrachten Ausführun- gen).

' Nun weiß ich, daß Studienrat Schmid für eben zwei Klaviere ursprüngliche Musik ge­schaffen hat, dreimal je Präludium mit an­schließender Fuge. Ich hatte das große Vergnü­gen, diese wohl sonst noch unbekannten Sachen in prachtvollem Spiel zu hören: reis und voll­endet, drängen sie zur öffentlichen Aufführung, und zwar zunächst einmal im Musiksaale des Seminars vor einer reichlichen Zuhörerschaft! Darf ich für diese bitten, Herr Studienrat Schmid? vielleicht mit vorzüglicher Unter­stützung durch Herrn Roth? Ri.

Z wiebelmindestpreise

Im Rahmen der Absahregelung für Speise­zwiebeln werden mit Wirkung ab 15. Oktober 1934 gemäß einer Anordnung des Reichsbe­auftragten für die Regelung des Absatzes von Eartenbauerzeugnissen vom 12. 10. 34 in den verschiedenen Landesbauernschaften für Speise-