Teile 4 Nr. 244

Der Gesellschafter

Freitag, Sen 19. Oktober 18U

LotjändWer Autorajer tötet Zollbeamten

Flucht -es Schuldigen über die Grenze?

Aachen, 18. Oktober.

In Laurenzberg bei Aachen raste am Mitt­wochabend am Tittarder Berg einhollün - discher Kraftwagen in einer scharfen, langgestreckten 8-Kurve in derart wahn­sinnigem Tempo bergab, daß er hinter der Kurve auf die linke Straßenseite kam. Dort rannte er ein Motorrad mit Beiwagen, das von zwei Zollbeamten besetzt war, mit sol­cher Wucht über den Haufen, daß der Führer des Motorrades 18 Meter weit weg­geschleudert wurde und tot im Stra­ßengraben liegen blieb. Der Mitfahrer flog ebenfalls auf das Pflaster und erlitt schwere Verletzungen. Jetzt erst bremste der holländische Kraftfahrer. Er wurde von Augenzeugen vor die Opfer seiner Raserei geführt, flüchtete aber in einem unbewachten Augenblick und fuhr weiter. Später ließ er seinen Wagen herrenlos stehen. Er selbst ist noch nicht ermittelt. Es ist anzunehmen, daß er sich über die schützende Grenze davongemacht hat.

Eleiaat tötet seinen Meter

Hannover, 18. Oktober.

Ein großer Elefantenbulle im Zoologischen Garten in Hannover war von der Leitung des Zoologischen Garten? in Frankfurt a. M. erworben worden und sollte jetzt dahin überführt werden. Um die Leitung des Transports zu 'übernehmen und sich zu diesem Zweck mit den Eigenschaften des Elefanten vertraut zu machen, war der Oberwärter des Frankfurter Zoo, der 38jährige Anton Kiewitz, vor einer Woche nach Hannover gekommen. Es hatte sich zwi­schen ihm und dem Tier auch bereits eine gewisse Freundschaft herausgebil­det. Gestern abend hatte sich der Oberwärter nochmals in den Elefantenzwinger begeben und machte sich an der Kette des Elefanten zu schassen. Dabei mutz das Tier irgendwie gereizt worden sein.

Es Packte den Oberwärter, schleuderte ihn gegen die Wand des Zwingers und versetzte ihm mit dem Rüssel einen Hieb gegen den Kopf, so daß er einen Schädrlbruch erlitt. Er konnte sich noch mühsam aus dem Ele­fantenhaus herausbegeben, mutzte dann aber sofort ins Krankenhaus geschafft werden, wo er nach kurzer Zeit seinen Verletzungen er­legen ist.

Furchtbarer Zusammenstoß am Bahnübergang

Treuenbrietzen, 18. Oktober.

Am Mittwoch um 23.30 Uhr ereignete sich an dem ungeschützten Bahnübergang an der Straße Treuenbrietzen — Jüterbog ein schweres Unglück. Als ein mit Ar­beitern und Arbeiterinnen aus Potsdam und Nowawes besetzter Lastkraftwagen mit An­hänger den Bahnübergang passieren wollte, erfolgte ein Zusammenstoß mit dem Personenzug, der im gleichen Augenblick aus der Richtung Treuenbrietzen herankam. Der Anhänger des Lastkraftwagens wurde vom Zuge erfaßt und stürzte um. Sämtliche In­sassen wurden herausgeschleudert. Eine Ar­beiterin wurde vom Zuge überfahren und sofort getötet. Ein Arbeiter geriet un­ter die Maschine und wurde KV—70 Meter weit mitgeschleift. Auch er war auf der Stelle tot. Von den übrigen Insassen erlitten zwei gleichfalls tödliche Verletzun­gen, während 8 Personen schwer und 5 leicht verletzt wurden.

Die Toten sind die Arbeiterinnen Elisabeth Koschinskh und Ellh Rohde, sowie die Arbeiter Grünefeld und Küchler, alle aus Nowawes.

Schwerverletzte bei Zugunfall

Harburg-Wilhelmsburg, 18. Oktober.

Ter Güterzug 7119 fuhr am Donnerstag vormittag bei der Einfahrt in den Bahnhof Wilhelmsburg in ein besetztes Gleis. Durch den Anprall gegen einen dort haltenden Zug stürzte die Lokomotive des Güterznges um und mehrere Wagen entgleisten. Von dem Zugpersonal wurden ein Heizer und ein Zug­führer schwer verletzt, während ein weiterer Zugführer und ein Lokomotivführer leicht verletzt wurden.

Zeitschriftenschau

Flicgerinsel aus der Rennbahn §

Inmitten von Londons „Avus" der berühm­ten „Brookland Flying Club", eines der exclu- sivsten englischen Fliegerclubs. Nur durch eine Ueberführung über die Bahn und eine einzige Autozufahrtstraße, die hier über die Vrookland- Bahn führt, ist dieses abgeschlossene Jnselreich für gewöhnliche Sterbliche zugänglich, wenn nicht gerade ein Rennen veranstaltet wird und die Flieger ihre Hallen und Clubräume nur aus dem hier üblichen Luftwege erreichen kön­nen. Von dem Leben und Treiben auf dieser Fliegerinsel bringt die „Deutsche Flug- illustrierte" in ihrem neuesten Heft 42 einen anschaulichen Bild- und Wortbericht. „Propeller im Bau" lautet der Titel des Leit­artikels, der diesmal den Werdegang einer Holz- Luftschraube schildert und viel Interessantes über eines der wichtigsten Flugzeug-,,Zugehör­teile" zu erzählen weiß. Von den zehn Welt­rekorden des neuen amerikanischen Sikorsky- Großamphbiums 8 42 weß der Aufsatz „Die flie­gende Pacht" einen neuen Bildbericht zu geben. Der Eugend sind auf dem Gebiet des Modell­baues zwei besondere Seiteni gewidmet. „Flll- gelbau in der Natur" plaudert von den Flügel­formen von Insekten, und schließlich bringt eine Seite die siebende Folge der Reihe: Ritter des Pour le mörite. Die Zeitschrift erscheint jeden Mittwoch zum Preise von 20 Pfennigen und ist vorrätig in der Buchhandlung Zaiser, Nagold.

Familiennachrichten aus der Stadtgemeindr Nagold im Monat September 1934

Geburten: 4. Sept.: Günther, Alfred, s Schreinermeister, hier 1 Sohn: 4.: Waidelich. Otto, Schreinermeister, hier 1 Tochter: 14. Sept.: ! Benz, Gottlieb. Seifensieder, hier 1 Sohn: 17.: ! Wacker. Gottlieb, Automechaniker, hier 1 Sohn: 26.: S ch l o t t e r b e ck, Emil. Seiler, hier 1 Sohn: 25.: Gauger, Christian, Kaufmann, hier 1 Tochter. Auswärtige im Bezirkskranken­haus Geborene: 14. Sept.: Eroßmann, Jo­hann, Bauarbeiter in Wenden 1 Sohn: 22.: Volz, Ernst, Landwirt in Egenhausen 1 Toch­ter. Eheschließungen: 1. Sept.: Ham man, Eu­gen led. Telephonist hier und Drescher. He­lene, Frida, led. Haustochter, hier. 22.: Lepsch, Hermann, led. Zollgrenzangestellter in Marien- bcrg und Kienle, Klara Wilhelmine, ledige Haustochter, hier. Sterbefälle: 4. Sept.: Wör- ner, Friedrike Rosine geb. Biedermann Witwe, hier 80 Jahre alt:?.: Renz. Elisabethe Chri­stiane geb. Hiller. Küblers Witwe hier, 79 I., alt: 16.: Rapp. Luise Marie, geb. Wohlleber. Gipsers Ehefrau, hier, 63 Jahre alt: 22.: Grü­nt n g e r, Marta Johanna geb. Verstecher, Schuhmachermeisters Ehefrau, hier 53 Jahre alt. Auswärtige im Bezirkskrankenhaus Verstorben.e 6. Sept.: Walz. Friedrich, led. Schlosser von j Oberschwandorf, 29 Jahre alt. 9.: Dürr, Chri- ! stian, verh. Portier von Altensteig, 60 Jahre ! alt: 14.: Neuweiler, Eugen, led. Maurer i von Enzklösterle, 19 Jahre alt. Auswärtige in der Versorgungskuranftalt Waldeck Verstorbene: 14. Sept.: Kappner, Josef, verh. Fabrikarbei­ter von Ludwigshafen. 53 Jahre alt.

Gestorbene: Dorothea Zahn geb. Lampart, 60

Jahre, Erömbach.

Voraussichtliche Witterung: Im Westen befindet sich wieder ein starkes Hochdruck­gebiet, während die Zyklonentätigkeit im Norden fortbesteht. Infolgedessen ist für Samstag zwar zeitweilig aufheiterndes, aber im allgemeinen immer noch unbeständiges und zu zeitweiligen Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.

Handel und Berkehr

Zugetrieben

Ochsen

Lullen

Iuiigbullen

Kühe

Färien

Fresser

Kälber

Schweine

Schafe

16

14

42

76

95

161

674

Unverkauft

6

3

4

7

46

—

—

Och j e n

») vollfleifchige an?gemästetk höchsten Schlachtwerles

1. jüngere..

2. ältere.

tz) sonstige vollfleifchige.

c) fleisch,ge . . . .

ck) gering genährte .... Bullen

-i jüngere, vollfleijch. höchste» Schlachtwertes . tzi sonstige, vollfleifchige oder

ausgemästete.

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ausgemästete.

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»1 vollfleifchige, ausgeinästete höchsten Schlachtwerles . .

l8 w

16. 10

Färsen (Kalbinnen)

18.10

H

tz) vollfleischige.

29-38

30—34

c) fleischige.

25-28

26-28

—

33-35

ck) gering genährte ....

—

30-32

—

27—29

Fresser

müßig genährtes Lungvieh

—

—

Kälber <

s) beste Mast- und Saugkälber

43-47

44-47

tz) mittlere Mast- ».Saugkälber

38—42

40-43

32 - 36

c> geringe Saugkälber . . .

33-37

34-33

ck) geringe Kälber ....

—

31-33

—

30-35

S ch w e t n e

27 — 30

Fetljchweine über 309 Pfd.

Lebendgewrchl .... tz, vollfleifchige von etwa

53

R

29 - 32

240—300 Pfd. Lebendgewicht

SS

5S

—

c vollfleifchige von etwa

23-27

200—240 Pfd. Lebendgewicht

52—63

52-53

—

ck) vollfleifchige von etwa

—

15-19

160---200 Pfd. Lebendgewlchl

51—52

50—52

—

11-19

«i fleijchtge von

120—160 Pfd. Lebendgewicht

49 50

49-50

k) unt. 120 Pfd. Lebendgewlchl

—

—

35-39

35-3b

Sauen..

42-49

42-49

Marktbericht der Stadtgemeinde Nagold

vom 18. Oktober 1934

Mehmarkt

Gattung:

ZusubrSt-k. d«kauft

Pretr pro Sick.

Stiere

I —

— „

Kühe

Rinder und

l5 8

200-365 ,

trächl. Kalbinnen 24 15

160—365 .

Schmalvieh

28 16

75—l50 ,

Handel etwas gedrückt.

Schweinemarkt Preis »r° P°a,

Läuferschweine 33 > 295 34—50

Milchschweine l20 lOtz 23—32 „

Zufuhr stark, Handel lebhaft, rascher Absatz. Mcnktbesuch gut.

Fruchtmarkt

Verkamt

Mahlweizen 19,26Ztr. Pr.p.Ztr.^LMO 50-10.70 Saatweizen 3,50 „ „ „ „ , 12.00-14.—

Gerste 15,13 , „ » . , 8.70- 9.—

Haber 7,34 „ „ , , „ 8.50

Roggen 2 20 , . „ „ „ 10.00

Zufuhr gut, Handel lebhaft.

Nächster Fruchtmarkl am Samstag, 27. Okt 1934.

Zufuhr in Tafel- sowie Mo st ob st sehr reichlich, meist in guter Qualität. Verkauf schlep­pend, jedoch für bekannte Sorten noch günstig, ebenso auch für schöne Qualität. Empfohlen wird Zurückhaltung von ausgesprochenen Winter­äpfeln (Boiken, Oehringer, Bohnapfel). Die Er­zeuger müssen sich an Einlagerung gewöhnen, wie auch an kleinere Körbe und vor allem bes­sere Verpackung. Mit Holzwolle gepolsterte Kör­be oder Kisten sind oorgeschrieben. Preis für Tafeläpfel 7-12 -H, für Tafelbirnen 9—10 für Mostäpfel 4.50 5.00-N, Mostbirnen 2.80 M,

Stuttgarter Großmärktc vom 18. Oktober. Tartoffelgroßmorkt auf d?m Leon- ! hardsplatz: Zufuhr 150 Ztr. Preis: Industrie ! 3.50, Kuppinger 4—4.50, rote Wurstkartoffeln j 6 RM. — Ni o st o b st m a r k t auf dem Wil- § Helmsplatz: Zufuhr 650 Ztr. Preis 5.50—5.60 RM. — Filderkrautmarkt auf dem Leonhardsplatz: Zufuhr 20 Ztr. Preis 3—3.50 RM. je für 1 Zentner.

Fruchtpreise. Biberach: Weizen 10. Gerste 8.40—9, Hafer 8.05 RM. pro Ztr.

Viehpreise. Biberach: Ochsen 300 bis 370. Kühe 100—180, Kalbeln 270—380, Jungvieh 90—200 RM. — Oehringen: Kühe 250—350, Kalbinnen 220—300 RM.

Schweinepreise. Biberach: Läufer 35 bis 40, Milchfchweine 12—21 NM. — Creg­it n a e n : Milchschweine 16—21 RM. — Wangen-A.: Ferkel 11-17 RM.

Wer Mit zum RMsverbanb des Zllhrsewerbes? !

Stuttgart, 18. Oktober. Durch Verfügung ! des Herrn Reichsoerkehrsministers vom 30. j 9. 1934 ist der Reichsverband des Fuhrgewer» bes die alleinige Vertretung des Fuhrgewer- ^ des im Sinne des Gesetzes zur Vorbereitung ! des organischen Aufbaues der deutschen Wirtschaft. Nach der Verfügung haben alle juristischen und natürlichen Personen, ltze ^ gewerbsmäßig Personen oder Güter mit i nichtmotorischen Fahrzeugen oder m der > Hauptsache mit nichtmotorischen Fahrzeugen ^ befördern, dem Reichsverband anzugehören und sich bei den von diesem errichteten Meldestellen anzumelden.

Für Württemberg befindet sich die Melde­stelle in Stuttgart, Alexanderstr. 141, Tel. 70 764. Auf Grund der ministeriellen Verfügung werden die dem ReicysvervanI des Fuhrgewerbes noch nicht angehörenden Fuhrunteinehmer Württembergs' aufgefor­dert, die Anmeldung zur Vermeidung unan­genehmer Weiterungen bis zum 1. 11. 1934 vorzunehmen.

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0.206

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5.055

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54,25

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81,14

81.30

81,17

81.35

12,175

12,205

12,145

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68.68

68,82

68,68

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2.470

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Verlag: Der Gesellschafter G. m. b. H., Nagolü, Druck: Buchdruckerei G. W. Zaiser (Inhaber Karl Zaiser), Nagold. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschl. der Anzeigen: Hermann Götz, Nagold D. A. IX. 34: 2490

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seite«

1934 W wen

Nagold, 18. Oktober

Für die lieben Beweise herzlicher Teilnahme in den vielen Krankheitslagen und beim Heimgang meines lieben Mannes, unseres lieben unvergeßlichen Vaters

Flaschnermeister

sprechen wir unfern herzlichen Dank aus

In tiefem Leid

Frau Christine Bertfch geb. Benz und Töchter Emilie und Luise.

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Nur Freitag 8.15

Der Leidensweg einer kleinen Choristin

mit AnnyOndra (Schmeling) die beste und originellste Komikerin.

Tönende Beiprogramme. 2436

Rohrdorf

Sonntag» 21. Okt. findet im

Gasthaus zum »Ochsen* große

Tmir-lliltttWtng

statt, wozu sekundlichst einladet

Albert Raufer.

2432

Ebhausen

Kirchweihsonntag, 21. Oktober

groüe limr-Merdallüiig

bei erstklassiger Streichmusik (Hügler)

im Lraubensaal

Samstag u. Kirchweihsonntag

Metzelsuppe

wozu höflichst einladet

Kemps zur „Traube*.

242S