Sette K - Nr. 212

Der Sesellschaster

Mittwoch, de« 17. Oktober IM

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Es ist schon recht herbstlich und unsere Sommergarderobe hat ihre Daseinsberech­tigung für längere Zeit verloren. Wir tren­nen uns ungern von ihr. Wir lieben die leichten, luftigen Gebilde, die bunten zarten oder geblümten Stoffe, in denen wir uns so jung, so beschwingt vorkamen. Wir wol­len sie uns aufbewahren für das nächste Jahr und mit ihnen dann wieder jung und leicht und lustig werden. Um sie aber un­versehrtdurch den Winter' z« bringen, müssen wir uns rin wenig Mühe machen und ihnen eine sorgfältige Behandlung zuteil werden lassen.

Bedingung für alle aufzubewahrenden Gegenstände ist. sie zuvor zu reinigen, zu waschen oder alle Ficken zu entfernen. Kleidungsstücke aus Waschstossen wäscht man ordnungsgemäß mit Master und Seife. Plät­tet sie aber nicht, fügt dem Spülwasser auch kein Waschblau oder Stärke hinzu, weil das die Farbe beeinflußt. Hell- oder weißfarbige Garnituren trennt man zweckmäßig ab und wäscht sie gesondert, da diese meist eine andere Behandlung nötig haben als bei­spielsweise geblümte Organdy- oder leichte Wollkleider. Am besten legt man die Wasch- sachen in Koffer. Wollsachen soll man leicht einkampfern, zumindest aber in bedrucktes Zeitungspapier legen. Die Mottengefahr im Winter ist nicht groß, aber man soll ihr vor- beugen.

Die Badewäsche ist sehr sorgfältig zu waschen. Es darf kein Sand, kern Seesalz in ihr verbleiben, da dies die Stoffe zu leicht angreift oder häufig Löcher einfrißt. Vor dem Trocknen bringt man sie in die richtige Form. Die Gegenstände müssen ganz trocken sein, ehe man sie aufbewahrt. Alle Gummi­sachen (Badehauben, Badeschuhe, Gürtel aus Gummi, auch die Schwimmtiere und Ret­tungsringe) müssen gewaschen, vom Sand befreit, getrocknet und dann eingefettet wer­den. Man nimmt hierzu am besten Vaseline oder ein feines Oel.

Das Aufbewahren der Strohhüte ist etwas schwierig, zumal im Sommer große Formen getragen wurden. Zunächst sind sie mit einer harten Bürste gut auszubürsten, empfind­liche Stroharten reibt man mit einem Samt­läppchen ab. Schmutziges Futter ist heraus­zutrennen und zu waschen, ebenfalls ange­schmutzte Garnituren reinigt man zweck­mäßig durch Waschen oder Bürsten. Die Formen dürfen beim Aufbewahren nicht ge­drückt werden, weil Brüche oder Formen­veränderung durch das Aufbewahren kaum wieder gutzumachen find. Die Hutköpfe stopft man gut aus, am besten mit Seidenpapier, oder man stülpt Hut auf Hut. Die Krem­pen müssen ganz glatt liegen. Sind es Glok- ken, so stülpt man fie auf einen alten Topf oder Hutständer. Jedem Hut gehört ein eige­ner Behälter.

Helle Sommerschuhe find gleichfalls ge­säubert wegzulegen. Lederschuhe werden ge­reinigt und mit farblosem Creme eingerre- ben. Leinen- und Stoffschuhe wäscht man, vermeidet eS aber, sie mit Puder oder Schuh- Pulver abzureiben, da darunter oft das Ge­webe leidet. Hauptsache ist, daß fie auf Lei­sten oder Spanner gezogen werden. Jeder Kniff wird durch das lange Aufbewahren ge­glättet.

Wenn wir so unsere Vorbereitungen ge­troffen haben, können wir unsere Sommer­sachen getrost in den Winterschlaf betten. Sie werden aus ihm irisch auferstehen.

Eine Mutter tut ihrem Kinde keinen Gefallen, wenn sie es in irgend einer Weise aus der Allgemeinheit herausheben will. Das Kind fühlt sich am wohlsten, wenn es sich weder in Kleidung noch Gewohnheiten von den andern unterscheidet. Wenn alle Kinder Wadenstrümpfe anziehen. mag keines in der Schar lange Stümpfe tragen, und wenn alle ohne Kopfbedeckung in die Schule gehen, kommt sich das eine, dem Mutter einen bildhübschen Hut gekauft hat. sehr un­glücklich und benachteiligt vor.

Das Kind soll vor allen Dingen kindlich aussehen. Dabei muß man aber genau mit der Altersstufe mitgehen, denn zu große Kindlichkeit" ist auch wieder falsch am Platze. Ein Junge fühlte sich jahrelang unter seinen Altersgenossen sehr unglücklich, weil seine Mutter sich nicht dazu entschließen konnte, ihm die langen Pagenhaare, mit denen er wie ein hübsches kleines Mädchen aussah, kurz schneiden zu lasten. Er mußte unzählige Spottworte seiner Kameraden aushalten. In seiner Not steckte er sich schließlich hinter seinen Onkel, der kurzen Prozeß machte und der Mutter eines Tages den frischgeschorenen Jungen mit nach Hause brachte.

Wenn man aus den Kleidern Erwach­sener oder älterer Geschwister für die Klei­neren Sachen zurecht macht, dann mutz man

vor allem darmkf sehe«, daß fie im Schnitt der kindlichen Art augepaßt find. Je ein­facher und schlichter diese Kleider werden, um so hübscher find fie auch. Spitzen und Besätze find ganz ungeeignet und gefallen auch selten einem Kind. Schlicht und einfach wie das Kind, so solle« auch seine Kleider sein.

Das Wesentliche ist eben immer, daß sich die Kinder in ihre» Kleidern wohl füh­len. Dazu aber gehört nicht ein besonders teures Kleid, das am Ende das Kind i« sei­nem Spiel nur hemmt, sondern ein zweck­mäßiges Kleid, das sich immer ohne große Kosten Herstellen läßt.

Dienst an cier DoOs-enteLnsokaft"

Hilfe für die Siedlerfra«

Eine der wichtigsten und augenblicklich not­wendigsten Arbeiten des Frauenarbeits­dienstes ist die Hilfeleistung bei den Sied­lern. So wie die Zukunft eines Landes bei den Bauern liegt, genau so liegt sie auch bei den Siedlern. Nun ist es aber so, daß schon in einer unserer größten Agrarprovinzen von 160 000 landwirtschaftlichen Betrieben zwei Drittel ohne jede fremde Hilfe arbeiten. Damit fällt aber für die Frau eine 16stündige Arbeits­zeit an, wenn sie die tägliche Arbeitslast bewäl­tigen will.

Auf die Dauer aber allen Anforderungen, die der Betrieb, die Kinder und der Mann, an sie stellen, gewachsen zu sein, ist eine reine Unmög­lichkeit. Daß bei einer solchen ungeheuren Be­anspruchung in allererster Linie die Kinder die Leidtragenden sind, ist jedem Einsichtigen klar.

Ein interessantes Beispiel, wie sehr die Ge­sundheit der Mutter, und damit auch der Kin­der leidet, gibt uns folgende Zusammenstel­lung:

Auf 100 Wochenbette» kommen folgende Todesfälle:

bei den Frauen selbständiger Indu­strieller .. 0,38A>

bei den Frauen von Beamten . . , 0,41A bei den Frauen von Industrie-,

Transport- und Lohnarbeitern . . 0,74A>

bei den Frauen dov Landwirtschaft- ""

licheu Dienstboten.1,37A

bei den Frauen von Bauern .... 2,L4Ä>

Wen» die Ueberlaftuug bei de» ansässige« Bauern schon so groß ist, um wieviel schlim­mer muß es beim Siedler sein, der sich den Zusammenhang zum Boden erst erkämpfen muß. Hier setzt nun de Frauenarbeitsdienst vor allen Dinge» mit seiner Hilfe ein, wie wir alles, was wir am Aufbauwerk unseres Führers tun, nicht von oben herunter anfangen, son­dern das Uebel au der Wurzel anpacken müssen. Die dienstwilligen Mädchen gehen 6 Stunoen täglich zum Siedler und arbeiten mit der Frau, e n t l a st e n sie im F e l d, G a r t e n, S t a l l undHaushalt.

lieber die Erfüllung dieser notwendigen Ar­beit und Hilfe ist die Arbeit mit den Bauern, mit den Menschen der verschieden­sten Stände Von größtem Gewicht für die Erziehung des junge» Mädchens. Das Mäd­chen aus der Stadt, das Mädchen aus der Fa­brik, das Mädchen aus der guten Familie, das bisher nur über Bücher gesessen und an sich selbst gedacht hat, wird zu'ückgeführtzu denKräftender orde.

Die Mädels treten in eine ganz neue Bezie­hung zur Arbeit, sie wissen wieder, was es heißt, ein Tagewerk zu leisten und sich auf einen Feierabend zu freuen. Das Größte aber ist das greifbare Erleben der Verantwortung. Auf dem Lande beim Bauern, da gibt es kein Aus­weichen; die Arbeit steht vor dem Menschen, steht vor dem eigenen Ich, denn wenn sie nicht getan wird, rächt sie sich. Das Korn und die Rüben verfaulen, und die Menschen hungern.

Den Pfennig zusammenhalten, ist eine de, wichtigste» Aufgaben der Hausfrau. Es gibt so viele Möglichkeiten zu sparen. Zum Bei. spiel soll man hartgewordenes Brot niemals wegwerfen. Man laste es in kaltem Master so lange liegen, bis es weich geworden ist Dann gibt man es durch tue Hackmaschine mit Fleischresten. Schinkenabfällen, Zwiebel und dergleichen und schmeckt die Maste mit Pfeffer und Salz ab. Man kann noch etwas Sojamehl hinzutun. Dann formt man aus der Maste Bällchen und backt fie in heißem Fett. Als Beilage zu Gemüse gut zu der- wende«. Sonst kann man solche Brotreste auch in den abkühlenden Bratofen legen und rösten, um fie alsdann zu reiben und als Semmelmehl zum Paniere» ufw. zu ver­wenden.

Seifenreste tut man in eine Flafche und gießt Master darauf. Man kann auch kleine Seifenftücke in etwas Master erweichen und dann zu neuen Stücken zusammenkneten

An Eiern kann man im Kuchen sehr spa­ren, wenn man statt eines Eies einen Eß­löffel Essig in den Teig gibt. Ebenso wird der Teig besonders locker und schön, wenn man saure Milch zusetzt.

Ei» Bügeleisen kann man lange heiß halten, wenn man einen Kaffewärmer dar­über deckt. Das ist sehr praktisch, wen» «um beim Bügeln unterbrochen wird.

Wenn man feine Zähne recht lange gesund erhalten will, dann muß man so früh wie möglich mit einer systematischen Zahnpflege anfangen. Dies soll nicht nur eine Sorge der Erwachsenen sein, fie soll auch nicht erst mit dem Zeitpunkt einsetzen, da bei dem Kinde die zweiten Zähne durchbrechen. Nein, schon das Milchgebiß muß sorgfältig gepflegt werden, denn es ist richtunggebend für die

Die Frau will auch bei der Haus­arbeit nett angezogen sein. Sie be­gnügt sich nicht mehr damit, alte, unmoderne Kleider im Haus auszu­tragen, sondern sie will auch der Haus­kleidung eine besondere Note geben. Eine wichtige Rolle spielt hier die Schürze, die nicht nur schützen soll, sondern gleichzeitig hübsch und kleidsam sein muß.

Einfache Formen, praktische und möglichst unempfindliche Stoffe, sind die Grundbedingungen der zweckmäßigen Hausschürze. Unsere Abbildung zeigt einige Modelle, die diesen Anforderungen entsprechen. Sehr reizvoll ist die k a r i e r t e K l e i-

derfchürze, die vom Kleid nur wenig zeigt. Sie wird durchgeknöpft und mit Gürtel getragen.

Zum Servieren oder Anrichten gibt die bunte Schürze mit einfarbiger Ein­fassung eine nette Anregung. Aus leicht-

terem Stofs und im Ausmaß knapp, erinnert sie ein wenig an die frühere Zierschürze. Auch hier bevorzugt man Karro, Streifen oder bunte Stickerei auf einfarbigem Stoff.

Die Kittelschürze in gedecktem Muster wird mit Hellem, einfarbigem Kra­gen und Gürtel reizvoll garniert. Sie kann ebenso als Hauskleid getragen werden, was durch die spitz zulausenden Passen vorn und am Rücken noch betont wird. Die Taschen werden ebenfalls spitz ausgesteppt. Praktisch ist auch die T r ä g e r r o ck s ch ü r z e. Der Rock wird hier hinten geknöpft, an ihm sind die Träger kreuzweise befestigt.

bleibenden Zähne. Nur nach einem nor­malen, gesunden Milchgebiß bildet sich ei« normales bleibendes Gebiß.

Die Zahnpflege beginnt schon bei der zweckmäßigen Ernährung. Der Säugling soll darum rechtzeitig an vitamin­reiche Nahrung in Form von Gemüsen und Obst gewöhnt werden. Kinder, deren Körper durch Krankheiten nicht geschwächt wurde, kennen keine Schwierigkeiten beim Zahnen. Umgekehrt stellt die Bildung und Verfassung des Gebisses einen klaren Gesundheits­spiegel des ganzen kindlichen Organis­mus' dar. Die beginnende Rachitis ist schon an dem Kalkmangel in den Zähnen festgestellt worden, während fie sich im Körper noch nicht bemerkbar machte. Die normale Ent­wicklung der Zähne kann auch durch man­gelnde Reinlichkeit, sogar durch seelische Ein­flüsse bei sonst gesunden Kindern schwer be­einflußt werden.

Mit einer regelmäßigen Reinigung der Zähne beginnt man, wenn das Kind un­gefähr drei Jahre alt ist. Mt einer festen Zahnbürste verreibe man die Zahn­paste auf den Zähnen. Gegurgelt und ge-' spült wird mit mildem Salzwasser. Zur bes­seren Durchblutung der Mundgewebe lasse man das Kind viel Roggenbrot kauen.

Kinder essen gerne Süßigkeiten. Man war eine Zeitlang der Meinung, daß der reichliche Genuß von Zucker oder Schokolade den Zähnen schadet. Nach neueren Unter­suchungen, die in sehr großem Maßstabe vor­genommen wurden, sind aber Süßigkeiten nicht schädlicher als andere Speisen. Der Zahnschmelz wird nämlich nicht vom Zucker angegriffen, sonder« von der Milchsäure, und dies auch nur, wenn die Speisereste zu lange zwischen den Zähnen verweilen. Die Milchsäure, bildet sich aber bei jeder Speise. Man laste die Kinder also ruhig ihre Schokolade essen, die ja sehr viele Nährstoffe enthält. Es muß nur dafür gesorgt werden, daß die Reinigung der Zähne regelmäßig durchgeführt und besonders vor dem Schla­fengehen nicht vergessen wird.

Einem Uebel Vorbeugen ist auch bei den Zähnen besser als das Uebel später heilen. Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie un­angenehm ein Besuch beim Zahnarzt werden kann, und wollen unseren Kindern ähnliche Erfahrungen ersparen. Dennoch müssen die Kinder den Zahnarzt kennenlernen bei der regelmäßigen Kontrolle der Zähne.

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Die Reichsführung der NS.-Frauenschaft lätzl demnächst in I. F. LehmannS Verlag, Mün­chen das NS.-Frauenbuch erscheinen. Das vielseitige und anregend gestaltete Werk unter­richtet und belehrt über all daS, was die deutsche Frau als Gattin, Mutter und Volksgenosfin wis­sen muß. Das Vorwort schreibt die Reichsfüh­rerin des Deutschen Frauenwerks Frau Scholtz- Klink. Mitarbeiter find Kuni Tremel-Eggert, Lydia Gottschewskl. Annemarie Koeppen, Renate von Stieda, Joses Magnus Wehner, Min.-Dir. Dr. A> Gütt u. a. Das mit 8 Bildtafeln geschmückte Buch kostet in Leinen RM. 3.20.