Der Gesellschafter
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Täter steckt das Haus in Brand
Riga, 12. Oktober.
NM Spätabend des Donnerstag wurde das Haupt der griechisch-katholischen Kirche Lettlands, Erzbischof Poller, ermordet. Sodann versuchten die Mörder, das Haus durch Brand zu vernichten.
Kurz nach Mitternacht wurde die Feuer- wehr in den Villenvorort Rigas, Waldpark (Kaiserwald) gerufen, wo in dem Hause, das vom Erzbischof allein bewohnt wird, ein Feuer ausgebrochen war. Nach dem Ablöschen des Brandes machte die Feuerwehr eine entsetzliche Entdeckung. In einem abseits gelegenen Zimmer lag grä ß- lich verstümmelt, mit Stroh und 8 ausgehobenen Zimmertüren bedeckt, der Leichnam deS Erzbischofs.
Die Untersuchung ergab, daß der Mord nicht auf politische Beweg- gründezurückzuführen ist. Vielmehr liegt die Vermutung nahe, daß es sich um einen privaten Racheakt handelt; doch ist auch einfacher Raubmord nicht ausgeschlossen. Die Untersuchung wird von dem Untersuchungsrichter für besonders wichtige Angelegenheiten geführt. Die Leiche ist stark angrkohlt. Sie lag auf einer Hobelbank. Sie zeigt eine tiefe Kopfwunde. Anscheinend ist eine Reihe von Urkunden verschwunden, die in einem Prozeß wegen Unterschlagung von Kirchengeldern eine Rolle spielen sollten, in dem der Erzbischos als Hauptbelastungszeuge austreten sollte.
Keine Entlassung von WvivjrtfKastWen Arbeitskräften!
Ein Aufruf des Landesbauernführers Stuttgart, 12. Oktober.
Landesbauernführer Arnold hat an die württembergischen Bauern einen Aufruf zum Winterhilfswerk 1934/35 erlassen. in dem es u. a. wie folgt heißt:
Das ganze deutsche Volk steht bereit, der Verkündigung des großen Winterhilfswerks 1934/35 die Tat folgen zu lassen, um da- durch zu beweisen, daß es den Begriff des deutschen Sozialismus verstanden hat und gewillt ist, rückhaltlos für die Schwächsten und Aermsten unseres Volkes einzutreten.
Es besteht kein Zweifel, daß die beste soziale Fürsorge ihren Eindruck in der Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten findet. Daß unser Führer seit dem Tage der Machtergreifung auf diesem Gebiete bahnbrechend und beispielhaft vorangegangen ist, beweist die Tatsache, daß die von ihm angetrofsene Arbeitslosenziffer im Verlause von nur 28 Monaten seiner Regierungstätigkeit um rund 4V- Millionen auf 2V- Millionen heraö- gedrückt wurde. Eine geradezu einzigartige Leistung!
Auch das deutsche Bauerntum hat zu diesem Erfolge dadurch beigetrageu, daß es viele 'Arbeitskräfte, die früher, wenn dir Arbeit weniger wurde, entlassen wurden, in Arbeit und Brot belassen hat. Ter deutsche Bauer hal damit gezeigt, daß er die durch den Führer und den Reichsbaueruführer ge- ichassene Sicherung seiner eigenen Arbeit zu danke» weiß. Da dieser Dank aber nicht nur ein flüchtiger, vielmehr ein nachhaltiger ist. wird der deutsche Bauer auch jetzt und im kommenden Winter nicht anders handeln, als er dies tmlehtenWinter getan hat.
Die Treue unserer württemvergtschen Bauern zu unserem Führer, zu Volk und Vaterland ist unbestritten, und so wird auch jeder von ihnen alles daran setzen, die weiteren Erfolge der großen Arbeitsschlacht dadurch sichern zu helfen, daß Entlassungen von landwirtschaftlichen Arbeitskräften jetzt und während des Winters 1934/35 unterbleiben.
Unser Führer hat anläßlich des Erntedank- taaes zu den von ihm in Goslar emp
fangenen Bauernabordnungen u. a. gesagt, daß unser deutsches Volk nur durch Wagemut und Ausdauer wieder vorwärts kommen und seinen Platz unter der Sonne be- haupten kann. Darum bleibt auch ihr. württembergische Bauern, der jedem ein- zelnen Volksgenossen zugewiesenen Aufgabe treu und dankt denen, die euch in schweren Sommermonaten zur Seite gestanden sind dadurch, daß ihr sie alle an ihren Arbeitsplätzen Weiterarbeiten laßt.
Fenster ist — und das zeigt unser Bild ganz einwandfrei — ein Kunststück, das so leicht niemand fertig bringt. Sämtliche Schutzhaftgefangenen waren in einstöckigen Baracken untergebracht, die früher von Militär oder von Ferienkindern aus der Großstadt bewohnt waren.
L. Ein noch größeres Kunststück ist der Sturz von der Mauer, die man auf dem ganzen Heuberg vergebens sucht. Der Heuberg — dieser Name hat wohl in dem allzu eifrigen Journalisten des „.Gegen-Angriff" eine romantische Vorstellung von Ringmauern und Graben hervorgerusen — stellt eine Hochebene der Schwäbischen Alb dar, die nur von kleinen, welligen Hügeln unterbrochen wird. Auch hier gibt das Bild eine bes- sere Widerlegung der Lüg«, als es Wort« vermögen.
Was bleibt jetzt noch von diesem „erschütternden Tatsachenbericht': Eine Frau, die es nie gegeben hat, will im Konzentrationslager Heuberg, das es in dieser Form auch nie gab, gemartert worden sein und sie berichtet über „Selbstmorde', bei denen jeder derartige Versuch im schlimmsten Fall mit einem harmlosen Knochenbruch enden könnte. Das ist weniger wie nichts! Alles trägt so offenkundig den Stempel der Lüge, daß man nur noch die „journalistische Leistung' dieser Lügen- fabrikanten kopfschüttelnd bewundern kann, weil sie es verstehen, solche Märchen aus ihren nicht gerade sauberen Fingern zu saugen.
Verschiedenes
Tiesatmc» heilt hohen Blutdruck
Tiefatmen — gewiß ein einfaches und billiges Heilmittel. Ueber Erfolge damit bei Patienten mit hohem Blutdruck berichtet Professor Dr. Tirala in der „Umschau in Wissenschaft und Technik". Es gelang ihm, mit systematischer Uebung im Tiefatmen, dreimal am Tage je fünf Minuten lang mehrere Wochen hindurch, den erhöhten Blutdruck seiner Patienten bedeutend zu senken und auf diesem Niveau zu halten. Mit dem erhöhten Blutdruck zugleich verschwanden auch die damit zusammenhängenden Beschwerden. Durch die vertiefte Atmung wird das Blut in den Brustkasten gesaugt, das Blut strömt rascher und leichter, und das Schlagvolumen des Herzens wird erhöht. Zum anderen werden die chemischen Vorgänge im Blutdruck durch die größere Atemtiefe beeinflußt, die Abbaustoffe werden schneller verbrannt, die Milchsäure, die nach einer Arbeitsleistung im Stoffwechsel vermehrt auftritt, wird rascher beseitigt. Durch die Verminderung der Säuremenge sinkt die Spannung der Gesäßmuskeln und damit der hohe Blutdruck.
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Gewaltiges Bauwerk
Eine Brücke in einer Höhe von 4300 Meter über dem Meeresspiegel ist kürzlich i Argentinien vollendet worden. Die Brücke, die 220 Meter lang ist, liegt auf Eisenpfeilern, deren Länge zwischen 56 und 27 Meter betragen. Zum Bau der Brücke waren u. a. 1500 Tonnen Eisen erforderlich.
Warum denn nicht deutsch?
Leider ist das Wort „Konus" kaum auS» zurvtten, obwohl wir dafür das gute deutsche Wort Kegel haben. Statt ,H>« nisch' sagen wir „keglig".
Wie bei uns vor Jahren
In Liverpool gibt es zurzeit etwa 8 008 Jugendliche, die keine Arbeit finden können.
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Hetze um jeden Preis — Ein Blick in die Lügenküche der Emigranten
Heute, eineinhalb Jahren nach dem Beginn der nationalsozialistischen Revolution kann sich Deutschland einer innerpolitischer Ruhe rühmen, wie sie kein zweites Land dei Erde aufzuweisen hat. Trotzdem oder geradi deswegen will die Lügenhetze der Emigranten nicht verstummen, um ja in der Weli den Eindruck aufrecht zu erhalten, daß man es bei den Deutschen mit einem Volk von Barbaren zu tun habe. In den deutschgeschriebenen Blattern der Emigranten, die in Paris, Prag, in der Schweiz oder sonstwo gedruckt werden, tischen diese Leute eine Greuelgeschichte nach der anderen auf, nur, um zu beweisen, daß das Volk, das sie bis vvr kurzem betrogen und irreführten, ihrer Führung nicht wert gewesen sei. Aus diesem Chor jüdischer Schimpf- und Haßreden sei nur eine herausgegriffen, die besonders geeignet ist, die Hetzer und ihre Methoden anzuprangern. „Der Gegenangriff". Antifaschistische Wochenschrift, bringt in seiner Pariser- Ausgabe Nummer 31 folgende „herzzerreißende" Schilderung einer Frau, die im Schutzhaftlager Heuberg interniert gewesen sein will:
„Ich wurde jede Nacht zum Verhör gebracht. Kaum war ich wieder in der Zelle, mutzte ich von neuem zum Verhör. Nacht für Nacht ging es so, vierzehn Tage habe ich nicht geschlafen, brannte das elektrische Licht ununterbrochen in meiner Zelle. Ich lag noch keine halbe Stunde, da wurde ich wieder zum Verhör gerufen. Ost nahmen mich 12—14 Beamte ins Kreuzfeuer. Das längste Verhör dauerte fast 8 Stunden. Da Gefangene am Tag nicht liegen dürfen, kann sich jeder meinen Zustand nach 14 Tagen vorstellen. Bei einem Verhör äußerte sich ein Beamter zynisch: ,Wir brauchen Sie nicht zu schlagen, wir könüen Tie auch mit anderen Methoden zermürben u«d Physisch vernichten.'
Schließlich wurde ich in das berüchtigte Konzentrationslager Heuberg gebracht. Während meiner dreimonatigen Schutzhaft haben nicht weniger als 10 Häftlinge aus Verzweiflung oder unter Nachhilfe der Bewachungsmannschaft Selbstmord durch Sprung aus dem Fenster oder von der Mauer in die Tiefe verübt. Außerdem sind mehrere so mißhandelt worden, daß sie in die Irrenanstalt übersührt wurden. Ich stand den ganzen Tag mit von Seife und Chlor verfressenen Händen am Waschtrog. Mehr als einmal bin ich zusammengebrochen, aber immer wieder wurde ich zur Weiterarbeit gezwungen. Die männlichen Gefangenen werden oft geschlagen und werden dazu in einen bestimmten Saal geholt. Am nächsten Tag mußten wir Frauen dann diesen Saal von den Blutspritzern und Hautfetzen, die am Fußboden und an den Wänden hingen, reinigen."
Journalistisch heißt so etwas ein „Tatsachen"-Bericht. Dieser Titel hat den Vorteil, daß die Behauptungen vom unbefangenen, an dergleichen Greuelmürchen gewohnten Leser im Ausland ohne weiteres geglaubt wird — auch dann, wenn sie manchmal etwas unwahrscheinlich klingen. Aber wie so oft, hatte man auch diesmal in der Lügenküche Pech, denn beim genauen Betrachten gestattet dieser Bericht einen Blick in das Rezept, nach dem man dort zu kochen Pflegt, nämlich nach dem Grundsatz: „Hetze um jeden Preis! Hat man keinen Stofs dazu, so muß er geschaffen werden."
Das geht aus folgenden Tatsachen hervor:
1. Im Schutzhaftlager Heuberg war überhaupt nie eine Frau interniert. Die weiblichen Schutzgefangenen waren im Frauengesängnis Gotteszell unterge- bracht.
2. Ein Selbstmord durch Sturz aus dem
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Ein Zimmermädchen... ob Herr Geuner heramlommen dürfe.
„Ja. gewiß, sofort." Ihr Atem ging hastig.
Kurz darauf stand der Kriminalrnt im Zimmer. Sein Gesicht war verschlossen und sehr ernst.
„Herr Genner ... was ist... wie ist die Sache abgelaufen. . .?"
„Kommen Sie, Erika", sagte der alte Herr bedrückt. „Setzen Sie sich... ich will Ihnen erzählen... versprechen Sie. ruhig zu sein?"
Erika bejahte mit blassen Lippen.
„Wir haben die Bande", sagte er dann ruhig. „Bergmann versuchte zu fliehen... es war aber alles vergebens, das Haus war umstellt... er hat sich schließlich fluchend ergeben ... fünf große Dosen mit dem Gift find beschlagnahmt..."
„Und Robert... Robert?"
„Robert hat..., seien Sie doch ruhig, Erika!... eine Verwundung... er liegt im Marienhospital, ich bringe Sie gleich hin."
„Verwundet... za. wieso denn?"
„Nehmen Sie Ihren Mantel. Erika, kommen Sie... ich werde Ihnen alles erklären... Ihr Bruder hat sich sehr brav und tapfer gehalten", sagte er begütigend, als sie durch die belebten Straßen der großen Stadt fuhren, dem Krankenhaus entgegen.
„Es war gar nicht leicht, die Baude zu überwältigen ..., die Hasenschenke. in der
sich die Bergmannbande immer traf, hatte verschiedene Ausgänge. . . . Immerhin, unser Angriff kam ihnen wohl doch zu überraschend... sie fügten sich verhältnismäßig schnell... nur Bergmann fand noch Zeit, nach dem Revolver zu greifen und sich zu verteidigen... er knallte blind und sinnlos ein Paarmal los, ehe ihn unsere Beamten überwältigten . . . zuletzt . . . wir konnten nicht so schnell an ihn heran, er hatte sich auf ein Fensterbrett geschwungen und schoß von da aus ununterbrochen... als er gerade den Revolver auf mich richtete, sprang Plötzlich ein junger Mensch herzu und schlug ihm die Waffe aus der Hand... es war Ihr Bruder. Erika..."
Erika saß tief zurückgelehnt, ihr Gesicht war aschfahl.
„Der Schuß löste sich aber trotzdem, er traf Robert selbst... Wir brachten ihn sofort ins Krankenhaus..."
„Seien Sie tapfer, Erika ... kommen Sie jetzt."
Mechanisch stand Erika auf und betrat mit Genner das große Krankenhaus. Lange, hallende Gänge, weiße, friedliche Zimmer. Das stille, ernste Gesicht emer Schwester, die kühle Hand eines Arztes.
„Hier, bitte..."
Sie trat in ein großes Zimmer.
In den weißen Kissen lag Robert Hellmarin. Das Gesicht war lang und schmal und seltsam verändert. Graue Schatten lagen um Mund und Augen, er atmete leise und mühsam.
„Robert..., o Robert!" Der Kranke hob mühsam die glanzlosen Augen.
Erst langsam kam Begreifen, Verständnis.
„Eri...", murmelte er matt. „Eri..bist du es wirklich?"
Die Stimme brach.
Erika ließ sich sacht am Bett des Verletzten nieder und strich leise über die kraftlosen. gelblichen Hände.
Sie beugte sich nieder und küßte leise die Stirn des Bruders.
„Wird alles gut werden, Robby", flüsterte sie zärtlich, während ihr die Tränen über das blasse Gesicht flössen. „Es wird alles gut werden ..."
Der Kranke schüttelte matt den Kopf.
„Zn Ende", gurgele er heiser. „Ist gut so... alles war verkehrt..."
Matt deutete seine Hand nach seiner Brieftasche, die auf dem Nachttisch lag...
Erika nahm sie. öffnete sie, ein großer Brief fiel ihr entgegen. Fahrige, zittrige Schriftzüge. schnell und oberflächlich hinge- worfen ... sie nahm nur ein paar Worte auf.
Evelyn war fort? . . . hatte ihn verlassen, für immer verlassen . . . Dunkel schien ihr das alles, war sie denn nicht mehr Rudolf Overbergs Braut? Wie kam sie hierher? Mit Robert?
In den blassen Zügen des Bruders, die immer mehr verfielen, stand ein ungeheurer schmerz...
Kriminalrat Genner stand draußen vor der Tür.
„Wirklich keine Hoffnung?" fragte erschwer.
„Nein", sagt der Arzt leise. „Die Kugel hat die Lunge getroffen, das Herz gestreift. Bielleicht wäre bei einer anderen Konstitution Hilfe möglich... aber hier... der Körper des jungen Menschen ist ja ganz zerstört... Rauschgift? Was?"
„Rauschgift", sagte Genner schwer. „Es hat das Leben dieses jungen Menschen zerstört, ihn um seine Zukunft, seine Arbeit, sein Leben gebracht..."
„Aber mit dieser Bande rechnen wir ab", sagte er hart. „Ihr wird nichts geschwenkt."
Leise trat er wieder ein.
Erika saß noch immer regungslos am Bett des Bruders, hielt unentwegt seine Hand.
Erschüttert trat Genner zurück.
Die Schwester nickte ernst.
„Er ist schon versehen worden", sagte sie leise...
Da schloß Genner sacht die Tür des Zim- - mers hinter sich und ging hinaus. Auch die Schwester verließ ihren Posten zu Häupten des Krankenbettes und zog sich in die entfernteste Ecke des Zimmers zurück. Leise klangen Gebetworte durch das stille Zimmer. Robert Hellmanns Atemzüge wurden leiser und leiser. Das schmerzlich verkrampfte Gesicht milderte sich, als er Erikas linden, beruhigenden Händedruck spürte.
Immer matter ging der Atem, immer fahler wurde das blasse Gesicht.
Noch einmal öffneten sich die großen, einst so frohen Augen, schienen in die Ferne zu gleiten, etwas zu suchen ...
„Evelyn", wollten die kraftlosen Lippen murmeln... ein Schatten zog über das Gesicht. Leise neigte Erika sich vor.
„Erika", hauchte der blasse Mund mit einem ganz schwachen, freudigen Lächeln.
Dann fiel der Kopf deS Kranken zurück, eine eiskalte Hand löste sich ans Erikas warmer Rechten. Robert Hellmann war tot. —
„Robert..., Robert..." Ein wilder Schrei durchgellte das Zimmer.
Robert wurde im Krankenhaus aufgebahrt ..., stundenlang hatte sie noch in das ruhig gewordene Gesicht des stillen Schläfers geschaut— alles an Sorge und Not um ihn war vergessen, jetzt war er nur wieder der frohe, sonnige Bruder, der Gespiele der Kindheit, das einzige Band, das noch zurückreichte m ein früheres, glücklicheres Lebe«...