Leite 3 - Nr. 240
Der Gesellschafter
Montag, den 15. Oktober 1931.
Ms Stadt «ud Laad
Nagold, den 15. Oktober IM. Hitlerworte:
Er (der Staat) ist wohl die Voraussetzung zur Bildung einer höheren menschlichen Kultur befähigten Rasse. Mein Kampf. Nicht der Staat an sich schafft eine bestimmte kulturelle Höhe, sondern er kann nur die Rasse erhalten, welche diese bedingt. Mein Kampf.
Dienstnachrichten
Im Bereich der Reichsbahndirektion Stuttgart find versetzt worden: Oberbahnhofsvorsteher Kaifel in Hochdorf bei Horb als Reichsbahn- obersekretär nach Stuttgart (Güterabfertigung). Reichsbahnobersekretär Horn in Niederstetten als Oberbahnhofsvcrstshcr nach Hochdorf bei Horb.
Diensterledigungen
Die Bewerber um je eine Lehrstelle an folgenden Gemeinden haben sich bis zum 3. November bei der Ministerialabteilung für die Volksschulen zu melden: an der kath. Volksschule Altheim OA. Horb, Dienstwohnung, die Schulvorstandschaft ist zu regeln: Freudenstadt. Befähigung für Zeichnen und Turnen
erwünscht. ^
Amtsantritt
Neichsbahninspektor Kaufmann tritt heute sein Amt als Vorstand des Bahnhofes Nagold an. Seit 1919 war Reichsbahninspektor Kaufmann in Tübingen tätig, von wo aus er hierher versetzt wurde. Wir heißen den neuen Bahnvorstand, als Parteigenossen, der er seit dem Jahre 1981 ist. in der alten Nazihochburg herzlich willkommen und wünschen, daß ihm und seiner Familie Nagold bald zur Heimat werden möge.
Wochenrückfchau
Das Winterhilfswerk 1934/35 hat seinen bedeutungsvollen Anfang genommen, der Verkauf der V e r n st e i n n a d e l u. der gestrige Eintop f-sonntag bildeten den Auftakt. — Am Samstag ging die Arbeitsbeschaffungswoche zu Ende. — Dem Frauensport galt die Werbewoche „Gesunde Frauen durch Leibesübungen". - Zur Berufserziehungsarbeit hielt vor der Deutschen Angestelltenschaft Pg. Trölsch-Reutlingen einen Vortrag. — Die Kreissparkasse bezog am Mittwoch ihre modern umgebauten Räume. -- Im Tonsilmtheater" war ein reizender Militärschwank zu sehen. — Die Fußballabteilung des FfL. Nagold setzte ihren Siegeszug fort und gewann überzeugt in Herren- renberg, während die Handballabteilung in Altensteig eine knappe Niederlage einstecken mutzte.
Die Deutsche Angestelltenschaft Ortsgruppe Nagold
versammelte sich am Freitag abend im Gasthaus „zur Linde" zur Eröffnung ihres diesjährigen Winterarbeitsplanes. Ortsgruppenwart Bitzler begrüßte die Anwesenden und hier insbesondere Obersekretär Reule als Vertreter der Stadt, sowie den als Redner für diesen Abend gewonnenen Unterbezirksleiter der D. A. Pg. Tröls ch-Reutlingen. Hierauf folgte dessen Vortrag über das Thema: „Die Aufgaben des Ar- bcitsmenschen im Dritten Reich". In packenden Worten schilderte er den gigantischen Kampf des Nationalsozialismus gegen das liberalisti- sche Zeitalter, immer hervorhebend, daß dieser Kampf nur durch Leistungen zum Sieg geführt weiden konnte. So sehr uns unser Führer hierfür ein leuchtendes Beispiel sei, so erwarte er doch von jedem einzelnen Volksgenossen, daß er auch seine Pflicht tut und auf dem Platz, den er im Berufsleben einnimmt, stets nach Höchstleistungen strebt, um so dem Volke zu dienen. Dieses Ziel zu erreichen, sei die heiligste Aufgabe des Arbeitsmenschen im Dritten Reich.
Kamerad Vihler dankte dem Kollegen für seine mit starkem Beifall aufgenommenen Ausführungen und schloß die Versammlung, indem er die anwesenden Kameraden und Kameradinnen im Sinne des eben Gehörten zu tatkräftiger Mitarbeit aufforderte, mit einem kräftigen Sieg Heil auf den Führer.
Zu dem in nächster Zeit beginnenden Durch- schreibbuchführungs-Kurs ist erfreulicherweise bereits eine schöne Anzahl Meldungen erfolgt. Weitere Interessenten können noch teilnehmen. Es wird daraus ausmerksam gemacht, daß sich auch Kollegen, die nicht der Deutschen Angestell- schast angehören, sondern nur der DAF. als Ein- zelmitglieder angeschlossen sind, ebenfalls an dem Kurs beteiligen können. Der Beitrag beträgt für diese 6 Mark bei einer Dauer von Anfang November bis voraussichtlich Mitte Februar, jeweils wöchentlich 2 Stunden. Montag abends von 8—lg Uhr. Anmeldungen sind zu richten an Ortsgruppenwart Bihler, im Hause Friedrich Tchmid, Adolf Hitler-Platz. K. S.
Frauen tagten!
Eine Besprechung über das „Hauswirtschaftliche Jahr für Mädchen" fand in den letzten Tagen nn Arbeitsamt Nagold statt. Dabei waren Vertreterinnen der NS.-Frauenschaft, des Evang. vnd Kath. Frauenvereins, des Kolonialbundes, ces VdM. und des Frauenarbeitsdienstes anwesend, In einem ausführlichen Referat wurde über Zweck und Art des Hauswirtschaftlichen Jahres berichtet.
Am Anfang des beruflichen Lebens eines jungen Mädchens kann im neuen Deutschland nicht die Arbeitslosigkeit stehen, zu der erschreckend viele Mädchen verurteilt sind, wenn sie nach ihrer Schulentlassung nicht in geeigneten Berufen Unterkommen können. Die zur Verfügung stehenden Ausbildungsmöglichkeiten reichen aber da- A.bei weitem nicht aus. Um nun die jungen Mädchen einem der Natur der Frau und ihrer Aninimung entsprechenden Beruf zuzuführen, lA. Hnen Gelegenheit gegeben werden, sich in geeigneten Haushaltungen in allen vorkommenden Arbeiten auszubilden. Das Mädchen wird
in die Familie ausgenommen und von der Hausfrau unterrichtet. Besonders geeignet sind dabei solche Familien, in denen auch Kinder sind. Vielfach beherrscht junge Mädchen und auch deren Eltern der ungesunde Gedanke, daß die Arbeiten, die besonders mit kleinen Kindern im Zusammenhang stehen, Arbeiten niederen Grades seien, für die das Mädel „zu gut" ist. Mit derartigen Grundsätzen muß unter allen Umständen gebrochen werden und gesunde Anschauungen müssen sich wieder durchsetzen.
Die Aufnahme der IM. erfolgt schlicht um schlicht. Lediglich die Beiträne für die Krankenversicherung sind von der Hausfrau zu bezahlen. Ob ein kleines Taschengeld gegeben wird, ist freigestellt, aber erwünscht. Das soll freilich auf der einen Seite die Hausfrau nicht dazu verleiten, das Mädchen als eine billige Arbeitskraft anzusehen. Andererseits darf das Mädchen sich nicht auf den Standpunkt stellen, daß es nicht umsonst für andere Leute arbeiten will. Das gegenseitige Verhältnis soll ein Vertrauensverhältnis sein. Das Mädchen soll lernen wollen und lernen dürfen, und die Hausfrau trägt die Verantwortung dafür, daß das Mädchen auch wirklich vorwärts kommt. Deshalb also Aufnahme in den Familienkreis, die auch eine Ueberwachung des Mädchens in seiner Freizeit bedingt. Die Hausfrau darf nicht Arbeitgeberin, sie muß mütterliche Führerin sein. Und das Vertrauen muß übergreifen auch auf die Eltern des Mädchens: auch sie müssen das Bewußtsein haben, daß ihr Kind nicht ausgenützt, daß es gut aufgehoben ist, daß es sich die Grundlagen baut für seinen Beruf als deutsche Frau.
Das Interesse aller bei der Besprechung Anwesenden war äußerst rege und es ist zu hoffen, daß die Anregungen, die hier gegeben wurden, in den Kreisen Widerhall finden, die für die praktische Durchführung des Gedankens in Frage kommen. Hausfrauen, die glauben, durch Aufnahme eines Iungmädchens zur Förderung der geschilderten Aufgabe beitragen zu können, werden gebeten, beim Arbeitsamt Nagold vorzusprechen. Im übrigen werden wir in nächster Zeit auch an dieser Stelle wieder auf die Angelegenheit zurückkommen.
Hausfrauen!
Diese Wocke wird die Kleid er- fammlung durchgeführt!
Es liegt viel Entbehrliches in Truhen und Schränken; legt es heute schon zum Abholen bereit.
Landestagung der Reichsmusik- kammer
In den Tagen vom 21. bis 22. Oktober wird in Stuttgart eine Landesmusikerschaftstagung Südwest der Reichsmusikkammer stattfinden. Sie wird am Sonntag, 21. Oktober vormittags 9.30 Uhr mit einer, internen Landestagung der Reichsmusikkammer im großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses beginnen, der sich nachmittags 15 Uhr ein Presseempfang im kleinen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses anschließt. Von 16 Uhr bis 18.30 Uhr findet im großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses die offizielle Landestagung der Reichsmusikkammer statt, welche durch den Leiter der Landesmusikerschaft, Paul Schotte, eröffnet werden wird. Bei dieser Tagung werden der Musikbeauftragte der Stadt Stuttgart, Stadtrat Dr. Cuhorst und der Geschäftsführer der Reichsmusikkammer, Heinz Jhlert, Ansprachen halten und das Wendling-Quartett spielen.
Am Montag, 22. Oktober wird den Vormittag die Landesmusikerschaftstagung im großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses ausfüllen. Nachmittags findet von 14—16 Uhr eine Musikerversammlung im großen Saal des Stadtgartens statt, bei der das Orchester des Reichssenders Stuttgart unter Leitung des Kapellmeisters Ferd. Drost spielen wird. Von 17—19 Uhr wird die Landesmusikerschafts-Tagung im großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses fortgesetzt werden.
Baumwoilbestände anmelden!
Von der Handelskammer Stuttgart wird mitgeteilt:
Verarbeiter und Lagerhalter von Baumwolle, Baumwollabfällen, Kunstbaumwolle haben bis zum 20. Oktober d. I. ihre Vorräte nach dem Stand vom 12. Oktober 1934 an die Ueberwachungsstelle für Baumwolle, Bremen, Schließfach 784, auf Fragebogen A 1 zu melden. Sofern die einzelnen Unternehmungen diesen Fragebogen nicht direkt durch die Ueberwachungsstelle erhalten haben, ist dieser bei der Ueberwachungsstelle direkt anzufordern. Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß der angegebene Termin zur Vermeidung von Weiterungen unterallen Umständen einzuhalten ist.
Kurzschrift und Schreibmaschine
In dem gewaltigen Ringen um Deutschlands Wiedererstarkung darf kein Mittel ungenutzt bleiben, die Leistungsfähigkeit unseres Volkes zu erhöhen. Ein derartiges Mittel ist auch die Kurzschrift. die es ermöglicht, mit Zeit und Arbeitskraft Haushälterisch umzugehen. Der neue Staat hat sich darum ihrer angenommen und eine für das ganze Reich einheitliche Schrift angeordnet, die er nach wie vor in enger Zusammenarbeit mit der auf Veranlassung des Reichsministers des Innern gegründeten Deutschen Stenografenschaft auf jede Weise fördert. Die Kurzschrift soll ein unentbehrliches Hilfsmittel für die schreibenden Menschen der Amtsstuben werden. Auch in der Wirtschaft wird die Kurzschrift tagtäglich mit größtem Nutzen angewendet.
Nicht weniger wichtig, ja vielleicht noch wichtiger, ist in den Büros die Schreibmaschine. Die sachgemäße, die Arbeitskraft am meisten schonende und flotteste Schreibweise ist das Zehn- finger-Blindschreiben. Leider ist noch vielfach das sogen. „Tippen" gang und gäbe. Aber der „Tipper" muß sich umstellen und übergehen zum kultivierten Schreiben des neuzeitlichen Steno- typisten. Beides, Kurzschrift und sachgemäßes Maschinenschreiben, muß zum Gemeingut aller Gebildeten werden. Wer sie nicht erlernt, schadet sich selbst und unserem Volke.
Straßensperre
Wegen Bauarbeiten bleibt die Straße Freudenstadl—Igelsberg bis auf weiteres für jeden Durchgangsverkehr gesperrt. Umleitung erfolgt über Obermusbach.
Beerdigung der ältesten Einwohnerin
Wildberg. Am Freitag wurde die älteste Einwohnerin unseres Städtchens. Witwe Friederike Schmelzle, zu Grabe getragen. Sie war 1839 geboren und hätte in 14 Tagen ihren 95. Geburtstag feiern können. Bis in ihr hohes Alter war sie körperlich und geistig verhältnismäßig rüstig, wenn auch Gesicht und Gehör mit der Zeit sehr nachgelassen hatten. Wenn man sie besuchte, war sie immer sehr gesprächig und erzählte viel von ihrer schweren Jugend- und Lebenszeit. Vor etwa acht Tagen brach sie den Fuß. Diese körperliche Verletzung konnte der alte, geschwächte Körper nicht mehr durchhalten und sie wurde die Veranlassung ihres nunmehrigen Hinscheidens. Bei der Beerdigung sprach Pfarrer Hahn von Effringen über das Psalmwort: „In deine Hände befehle ich meinen Geist", während der Kirchenchor noch einmal die Lieblingslieder der Verstorbenen sang.
In 5 Jahren 41472 Kilometer
Garrweiler. Der Schreiner Eugen Schleeh von hier konnte am gestrigen Sonntag auf eine riesige Leistung zurückblicken. Er hat am 14. Oktober 1929 seine Arbeitsstätte bei Eebr. Ruoß. Möbelschreinerei in Haiterbach angetreten. Er kaufte am selben Tage ein Fahrrad, Marke „Radump": mit demselben legte er jeden Tag bei Sturm und Schnee seine 32 Kilometer auf der Strecke Garrweiler—Kohlmühle—Spielberg —Ziegelhlltte—Chausseehaus — Oberschwandorf —Haiterbach zurück. Schleeh fuhr in den fünf Jahren 54 Monate lang nach Hause und da legte er 41472 Kilometer zurück: in den übrigen 6 Monaten logierte er bei seinem Arbeitgeber. Das Fahrrad hat er noch im Gebrauch.
Das neuerbaute Altenheim
Herrenberg. Wir haben gebauet ein stattliches Haus, in dem die Nächstenliebe wohnt. Breit und festgefügt steht es da an der Hildrizhauser- straße, inmitten von saftigen Wiesen und ertragreichen Obstgärten. Der Wanderer, der gerne diesen Weg geht, bleibt staunend stehen und beschaut sich voll Freude die drei Gebäude, die nun ein Ganzes Hilden und den guten Ruf des Herrenberger Schwesternverbandes immer lauter werden lassen. Nun hat dieser mit der Erstellung seines Altenheims den Ring geschlossen, der tätige Hilfe, christliches Wirken und Dienst am Nächsten umschließt. Er hat ein Heim geschaffen für müde, betagte Menschen, in dem sie umsorgt und umhegt werden und wo sie in Ruhe und Zufriedenheit, still und beschaulich im Buche ihres Lebens blättern können. Jedes Zimmer in diesem schönen Hause, in dem sich vom Morgen bis zum Abend die Sonne drin verfängt, müßte das „Stübchen Erinnerung" genannt werden, in dem es nur Feierstunden gibt.
Milchfälscher
Neuenbürg. In den letzten Monaten sind wiederum erhebliche Milchfälschungen in Kreisge- meinden vorgekommen, darunter besonders empörende in Salmbach mit 37, 44, 43 und 22 ^ Wässerung: seitens der Behörden sind die nötigen Schritte eingeleitet, diesem unverantwortlichen Treiben das Handwerk zu legen.
Von der Bergbahn
Wildbad. Die städt. Bergbahn ruht zurzeit wegen Reparaturen am Bahnkörper. Der Unterbau erfährt eine zweckmäßige Erneuerung und Verbesserung, so daß künftig ein noch ruhigeres Fahren gewährleistet wird. Der Betrieb wird wohl Anfang November wieder ausgenommen werden.
Letzte Nachrichten
Das Ergebnis des Eintopfgerichtsonntag in Berlin
Berlin, 14. Okt. Wie der Ausschuß für das Winterhilfswerk meldet, betrug um 21 llhr das Ergebnis des ersten Eintopfgerichtsonntag in Berlin (die Gaststätten stehen noch aus) 335 000 Mark. Das ist günstiger als das Ergebnis des Eintopfsonntags im November 1933.
Lollan-ischer FinanzmiliWr auf Schmugglmang
Gelungene Festnahme auf einer Inspektionsreise
Amsterdam, 13. Oktober.
Blättermeldungen zufolge stieß Finanzminister Oud, der sich zurzeit auf einer Inspektionsreise entlang der holländisch-belgischen Grenze über die zur Bekämpfung des Schmuggels getroffenen Maßnahmen unterrichtet, in der Höhe von Sas van Gent zufällig auf einen großen Schmuggel- transport. Zwei Lastwagen, die zum Schutze gegen eine etwaige Beschießung mit Panzerplatten belegt waren, sollten unter Umgehung des holländischen Ausfuhrverbots über die belgische Grenze gebracht werden. Die Schmuggler waren so überrascht, daß sie keinen Widerstand leisteten. Finanzminister Oud konnte feinen Weg mit der Genugtuung fortsetzen, persönlich einen Schmuggeltransport unschädlich gemacht zu haben.
Schwarzes Brett
Marteiamtlick. N«bdr»< «er»«««».
Achtung Ferienkinder!
Morgen Dienstag mittag 3 Uhr Antreten auf dem Adolf Hiterplatz, aber nurdieMäd - chen!
Poincare ch
L>dI6 Paris, 15. Okt. Der frühere französische Ministerpräsident und Staatspräsident Naqmund Poincare ist heute Montag früh 3.39 llhr in seiner Pariser Wohnung plötzlich verstorben. Poincare hat das Alter von 74 Jahren erreicht.
Kurzberichte der NS.-Presse
Mit der einstweiligen Verwaltung des Bischofssitzes in München ist als geistlicher Kommissar das Mitglied der Landes- fynode, Pfarrer Hans Gollwitzer aus Mühldorf am Inn betraut worden. Er ist ein aufrechter und unerschrockener Kämpfer, der schon früh den Weg zum Nationalsozialismus fand. Seine tiefe Frömmigkeit, sein starker lutherischer Glaube und seine Bekenntnistreue haben ihm gerade in den breiten Massen des evangelischen Kirchenvolkes den Ruf eines echten Seelsorgers verschafft. Am Weltkrieg nahm er an der Westfront als Kriegsfreiwilliger und schließlich als Leutnant undKom pa nieführer teil und wurde zweimal verwundet. Neben anderen Auszeichnungen wurde ihm das E. K. 1 und 2 verliehen.
Die spanische Regierung hat die Fernsprechverbindungen mit dem Ausland für Presseberichte vorübergehend gesperrt. Sie hat sich dazu veranlaßt gesehen, weil anläßlich der Vorgänge in Spanien häufig Fälle von falscher bezw. tendenziöser fernmündlicher Berichterstattung zu verzeichnen waren. Telegraphische Presseberichte können jedoch nach wie vor übermittelt werden.
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Ein Verbot der Errichtung neuer Krankenkassen wird in der nächsten Nummer des Reichsanzeigers veröffentlicht werden. Es handelt sich bei der Verordnung um eine Uebergangsmaßnahme.
Handel und Verkehr
Fruchtschranne Nagold vom 13 Okt. 1934. Verkauft: Mahlweizen 10.18 Ztr., Preis p.Ztr.
10.50 bis 10.70 ^k, Saalweizen 2.00 Ztr., Preis 12.— bis 14.—. Gerste 6.00 Ztr, Preis .^k 9.—. Zufuhr schwach, Handel gedrückt. Nächster Frachtmarkt am Donnerstag, 18. Okt. 1934 (Markttag). Der Fruchtmarkt am 20. Okt. 1934 fällt aus.
Nagold. Obstmarkt am 13. Okt. Zufuhr in Tafelobst reichlich, Verkauf schleppend. Qualität läßt sehr zu wünschen übrig. Gute und bekannte Sorten gingen flott ab zu guten Preisen. Es ist zu erwarten, daß durch auswärtige Händler noch größere Mengen abgehen. Geringe Sorten oder schlechte Qualität ist kaum unter- uibringen. Preis für Tafeläpfel: 8—12 für Tafelbirnen 9—10 xH. Preis für Mostobst gemischt: Mostäpfel 5.40 Mostbirnen 3.— Hl.
Obstpreise. Balingen: Mostäpfel 4.80 bis 5.50, Mostbirnen 3.80—4.50 RM. — Herrenberg: Tafeläpfel 8—13, Tafelbirnen 6 bis 12, Mostäpfel 4—4.80, Mostbirne,c 3—3.30, Zwetschgen 14, Quitten 5—7 RM. — Mun- derkingen: Mostäpfel 4.70--5, Mostbirnen 3.60—3.80, gemischtes Obst 4.30, Wirtschaftsobst 3—6, Goldpermänen bis 9, Erdbeeräpfel bis 8, Frankfurter Birnen bis 7 RM. pro Zentner. — Oehringen: Mostbirnen 2.60, Mostäpfel 5.20, Tafeläpfel 6—7, Tafelbirnen 5 RM. — Rn klingen: Aepfel 5.40—6, Birnen 4.40—5, Kartoffel 3—3.20, Kraut 3 RM. für einen Zentner.
Schweinepreise. Balingen: Milchschweine 11—19 RM. — Besigheim: Milchschweine 10—15, Läufer 23—29 RM. — Bopfin - gen: Milchichweine 10.50—15.50, Läufer 28 RM. — G,engen-Br.: Saugschweine 13 bis 20, Läufer 26—45 RM. — Gschwend, OA. Gaildorf: Milchschweine 14-—19 RM. ,
Neue? Vergleichsverfahren: Ferdinand Straub, Sattlermeister in Leutkirch, Inhaber der nicht eingetragenen Firma Sigisbert Stranb in Leutkirch.
Neuer Konkurs: Nachlaß des verstorbenen Wilhelm Haug, Gastwiri in Bad Cannstatt.
Aufgehobene Konkurse: Eugen Schanz, Alleininhaber der Firma Kies L Schanz in Bad Cannstatt; Mchlaß des Paul Zink, Kaufmann in Bad Cannstatt; Firma „Marmorwerk Iseler, Aktiengesellschaft" in Plochingen.
OeftvtbeN«: Lina Baumann gtb. Wahl, 28 I., Neuenbürg Albert Heilemann. 35 J„ Birkenfeld / Margarete Kientzle. Unterhändlers Witwe. R o h r a uGustav Balden- hdssr, Arnieüpfleger a. D. Freudensiavt / Anna Ley. Vaiersbronn.