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Mittwoch, den 26. September igzz

..Triumph drs Willens"

Der Führer Prägt den Titel für den Reichsparteitagsfilm 1S34

Berlin. 25. Sept.

Soeben ist der Titel für den Grotzfilm vom Reichsparteitag 1934 bekanntgegeben worden. Der Führer selbst hat nach eingehenden Be- sprechnngen mit Leni Riefen stahl für das monumentale Tonfilmdoknment der Bewegung den Titel geprägt:Triumph des Willens".

So hat nun dieser gigantische Film, der auf des Führers persönliche Veranlassung hin ge­dreht wurde, seinen verheißungsvollen Namen bekommen. JmDezemberwerdenwir Heugen der Uraufführung sein. .Gespannt und aufhorchend sieht nicht nur ganz Deutschland, sondern dir Welt dem Tage der festlichen Krönung einer Riesen-Aufnahme- arbeit entgegen. Ganz Deutschland trägt den heißen Wunsch m sich, daß dieser Film nicht nur die Erinnerung derer, die Teilnehmer am Reichsparteitag 1934 waren, wachrufen werde, sondern auch alle anderen, die nicht mit dabei sein konnten, denTriumph des Willens" miterleben lasse.

Die Arbeiten an der endgülti­gen Gestaltung des Reichspartei­tagsfilms befinden sich jetzt in einer entscheidenden Entwicklung. Leni Riefenstahl, die in den nächsten Monaten die schwere Arbeit des Schneidens vor sich hat, hat mit der Prüfung des gesamten Materials be­gonnen. Der Führer wird bei dieser verant­wortungsvollen Aufgabe bestimmend eingrei- fen.

Nahezu hundert ausend Meter Film sind gedreht worden. Um der Oeffent- Uchkeit einen Begriff von der gewaltigen Arbeit zu vermitteln, die jetzt zu leisten ist, sei ange­führt, daß allein 81 Stunden notwendig sind, nur um das gesamte Aufnahmematerial ein­mal einer Durchsicht für die endgültige Aus­wahl zu unterziehen. Jeder Meter des Films wird eingehend geprüft, wobei sich die Wahl außerordentlich schwierig gestaltet, da ein abendfüllender Film nur 3000 Meter lang fein darf.

Indessen ist Walter Rüttmann mit der Fertigstellung der Vorgeschichte des Films be­schäftigt. Bekanntlich gestaltet er nach seinem Manuskript den Auftakt des Films, der die Etappen der nationalsozialistischen Revolution von 1914 bis 1934 umreißt.

So wird für denTriumph des Willens" noch der schwerste Teil der Arbeit zu bewäl­tigen sein, bis der erste nationalsozialistische Großfilm vorliegen wird, der der Welt das wahre Gesicht des neuen Deutschland zeigen wird, vomSieg des Glaubens" zumTriumph des Willens". Ein neues Jahr Ausbau liegt in dieser symbolischen Entwicklung eingeschlos- fen.

EkWllung des Denkmals für die gefallenen KoliMou-tleute

Feierstunde auf dem Horst-Weffel-Platz Berlin, 25. Sept.

Auf dem ehemals rötesten Platz Berlins, dem heutigen Horst-Weffel-Platz, enthüllte Ober­präsident Gauleiter Kube am Dienstag vor­mittag in Gegenwart zahlreicher führender Persönlichkeiten aus Reich, Staat, Stadt und Partei das Denkmal für die im Kampf gegen Rot-Mord gefallenen Polizeibeamten. Das Hon Hans Dammann und Heinrich Rochlitz ge­schaffene Kunstwerk zeigt einen Polizeihaupt­mann halb liegend und sterbend, einen anderen hoch aufgerichtet, dem Tode ins Angesicht schauend, ein Sinnbild der Gefahren, denen die Polizeibeamten in jener Zeit Tag und Nacht ausgesetzt waren. Die Gruppe besteht aus Bronze, während der Sockel aus Myschelkalk- Mn geschaffen worden ist.

SaOlltfenurgsprozeß Falk vor -rrn BolkSgmcht

Berlin, 25. September.

Der Düsseldorfer Sachlieferungs, Prozeß gegen den Kommerzienrat Max Falk, der die Düsseldorfer Gerichte sieben Jahre beschäftigt hat, wird jetzt vor dem Volksgericht in Berlin fortgesetzt. Der für Landesverratssachen zuständige 3. Senat dieses Gerichts trat Dienstag morgen in die Verhandlung ein, deren Dauer vorläufig noch nicht abzusehen ist. Die Große Düssel­dorfer Strafkammer hat den Prozeß an das Volksgericht abgegeben mit der Begründung, daß hinreichender Verdacht bestehe, Falk lmbe sich nicht nur der angenommenen Straftaten Betrug, Urkundenfälschung und Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung schuldig gemacht, sondern auch gemeinschaftlich mit anderen der Bei­hilfe zur landesverräterischen Untreue, einer Straftat, die in die Zu­ständigkeit des Volksgerichts falle.

Gegenstand des Verfahrens bilden die Sachlieferungsschiebungen, die bei den Unter­nehmungen Falls, der Rhein-Handelskonzern AG., der Minerva-Handelsgesellschaft und der Wolfs G.m.b.H., aufgedeckt wurden, und seit 1927 die Düsseldorfer Gerichte mit einer endlosen Kette von Zivil- und Strafprozessen beschäftigt haben. Dabei spielten auch Falls französischer Schwiegersohn, Joseph No- blot, und der Gras de Herbemont (Paris) eine Rolle. Bei einer Zuckerlieferung stellte sich heraus, daß der Ladebrief von 1100 auf 11 000 Tonnen gefälscht worden war. Falk und Noblot wurden wegen Betrugs verurteilt, Falk zu einem

Jahr 10 Monaten und Noblot zu 2 Jahren Gefängnis. Beide wurden gegen Kaution von je 40 000 RM. aus der Haft entlassen. Während Noblot seine Kaution opferte, legte Falk Berufung ein. die dann an das Volks- gericht abgegeben wurde.

Am Schluß des ersten Verhandlungstages vor dem Volksgericht beschloß das Gericht, den Angeklagten wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr in Haft zu nehmen. Der Angeklagte sei der Beihilfe zur landesverräterischen Untreue verdächtig, einer Straftat, die mit einer Mindeststrafe von 2 Jahren Zuchthaus bedroht sei. Falk wurde nach Schluß der Sitzung in das Un­tersuchungsgefängnis nach Moabit gebracht.

Knox verzichtet

auf die Anwerbung schweizerischer Polizist««

Genf, 25. September.

Der schweizerische Bundesrat hat in der Frage der Anwerbung schweizerischer Bürger für die Saarpolizei ein Schreiben an das VvlkerbundSsekretariat gerichtet mit der Bitte, es der Saar-Regierung zu übermit­teln. In diesem Schreiben bringt der Bun­desrat zum Ausdruck, daß die schweizerische Negierung es begrüßen würde, wenn die Saar-Regierung auf Anwerbung von Poli­zisten innerhalb der Schweiz verzichten wollte.

Der Präsident der Negierungskommission des Saargebietes, Knox, hat daraufhin so­fort geantwortet, daß er unter diesen Um­ständen von der Anwerbung von Polizisten in der Schweiz absehen werde.

Gustav UWjch schwer erkrankt

Drahtbericht unseres Berliner Vertreters kk. Berlin, 25. September.

Ter beliebte deutsche Bühnen- und Film- schanspieler Gustav Fröhlich ist in Ber­lin plötzlich an einem Darmleiden er­krankt und muß sich einer Operation unter­ziehen. Er mußte die ihm zugedachte Rolle m dem großen FilmBosniaken", zu dem Sie Außenaufnahmen in Bosnien bereits ge­dreht wurden, an Willy Eichberger abgeben.

Sendling aus dem Flugzeug

Berlin, 25. September.

Der Deutschlandsender bereitet für S a m s- t a g, den 6. Oktober, 20.10 Uhr, eine in ihrer Form völlig neuartige Sendung vor. Hier wird nicht, wie es bereits mehrfach er­folgreich durchgeführt wurde, von der Erde aus mit einem Flugzeug gesprochen; die Sendung wird vielmehr vom Flugzeug selbst ausgehen, das zu Beginn der Sendung in Köln startet und am Schluß im Flughafen Tempelhof landet. Der Funk­berichter, der sich in der Maschine befindet und mit dem Kopfhörer aus dem Funkhaus neben seinem Bericht auch den Sv'-"^"r im Sendesaal hört, so daß die Möglichkeit eines Gegensprechens besteht, steht während des Fluges durch eine Kurzwellen­station mit vier Punkten auf der Flugstrecke in Lüdenscheid, Marburg, Auf dem Brocken und in Brandenburg und von dort weiter über Kabel mit dem Funkhaus in Verbin­dung.

Der Hörer wird also ein lebendiges Bild vom Verlauf des Fluges er­halten, diesen unmittelbar miterleben, ja sich selbst als Fluggast fühlen.

Im Rahmen der Sendung sollen auch die Stimmen unserer toten Flieger, die auf Schallplatten festgehalten find, er­tönen.

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40 M«der verletzt / Gebäude niedergebrannt

Amsterdam, 25. September.

Bei der Vorführung eines katholischen Missionsfilmes in einer Kindervorstellung geriot am Montag abend in Hilversum der Film plötzlich in Brand. Das Feuer verbrei­tete sich sehr schnell. Von den 180 anwesen­den Kindern im Alter von 7 bis 14 Jahren wurden etwa 40 verletzt, darunter 13 schwer. Auch der die Vorstellung leitende Pater er­litt bedenkliche Verletzungen.

Die Filmvorstellung fand im Gebäude der katholischen Arbeitervereinigung St.-Clemens Parochie statt, das für eine Filmvorstellung äußerst ungeeignet war. Das Haus war größtenteils aus Holz gebaut und be­saß neben einer Doppeltür nur zwei kleine Seitenausgänge. Unglücklicherweise hatte man den Vorführungsapparat vor der Haustür aufgestellt, so daß Feuer hier den Ausgang versperrte. Da die beiden Seitenausgänge verschlossen waren, entstand unter den Kin­dern eine furchtbare Panik. Ter Um­stand, daß das Feuer sich mit rasender Schnelligkeit ausbreitete und bereits die Kleider mehrerer Kinder erfaßt hatte, erhöhte noch das Entsetzen. Einige Kinder schlugen in ihrer Verzweiflung die Bleifenster ein und zwängten sich mit vieler Mühe hindurch, wobei sie ernsthafte Schnittwunden erlitten. Glücklicher­weise eilten sofort Bewohner der umliegen­den Häuser auf die Hilferufe herbei: es ge­lang ihnen, mit Hilfe von Balken die Not­ausgänge zu zertrümmern und auf diese Weise den Kindern einen Ausweg ins Freie

zu bahnen. Viele Kinder brachen vor dem Gebäude zusammen und mußten in die Krankenhäuser gebracht werden. Das Ge­bäude brannte trotz eifriger Löscharbeit der Feuerwehr bis auf die Grund­mauern nieder. Die Polizei hat sofort eine Untersuchung eingeleitet.

Aufsehenerregende Mitteilung im Morro-Castle"-Prozeß

Reuyork, 25. September.

Im Lause der Untersuchung des Brandes auf derMorro Castle" wurde am Montag der stellvertretende Kapitän Warms ver­nommen. Warms erklärte, daß die Behaup­tungen des Funkers Alagna, wonach auf der Kommandobrücke im Augenblick der Kata­strophe große Verwirrung geherrscht habe, jeglicher Grundlage entbehrten. Der Brand sei kurz vor 3 Uhr morgens ent­deckt worden. Generalalarm sei bereits eine Minute später gegeben worden. Um 3.01 Uhr sei Alagna angewiesen worden, das Signal SOS zu senden. Im übrigen habe der verstorbene Kapitän Wilmott am Vor­tage des Brandes zu Warms gesagt, er habe das Gefühl, daß etwas passieren werde. Man habe Alagna im Auge behalten. Alagna habe zwei Flaschen Schwefelsäure bei sich gehabt. Da Wilmott befürchtet habe, daß Alagna ihm die Säure ins Gesicht spritzen werde, so habe er, wie er selbst erklärt habe, die Tür zu seiner Kajüte ver­schlossen gehalten. Wie den weiteren Aus­sagen Warms zu entnehmen ist, hat ein Maat Alagna die Säure fortgenommen.

Württemberg

Vom MSnmgen MMren

Stuttgart, 25. September. Nach einer Mitteilung der Reichsbahn- oirektion wurde in der Nacht zum Dienstag zwischen Fellbach und Bad Cannstatt eine 17 Jahre alte Verkäuferin aus Stuttgart von einem Triebwagen überfahren. Der Triebwagenführer und der Zugschaffner haben beobachtet, wie das Mädchen von links her, offensichtlich in selbstmörderischer Ab­sicht, vor den Triebwagen sprang.

Der Wagen wurde sofort zum Halten ge­bracht und das Mädchen, dem neben Ver­letzungen am Kopf und Arm beide Beine unterhalb des Knies abgefahren wurden, nach Stuttgart gebracht, von wo es in das Katharinenhospital übergesührt wurde.

Wespen überfallen eine Frau

Stuttgart, 25. September. Eine Frau, die in Untertürkheim mit einem Handwagen auf den Acker fuhr, wurde beim Friedhof von einem Schwarm aufgestörter Wespen überfallen und übel zugerich­tet. Als die Frau, von vielen Stichen ver­letzt, die Flucht ergriff, wurde sie von einem neuen Schwarm überfallen. Man konnte ihr zu Hilfe kommen ^und sie von den bösartigen Insekten befreien. Als sie jedoch weiterging, wurde sie ein drittesmal von den Tieren angegriffen. Ihre Begleiterin warf ihr einen Mantel über den Kopf und brachte die völlig Erschöpfte nach Hause. Merkwürdig an dem Unfall ist der Umstand, daß sonst niemand m den Wespen belästigt wurde.

Verlesung des LeKnWen MOes- anrts nach Lubwigsömg

Stuttgart, 25. September Die Diensträume des Technischen Landesamts befinden sich ab 1. Ok­tober 1934 im Schloß in Ludwigs­burg. Von diesem Zeitpunkt ab sind dort vereinigt: Tie AbteilungenStraß eir­und Wasserbau" undBo den Ver­besserung" mit Feldbsreinigungswesen und der Landesaufsichtsstelle für Vermes­sungswesen. Fernsprechanschluß des Tech­nischen Landesamts: Amt Ludwigsburg Nr. 4741. Für die Teilnehmer der Schloß­zentrale in Stuttgart bestellt unmittelbare Verbindung.

BsMt, ein Betrüger!

Der 28 Jahre alte David Montag aus Grünenbach bei Lindau verübt in der nähe­ren und weiteren Umgebung von Stuttgart unter falschem Namen Einmiete- und Dar­lehensschwindeleien. Er behauptet dabei, sein Vater, der Fabrikdirektor sei, wolle sich in der Nähe eine Villa erstellen lassen und habe ihn beauftragt, entsprechende Vorberei­tungen zu treffen und eine Autogarage zu mieten. In mehreren Fällen hat er sichRu­dolf Herzog aus Wangen" genannt.

Das Württ. Landeskriminalpolizeiamt warnt vor dem Betrüger, um weiteren Schä­digungen vorzubeugen, und bittet, die poli­zeilichen Maßnahmen zu dessen Ergreifung zu förderst. Montag ist 1,60 Meter groß, also ziemlich klein, schlank, bartlos, hat breite Schultern, bleiches Aussehen, blonde, zurück­gekämmte Haare mit dunklen Strähnen; trägt blauen Anzug, braune Schuhe. Beson­dere Kennzeichen: Von der Nasenwurzel senkrecht über die Stirne bis zum Haaransatz verlaufende Narbe, erbsengroße, gezackte Narbe am rechten Nasenflügel und Narbe oberhalb des linken Auges bis zum linken Ohr, leichtes Hinken mit dem linken Bein.

Bon den Naöern zermalmt

Lausten, 25. September.

Das 6V- Jahre alte Söhnchen des Gott­lob Jlg in Lausten a. N. geriet beim An­hängen an einen Wagen in das rechte Hin­terrad. Ohne etwas zu merken, fuhr der Lenker des Wagens in die Küferei Specht, Erst nach dreistündigem Suchen wurde der Junge tot in den Rädern des Wagens aufgefunden.

lltlterbann-AlisMrsch der Merjugeud in Laulerbach

Lauterbach, OA. Oberndorf, 25. September. Am Samstag und Sonntag fand in Lautet bach der erste Aufmarsch der Hitlerjugend des Unterbanns 11/127 statt, an dem ,W Hitlerjungen teilnahmen. Sie alle durften das geheimnisvolle Etwas spüren, das dein

gewaltigen Zusammenleben den jungen Menschen gleicher Weltanschauung eigen ist. Aus dem wuchtigen Marschrhyth­mus und den brausenden Kampfliedern sprach die alles brechende Kraft unserer gro­ßen Bewegung. Den Auftakt des Aufmar­sches bildete ein Abend der Hitlerjugend im Vereinshaussaal, der mit dem Einmarsch der Hitlerjugend, Jungvolk, BdM. und Jung­mädel eröffnet wurde. Im Auftrag des Kreisleiters hielt Kreisbetriebszellenobmann K. Flaig (Schramberg) eine zündende An­sprache. Zu der großen Kundgebung am Sonntag vormittag vor dem Rathaus war halb Lauterbach auf den Beinen. Orts­gruppenleiter Kurfeß, Pg. Nümelin, Ober­bannführer Gärtner und Unterbannführer Köbele richteten tiefgreifende Worte an die Jungens. Anschließend war Vorbeimarsch vor dem Ortsgruppenleiter und dem Ober­bannführer.

Zur 20 W« NM. Waren Mslckn

Heilbronn, 25. September. Umfang­reiche Warendiebstühle in zwei hie­sigen Einzelhandelsgeschäften der Beklei- duu.gsbranche und in einem Kaufhaus wur­den durch die Kriminalpolizei in den letzten Tagen aufgeklärt. Als Täter kommen durchweg in den Firmen Beschäftigte in Frage, die einen schwunghaften Handel mit den entwendeten Waren trieben. Teilweise wurden die letzteren von den beteiligten An­gestellten der drei Firmen gegenseitig ausgetauscht. Der Wert der Beute be­läuft sich auf annähernd 20 000 RM. Als Hauptbeteiligte kommt die A n n a S ch u n ke von Heilbronn in Frage. Weitere zwanzig Personen sind teils wegen Diebstahls, teils wegen Hehlerei zur Anzeige gebrach/ worden. Ein großer Teil der Beute und ein Geldbetrag von über 5000 RM., der vom Erlös deS Verkaufs der Waren herrührt, konnte beigebracht werden.

in Crailsheim

Crailsheim, 25. September. Anläßlich des Fränkischen Volksfestes in Crailsheim vom 22.24. Scheiding (September), wurde in der dortigen Turnhalle auch eine größere Ausstellung des Reichsnährstan­des gezeigt. In der Mitte der Halle wurde in fünf großen von der Landesbauernschaft Württemberg eingerichteten Kojen reichhal­tiges Ausstellungsmaterial über Grundlagen des deutschen Bauerntums, Gliederung. Rechtsgebung und Ziele des Reichsnährstan­des zur Schau gestellt. Die Hauptkoje zeigk neben den mit festlichem Schmuck um­rahmten Bildern des Führers und des Reichsbauernführers R. Walther Darrä unter dem Reichsnührstandsabzeichen an­schauliche Angaben über Ursprung und Grundlagen des Odals, der germani­schen Weltanschauung der Gebun­denheit von Blut und Boden, sowie Zweck und Bedeutung des Reichserbhofgesetzes. Der jahrhundertelange Kampf des deutschen Bauern um Heimat und Scholle war in einer übersichtlichen Darstellung ge­bracht, nebenher noch sah man aufklärende Bildtafeln über bevölkerungspolitische Pro­bleme. Eine ganze Koje war mit alten würt- tembergischen Trachtenbildern gefüllt und veranschaulichte außerdem noch mit Bildern von Funden aus der Alemannenzeit und Darstellungen von schwäbischen Bauernhäu­sern bäuerliches Kulturgut. Bunte Bilder, Tafeln und Tabellen übermittelten klar den Aufbau und die Gliederung des Reichsnähr­standes. Eine große Uebersichtskarte und zahlreiche kleinere Bilder mit statistischen An­gaben zeigten die außerordentlich große Ver­breitung des deutschen Bauerntums auch außerhalb der deutschen Grenzen in ganz Europa. Eine weitere Koje war bildlichen und tabellenmäßigen Darstellungen über Zweck und Ziel der durch den Reichsnähr­stand eingeführten Marktregelung gewidmet.

Die Wandseiten des Ausstellungsraumes wurden von einer O d sta u s st e l l u n g, so­wie von Ausstellungen landwirtschaftlicher Erzeugnisse der Bezirksbauernschaft Crai heim und Ständen des Molkereiverbandes der Absatzgenossenschaft Crailsheim einge­nommen. Ferner waren noch in einer Nische des Saales zwei schöne fränkische Bauern­stuben, Wohnzimmer und Schlafzimmer, ausgestellt. Im ganzen bot die Ausstellung ein gutes Bild über Zwecke und Ziele des