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Die Kunst des Berkaufens ist für das ganze Wirtschaftsleben von einschneidender Bedeutung. Je Mehr Umsatz erzielt wird, desto mehr Menschen finden Arbeit und Brot. Die Tätigkeit einer Verkäuferin ist nicht zu unlerschätzen; sie gehört zu den wichtigsten Berufen, die eine Frau auszu­üben vermag. Die Frau oder das junge Mädchen, die hinter dem Ladentisch stehen, sollten sich ihrer Bedeutung bewußt sein und ihrer Aufgabe mit dem Verantwor­tungsgefühl. das ihnen zukommt, gerecht wer­den. Eine Verkäuferin kann aber nur erfolg­reich sein, wenn sie ihre Tätigkeit gern und mit Begeisterung ausübt. Sie muß sich für Vas Geschäftsleben als solches interessieren und ihre Arbeit nicht gedankenlos verrich­ten. sondern sich der tieferen Bedeutung ihrer Tätigkeit für das große Ganze bewußt fein.

Der wichtigste Faktor des Verkäuferinnen- Beruses ist und bleibt der Kunde. Er ist das Problem des geschäftlichen Lebens. Nur für ihn arbeitet man. um ihn dreht sich alles. Es gehört daher zu den wichtigsten Ausgaben riner Verkäuferin, den Kunden vor vorn­herein richtig zu beurteilen, richtig zu be­handeln.

Die Verkäuferin mutz durch die Art des Anbietens der Ware und des Eingehens auf die Wünsche des Kunden das Gefühl des Vertrauens bei dem Kunden auslösen, das unbedingt beim Einkauf vorhanden sein muß.

Es ist nicht leicht, sich freiwillig den Wün­schen eines jeden Kunden zu unterwerfen. Andererseits soll man. wenn der Käufer nicht weiß, was er will, sein Berater sein. Zuvor muß man aber sein Vertrauen be­sitzen, was man leicht gewinnen kann. Die Gründe, die wir Hervorbringen, um den Kunden zum Kauf eines Gegenstandes zu veranlassen, müssen überzeugend wirken. Dies kann man aber natürlich nur dann, wenn man selbst von dem was man spricht, überzeugt ist. Es genügt nicht, zu sagen, daß die Ware gut und besonders praktisch ist. Es muß erläuternd hinzugesügt werden, warum diese Ware sich in ihrer Güte her- vorhebt und in ihrer Aufmachung geschmack­voll ist. Also die bloße Anpreisung in allen Stimmlagen und init großem Wortschwall wäre falsch: denn da wird der Käufer miß­trauisch.

Das Aeußere des Kunden darf eine Ver­käuferin in der Ari des Verkaufens nicht beeinflussen. Jeder Kunde ist wichtig, gleich­gültig ob er eine Arbeitsjacke trägt oder im ekeganten silbergrauen Anzug nach dem neuesten Schnitt gekleidet erscheint. Beim Angebot der Ware ist aber darauf Rücksicht zu nehmen, in welchen Lebensverhältnissen der Kunde lebt. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten spielt bei dem Käufer der Preis die größte Rolle. Es ist stets falsch, zunächst teure Ware vorzulegen, von der der Kunde begeistert sein wird, während er daraufhin die billige Ware schon als minderwertig be­trachtet. Falls er sich an einen bestimmten Preis halten muß, wäre es dann für die Verkäuferin schwer, ihn noch zum Kaufe zu bewegen.

Es ist also vieles zu beachten, um die Kunst des Verkaufens zu beherrschen: Waren­kenntnis. Menschenkenntnis, Liebenswürdig­keit und unendlich viel Geduld. Besitzt man alle diese Eigenschaften, ist man dazu geeig­net, den so wirtschaftlich wichtigen und per­sönlich befriedigenden Berns zu ergreifen.

-cte* Hippe

Es ist etwas Wunderschönes um eine große Familie. Kinder, die in einer zahlreichen Geschwisterschar aufwachsen, haben die stärksten Möglichkeiten. Charakter und Herz zu entwickeln. Eins schleift sich am andern ab. eins erzieht das andere. Der Mensch, der einem kinderreichen Hause ent­stammt, wird es unendlich viel leichter haben, sich in die soziale Gemein­schaft einzusügen. als das Kind, das ein­sam aufwuchs und dadurch sehr oft ver­dammt ist. ein Sonderling zu werden oder doch zum mindesten das eigene Ich überstark in den Vordergrund zu stellen. Die glück­lichsten und stärksten Kindheitserinnerungen haben immer diejenigen Kinder, die im Kreise fröhlicher Geschwister ihre jungen Jahre verleben durften.

Leider bleibt in unendlich vielen Fällen der Zusammenhalt unter den Geschwistern im Lauf der Jahre nicht gleich gut. Allerlei Mißhelligkeiten schleichen sich ein. Sehr oft werden sie einander ganz entfremdet, sobald sie heiraten, weil die Frauen oder Männer, denen sie sich zuwenden, nicht zu einander passen. Das ist tief betrüblich, denn im Grunde sollte der Geschwisterkreis sein Leben lang fest Zusammenhalten. Es ist nicht ge­nug. daß man sich zu Familienfeiern zu­

sammenfindet, Feiern, denen leider jehr oft etwas Erzwungenes anhaftet und die sich deshalb oft gar keiner besonderen Be­liebtheit erfreuen. So darf es nicht sein.

Jedes einzelne Glied der Familie muß daran arbeiten, die innere, herzenswarme Beziehung zu allen, die verwandt sind, leben­dig zu erhalten. Wenn man die Familie um sich versammelt, soll es nicht in einem Ge­fühl äußerer Verpflichtung geschehen, son­dern in dem Wunsch, das zu vereinigen, was durch nahe Blutsbande nun einmal zusam­mengehört. Große Familien, die ftark zu- sammenhalten, sind dadurch mächtig. Die alte Sippe der Germanen war etwas Stolzes, Machtvolles. Es war das Glück jedes einzelnen, einer Sippe anzugehören. So mußte es auch jetzt sein. Wer zur Sippe, zur Familie gehört, muß wissen, daß er einen starken Anhalt im Leben hat, daß er nie ganz verlassen ist. Es muß selbstverständliche Pflicht jeder Sippe oder Familie werden, für ihre Alten und Verlassenen zu sorgen, das muß eine oberste Ehrenpflicht sein! Und wer es im Leben nicht weit gebracht hat, der soll deswegen nicht beiseite geschoben werden, sondern die SrPPe soll sich auch seiner schirmend annehmen, man wird dann

Die Kunst der Aerzte hat im Lause der Zeiten eine Wandlung durchgemacht. Wäh­rend noch vor gar nicht langer Zeit ihre vornehmste Aufgabe darin bestand, Krank­heiten zu bekämpfen, gehört es heute zu ihren Zielen, die Menschen zu lehren, den Krankheiten vorzubeugen und sie zu vermeiden. Da die wissenschaftlichen For­schungen heute in sehr vielen Fällen die eigentlichen Ursachen der Krankheit genau festgestellt haben, ist es möglich geworden, diese Ursachen auszurvtten, so daß die be­treffende Krankheit keinen Nährboden mehr findet.

Auch ein oberflächlicher Beobachter wird bemerkt haben, daß ansteckende Krankheiten sich am besten in solchen Vierteln ausbrei­ten, wo die hygienischen Verhältnisse schlecht sind, wo die Menschen in engen Räumen nah beieinander Hausen, wo nicht für die genü­gende Reinlichkeit gesorgt wird, wo es an Körperpflege fehlt. Hinzu kommt schlechte Ernährung und unzureichende Bekleidung. Diese Verhältnisse sind oft sehr schwer zu ändern, allerdings hat das heutige Frei­luftleben während des Sommers wesentlich Abhilfe geschaffen: auch die Menschen, die sich mit schlechten Wohnungen begnügen müssen, können im Sommer hinaus in die freie Natur und können die Sonne genießen.

Leider gibt es aber auch sonst viele Men­schen, die auch heute noch die Gesetze der Hygiene und einer vernunftgemäßen Kör­perpflege außer acht lasten. Und doch find die warmen Tage des Sommers am besten geeignet, den Körper an die tägliche kalte Abreibung zu gewöhnen, die für die Haut so wundervoll anregend ist. Man kann diese Abreibung ohne Schaden den Winter über fortsetzen, wenn man nur dafür sorgt, daß man sie in einem gut geheizten Raum vornimmt. Neben der täglichen kalten Ab­reibung ist ein warmes Bad wöchentlich un­erläßlich.

Unverantwortlich nachlässig handeln aber die Leute, die sich noch immer nicht daran gewöhnt haben, sich unbedingt vor jeder Mahlzeit die Hände zu waschen, selbst wenn sie noch so saubere Hände zu haben glauben. Ebenso selbstverständlich sollte es sein, daß man kein ungewaschenes Obst ißt.

Eine wesentliche Ursache vieler Krankheits­erscheinungen sind fehlerhafte Zähne. Die Angst vor dem Zahnarzt ist bei manchen

sehen, daß vielleicht auch er noch etwas Glück im Leben hat.

Das Gefühl, daß es Menschen gibt, die einem glauben und vertrauen, ist ein unge­heurer Antrieb zur Leistung. Es ist ein großes Vergehen, einen Menschen, der durch Verwandtschaftsbande zu einem gehört, aus irgendwelchen Gründen links liegen zu las­sen. Mau soll immer wieder versuchen, ihn heranzuziehen, soll die Mühe nicht scheuen, ihn aufzusuchen, soll Zeit für ihn haben zu ernem Plauderstündchen. Diese Pflicht gilt für die Alten so gut wie für die Jungen. Auch die jungen Glieder der Familie müssen daran gewöhnt werden, ihre verwandtschaft­lichen Pflichten zu erfüllen, und zwar nicht aus Zwang, sondern wirklich aus Liebe. Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es wieder heraus.

And sicherlich kann sich jung und alt in innigem Verstehen zusammenfinden, wenn sie gewöhnt werden, das Einende zwischen sich zu sehen, und nicht nur das Trennende. Wer Mutter einer großen Kinder schar ist, muß es verstehen, in die Herzen der Kinder so viel Liebe zu einander und zu ihren An­gehörigen einzupflanzen, daß sie für das das ganze Leben ausreicht.

Menschen so groß, daß sie diesen Gang dauernd hinausschieben. Es sammeln sich nicht nur Bakterien im Munde, sondern es können schwere Kiefervereiterungen ein- treten. Außerdem wird die Nahrung nicht so gut gekaut, wie der Organismus es verlangt, und langwierige und unangenehme Ver­dauungsstörungen sind die Folge.

Was die Ernährung als Ursache von Er­krankungen betrifft, so kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, daß mehr Men­schen an zu vielem Essen sterben als an zu wenig. Wenn noch hinzukommt, daß in der Hetzjagd des heutigen Lebens viele Menschen sich oft nicht die Zeit nehmen, das Esten richtig zu kauen, sondern daß sie es in aller Haft hinunterschlingen, und daß sie keine regelmäßigen Essenszeiten innehalten, so kann man sich nicht wundern, daß der mo­derne Mensch an Magen- und Darmkrank­heiten leidet. Wer gesund bleiben will, soll außerdem regelmäßig früh schlafen gehen (der Schlaf vor Mitternacht ist der beste), wenn er seinem Körper einen gesunden, ruhigen Schlaf sichert, tut er damit das beste, was er für seine Gesunderhaltung tun kann.

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Stellt sich eine unangenehme Verrichtung als unabwendbar und unerläßlich heraus, so soll man sie unter allen Umständen schnell erledi­gen.

Die große Wäsche, der Gang zum Zahnarzt, die bevorstehende Gesellschaft im Hause sind Verpflichtungen, die das Leben auferlegt und die getragen werden müssen. Keinem von uns kommen nur angenehme Ereignissezu. und auch das, was nicht erwünscht erscheint, muß tapfer bingenommen werden. Lust und Unlust zu einer Arbeit flöß sich ein jeder selbst ein. Oft­mals übertreibt man dabei innerlich stark und macht sich auf diese Weise das Leben fchwer.

Vorurteile und die augenblickliche Stim­mung, in der wir eine Erledigung durchführen, vermögen der zanzen Angelegenheit den Stem­pel der Freude oder des Gegenteils aufzuprä­gen. Je schneller man »me unangenehme Sache erledigt, desto früher schafft man sie aus der Welt, und man hat es selbst in der Hand, vor­angehende Sorgen, Befürchtungen und Unlust auf die kleinste Spanne Zeit herabzumindern. Ebenso wie das Schulkind dazu angehalten wird, sogleich nach Tisch seine Schularbeiten zu machen, um dann den ganzen Nachmittag frei und zum Spiel verfügbar zu haben, müßte es auch der Erwachsene tun. Aber gerade der beste Erzieher versagt in eigenen Angelegenheiten nur allzu oft. Er schiebt das Unangenhme auf die lange Bank und weiß nicht, daß er mit sich selbst Bogelftraußpolitik treibt. Disziplin und Willensmeisterung tragen zur schnellen Erledi­gung unangenehmer Verrichtungen wesentlich bei.

In jedem Haushalt gibt es Reste, und in den seltensten Fällen werden sie vollwertig ausgenützt. Zunächst gewöhne man sich dar­an, alle übrig gebliebenen Speisen an einen bestimmten Platz zu stellen, damit sie nicht vergessen werden. Fischreste dürfen nicht bis zum nächsten Tag aufbewahrt werden. Sollen sie ohne Gesundheitsschädigung ver­wendet werden, mache man sofort nach dem Essen einen Salat daraus, dem man etwas Essig beifügt, und stelle ihn bis zum Abend möglichst kühl.

Gemüse verwende ich fast immer zu Suppen. Es tut gar nichts, wenn verschie­dene Reste zusammenkommen. Kohl ver- bindet sich mit jedem Gemüse. An Suppen dieser Art gebe ich meistens einen Eßlöffel dickes Tomatenpüree. Es erhöht den Wohl­geschmack und gibt ihnen ein viel appetit- sicheres Aussehen. Fleisch verwende ich, wenn es nicht mehr für eine Mittagsmahl­zeit reicht, entweder kalt ausgeschnitten abends mit Salat, oder ich drehe es durch die Maschine und mache Frikadellen. Manch­mal schneide ich es in Würfel, gebe es in braune Grundsoße und tue zwei eingelegte Gurken, ebenfalls in Würfel geschnitten, da­zu. Auch als Füllung für Tomaten, Pfeffer- schoten usw. kann man es verwenden oder es sehr fein gewürfelt mit einer dicken, Hellen Soße übergießen, mit Käse bestreut, über- backen als Ragout fin.

Käsereste sollte man niemals weg­werfen. Zum Reiben sind sie immer zu ver- wenden, auch als Würze für Suppen und Gemüse. Sie lösen sich beim Kochen auf.

Kartoffel verwende man möglichst bald. Als Bratkartoffel, oder getrieben und gewürzt, leicht paniert in Fett gebacken, als Salzkarioffelersatz am nächsten Tage. Auch zur Kartoffelsuppe verwendet man sie. Nie­mals darf man verschiedene Kartosfelreste aufeinanderschütten. da sie dann noch schneller verderben. Und als oberstes Gesetz: Reste stets baldmöglichst verwerten, um nicht, wie es so oft geschieht, nach einigen Tagen festzustellen, daß das gute Stück Braten oder das Gemüse verdorben ist.

Winke für die Küche

Schokolade für Torten. Für Schokoladentorte darf die Schokolade nicht gerieben werden, sonst wird die Torte grau. Sie muß mit Master oder schwarzem Kaffee warmgestellt werden, bis sie zergangen ist.

Hefeteig darf nie in der Form erkalten, iobald er aus dem Backofen genommen ist, er gestürzt werden wenn gewünscht nt Zucker bestreut und zugedeckt auskühlen rsfen.

Pellkartoffeln lasten sich leicht schä­len, wenn man sie noch heiß in kaltem Wasser abschreckt.

Schmorbraten braucht nicht gespickt zu werden, um saftig zu sein. Man möchte sogar davon abraten, da durch das Spicken die Fleischfaser unnütz zerrissen wird. Man

erzielt die gleiche Wirkung, wenn man das Fleisch auf Speckscheiben anbratet.

Gußeiserne Herdplatten bewahrt man vor dem Zerspringen, wenn man sie so oft. als sie sich rotbraun gefärbt haben, mit etwas. Fett einreibt.

Katzen hält man von Speisekammern fern, wenn man frische oder getrocknete Brombeeren ausstreut.

Kesselstein vermeidet man im Wasser­kessel. wenn man ein Stückchen Marmor tn den Wasferkefsel legt. Die Kalkteile des Wassers setzen sich an demselben fest.

Flaschen mit Wein. Eingemach- t e m usw. luftdicht zu verschließen. Man löse Gelatine über dem Feuer in Glyze­rin aus und tauche die verstöpselten Flaschen in die Lösung. Sie ist sicherer und haltbarer als Siegellack.

Ale* Meißen «M...