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Nr. 222
Der «elelll»a,ter
don der Polizei an ihrem Vorhaben gehindert werden. Die Demonstranten verteilten Hetzblätter. in denen sie Elly Beinhorn als „Nazi-Agentin". ..Botschafterin des deutschen Faschismus" bezeichnten. Der deutsche Gesandte hat beim mexikanischen Außenministerium wegen dieser Vorfälle Protest eingelegt.
Die deutsche Fliegerin findet sowohl in der Presse als auch bei der mexikanischen Bevölkerung und bei den mexikanischen Behörden eine überaus herzliche Ausnahme. Das Regierungsblatt „National" widmet der mutigen Fliegerin einen begeisterten Artikel. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Elch Beinhorn in der nächsten Woche vom Präsidenten Rodriauez empfangen.
Brennender SkkMI in England
Bis jetzt nur Tote geborgen
London. 23. September.
In einem Kohlenbergwerk in der Nähe von Wrexham im mittelenglischen Industriegebiet hat sich eine Explosion ereignet. Die Schachtanlagen sind in Brand geraten.
Kurz vor der Explosion waren zirka 400 Bergleute eingefahren. 156 Bergleute befanden sich in dem Teil der Grube, der von der Explosion betroffen wurde. Im Laufe des Samstag nachmittag wurden neun Tote geborgen. Es handelt sich um sieben Schlepper. die in der Nähe der Schachtösfnung tot aufgefunden wurden, und um zwei Angehörige der Rettungsmannschaft, die bei dem Versuch der Hilfeleistung ums Leben kamen. Von den Bergarbeitern, die im Inneren des Bergwerks gearbeitet hatten, konnten bis jetzt 16 Tote geborgen werden.
Unter Verwendung von Sand und Erde und allen anderen erdenklichen Mitteln versucht man, der Flammen Herr zu werden. Aerzte und Sanitäter, die au? der ganzen Umgebung herangezogen worden sind, können wegen des Brandes noch nicht in ausreichendem Maße eingesetzt werden. Zwei Bergleute wurden mit Verletzungen, fünf unverletzt zu Tage gefördert. Wegen des Schicksals der im Schacht eingeschlossenen 100 Bergleute herrscht ernsteste Besorgnis.
Das Bergwerksunglück soll das größte sein, das sich im Laufe der letzten Jahre ereignet hat.
Aer amerikanische Streik beendet
Washington, 23. Sept.
Die Textilarbeitergewerkschaft hat am Samstaguachmittag den Streik in der Textilindustrie für beendet erklärt und -die Arbeiter angewiesen, am Montag früh die Ar- , beit wieder aufzunehmen. Der Führer des Streiks, Gormann, erklärte, die Arbeiterschaft habe im wesentlichen den Streik gewonnen. Ter Ausstand habe die ganze ungerechte Struktur der Nira auseinandergerissen und die Arbeiter von einer Last befreit.
KMtschr Kurzberichte
Eine erfreuliche Nachricht aus der Schweiz: Ter Bundesrat hat die deutschfeindliche Hetzschrift „Das Dritte Reich in der Karikatur" beschlagnahmen lassen. Deutschland und die deutsche Regierung werden in derselben in gemeinster und niedrigster Weise verunglimpft.
Gegenüber dem Vorjahr sind dieses Jahr doppelt so viele Jugendliche, und zwar 1.2 Millionen, an Ostern aus der Schule entlassen worden. Diese sind, wie nunmehr von der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung mitgeteilt wird, sämtliche in eine Besch ä f t i g u n g g e b r a ch t w o r d e n. Diese großartige Leistung ist den verschiedensten staatlichen Maßnahmen zu verdanken.
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Die Amnestie anläßlich der Uebevnahme der Geschäfte des Reichspräsidenten durch den Führer hat in Bayern bewirkt, daß nicht we» Niger als 9005 Strafen erlassen und 10 441 anhängige Verfahren eingestellt wurden. Im Kammergorichtsbezirk Berlin waren es 29 025 Strafentlassene und 27 902 Niederschlagun- gen allein bei den Gerichten. Bei den Staatsanwaltschaften rund 23 000 Straferlässe und Niederschlagungen, also insgesamt rund 60 563 Strasentlassungen bzw. Niederschlagungen.
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Zahlreiche Frauen von der Saar, die zur Zeit in Berlin weilen, begaben sich gestern zur Reichskanzlei, wo eine Abordnung von dem Führer empfangen wurde. Die Saarfrauen überbrachten dem Führer dieGrüßeihres Heimatlandes und das G e l ö b n i s u n- wandelbarer Treue aller deut- schenVolksgenossen von der Saar zum Deutschen Reich.
Handel und Berkehr
Fruchtschranne Nagold vom 22. Sept. 1934 Verkauft: Weizen (alt) 26,62Ztr., Preis pro Ztr
10.50—10.80 „N, Haber (alt) 3,16 Ztr., Preis 10.50 Gerste 2,16Ztr, Preis 9.25^k. Saalroggen 4,00 Ztr., Preis 9 80 Saatdinkel 1.00 Ztr. Preis 9.40 Zufuhr gut. Handel lebhaft. NächsterFruchtmarkt am 29.Sept.
Nagold. Obstmarkt am 22. Sept. Zufuhr an Mostobst ca. 30 Ztr. Für Aepfel wurden bezahlt 4.50 ^l. Für Birnen 3.50 Absatz schnell. Tafelobst Zufuhr befriedigend, in der Hauptsache Herbstsorten, Absatz hemmend. Preis 7—9 je nach Sorte. Für Transparent und
Goldparmänen 10—13 Das Publikum sollte mehr Kauflust zeigen. Für den Anlieferer ist folgendes wichtig: Keine zu großen Körbe zu verwenden. Das Ausschlagen der Körbe mit Stroh und Heu ist verboten. Statt dessen ist , Holzwolle und Papier zu verwenden. Das Pflückverbot für Winteräpfel muß mehr beachtet werden. >
Stuttgarter Wochenmarktpreise
vom 22. September 1934
Obst (Groß-Verkaus für je ein Pfund): Taseläpfel 10—15 Pfennig; Kochäpsel 7 bis 10; Falläpfel 5—8; Kochbirnen 5—10; Tafelbirnen 10—14; Pfirsiche 9—23; Zwetschgen 12—14; Tafeltrauben, inländische 14—20; Preiselbeeren 24—28; Walnüsse 17—25; Ouit- ten 10—14 Pfennig.
Gemüse (Großverkauf): 1 Pfund Kartoffeln (neue) 4—5,5 Pfennig; 1 Pfd. Wachsbohnen 8—10; 1 Pfd. Stangenbohnen 6—10; 1 Stück Kopfsalat 5—8; 1 Stück Endiviensalat 5-8; 1 Pfund Wirsing 6-8; 1 Pfund Filderkraut 4—5; 1 Pfd. Weißkraut 5—6;
1 Pfd. Rotkraut 6—7; 1 Stück Blumenkohl 10—35; 1 Pfund gelbe Rüben (lange Karotten) 5—6; 1 Bund rote Rüben 5—6; 1 Bd. Karotten (runde kleine) 6—8; 1 Pfd. Zwiebel 6-8; 1 Stück Gurken (große) 10—20; 100 Stück Gurken (kleine Einmachgurken) 25 bis 30; 1 Stück Rettich 3 — 6: 1 Bund Monatrettich (rot) 5—6; 1 Bd. Monatrettich (weiß) 6—7; 1 Stück Sellerie 6—15; 1 Pfund Tomaten 3—4; 1 Pfund Spinat 7—8; 1 Stück Kopfkohlrabi 3—5 Pfennig.
Für die Kleinv^rkaufspreise gilt ein Zuschlag von 25—33 Prozent auf die Großverkausspreise als angemessen.
Marktlage: Anlieferungen in Obst zurückgehend, in Gemüse anhaltend reichlich, besonders in Tomaten. Verkauf in Obst befriedigend, Preise ziehen an; in Gemüse schleppend.
Kartoffelgroßmarkt auf dem Leonhardsplatz am 22. September 1934. Zufuhr: 250 Zentner Industrie, Preis: 3.50—4 RM. für 50 Kilo; Böhms. Preis: 3.80—4.30 RM. für 50 Kilo; Kuppinger, Preis: 4.50—5.00 RM. für 50 Kilo (mittelfrühe Sorten).
Mostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz am 22. September 1934. Zufuhr: 1500 Zentner. Preis: 5 bis 5.20 RM. für 50 Kilo.
Fruchtpreise. Tübingen: Dinkel 19 M., Haber 15.70—17 M-, Weizen 20—21 M., Gerste 15.50—18 M., Saat-Roggen 19 M. je Dz. — Urach: Weizen 9—10.20 M., Gerste 7.90—8.80 Mark, Haber 7.50—9.50, Roggen 8.10. Dinkel 7.60—8 M.
Balinger Fruchtschranne vom 22. SeDem- ber. Gesamtzufuhr 11 Kr., und zwar-: 8Wr. Saatweizen, Preis für 1 Ztr. 1-0:70 M.,
2 Ztr. Saatdinkel, Preis für 1 Ztr. 8 W., 1 Ztr. Haber, Preis 7.85 M. Alles verkauft.
Reuensteiner Obstmarkt. Tafelobst: Aepfel 100 Ztr. 4.50—6 M. Birnen 25 Ztr. 4—6 Mark. MMöbst: Aepfel 1600 Ar. 3.S0-bis 4.20 M., Birnen 2500 Ztr. 1.70—2:20 M.
Balinger Mostobstmarkt vom 22. September. Gesaintzuftihr etwa 2000 Ztr. Preis für Birnen 1.70—3 Dt., r Aepfel'-'3.
Mark. Ueberstand.
Viehpreise. Haymgen: Farren 200 und 230 M., Ochsen 210 und 320 M., Kühe 180 bis 320, Kalbeln 250—335, Jungvieh 65 bis , 210 M. — Westernheim: Bullen 40—80, Kal- I beln 200, Kälber 60—70, Jungvieh 60 bis j 150 M.
Montag, Len 24. September izZ.j
Sport-Nachrichten
Fußball
VfL. Nagold 1. — Sportvereiu Altcnsteig ; (Verbandsspiel) Tore 3:2, Halbzeit 1:2, Ecken 8-,
2. Mannschaften 1:1
Zwei gleichwertige Lokalgegner kämpften um Punkte. Altensteig entpuppte sich als ein gefährlicher Gegner, der über einen schußfreudigen Sturni und glänzende Hintermannschaft perfügt. Vom Anstoß weg, welcher durch die Gäste ausgesührt wird, steht man solche mächtja losziehen. Nagold kann sich absolut nicht finden und hat mit der Abwehr vollauf zu tun. Geraume Zeit dauert es. bis sich die verschiedenen Spieler auf ihren neuen Plätzen zurecht finden Die Gäste behalten weiterhin die Oberhand und eine Ecke bringt ihnen das Führungstor. Allmählich kommt auch Nagold mehr zum Zug verschiedene gefährliche Bälle werden von"Ah tensteigs Torhüter glänzend gewehrt. Das Spiel wird gleichmäßiger, wobei der Gegner iminer noch ein Plus vom Spiel zu verzeichnen hat. Der Ausgleich von Nagold wird jch«ch fällig, ein prächtiger Kopfball des Halblinh', ! lanoet im Netz. Wiederholte Chancen zum sM l rungstor werden von den Einheimischen vn- > siebt, gleichzeitig sind sicher scheinende Torschüft ! enorm vom Pech verfolgt, selbst ein zuerkannter ! Elfmeter wird vergeben. Kurz vor Halbzeit erzielt Altensteig durch gutplazierten Etrafstoh direkt getreten, das Führungstor. Während man den gezeigten Leistungen nach Altensteig sicher den Sieg zuerkannte. lehrte die zweite Halbzeit das Gegenteil Die Gäste haben sich in der ersten Spielhälfte zu sehr verausgabt, das Spiel reist Nagold vollständig an sich, ja die Gäste begehen den großen Fehler und ziehen ihren Sturm vollständig in die Verteidigung zurück. Ein Elfmeter bringt Nagold den Ausgleich, wenige Minuten später schießt Halbrechts durch prächtigen Drehball das 3. Tor. In der Folge fällt Altensteigs Mannschaft vollends ganz auseinander. sie beschränkt sich nur noch auf Abwehr, was oft zu unanständigen Reibereien beiderseits führt!
Unbegreiftlich ist es für den Zuschauer, daß Altensteig überhaupt nicht mehr zum Anguß' vorgeht, denn die Mannschaft hat in der ersten Spielhälfte bewiesen, daß sie spieln kann, eine derartige Vlöse hätte sie sich ersparen können. Schiedsrichter Ganshorn-Birtenfeld leitete.
Die 2. Mannschaften spielten zum 5. Male unentschieden 1:1. Eä.
Gestorbene: Philipp Hamann, 70 I., Martinsmoos / Alfred Heyler 15 I., Eutingen / Franz Xaver Mayr, 50 I., Sindlingen
Voraussichtliche Witterung: Im Westen lregt Hochdruck, im Nordwesten eine ausgedehnte Depression. Bei dieser Luftdruckv'cr- teilung ist für Dienstag und Mittwoch im» mer noch unbeständiges Wetter zu erwarte».
Hauptschriftleiter und verantwortlich für dev. gesamten Inhalt einschließlich der Anzeigen: Hermann Görz. Nagold; Verlag; „G e s el l> schafter" E.m.b.H.; Druck: E. W. Zaüer (Inh.: Karl Zaiser) Nagold. — D.A.d.l.M. 2480
Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten
MWWuder
mrtchllvlbe Morden
Statt Karten
Whakkn und sttzki Mrchn
preiswert bei
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Rohrdorf bei Nagold, 23. September 1934
Nach kurzer schwerer Krankheit verschied unerwartet rasch unser lieber guter Gatte, Vater, Großvater, Schwager und Onkel
Lrnst SilLlvr
im 66. Lebensjahr
21 jähriges
Mädchen
perfekt in allen voikommenden Hausarbeiten, sucht Stelle in besserem Hause. Gute Zeugnisse sind vorhanden. Angebote unter Nr. 2169 an den Gesellschafter.
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In tiefer Trauer: die Gattin: Christiane Sitzler geb. Dingler die Kinder: Hermann Sitzler mit Frau Pauline geb. Seeger Sophie Funk geb. Sitzler mit Gatten Leonhard Funk in Walddorf und 4 Enkelkinder
Beerdigung Dienstag nachmittag ft-, 2 Uhr
Stadtgemeinde Nagold
Obst-Derkanf
am Dienstag. 25. September 1934. nachm. 3 Uhr an der Oberkircher-Eteige. Treffpunkt Spital. 2l5i
7 Stadtpflege.
Gebrauchte, noch gute
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zu verkaufen. 2167
Näheres beim »Gesellschafter*.
Morgen 12.30 Uhr .Traube'
Beerdigung Frau Grüninger
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Der. Lieder- und Sängerkranz Nagold
Anläßlich des Besuckis der Saarsänger findet am
Dienstag, den 25. Sept. 1934, abends 8.15 Uhr im Traubensaal ein
Lieder-Abend
statt.
Mitwirkende: Männergesangverein 1877, Hühnerfeld das Seminarorchester (Leitung Studienrat Schmid) Vereinigter Lieder- und Sängerkranz
Hiezu sind die aktiven und passiven Mitglieder, sowie alle Sangesfreunde herzlich eingeladen. Für die Saarsänger, Mitglieder und Gastgeber werden bis 8.30 Uhr Plätze freigehalten.
Wir bitten die Bevölkerung» von Montag abend bis Mittwoch früh zu beflaggen 2170 Der Bereinsfiihrer
Nagold, den 22. Sept. 1934
Statt Karten
Todes-Anzeige
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine herzensgute Gattin, unsere treubesorgte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante
MW GrükiM
geb. Berstecher
nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden im Alter von 54 Jahren zu sich in die ewige Heimat abzurufen.
In tiefer Trauer
der tiefgebeugte Gatte:
Wilhelm Grüninger (Bahnhofstr.) mit Kindern Maria, Willy und Erwin
Beerdigung Dienstag mittag 1 Uhr
Visi'i'msl!
vr. Ulms,»
! Srslelle» Sic de« .SeseWastee