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Seite 3 Nr. 217

Der Gesellschafter

Dienstag, den 18. September 1934.

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Nagold, den 18. September 193t. Aitlcrworte:

Der Welt gegenüber aber wollen wir, die Opfer des Krieges von einst ermes­send, aufrichtige Freunde sein eines Friedens, der endlich die Wunden hei­len soll, unter denen alle leiden,

Regierungserklärung in Potsdam,

Die Zeitungsträgerin

Was von ihr alles verlangt wird

Die Trägerin soll immer läuten, wenn sie kommt, damit ich die Zeitung sofort habe."

Die Trägerin soll nie läuten, weil unser Kind um diese Zeit schläft."

Ich wünsche die Zeitung stets vor die Tür gelegt, ich hole sie mir schon".

Meine Zeitung muß in die Diele hinein- geschoben werden, sonst wird sie gestohlen."

Zu was ist mein Briefkasten da, im Haus­gang? Die Zeitung muß hineingesteckt!"

Hundertmal schon habe ich der Trägerin ge­sagt' daß die Zeitung nicht in den Kasten ge­steckt werden soll. Ich ziehe sie beim Herein­gehen heraus. Den Briefkastenschlüssel habe ich nie bei mir."

Dreimal in der Woche ist mir meine Zei­tung schon entwendet worden, weil sie oben aus Briefkasten herausschaute!"

..Der Briefkasten im Hausgang ist nicht für die Zeitungsträgerin bestimmt, ich will meine Zeitung in die Wohnung gebracht haben."

Die Trägerin bringt mein Blatt öfters die Treppe herauf. Sieht sie denn den Briefkasten im Hausflur nicht?"

.Von der Treppe hebe ich meine Zeitung nie auf!"

Die Trägerin sott die Zeitung nur auf die Treppe legen, das viele Laufen auf den Trep­pen beschmutzt die Stiegen."

Ich bin erst um . . . Uhr daheim, vorher will ich das Blatt nicht!"

Lieber Leser! Begreifst du. wie schwer es ist, allen Wünschen nachzukommen? Betrachte es darum nicht als Mangel an gutem Willen, wenn einmal nicht alles genau nach Vorschrift ausgeführt wird. Auch die Zeitungsträgerin­nen sind Menschen die irren und gleich ande­ren. einigen Anspruch auf Rücksichtnahme ha­ben. Sie tun ihr Möglichstes.

Vom Arbeitsamt Nagold

Arbeitsamtsdirektor Dr. Wilder muth ließ an verschiedene Vertreter von Parteidienststel­len, des Staates, der Stadt und Landwirtschaft, sowie Betriebsführer etc. auf gestern Abend Einladungen zu einer Besprechung im Sitzungs­saal des Arbeitsamts ergehen, welche den Aus­tausch der jugendlichen Arbeitskräfte zum Thema hatte. Nachdem er die Anwesenden, darunter auch Regierungsrat Dr. Lauffer vom Oberamt und Bürgermeister Maier be­grüßt hatte, gab er seiner Freude Ausdruck, daß die vom Arbeitsamt Nagold schon vor fünf Viertel Jahren gestellte Forderung ihre Ver­wirklichung finde. Ferner wurde niemand im Unklaren darüber gelassen, daß die Verordnung eine scharfe Durchführung erfahren müsse.

Dr. Wilder muth gab daraufhin seinem Stellvertreter Dr. Reichert das Wort, der die Ausführungsbestimmungen der Verordnung ver­ständlich zergliederte. Diese genauen Richtlinien finden unsere verehrl. Leser auf Seite 5 und 6 der heutigen Ausgabe.

Das Arbeitsamt legt Wert auf die öffentliche Bekanntgabe, daß sie in Zweifelsfällen mit Rat und Auskunft allen beteiligten Stetten voll und ganz zur Verfügung steht und erwartet bei der außerordentlichen Dringlichkeit und Wich­tigkeit dieser gesetzlichen Äustauschanordnung engste Zusammenarbeit zwischen den in Frage kommenden Stetten und dem Arbeitsamt, bei Zuwiderhandlung auf die strengen Strafbestim­mungen hinweisend. Die zur Meldung erfor­derlichen Formblätter, von denen in heutiger Ausgabe auf Seite 3. Spalte 2 unter Ziffer 2b die Rede ist, werden den Betrieben in den näch­sten Tagen zugehen. __ _

Kraft dürch Freude"

Unsere Kölner Gäste besuchten gestern unter ortskundiger Führung den Friedhof, wo am Denkmal der Hirschverunglückten, in der Fried- hofkapetle und am Kriegerfriedhof, die nötigen Er­läuterungen gegeben wurden. Stadtpfarrer Wetzel hatte die Freundlichkeit, die kath. Kirche zu zeigen. In der Wollspinnerei Rentschler erhielten wir einen Einblick, wie das Wollgarn entsteht. DieLinde" vereinig­te die Teilnehmer zu einer kurzen Stärkung.

Der Nachmittag brachte eine Besichtigung der Tuchfabrik Kapp und des Schloßberges, woran sich noch ein gemütliches Zusammensein in derKühlere i" anschloß. Hier entpuppten sich die Kölner als sangesfrohe Leute. Frl. Hil­de Schmitz-Köln las den Bericht des Gesell­schafters über K. d. F. vor. der stürmischen Bei­tall hervorrief.

Siingerbesuch aus dem Saargebiet

Der M ä n n e r g e s a n g v e r e i n 1 8 77 in Hühnerfeld wird am Montag, den 24. September dem Ver. Lieder- und Sängerkranz Nagold in der Stärke von 106 Personen einen Besuch abstatten. Die 84 Sänger werden am Dienstag abend in der Traube zusammen mit dem Per, Lieder- und Sängerkranz unter Mit­wirkung des Seminar-Orchesters einen Lieder­abend veranstalten. Die Saarsänger, in der Hauptsache Bergleute, die unter beson­ders schwerem Druck leben, dürfen einer herz­lichen Aufnahme in unserer Stadt sicher fein. Wenn deshalb in den nächsten Tagen un- >ere Sänger bei der hiesigen Einwohnerschaft um Freiquartiere und Verpflegung sur die Kameraden aus dem bedrängten Saar­gebiet bitten, so sind wir überzeugt, daß die Ein- ufuhnerschaft Nagolds trotz vieler anderer Ver­pflichtungen ihre altbewährte Gastfreundschaft aufs neue beweisen wird.

Tonfttmtheater Haus Westmar"

nach dem Buch:Horst Wessel" von Hans Heinz Evers

Ab morgen Mittwoch läuft in den Löwenlicht­spielen dieses auch hier längst erwartete er­schütternde Filmdokument, schlicht und gerade, verständlich für jedermann so wie der ganze Bildstreifen. Hier ist nichts konstruiert, nichts errechnet, nichts gekünstelt, das Schicksal des Alltags war dramatisch genug, daß es keiner blutlosen Erfindungen mehr bedurfte, das deut­sche Leben hatte für diesen Hans Westmar eine Rolle bereit, die ihm keiner von der Zunft so hätte schreiben können.

Es bleibt zu sagen, daß der Eindruck des Hans Westmar-Films ungeheuer stark ist. Daß hiermit endlich gelungen ist. wahrhaft in die Tiefe zu dringen und zu überzeugen.

Die II. Kammer für Filmwertung hat ihre Urteilestaatspolitisch wertvoll" undbeson­ders wertvoll" für den TonfilmHans West­mar. einer von Vielen" wie folgt begründet:

Der Wahrheitsgehalt einer Idee läßt sich ermessen an den Opfern, die dafür gebracht wer­den. Nur für eine wirkliche Idee werden wirk­liche Opfer gebracht: als höchstes der Einsatz des eigenen Lebens. Daß junge, lebensfreudige Menschen (nicht Desperados, an deren Leben nichts liegt> zum Einsatz des Lebens für ihren Führer bereit waren und fähig waren, dafür zu sterben, und wie sie gestorben sind, erweist den spezifischen Unterschied der nationalsoziali­stischen Bewegung gegenüber der altenPoli­tik" der Interessenvertretungen.

Wahr kann nur die eigene Wahrhaftigkeit wirken, das wirkliche Einssein mit dein künst­lerischen Vorwurf. Gerade bei einem Thema wieEiner von Vielen" wäre es unerträglich, wenn die Mitwirkenden ihre Aufgabe wesent­lich als schauspielerische Leistung betrachteten.

Die innere Wahrhaftigkeit dieses Films ist Ursache, seiner außerordentlichen Wirkung. Die Zeit, die der Film schildert, gehört der Vergan­genheit an. die aus dem Zeitbewußtsein schon zu verschwinden droht. Gerade darum erscheint der Film staatspolitisch wertvoll, weil das, worum es damals ging, niemals historisch wer­den darf, sondern in anderer Form - aber der Haltung nach unverändert unmittelbare Ge­genwart bleiben muß. (Siehe auchSchwarzes Brett.")

Landrvirtfchaftsschule Nagold

Am Montag, den 5. November beginnen an der Landwirtschaftsschule wieder die 4 >4 monat­lichen Winterkurse. An die Väter der Juirg- bauern ergeht hiermit die Aufforderung ihren Söhnen diejenige Fachausbildung zu teil wer­den zu lassen, welche sie für ihren Beruf not­wendig brauchen. Die Landwirtschaft von heute wird nicht mehr in den einfachen Formen be­trieben wie früher. Wir müssen heute unserem Acker viel höhere Erträge abringen, einmal, um dem deutschen Volke die Ernährung sicherzu- stellen. ferner aber auch, um selbst durchzukom­men. Das hat aber wieder zur Voraussetzung, daß wir die Mittel gebrauchen, die Forschung und Praxis im Laufe der Zeit entdeck! haben. Groß sind die Erfolge, die die Pflanzenzucht durch Schaffung neuer leistungsfähiger Sorten erreicht hat: sie in der richtigen Weise anzuwen- den und ihrer besonderen Ansprüche an Boden, Düngung und Klima gerecht zu werden, muß gelernt sein. Nicht geringere Fortschritte hat die künstliche Düngung aufzuweisen, deren richtige Anwendung mit der natürlichen Düngung nur dann erfolgt, wenn man die Grundgesetze der Düngung und die Natur der einzelnen Dünge­mittel genau kennt. Auch die Bodenbearbeitung hat heute wesentliche Verbesserungen aufzuwei­sen und ist mehr wie früher auf eine billige Unkrautbekämpfung eingestellt. Wie im Acker- vnd Pflanzenbau, so sind auch in der Fütterung. Haltung und Pflege der Tiere wesentliche Neue­rungen eingetreten, die sich an dem höheren Stande der Tierzucht unschwer erkennen lassen. Alle Aufwendungen in Pflanzenbau und Tier­zucht müssen aber nicht nur zweckentsprechend sein, sondern auch in dem Maße erfolgen, daß sie lohnend erscheinen. Erst wenn die Maßnah­men im landw. Betrieb sich gegenseitig ergän­zen und aufeinander abgestimmt sind, wird der Betrieb richtig geleitet. Diese Kenntnisse den Jungbauern zu vermitteln, ist Aufgabe der landw. Winterschule, sie gibt ihm die Grund­lagen zum Verständnis des gesamten landw. Betriebs, so daß er in den Stand gesetzt ist. er­folgreich zu wirtschaften und auch in Zukunft die neueren Forschungen, wie sie ihm in Zeit­schriften. Aufsätzen etc. geboten werden zu ver­folgen und zu entscheiden, wie sie jeweils für seinen Betrieb anwendbar sind. Außer den rein landwirtschaftlichen Fächern, zu denen auch die Gesundheitspflege der Haustiere gehört, werden auch Fächer der Volksschule wie Rechnen, Ge­schäftsaufsatz. Geometrie und Zeichnen gegeben, rn welchen das bisher Gelernte erweitert und auf den landw. Betrieb zugeschnitten wird. Der heutige Geschäftsverkehr des Bauern verlangt mehr kaufmännische Gewandtheit im schriftlichen Verkehr und Rechnungswesen wie früher und wenn er bauliche Aenderungen an einem Stall oder sonstigen Gebäuden machen lassen muß. wird er die Fertigkeit, einfache Zeichnungen und Entwürfe selbst auszuführen oder fertige Bau­pläne richtig auszuwerten wohl gebrauchen kön­nen. Indem die Schule die Bauernsöhne zu tüch­tigen Menschen heranziehen will, erfaßt sie nicht nur die rein wirtschaülihe Tätigkeit, sondern sic macht sich auch zur Aufgabe, die Liebe zur Heimat und zur Scholle zu pflegen, die die Grundlage jeden gesunden Bauerntums bildet.

Die Kosten für den Schulbesuch sind mäßig, da die meisten Schüler täglich nach Hause ge­hen können, und für solche, die am Schulart bleiben müssen, ist bei rechtzeitiger Anmeldung Gelegenheit vorhanden, in dem Schlafsaal der Schule zu übernachten. Für bedürftige Schüler ist bei der Ztmtralstelle Ermäßigung oder Be­freiung vom Schulgeld, welches 30 Mark be­

trägt. vorgesehen. Ausgenommen werden Schüler vom 17. Jahr ab, doch lege ich besonderen Wert darauf, solche über 20 Jahre zu erhalten, da bei diesen die Erfolge in der Praxis aus nahelie­genden Gründen am größten sind. Lehrmittel, die in der Schule besorgt werden, kosten etwa 30 Mark, au die Bauern richte ich die Auffor­derung, ihre Söhne in die Landwirtschafts­schule zu schicken. Ein guter Schulsack ist das beste, was sie ihnen auf den Lebensweg mit­geben können. Ohne Fachausbildung geht es bei dem Gewerbe schon lange nicht mehr, wes­halb sie dort Zwang ist und nicht weniger not­wendig ist sie in der Landwirtschaft, in der man nie auslernt. Meldet daher Eure Söhne alsbald, spätestens bis 15. Oktober bei -er Landwirtschaftsschule an. Die Schüler erhalten dann vor Beginn des Kurses über ihre Auf­nahme näheren Bescheid.

V. Ha eck er, Oek.-Rat.

Schwere Unwetter

Der Sonntag nachmittag brachte rings um Nagold eine Anzahl schwerer Gewitter mit kolossalen Regengüssen, während es in Nagold selbst kaum geregnet hat. Die niedergegangenen Wassermassen schwemmten viel Erde und Ge­röll zu Tal und richteten mannigfachen Scha­den in Gärten. Feldern und Wegen an. Aber auch viel Obst wurde von den Bäumen geris­sen. so daß manche Straßen von gefallenem Obst üöersüt waren.

Gewaltig waren die Wassermassen, die über Ebershardt niedergingen und großen Schaden axrichteten. Sie schwemmten Erde, Geröll, Holz­prügel in das Tal und richteten in der Nähe der Zementbrücke zwischen Verneck und Ebhausen, besonders aber an dem Sträßchen nach Ebershardt, eine große Verwüstung an. Der Bahndamm war 8080 Zentimeter hoch mit Geröll überschwemmt und das Wasser schoß wie ein Strom über die Straße. Der Zug, der in Altensteig 1.28 Uhr eintrefsen soll, konnte nicht verkehren, ebenso wenig der Zug, der um 3 Uhr in Altensteig abgeht, so daß in beiden Fällen ein Gegenzug eingesetzt werden mußte, um dis Reisenden zu befördern. Von der Bahn- Verwaltung wurden die Feuerwehren von Ver­neck. Ebershardt und Ebhausen gerufen. 40 bis 50 Mann hatten anderthalb Stunden tüchtig Arbeit, um den Bahndamm freizumachen. Der Vausirma, die die Straßenstrecke im Umbau hat. wurde ein Kieshaufen mit sechs Eisen­bahnwagen zum größten Teil abgeschwemmt. Das Sträßchen hinauf nach Ebershardt wurde furchtbar zugerichtet. Am Montag ist eine große Kolonne an der Straßenstrecke der Talstraße eingesetzt worden, um die Aufräumungsarbriten sortzuführen.

Wul-eimgelimg für verschuldete Bauern

Landesbauernführer Arnold hat imWochenblatt, Zeitschrift der Landes­bauernschaft", Folge 37, einen Aufruf an die Bauern und Landwirte erlassen, in dem er nochmals darauf aufmerksam macht, daß die Frist für die Beantragung landwirtschaftlicher Schulden­regelungsverfahren am 30. Schei- ding (September) 1934 abläuft.Durch dieses Verfahren", so heißt es dort,sollen bekanntlich die Forderungen weniger ge­kürzt, als vielmehr bei den stark verschulde­ten, aber nicht überschuldeten, Betrieben die erhöhten und nicht tragbaren Zinsen gesenkt und die Abtragung der Schuld den wirk­lichen Einnahmen des Landwirts an­gepaßt werden. In der Folge 34 des Wochenblattes sind auf Seite 9981002 die Hauptrichtlinien für die Schuldenregelung enthalten. Die Kreisbauernschasten erhal­ten zur Weiterleitung an sämtliche Orts­bauernführer im Lauf der nächsten Woche ein Rundschreiben der Entschuldungsstelle. Nach diesen auch von mir gebilligten Richt­linien sollen die Ortsbauernsührer zusam­men mit dem örtlichen Darlehenskassenver­ein die Bauern und Landwirte beraten. Meines Erachtens sollten, sämtliche Bauern und Landwirte, die in den vergan­genen Jahren selbst unter den äußersten Anstrengungen und oft unter Zurückstellung notwendiger Betriebsverbesserungen ihre Zinsen und eine geringe Tilgung der Schul­den nicht mehr aufbrrngen konnten, die Schuldenregelung beantragen. Die gering verschuldeten Landwirte können an der Antragstellung nicht gehindert wer­den; sie sollten aber versuchen, mit eigener Kraft durchznkommen."

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Es ist sicher jedem bekannt, daß bei einem Brand in landwirtschaftlichen Betrieben die Tiere sehr .schwer ans den Stallungen zu bringen sind, weil dieselben immer wieder in das Feuer zurücklarftsn, um an ihren ge­wohnten Plätzen Schutz und Zuflucht zu suchen. Sehr häufig machte man schon die Beobachtung, daß sich die Haustiere, beson­ders Schafe und Pferde, sobald sie eine Ge­fahr wittern, auf einen Knäuel zu­sammendrängen und nicht mehr aus­einanderzubringen sind und daher dem siche­ren Verderben entgegensteuern. Besonders die hellroten Flammen des Feuers beängstigen und beunruhigen die Tiere am meisten. Die drohende Gefahr drängt sie zu- sammen. Jnstinktmäßig suchen sich die ver­ängstigten Tiere auch bei solcher Gefahr die dunkelsten Ecken des Stalles aus und sind von da nur mit großer Mühe weg­zubringen. Am sichersten geht ein Landwirt, wenn er bei Fenersgefahr nachfolgende Punkte beachtet:

Schwarzes Brett

Vartrtamttt». Nachdruck »ertöt«».

Achtung Blockleiter!

Zusammenkunft Mittwoch, den 19. 9. 1934, abends 8 Uhr im Geschäftszimmer der Orts­gruppe. Der Ortsgruppenleiter.

PO.- Rürnbergsahrer (Trupp Nagold)

Die Ausrüstung zum Reichsparteitag (Torni­ster. Kochgeschirr, Brotbeutel mit Band. Feld­flasche mit Trinkbecher, Zeltstecken) ist am Diens­tag, den 18. 9. 34, abends von 68 Uhr auf dem Geschäftszimmer der Ortsgruppe abzuge­ben. Es gehört außer Nagold dazu: Jselshau- sen, Emmingen, Schietingen, Oberschwandorf, Pfrondorf. Der Ortsausbilder.

Tonfilm-Theater Nagold

Ad Mittwoch 8.15 Uhr läuft der Hans Wesi- mar-FilmEiner von Vielen" nach dem Buch von Horst Wessel. SA., SS., Frauenschaft, BdM. und Hitlerjugend bei geschlossenem Be­such Preisermäßigung.

HJ.-Standort Nagold

Das Turnen findet ab heute wieder regelmäßig Dienstags statt. Die ganze Schar 1 tritt um 8 Uhr an der Turnhalle an: jeder Junge hat da­bei 80 Pfg. mitzubringen. Standortführer.

Die Kindergruppe

trist sich morgen Mittag um 3 Uhr aus dem Hindenburgplatz. Frau Schuon.

1. Die Tiere einzeln und schnell los­binden.

2. Jedes Tier nach Möglichkeit durch je­mand aus dem Stall führen.

3. Den Pferden und Stieren Kotzen über den Kops Wersen.

4. Im äußersten Notfälle, wenn zu wenig Leute vorhanden sind, binde man die Tiere gleichzeitig los, benütze ein Tier zum Hinausführen und treibe die ande­ren mittels Stockhieben nach.

5. Kleine Schweine binde man, größere iehe man direkt an den Hinter­einen aus dem Stall.

6. Geflügel Packe man am besten in Säcke und bringe es so in Sicherheit.

7. Bei Bienenstöcken verstopfe man die Fluglöcher, bringe sie an einen sicheren Ort (rauchfrei) und öffne so­fort die Fluglöcher.

8. Bei Stallungen mit mehreren Türen weist man die Tiere bei der dem Feuer entgegengesetzten Türe ins Freie.

Keim fruchtlose BertMllungsarbetl

Aufhebung

unbedeutender Gemeindeftiflungen

Die durch die Geldentwertung verursach­ten Bermögensverluste haben bei zahlreichen Gemeindestiftungen eine solche Schrump­fung des Stiftungskapitals zur Folge gehabt, daß mit den Sliftungserträg- nissen der von dem Stifter bestimmte Stif­tungszweck entweder überhaupt nicht mehr oder nur noch sehr unvollkommen erfüllt werden kann.

Nach einem Erlaß des Innenministeriums und des Kultministeriums an die Gemein­den und die Gemeindeaussichtsbehörden ist es deshalb geboten, zur Entlastung der Ver- waltung von fruchtloser Tätigkeit solche Stiftungen entweder ganz aufzuheben oder ihre Verwaltung so zu verein- fachen, wie es die Rücksichtnahme auf den Willen des Stifters irgend zuläßt.

Aeußerfte SparsamkeiL bei -en Gemeinden

Der Reichsminister des Innern hat an die Innenministerien der Länder folgendes Schreiben gerichtet:Die finan^relle Lage der meisten deutschen Gemeinden und Gemeindeverbände ist auch heute noch derart schwierig, daß ihnen andere als lebensnotwendigeAusgaben nicht zugemutet werden können. Dieser Grundsatz muß auch gelten, wenn einzelne Gemeinden oder Gemeindeverbände glauben, zur Durch­führung besonders wichtiger Feiern oder zur Förderung bedeutender Einrichtungen, denen sie überörtliche Bedeutung zumessen, die Hilfe und Unterstützung anderer Gemein- den und Gemeindeverbände er­bitten zu müssen. Derartige Bitten habe« grundsätzlich zu unterbleiben.

Tödlicher Unglückssall

Pfalzarasenweiler. Am Mittwoch wollte der von hier stammende und in Stuttgart wohn­hafte Drogist Friedrich Br o ß mit dem Fabr- rao bei der Kreuzung Plochinger- und Fa­brikstraße in Obereßlingeu einen Last­kraftwagen überholen. Er streifte dabei am Geh­wegrand, kam zu Fall und wurde von dem rech­ten Hinterrad des Lastwagens überfahren. Der Verletzte wurde sofort ins Krankenhaus über- geführr, starb jedoch nach einigen Stunden.

Bauernanwesen in Agenbach durch Blitzschlag vernichtet

Am vorgestrigen Sonntag zogen zwei schwere Gewitter über unseren Bezirk, welche wolken­bruchartige Regengüsse im Gefolge hatten. Das letzte, am Nachmittag zwischen 4 und 5 Uhr niedergegangene Unwetter suchte die Gemeinde Agenbach mit einem schweren Brandunglück heim. Das abseits der Gemeinde gelegene, große Bauernanwesen von Bürgermeister Wolf, einer der stattlichsten Höfe des Waldes, wurde von einem Blitzstrahl getroffen und in 3 Stunden völlig eingeäschert.