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Sauger 315, - Tendenz: Zufuhr, 35 195 RM.
Dinkel 7.50, Ziengen» 190, Roggen Weizen 10, 8.40, Hafer Kottweil: -12.50. Hafer übingenr r 10-10.20, —9.50 RM.
n: Milch. P fin ge n : .50 RM. -
12.50—18, ngen - Br.: -41 RM.-
20 RM.. -
September, l Fohlen. L 1—825 RM. >esetzt.
600 Stück. >afe 44—50
v. 17. Sept. l ld-Verkaufz. ! n 3.75, Pla- l. 3.70, Pia.
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Es gilt eme Auß zu knacken!
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arLfthrerben!
Eine Nutz, deren Schale nicht allzu hart ist. Wer gute Zähne hat, möge sich heranwagen.
Die Aufgabe, die gestellt wird, ist leicht. Von 12 Bildern find diejenigen zu durch- ftretchen, aus deren Bildinhalt eine Außerachtlassung des Brandverhütungsgedankens zu ersehen stt. Wer also richtig denken kann, hat den Preis in der Tasche. Aber wohlgemerkt, richtig denken! Es gibt viele Kleinigkeiten, über die man sehr leicht stolpern kann.
Heran an -ie Aufgabe!
Aber nicht allein die richtige Lösung entscheidet. sondern die Abgabe der Lösungen an die rechte Stelle, und zwar dort, wo man lm Falle eines Brandes ln feinst Wohnung Feuermeldung erstatten würde. Also unterrichte sich jeder darüber, wo sich sein Feuermelder befindet. Wer Näheres über dieses Preisausschreiben erfahren will, erhält Auskunft darüber in der von der Obersten Leitung der P. O., Amt für Volkswohlfahrt — Schadenoerhütung — heraus- gegebenen Broschüre „Brandschaden ist Landschaden-, die während der Feuerschutzwoche durch Feuerwehrleute und die Organisationen der N S. Volkswohlfahrt zum Preise von 20 Pfennig vertrieben wird.
5Ü6Ü Dil. sind zu vergeben!
Mut gefaßt und heran an die Lösung der Ausgabe!
Mr kam richtts denken?
Ganz Deutschland löst Preisausschreiben!
Die ungeheuren Brandkataftrophen, von denen Deutschland im letzten Jahre heimgesucht wurde, erweisen die Notwendigkeit der Veranstaltung einer Feuerschutzwoche.
Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda hat die Oberste Leitung der PO., Amt für Volkswohlfahrt. „Schadenverhütung- mit der Durchführung dieser Aktion vom 17.—23. September 1934 beauftragt.
Das deutsche Volk soll erkennen, was es bedeutet, wenn unter schwersten Anstrengungen des wirtschaftlichen Ausbaues durch Feuerschäden jährlich 500 Millionen Reichsmark vernichtet werden. Wieviele Volksgenossen könnten von dieser Summe sorgenfrei leben. 1400 Menschen erleiden in der
Der Gesellschafter
Montag, den 17. September 1M4.
Blüte Mer Jrchre den Marmnentod, 1400 Menschen, die uns wertvolle Helfer am Aus- bau unseres neuen Staates sein könnten.
Um das Interesse jedes einzelnen Volksgenossen zu wecken, hat die Oberste Leitung der PO., Amt für Volkswvhlsahrt, „Scha- denverhütnng- ein Preisausschreiben erlassen, welches sich mit dem Brandverhütungsgedanken befaßt. Die Aufgabe ist leicht. Von einer Anzahl dargestellter Bilder sind diejenigen durchzustreichen, die eine Außerachtlassung des Brandverhütungsgedankens erkennen lassen. Wer richtig denken kann, hat eS nicht schwer, in den Kreis derer zu tvinmen. du> mit einem Preise bedacht werden.
Es werden 5000,— RM. verteilt, und zwar als
1. Preis. 500 - RM.
2. Preis. 250 — RM.
3. Preis.100 - RM.
1» Preise.ä 50 — RM.
25 Preise.L 20 — RM.
115 Preise.s. 10 — RM.
400 Preise.L 5— RM.
Schlußtermin der Abgabe der 15. Oktober 1934.
Deutsche Volksgenossen, beschafft euch die Feuerschutzbroschüre „Brandschaden ist Landschaden!" Diese wird zum Preise von 20 Pfg. von den Feuerwehrleuten und von den Organisationen der NSV. Vertrieben.
Langfristige Gewerbekrrdtte der Back ckr deutsche Sndustrie-Sbligckivnen
Stuttgart, 1u. September.
Die Bank für deutsche Industrie-Obligationen in Berlin hat mit der Württ. Girozentrale — Württ. Landeskommnnalbank — m Stuttgart vertragliche Vereinbarungen getroffen, auf Grund deren die Württ. Girozentrale innerhalb ihres örtlichen Tätigkeitsbereichs an der Ausleihung der langfristigen Gewerbekredite der Jndustriebank, soweit es sich um Kleinkredite bis zu 15 000 RM. handelt, treuhänderisch Mitwirken wird. Bekanntlich stellt die Jndustriebank kleinen und mittleren Betrieben der Industrie, des Handwerks und des Handels langfristige, über fünf Jahre laufende Darlehenbis zu Einzelbeträgen von 500 R M.hinab zur Verfügung. Die Darlehen, die auf hypothekarischer Grundlage gewährt werden, dienen zur Ablösung überhöhter kurzfristiger Verbindlichkeiten, zur Finanzierung langfristige Investitionen, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel.
Darlehensanträge nehmen die Württ. Girozentrale — Württ. Landeskommunalbank — in Stuttgart, deren Zweigstelle in Ravensburg sowie sämtliche öffentlichen Sparkassen in Württemberg entgegen. Bei diesen Instituten liegen auch die notwendigen Formulare auf.
Ernst 11. Sie geben mit Ihrer Schrift ein« febr gemeinverständliche Belehrung und aus den strengen Zügen erhebt sich eindrucksvoll der gehobene Ton der Warnung, »ine etwas recksthr^rnrbe Gründlichkeit, mit der Sie reichlich und wohlfeil gute Ratschläge austeilen. Immer erklären Sie bedeutsame Dinge, wollen alles selbst Prüfen, kritisch begutachten, und lassen sich gar nicht gerne einmal von anderen belehren. — Was Ihnen wirklich wissenswert erscheint, steht ja in Ihrem Notizbrich, fein säuberlich zusammengetragen, und eingereiht bis zur gelegentlichen Verwendung. Auch sammeln Sie wohl mit Hingabe alles mögliche andere, kleine Pflänzchen und vielerlei Getier, schön aufgespießt, mit Nummern angemalt, und in Mappen und Kästen sortiert. — Bei allen diesen Konservierungsmaßnahmen kommen Sie aber wohl kaum dazu, einen starken und echten Wald ganz tief zu eratmen. Die Sauerstoffaufnahme ist gering. Alle Ihre alten Ansichten und Er- kenntnisse können Sie dadurch nur mühsam frisch erhalten, und neue Gedanken und Empfindungen werden sehr am Aufblühen gehindert. Auch die leuchtenden Eigenschaften, welche sich nur aus einer echten Naturverbundenheit ergeben, — wie Teilnahme. Ver- ehrungssinn und aufgeschlossene Güte und lebensvolles Gemeinschaftsgefühl, — können sich da nicht entwickeln. — Ich glaube. Sie haben sich, bei aller Gescheitheit, aus dem warmen Leben doch mehr ausgeschlossen, als Sie selbst wissen und wohl auch wünschen.
Carl S. 7. Bei der nüchternen Umständlichkeit Ihrer Schrift beunruhigen Sie Ihre Umgebung ganz sicher nicht mit romantischen Schwungkräften. Aber, schön zuverlässig sind Sie, und trotz innerer Unsicherheit nach außen frei von Launen und unbequemen Ueber- raschungen. Aus Ihren Schriftzügen spricht jedoch auch ein sehr bedenklicher und unentschlossener Geist, der klaren Entscheidungen vorsichtig aus dem Wege geht und in der Redeweise genau so sparsam ist, wie in den knapp abgeschnittenen Wortenden. Vor herzhaften Dummheiten werden Sie also bei dieser eingeschränkten und reizlosen Lebenstechnik erfolgreich behütet, und die seelische
Zurückhaltung und Undurchdringlichkeit schließt Sie ganz von allein lebensströmenden Glanz des Daseins aus. Dafür gewinnen Sie aber auch wieder Zeit für alle möglichen klügelnden Maßnahmen und umwegigen Gedankengänge. Bis Sie aber endlich zum Handeln kommen, dauert es immer noch eine ganze Weile, und meist sind die Gedanken schon verjährt, ehe etwas Tüchtiges daraus wird; denn Sie haben schwere Handgelenke und zögernde kleine Bewegungen. Einen Menschen von schneller, wacher Entschlußfähigkeit machen Sie wahrscheinlich etwas nervös mit dieser cibwartendeit Lebensform, weil Ihre Antriebe gar keine Eigenkrast haben, sondern immer von außen aufgezogen werden müssen. Jedenfalls bin ich nicht so optimistisch, anzunehmen, daß diese wenigen Zeilen und ein aufrüttelnder Händedruck Cie gleich in Bewegung bringen können.
Peter Schlich.
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Unter dieser Rubrik, die wir all« 1« Tage veröffentliche», werden tämiltche bet und etngebenden Schrtftvroben einer genauen aravbologische» Prüfung unterzogen und zwar gegen die geringe Gebühr von 7S Pfennig tu Briefmarke«. Dt« Schrtttvrobe» Müllen tmmerüin tv—20 Setten umfasse» und ungezwungen, möglichst mit Tinte, «schriebe« «ei». tAIIo keine Abschriften von Ge- dichten usw.s De» Zuschriften ist et« frankierter Briefumschlag «r di« Rückantwort betzutüae». Da nur einzelne Beurietlungeu hier »um Abdruck kommeu können, erlolgt satt durchgehend die Beantwortung der Anträgen unmittelbar an di« Einsender. Strengste Diskretion iS selbstverständlich »uaestchert. Dir Erledigung ertolgt in der Reibe der Eingänge, meist in etwa 1« Tagen. Kür nmgebeuo gewünschte Erledigungen erhöben sich dt« Bedingungen oeS UnkoftenbeitraaeS von —7ö auf das Doppelte. Eflauttrage steter Art find mit dem Vermerk ..dringend" «u verleben. — Dt« Einsendungen, die die genaue Adresse deS Absenders enthalten mästen, sind zu richten an: N2.- Preffe Württemberg. Abteilung Gravboloaistber Briefkasten. Stuttgart. KrledrtMrabe l».
Frau Else. Aus Ihrer Schrift sprechen seht angenehme Ausdrucksbewegungen, welche vor einem gut gereimten, sinnvollen Leben erzälp len. Alle zeitraubenden Federschwünge lasser Sie weg, und die schön gerundeten und dock gleichmäßigen Buchstaben fassen Ihre Wünsch, sicher und maßvoll zusammen. So stehen Sn vernünftig und beherrscht, mit einer selbstver- stündlichen Zufriedenheit, den Mitmenscher gegenüber, und mit der Anerkennungsbereitschaft Ihres gesamten Wesens, Gegensätze ir der Umwelt immer freundlich ansgleichend
Ganz sicher gehören Sie ja nicht zu den Frauen, die sich schnell und unbedenklich zu- neigen. Bei aller natürlich aufgeschlossenen Art darf der Herzschlag sich doch nicht viel erlauben, was die Stille und Sicherheit des Gefühls stören würde, und die guten Geister von Ordnung und Planmäßigkeit vertreiben könnte. Gewiß gehen auch Sie in ursprünglicher warmer Genußfreude dem Leben nicht aus dem Weg, aber alles geschieht doch aus einer ruhigen Ebene, mit nicht zu weitem Ausblick, ohne Sensationen und fanatische Stimmnngshintergründe. Denn, Sie haben in allein so das rechte Gefühl, was zu Ihnen
und Ihrem Wehen paßt, und binden Ihr, Kräfte in recht vernünftiger Einheit.
Hans Th. Warum verflüstern Sie Ihr Leben so leise und gestatten Ihren Gedanker und auch Ihren Ellbogen so gar keine Be> wegnngsfreiheit? Ihre Buchstaben ducker sich versunken voreinander, und die Schlei fen sind freudlos zusammengedrückt. So seb ten kommt es einmal von einer dunkler Ahnung zur Erkenntnis, nichts reckt sich urck blüht einer Hoffnung entgegen! Dabei Haber Sie, bei allem leisen Klang, doch einen fr seinen Herzschlag und so tiefliegende Empsiw düngen. Auf die Dauer können diese dock, nicht ganz eingeschlossen und ohne Nahrung bleiben! Denn, wenig Menschen werden iw Alltag s olcher Alleingänger gewahr. Alles eilt zu hastig vorbei, nnd nur ganz feinhörige Naturen nehmen sich Zeit und Mühe, einem Sonderling Ihrer Art Aufmerksamkeil ano Liebe zu schenken. Sicher haben Sic Ähre enge Stube viel zu ängstlich abgeschlossen und man bemerkt Sie gar nicht, weil Sie Ich doch meistens ini Hause aufhalten. Aber, das zu viel allein sein legte sich Ihnen schwer infs Herz, Ihre Gedanken stellen sich immer mehr aufs Verzichten ein. und bei dem geduckten Gehabe verlieren Sie ganz den Orientierungssinn. Schließlich können Sie sich im großen Lebensverkehr schon gar nicht mehr unrecht finden. Man möchte Ihnen beibrin- gen, neu zu atmen, die Fenster aufzureißen und dankbar auszuschauen nach Sonne, Heimatgeschehen und gegenwärtigen starken Erfüllungen.
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So ist sie tagsüber. Wenn sie aber abends eine stille Stunde allein sitzt in irgendeinem gleichgültigen Gasthofziminer, überfallen die Aengste nnd Sorgen sie mit unheimlicher Gewalt. Es ist schwer, so schreibt der Arzt. Robert zu heilen.
Er wehrt sich. Er hat schon alles getan und versucht, das entbehrte Gift sich ans alle Mögliche unerlaubte Weise zu verschaffen.
Man tut alles, um ihn zu halten nnd langen zu heilen. Ob es helfen wird?
. Besuch lasse man nicht zu ihm, da man sestgestM habe, daß ein Herr Bergmann dem Patienten wohl auf seine Bitten hin Mieder Rauschgift zngesteckt habe.
Ein Herr Bergmann ... Eine wilde, würgende Wut überkommt Erika. Dieser Schuft, dieser kaltherzige Schuft, der alles wieder pmichte machen wird. Sie sitzt in dein kleinen Gasthvf eines malerisch gelegenen Städtchens. Sitzt bei einem Glas Tee und grübelt dein Rätsel nach, ivie es Bergmann fertig ge- dwcht hat, Roberts Aufenthalt zu ermitteln. Grübelt darüber nach, was der Mann mit Robert plant, weil er ihn mit so hohen Geld- ittinine» überschüttet. Was will er von Rodert?
Er steckt Robert das Rauschgift zu, er unterstützt ganz bewußt seine Leidenschaft für das gefährliche Gift. Aber warum? Warum? die „Sekretärsarbeiten" glaubt sie nicht.
Sie nimmt den Füllhalter aus der Tasche und beginnt, an Robert zu schreiben. Schon das drittemal in dieser Woche. Bitten, flehende Worte, Versprechungen jagen über das Papier. Manchmal ist's ihr, als sei das ja ein Kampf gegen Windmühlenflngel, aber sie muß es tun, sie muß zu retten nnd zu helfen versuchen.
Es ist zehn Uhr abends geworden, als sie fertig ist. Hastig kuvertiert sie den Brief und geht ans dem kleinen Gasthof auf die stille Kleinstadtstraße, um ihn noch zu besorgen.
Es ist srostklar nnd kalt. Tausend Sterne blitzen am Himmel. Langsam geht Erika über den knirschenden Schnee dem kleinen Bahnhof zu. Auf dem Rückweg kommt sie an der Bankfiliale vorbei in der sie gegen Abend gearbeitet hat.
Es ist Licht im Schalterranm. Sie sieht es mit Befremden. Einbrecher? Unmöglich! Außerdem würde dann wohl die . Tür nicht vfsenstehen ...
Mit plötzlichem Entschluß öffnet sie die nur angelehnte Tür.
Im Schein der Hellen, nüchternen Lampen sieht sie den Revisionsbeamten Schwering im Schalterraum sitzen, nin sich herum Bücher nnd Zahlenanfstellnngen. Es ist der erste Nevisivnsbeamte, der zu Kassenprn- fungen ansgesandt wird. Stimmt hier etwas nicht?
Schwering ist beim Klang der Schritte aufgefahren.
„Tag, Fräulein Dr. Hellmann. Was, Sie sind wohl erstaunt, mich hier zu sehen? Scheint eine große Kassenschweincrei liier zu sein. Wette Unterschlagungen, falsche Buchungen. Konten, die überhaupt nicht existieren . . . Na, wenn man das in Berlin erführt!"
Erika ist entsetzt zurückgefahren. Ihre Arbeit hat mit diesen Kassenprüfungen nichts
zu tun, ihre Forschungen sind nur theoretisch, und für die Nichtigkeit der Bankabrechnungen ist ja Schwering da, der als Nevisionsbeamter dauernd herumreist. Trotzdem trifft sie die Sache irgendwie.
„Na, na, nur nicht aufregen", meinte der dicke L-chwering gemütlich. „Sie können ja nichts dazu Fräulein Dr. Hellmnnn. Ist ja auch gar nicht Ihre Arbeit. Geben Sie nur Ihren Bericht so wie er ist nach Berlin weiter. Ich werde noch die ganze Nacht z» tun haben, ehe ich hier Klarheit habe . . ."
„Wie ist das nur möglich . . . wie konnten Sie denn wissen . . .?"
Der dicke Nevisivnsbeamte lacht. „Ja, ich könnte Ihnen ja nun vorschwindeln, daß ich dafür einen Riecher habe. Aber ich will ehrlich sein. Der Wilders gefiel mir schon lange nicht. Prokurist dieser kleinen Bank und diese Ansprüche! Er hat ein Auto, Motorboot, fährt zu allen Rennen, auf denen er ein Niesengeld verwettet! Na, so kam eins zmn andern. Da bin ich — mißtrauisch durch unklare Kassenbelege — plötzlich hier eingebrochen — die Schlüssel stehen mir ja immer zur Verfügung — nnd meine schlimmsten Erwartungen sind übertroffen."
Erika hatte schon den Mantel ausgezogen und den Filzhnt vom Kopf genommen.
„Ich werde Ihnen helfen", meinte sie ireundlich. „Sonst werden Sie überhaupt heilte nacht nicht fertig."
Schwicring brnunnelt etwas, was wie Abwehr klingelt soll, zeigt sich daun aber doch ganz zufrieden, als Erika sich ruhig zu ihm setzt nnd zu vergleichen beginnt.
Es wird Mitternacht. Noch immer arbeiten die beiden ununterbrochen. Es ist ein Riescnwust ungeordneter und unrichtig verbuchter Aufzeichnungen, die sie da heimlich durchsetzen. Erst gegen Morgen sind sie so
weit, daß sie den schwindelhaften Betrug an den Büchern einigermaßen Nachweisen können.
Schwering gähnt ungeniert -und reckt sich träge.
„Gott bin ich irrsinnig müde", schnauft er. „Schönen Dank, daß Sie mir geholfen baben, Fräulein Dr. Hellmann. Sie kannten sich ja hier schon besser aus, als ich. Na, was sagen Sie? Was haben wir beide da eine Entdeckung gemacht!"
„Keine angenehme", seufzt Erika und zieht den Mantel über. „Mir graut vor allem. Morgen vor der Verhaftung Wilders, dann vor den Schreibereien nnd Rückfragen in Berlin, na . . ."
Schwering zuckt die Achseln. Es ist nicht das erstemal, daß er so etwas seststellt und erlebt. Er zieht den dicken Ulster über und schlüpft fröstelnd tief hinein.
„Alii jeden Fall werde ich erst mal verhindern, daß Wilders etwas merkt", sagte er. „Er soll unbeachtet ein paar Stunden morgen — nein heute — hier arbeiten. Ich benachrichtige aber schon die Polizei, es liegt jn alles klar." Er tritt auf die Straße und schließt das kleine Bankgebäude vorsichtig ab.
„Sie können vielleicht an Direktor Overberg telegraphieren", meinte er sachlich.
„An Overberg?" Erika stößt ein jäher Blntstrom zum Herzen.
„Na, natürlich. Er wird sofort herüber- kvmmeu. Die Sache ist wichtig genug. Also, ich verlaß mich darauf." Er reicht ihr ad- schiednehmend vor ihrem kleinen Gasthos die Hand.
„Ich habe noch so irrsinnig viel zu tun, seien Sie doch so freundlich", bittet er nochmal.
Fortsetzung folgt.