Seite 2 Nr. 214

Der Gesellschafter

- ihre Beteiligung von der Teilnahme Deutsch­lands und Polens abhängig gemacht.

Es ist daher so gut wie gewiß, daß Estland, Lettland und Litauen unter den jetzigen Um­ständen ebenfalls die Vorschläge für diesen Pakt verwerfen werden, und diese Gewißheit wird noch erhöht durch die Genfer Meldung über den Abschluß des Baltenpaktes. Von den Teilnehmern, die in Aussicht genommen waren, bleiben nur noch Frankreich. Sowjetrußland und die Tschecho­slowakei übrig. Da England darauf be- harrt, daß ein osteuropäischer Pakt gegen- stitige Garantien für Deutschland enthalten mutz, besteht keine Aussicht aus Verwirk­lichung des französischen Paktplanes.

8m den Eintritt der Sowjetunion in den Völkerbund

Genf, 13- September.

Auch Donnerstag früh lag noch keine Ant­wort Sowjetrußlands zur Frage des Völker­bundseintritts vor. Es bestätigt sich, daß Litwinow die Entscheidung nach Moskau ver­legt hat, wo das Polit-Büro sich äußern und die Verantwortung übernehmen soll. Die Nachrichten darüber, wie sich Moskau end­gültig Verhalten werde, sind nicht ganz ein­heitlich. jedoch geht die überwiegende Mei­nung noch immer dahin, daß die Russen alles versuchen werden um letzt, selbst unter Demütigungen, in den Völkerbund zu kom­men, und daß man sie von Paris aus in dieser Auffassung bestärke.

Im Zusammenhang hiermit spricht das ..Journal de Geneve" von dem beabsichtigten Versuch der Mehrheit, die Vollversammlung ohne richtige Aussprache abzuschließen, um zu verhindern, daß durch die dort gehalte­nen Reden und Vorschläge die Aufnahme der Sowjetunion noch erschwert wird.

Polen besteht

aus einer Verallgemeinerung der Minderbeitenschutzverpslichtnagen

Gens, 13. September.

Der Polnische Außenminister Beck hat am Donnerstag in einer aussehenerregenden Rede vor der Vollversammlung des Völker­bundes die Praktische Mitwirkung Polens an der Durchführung seiner internationalen Minderheitenschutzverpflichtungen vom heu­tigen Tage ab gekündigt. Polen habe in seinem Antrag an die Völkerbundsversamm­lung die Verallgemeinerung dieser Ver­pflichtungen verlangt und es halte an dieser Forderung fest und erwarte eine klare und deutliche Antwort. Wenn die Antwort positiv sei, so werde es an der Ausarbeitung der Bestimmungen für ein allgemeines Minder­heitenabkommen Mitarbeiten, wobei die pol­nische Regierung es für selbstverständlich halte, daß dabei die besonderen Bedingungen der anderen Volksteile berücksichtigt werden. Allerdings habe er den Eindruck gewonnen, daß sich bei der Mehrzahl der Negierungen die ablehnende Haltung gegenüber dem pol­nischen Antrag, die schon im vergangenen Jahre zu einer Zurückweisung der Polnischen Forderungen geführt habe, nicht verändert habe.

Neues Waffenverbot in SesterrelK

Wien, 13. September.

Das Bundesgesetzblatt vom Donnerstag veröffentlicht ein bis zum 30. Juni 1935 be­fristetes Bundesverfassungsgesetz. Darnach dürfen Personen, die sich an den Umsturz­versuchen vom Februar oder Juli 1934 be­teiligt haben, sowie die Angehörigen von Parteien, denen jede Betätigung verboten ist, weder Waffen- noch Munitionsgegen­stände besitzen. Das Verbot gilt auch dann, wenn nach den Bestimmungen des Wasfen- patents oder sonstiger Verwaltungsvorschrif­ten die betrefsenede Person hierzu berechtigt sein sollte. Uebertretungen dieses Gesetzes werden mit Arreststrasen bis zu einem Jahr und Geldstrafen bis zu 20 000 Schilling be­straft.

Einw-ungsformel jür ÄSEN.

«och immer nicht Mmden

Paris, 13. September.

Während sich der Genfer Sonderbericht­erstatter der Havasagentur bemüht, die Ver­handlungen über die Aufnahme Sowjetruß­lands in den Völkerbund als eine reine Formsache hinzustellen, an deren Aufbau­schung gewisse Kreise Interesse nähmen, geben die Blätter zu verstehen, daß die Schwierigkeiten doch größer sind, als man französischersei t-s erwartet hatte. DasJournal des Debüts" wirft der Havasagentur sogar vor, von einer nebensächlichen Frage nur deshalb zu sprechen, weil man vielleicht glauben machen wolle, daß die Einladung an die Sowjetregierung grundsätzlich bereits be­schlossen sei, was keineswegs zutreffe. Die Information" läßt sich hierzu melden, daß man weiterhin nach einer Formel suche, die einige Aussicht hätte, angenommen zu wer­den, ohne daß sie von der Mehrheit der Völkerbundsmitglieder als ein der Sowjet­regierung ausgestelltes Zeugnis über ihre gute Führung angesehen zu werden brauche. Die Verhandlungen würden offiziös in Gens selbst fortgesetzt, wo sich gegenwärtig die Sowjetpersönlichkeiten aufhielten.

! Srr baltische Vertrag i unterzeichnet

I Genf, 13. September.

Am Mittwoch, um 18.30 Uhr, ist der bal­tische Vertrag von den hier anwesenden Außenministern Litauens. Lettlands und Estlands im Völkerbundssekretariat unterzeichnet worden. Anschließend fand im Hotel Bellevue ein Presseempfang statt, bei dem der Text des Vertrages bekanntgegeben wurde.

Der Vertrag betont in seiner Einleitung, das Bestreben der drei Länder, die Zusam­menarbeit untereinander zu fördern und eine engere Entente zwischen den baltischen Staa­ten zu begünstigen, zur Aufrechterhaltung und Sicherung des Friedens beizutragen, und ihre auswärtige Politik im Geiste des Völkerbundspaktes zu führen.

Der aus neun Artikeln bestehende Vertrag enthält die Verpflichtung der drei Regie­rungen, sich über alle Fragen der auswür- tigen Politik zu verständigen und sich eine gegenseitige politische und diplomatische Unterstützung in ihren internationalen Be- ziehungen zu leisten. Zn diesem Zweck sollen regelmäßig, wenigstens zweimal im Jahr, abwechselnd auf dem Gebiet jedes der drei Staaten Konferenzen der auswärtigen Mini­ster stattfiuden. Es können auf Forderung einer der vertragschließenden Parteien be­sondere Konferenzen stattsinden. Die ver­tragschließenden Parteien erkennen an, daß ganz besondere Fragen bestehen, die eine ge- meinsame Haltung schwierig machen könnten. Diese sollen in ihrer Behandlung eine Son­derstellung einnehmcn. Jede Frage, die gegensätzliche Interessen zwischen den vertrag­schließenden Parteien Herstellen könnte, soll freundschaftlich, im Geiste der Gerechtigkeit und Billigkeit und so schnell wie möglich ge­regelt werden.

Die drei Länder verpflichten sich schon jetzt, sich gegenseitig den Wortlaut der Berträge mitzuteilen, die sie unter sich oder mit an­deren Staaten geschlossen haben. Der vor­liegende Vertrag steht dem Beitritt weiterer Staaten offen. Er gilt für einen Zeitraum von 10 Jahren, kann jedoch ein Jahr vor Ablauf dieses Leitraums gekündigt werden.

ZWW Elt eine neue Mel

Tokio, 13. September.

Japan, das sonst io viel unter der vulka­nischen Tätigkeit im dortigen Gebiet zu leiden hat. verdankt neuerdings den Kräften des Erdinnern eine Erweiterung seines Besitzes um eine neue Insel. Sie ist eine Diertelmeile östlich von der die Nordspitze der japanischen Kurilen bildenden Insel AlaiL allmählich aus dem Meer getaucht und hat jetzt den Namen Taketomi erhalten. Bel einem Flächendurchmesser von etwa einer kalben Meile ragt sie etwa 100 Meter über

die Meeresoberfläche empor. Vor 5 Monaten befand sich an derselben Stelle nur Wasser, '-Trotz des unheimlichen Ursprungs hofft man. auf ihr einen günstigen Hafen für das be­nachbarte Alaid gesunden zu haben.

..EKilkialsgrmeinschaft

SeuiWaiib'SiMri»"

Eine ungarische Stimme für Beibehaltung

der freundschaftlichen Beziehungen zu Deutschland

Budapest, 13. September.

Das der Negierung nahestehende Morqen- blattBudapest Hirlap" stellt in seinem Leit­artikel am Donnerstag fest, daß sich die Politik der ungarischen Negierung nicht uni ein Jota geändert habe. Ist doch niemand in Ungarn, der die freundschaftlichen Ge­fühle des Duce und der italienischen Nation und deren moralische und gefühlsmäßige Liefe nicht kenne. Diese Freundschaft habe zu dem Politischen Dreieck Nom-Wien-Buda- pest geführt. Tie in Rom Unterzeichneten Protokolle enthielten auch für Ungarn lebenswichtige Abkommen, die gleichzeitig die Grundlage für die ungarische Außenpolitik bildeten. Diese feste und sichere Grundlage mache es der ungarischen Regierung und dem ungarischen Volk möglich, auch mit den anderen Großstaaten, vor allem mit Eng­land, ein freundschaftliches Verhältnis auf­recht zu erhalten, da England für die Be­drückten stets Mitgefühl habe. Dabei dürfe Ungarn aber niemals vergessen, daß durch die Friedensvertrüge zwischen Ungarn und Deutschland eine Schicksalsgemeinschaft geschaf­fen wurde. Ungarn müsse sich vor Augen halten, daß das Deutsche Reich und das Deutschtum eines der wichtigsten Faktoren sei und daß dessen Schicksal und dessen Gleichberechtigung die Gestaltung Mittel­europas bestimme. Die ungarische Außen­politik dürfe die Tatsache nicht aus dem Auge lassen, daß Hitlerdeutschland Ungarn gegenüber vor allem auch großes wirt­schaftliches Verständnis bewiesen habe und folgerichtig bestrebt sei, den deutsch-unga­rischen Warenaustausch in einer für Ungarn günstigen Weise auszubauen. Aus all dem ergebe sich für die ungarische Politik der Schluß, daß die Außenpolitik Ungarns unter den gegebenen Verhältnissen keine andere sein könne, als auf der Grundlage der Römer-Protokolle auszuharreu, sowohl der italienischen Großmacht als auch dem be­drängten Oesterreich fest die Treue zu hal­ten, dann aber durch Gesten und durch Taten die unwandelbare Freundschaft dem deutschen Volke gegenüber zu beweisen, dem Deutschen Reich gegenüber schon deshalb, weil Ungarn weder Gefühls- noch politische Gründe zu einer gegenteiligen Einstellung veranlassen können.

Mseoelt: »HolzWe sind verboten!"

Morro Castle "-Funker wollten streiken

Neuhork, 12. September.

Nach VlLttermeldungen hat Präsident Noosevelt den Wunsch ausgesprochen daß vom Kongreß ein Gesetz geschaffen wird, das die Verwendung von Holz zum Bau von Passagierschissen völlig unter­sagt. Es soll den Reedern auferlegt wer­den, für einen unverbrennbaren Schiffskörper zu sorgen. Wie die Blätter ferner berichten, wird der Präsident das Justizdepartement beauftragen, zu untersuchen, ob kommu­nistische Kreise in Neuhork oder Havanna bei dem Brand derMorro Castle" die Hand im Spiele gehabt haben könnten.

Ueber die Zahl der Toten und Verwun­deten sind heute wieder neue Angaben ver­öffentlicht worden. Danach sind 13 5 Per­sonen tot bzw. vermißt. Von den 135 sind 93 Passagiere und 42 Mitglieder der Be­satzung. Die Vernehmungen vor dem vom Handelsdepartement eingesetzten Unter­suchungsausschuß wurden am Mittwoch fortgesetzt. Vernommen wurde u. a. der Ver­antwortliche Leiter des Funkbetriebes aus derMorro Castle", Roger. Wie er er­klärte, hat er 30 Minuten nach Aus­bruch des Brandes den Befehl erhal­ten. SOS-Rufe auszusenden.

Der erste Hilferuf ging um 3.23 Uhr hin­aus. Die Funkkammer war zu dieser Zeit bereits von erstickendem Rauch ge­füllt. Roger, der sich den Kopf zum Schutz mit einem feuchten Tuch umwickelt hatte, blieb am Apparat und hielt den Sender bis 4 Uhr in Tätigkeit, obwohl die hereinlecken­den Flammen ihm bereits die Füße ver­sengten. Als er die Funkkabine verließ, stand das ganze Deck um ihn herum bereits in Flammen.

Besondere Bedeutung kommt der Fest­stellung Rogers zu, daß an Bord des Schis­ses vor einiger Zeit ein Streik der Funker ins Werk gesetzt werdet! sollte. Ein Telegraphist namens Alagna und ein Kollege von ihm hatten eine schriftliche Beschwerde an den Kapitän aufgesetzt, in der sie sich über das Essen an Bord beklagten. Sie hatten dann den Versuch gemacht, andere Besatzungsmitglieder zur Unterzeich, nung der Beschwerdeschrist zu gewinnen. Nach Aussage Rogers hat Kapitän Will-

matt sich etwa 8 Tage vor dem Branoe sehr abfällig über Alagna geäußert. Er sei ein Unruhestifter und Agitator und habe den Gehorsam verweigert. Er könne zu ihm kein Vertrauen haben und werde nach der Ankunft in Neuhork versuchen, ihn los zu werden.

Der DampferMorro Castle" war am Mittwoch so weit ausgebrannt und abgekühlt, daß mit den Bergungsarbeiten und der Suche nach Todesopfern begonnen werden konnte. Von dem am Vorabend des Un­glücks verstorbenen Kapitän, der in Gala­uniform in der Kapitänskajüte aufgebahrt war, waren nur noch einige verkohlte Kno­chen und die goldenen Knöpfe der Uniform übrig, die mit einer Rettungsboje an Land gebracht wurden. Ob es möglich sein wird, den im Sande versinkenden Dampfer abzu- schleppen, ist zweifelhaft, zumal zahlreiche Stahlplatten durch die Hitze vom Schiffs­rumpf abgesprengt worden sind.

Immer

in der Morro-Castle-Untersuchung

Neuhork, 13. September.

Die Vernehmungen über die Ursachen der Katastrophe auf dem Morro-Lastle fördert immer neue verblüffende Tat­sachen ans Licht. Insbesondere gibt das Verhalten der in die Tragödie verwickel­ten amerikanischen Seeleute die eigenartigsten Rätsel auf. Im heutigen Verhör erregte cs Sensation, daß der SchnelldampferPresi­dent Cleveland". der zu Hilfe geeilt war, von 6.20 Uhr bis 7.08 Uhr in der Nähe der brennenden Morro-Castle liegen blieb, ohne auch nur ein einziges Rettungsboot zu Master zu lassen. So wenigstens behauptet der erste Offizier desPresident Cleveland", Hen­de rson. Er knüpfte daran schwere An­klagen gegen den Kapitän desPresident Cleveland". Carey, der sich über den Ernst der Situation nicht hinreichend klar gewesen sei. Henderson stellte vor dem Untersuchungs­ausschuß die Forderung aus. daß Kapitän Carey von der Reederei entlasten wird, andernfalls könne er selbst nicht länger erster Offizier auf demPresident Cleveland" blei­ben und werde um seinen Abschied ein- kommen.

Freitag, den 14. September IM ^

Tagesbefehl an die SA.

Berlin, 12 . September.

Die NSK. meldet: Der Chef des Stabes Lutze, hat folgenden Tagesbefehl an die SA. erlassen:

Nach den erhebenden Tagen von Nürn- ! berg danke ich allen SA.-Führern und ! -Männern, vor allem aber auch dem Aus. marschstab und Feldjägerkommando für ihre ^ Leistung und Hingabe. ^

Nürnberg war die Konzentration unseres ! Willens und Glaubens, eine unvergleichbare ! Demonstrierung des geeinten nationalsozia- l Wischen Deutschland. -

Darüber hinaus aber waren die Tage von Nürnberg Beweis und Zeugnis für die Diszj. plin, den Opsergeist und die Prächtige Dienst­auffassung der SA. Sie hat ihre Leistung : gezeigt beim Appell, den beiden großen ! Märschen, draußen im Zeltlager und bei dm ' Fahrten in die Stadt der Parteitage. Lr- sondere Anerkennung verdient diese Leistung, weil organisatorische, umfangreiche Voran ! beiten in kürzerster Zeit infolge der Ereig- ! niste des 30. Juni vollbracht werden muß­ten und der neue Stab erst wenige Wochen in Tätigkeit steht.

Wie in Nürnberg die SA. Schulter an Schulter stand und marschierte mit den übrigen Organisationen der Partei, so wol- ^ len wir in gleicher Kraft und Hingabe, in gleichem Willen und gleicher Disziplin die . Aufgabe lösen für die Zukunft, unsere Kör- > Per stählen in Sport und Märschen, unsere ' Seele und unsere Herzen und unsere Gedan- j ken aber schulen im Geiste des National- sozialismus.

Wir wollen und müssen in unserer SA. vorbildlich werden und bleiben für unseres ganzen deutschen Volkes Söhne.

gez. Lutze, Chef des Stabes."

Württemberg

Reichsstatthalter Murr im Maaövergewe

Eigenbericht unseres

bei den Manövern weilenden Mitarbeiters

Stuttgart, 13. September.

Reichsstatthalter Murr besuchte arr Donnerstag vormittag das I. (Grenadier-! Bataillon 13. Infanterie-Regiment, das zur­zeit in der Kirchheimer Gegend weilt. Da- Bataillon hält in diesen Tagen kleinere Ver­bandsübungen ab. Es war erfreulich, zr sehen, mit welchem Interesse jeder einzelne Soldat seinen anstrengenden Dienst versah.

Der Kommandeur des Bataillons, Oberst- § leutnant Fischer von Weikersthal. begrüßte den Reichsstatthalter und gab sei­ner und der Truppe Freude Ausdruck über den Besuch.

Die Kirchheimer Gegend ist der Schauplatz des Jnsanteriekampses. Die im Rückzug be- . griffene Rote Armee hält das Gelände um ! den Egelsberg besetzt, doch bald schreiten von Aichelberg und Zell her die Blauen zur Verfolgung. Trotz des störenden Streu­feuers, das die gedachte (!) rote Artillerie aus das Vorfeld legt, muß sich die auf dem Rückzug befindliche Armee vom Gegner die Gesetze des Handelns aufzwingen lassen. Als ^ das Gefecht im vollen Gange ist, erscheint Plötzlich gegen 10 Uhr vormittags Reichsstatthaltcr Murr

im Manövergelände und läßt sich vom ^ Egelsberg aus die Lage erklären.

« Inzwischen sind die Roten erneut zurück- : gegangen. Vor Nabern setzen sie sich wieder fest, aber bald tacken auch in diesem Ort die Maschinengewehre der Angreifer, und wieder bauen nach brodelndem Jnfanteriegefecht die Verteidiger ab, bisdas Ganze Halt" allen Rückwärtsbewegungen ein Ende setzt. In flottem Marschtempo streben dann die Sol­daten ihren Unterkünften zu, die in W e n d- lingen und Köngen bezogen werden, um von dort aus in ihre Standorte zurück­zukehren..

Epileptiker Amt in die Cm

Pforzheim, 13. September. Gestern nach­mittag wurde im Enzkanal die Leiche des 41 Jahrs alten ledigen Eisendrehers Her­mann Berchtold geländet. BerchtolS. der infolge seiner Kriegsverletzung er war bei der Marine und hat die Skagerrakschlacht mitgemacht mit Anfällen (Fallsucht) behaftet war, wurde eine Stunde vorher ge- vhen, wie er am Enzkanal entlang spazieren ging. Offenbar hat er einen Anfall bekam- ! men und ist dann in das Wasser gestürzt und ertrunken.

Ein Eteinhelnrer

rettet sich von -erMorro LMr" ^

Steinheim a. Murr, OA. Marbach, 13. Sept. !

Unter den Geretteten des verbrannten ame­rikanischen DampfersM crro Castle" be­findet sich, wie dieMarbacher Zeitung" zu be- - richten weiß, auch ein Stein Heimer. Es ist dies der schon längere Zeit auf dem Damp­ferMorro Castle" als Dolmetscher tätige ledige 29 Jahre alte Richard Köpf. Schon am Samstag abend erhielt die ahnungslose Mutter ein von ihrem Sohn um 9 Uhr vor­mittags von Spring Lake aus, dem Ort, wo verschiedene Gerettete abgesetzt worden sind, aufgegebenes Telegramm, daß er gerettet l und wohlaufsei. Es ist dies schon der dritte Dampfer, auf dem Richard Kövf anae-