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Der Gesellschafter

Donnerstag. lsrn 23. Auguk IM

Mittelrheinischen Sängerbundes unter Lei­tung vvn Gaukorpsmeister Dr. Kolignon;

14.45 Uhr Einholung der Fahnen:

15.00 Uhr Beginn der Kundgebung. Man­nerchorFreiheit, die ich meine"; Rede des Präsidenten des Bundes der Saarvereine. Gauleiter Simon; allgemeiner Gesang: Saar­lied: Eintreffen der Reichstreuestaffeln aus allen Grenzgauen Deutschlands;

Ueberreichung kurzer Sendbotsckiaften au den Führer;

Sprechchor der Hitler-Jugend;

Ansprache des Gesandten und bevollmäch­tigten Ministers in Oesterreich. Herrn von Pape»;

Ansprache des Saarbevollmächtigten der Reichsregierung. Gauleiter Bürckel, Männer­chor:Was ist des Deutschen Vaterland":

Rede des Führers;

Deutschlandlied. Horst-Wessel-Lied. Ausflug von 10 000 Brieftauben, Stafselslüge des Deutschen Luftsportverbandes. Marschmusik. Männerchor, Feuerwerk, Beleuchtung der Festung Ehrenbreitstein.

Gottesdienste am Tage der Saartreue­kundgebung.

Am Vormittag des 26. August finden für die Teilnehmer ' der Saartreuekundgebnng aus dem Kundgebungsplatz auf dem Ehren- breitstein evangelische und katholische Feld- gottcsdienste statt.

MiW KampsailsM m bas SrutM Reich

Genf. 22. August.

Seit Montag abend tagt in Gens die dritte jüdische Weltkonferenz. Es sind etwa 100 Ab­gesandte aus 26 Landern anwesend. Ter Vorsitzende, Goldmann, schilderte in sei­ner Rede die Lage des Judentums in den verschiedenen Ländern der Welt, wobei er sich ausführlich mit Deutschland bejahte und dem Dritten Reich den Kampf ansagte. Man werde mit Deutschland keinen Kompromiß schließen. Tie deutschen Juden müßten in ihre vollen Rechte wieder eingesetzt werden und gleichzeitig alle Rechte einer Minderheit erhalten. D e r B o y k o t t g e g e n D e u t s ch- land werde fortgesetzt werden bis dieses Ziel erreicht sei. Weiter­hin erklärte Goldmann, daß die Lage des Judentums auch in anderen Ländern, beson­ders in wirtschaftlicher Hinsicht, nicht befrie­digend und zum Teil verzweifelt sei. Auch in Oesterreich zeigten sich starke antisemitische Tendenzen. Tie gleiche Erscheinung müsse in Süd- und Z e n t r a l a m e r i k a. be­sonders in Argentinien und Mexiko, festgestellt werden. Selbst in Sowjetrußland werde die Jüdische Sprache und Religion heute verfolgt. Außerdem seien die mittleren jüdischen Klassen in Sowjetruß­land wirtschaftlich vernichtet. Im ganzen er­gebe sich ein äußerst düsteres Bild.

lieber den Boykott in den Vereinigten Staaten berichtete, demJournal des Nations" zufolge, ein Vertreter der ameri­kanischen Juden. Er behauptete, daß an die­sem Kamps außer 4 Millionen amerikanischer Juden noch mehr als 20 Millionen Ameri­kaner (wenn man auch ihre Familienmitglie­der mitzühlte) teilnehmen. Ter Sprecher der amerikanischen Juden machte sich dabei vor allem zum Wortführer der amerikanischen christlichen Bevölkerung. Der Kongreß nahm weiter jüdischeSiegesberichte" über den Boykott deutscher Waren in Frankreich. Bel­gien und Polen entgegen. Im Bericht des Journal des Nations" über die Tagung heißt es. alle Redner seiey einstimmig der Ansicht, daß der Boykott mit vermehrter Stärke fortgesetzt werden müsie bis zu dem Augenblick,wo die deutschen Juden in alle ihre bürgerlichen Rechte wieder eingesetzt seien".

Am späten Nluud sprach noch der Ameri­kaner M. Stephan Wise. der schon im ver­gangenen Jahr durch seine scharfen Angriffe gegen Deutschland aufgefallen war. Auch die diesjährige Rede strotzte von wilden Angrif­fen gegen das neue Deutschland. Wise wandte sich vor allem gegen alle, die ein Kompromiß mit dem Hitler-Deutschland ins Auge faßten. Aus seiner Rede ging aber gleichzeitig hervor, daß es auch in diesen Kreisen viele Opportunisten gibt, die kaum für einen Kämpf bis zum Aeußersten ge­wonnen werden können. Uebcrhaupt läßt sich nicht verkennen, daß die Stimmung aufdem Kongreß trotz aller gro­ßen Worte gedrückt ist. da die Hoff­nungen aus einen wirklich durchschlagenden Ersolg der jüdischen Aktion nicht allzu groß zu sein scheinen.

riuvmiigliche Vereidigung -er Beamten aut den Führer

Berlin, 22. August.

Im Verfolg des Gesetzes über das Staats­oberhaupt des Deutschen Reiches und der Volksabstimmung vom 19. August hat die Reichsregierung das folgende Gesetzüber die Vereidigung der Beamten und der Soldaten der Wehrmacht" beschlossen, das in Nummer 98 des Reichsgesetzblattes. Teil I, veröffentlicht ist:

1. Der Diensteid der öffentlichen Beamten lautet:Ich schwöre: Ich werde dem Führer des Deutschen Reiches und Vol­kes. Adolf Hitler, treu und gehorsam sein, die Gesetze beachten und meine

Amtspflichten gewissenhaft erfüllen, so wahr mir Gott helfe."

2. Der Diensteid der Soldaten der Wehr­macht lautet:Ich schwöre bei Gott die­sen heiligen Eid. daß ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem hohen Befehlshaber der Wehrmacht, unbedingten Gehorsam lei­sten und als tapferer Soldat bereit sein Witt, jederzeit für diesen Eid mein Leben einznsetzen."

Die im Dienst befindlichen Beamten sind unverzüglich gemäß Ziffer I zu vereidigen.

Das Gesetz über die Vereidigung der Beam­ten und der Soldaten der Wehrmacht vom 1. Dezember 1933 Reichsgesetzblatt I, Seite 1016 und die Verordnung vom 2. des glei­chen Monats Reichsgesetzblatt I, Seite 1011 werden aufgehoben.

Auf Grund dieses Gesetzes, nach dem alle öffentlichen Beamten auf die Person des Füh­rers und Reichskanzlers Adolf Hitler zu ver­eidigen sind, wie dies bei den Soldaten der Wehrmacht bereits geschehen ist. hat der Reichsminister des Innern sämtliche Behör­den angewiesen, die Vereidigung der im Dienst befindlichen Beamten unverzüglich vorzu­nehmen.

Beurlaubung für den NMsvarmwg

Berlin. 22. August.

Der Reichsminister des Innern hat An­weisung erteilt, daß den Beamten, Angestell­ten und Arbeitern sämtlicher Behörden zur Teilnahme an dem bevorstehenden Reichs­parteitag der NSDAP, in Nürnberg auf An­trag der erforderliche Urlaub ohne Anrech­nung auf den Erholungsurlaub und mit Fortzahlung der Gehalts- und Lohnbczüge erteilt wird.

will sich ln Nizza rrßsstn

Paris, 22. August.

Bundeskanzler Dr. S ch uschnig g erklärte dem Direktor einer französischen Schiffahrts­gesellschaft, daß er sich einige Tage in Nizza aufhalten werde, um sich zu erholen.

Pariser Blätter zum österreichisch- italienischen Meinungsaustausch

Die Unterredung zwischen Bundeskanzler Schuschnigg und Mussolini findet in der Pari­ser Presse stärkste Beachtung.

Der offiziösePe-it Paris ien" be­hauptet, daß Mussolini die englische und fran­zösische Regierung als Mitgaranten der öster­reichischen Unabhängigkeit loyal auf dem Lau­fenden halte und bezeichnet die Verlautbarung alskonform der gemeinsamen französisch-eng- lisch-italienischen Erklärung", durch die die drei Mächte die Unabhängigkeit Oesterreichs garan­tiert hätten. Die Verlautbarung bekräftige die italienische Garantie und betone nachdrücklich, daß die innere Autonomie Oesterreichs ge­wahrt werden müsse. Hiermit habe Mussolini zweifellos andeuten wollen, daß er entschlossen sei, wenn nötig, mit Gewalt sich jedem offenen oder versteckten Anschlußversuch zu widersetzen, daß er jedoch nicht beabsichtige, in die österreichischen Angelegenheiten einzugrei­fen, wenn die Unabhängigkeit Oesterreichs nicht bedroht sei.

So ruhig wie dieses halbamtliche Blatt ur­teilen jedoch nicht alle Blätter im italienisch­österreichischen Meinungsaustausch. Einige Blätter befürchten, daß Mussolini eine ausge­sprochen italienische Politik auf Kosten anderer Mächte zu treiben versucht sein könnte. Nicht nur die radikalsozialistischeE r e Nouvelle", die Mussolinis Spiel beunruhi­gend und theatralisch nennt, sondern auch rechtsstehende Blätter scheinen der vom Duce entfalteten diplomatischen Tätigkeit mit einigem Mißtrauen zu begegnen.

Im Spiegel der englischen Presse

Zu dem Ergebnis der Zusammenkunft zwi­schen Mussolini und Bundeskanzler Schusch­nigg schreibtDaily Heral d", in Florenz sei etwas geschaffen worden, was große Aehn- lichkeit mit einem italienischen Pro­tektorat über Oesterreich habe. Italien ver­pflichte sich nicht nur, Oesterreich gegen einen Angriff von außen her beizustehen, sondern auch alle Mittel anzuwenden, um den Sturz der jetzigen Diktatur in Oesterreich mit fried­lichen Mitteln oder mit Gewalt zu verhindern. Falls die Regierung Schuschnigg von einer solchen Gefahr bedroht werde, dann verpflichte sich Italien, zu ihrer Unterstützung italienische Truppen über die Grenze zu schicken. Um den Schein zu wahren, würden diese Truppen offi­ziell unter österreichischen Befehl gestellt werden. Es verlaute, daß diese Verein­barung in einem formell unterschriebenen Pakt enthalten sei. Die österreichische Regierung werde mit einem Wort, im Innern wie nach außen hin völlig abhängig von der italienischen Unterstützung sein. Sie werde zu einer Basal- lenregierung, die innen- und außenpolitisch von Rom kontrolliert werde.

Wiederausleben -er politischen Zusammenstöße in Frankreich

Schlägereien zwischen Kommunisten und Feuerkreuzlern

Paris. 22. August.

In Roubaix stießen am Dienstagabend gegen 40 Kommunisten mit etwa 15Feuer­kreuzlern" zusammen, die ihre politischen Gegner daran verhindern wollten, Plakate von den Litfaßsäulen abzureißen. Vor den

mit Totsihlägern und Messern bewaffneten Kommunisten mußten die Feuerkreuzler. die drei Schwerverletzte hatten, weichen. Als die Polizei eingrijs. wurde sie vvn den Kommu­nisten mit einem Steinhagel empfangen. Einige Kommunisten sind festgenommen worden.

Grausige BlutstattM ^ -es Bolschewismus

Paris, 22. August.

Ein Pariser Verlag bringt ein Buch von Essad Bey über die Geschichte der GPU. heraus, das über den Ursprung der bolschewi­stischen Revolution und der geheimen Sowjet­polizei Aufschluß gibt und sich auch eingehend mit der Frage derBolschewistischen Verschwö­rung gegen die Welt" befaßt. Zum Beweise der Bolschewistischen Barbarei" zitiert der Matin" aus diesem Werk folgende Statistik, die, wie das Blatt erfährt, jeden Kommentar überflüssig mache: Bon 1917 bis 1923 wurden hingerichtet 25 Bischöfe, 1215 Geistliche, 6575 Angehörige des Lehrstandes, 8800 Aerzte, 54 850 Offiziere, 260 000 Soldaten, 10 500 Polizisten, 48 000 Gendarmen, 19 850 Be­amte, 344 250 geistige Arbeiter, 815 000 Bauern und 192 000 Ärbeiter.

Kurznachrichten aus dem Reiche

kk. Berlin, 22. Aug.

Der preußische Innenminister hat in einem Runderlaß festgestellt, daß auch die Hebammen über die richtige Durchführung des Gesetzes zur Verhütung von Erbkrankheiten wachen müssen.

Die Teilnahme der Sltler-Zugend am Reichsparteitas

Berlin, 22. August.

Die Hitler-Jugend nimmt am Reichspartei­tag m Nürnberg mit der Stärke von 60 000 Jungen teil, die, wie im vorigen Jahr, im Stadion vor dem Führer aufmarschieren und anschließend zu einem Marsch durch die Stadt antreten.

Die kürzlich von der Reichsjugendführung ergangene Anordnung betraf nur den Besuch von nicht gemeldeten Gruppen und Einzel­wanderern "vor und während des Parteitages in der Stadt Nürnberg.

Berchtesgaden. 22. August.

Auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden ist der Chef des Stabes der SA., Lutze, zu Besprechungen mit dem Führer eingetrosfen; auch der Stellvertreter des Führers, Neichs- minister Heß, ist in Begleitung des Reichs­leiters Bormann und des Reichsführers der SS-, Himmler, dort eingetrosfen.

Dsr Führer hat angeorduet, daß das bisherige Büro des Reichspräsidenten be: unverändertem Aufgabcnkreis die BezeichnungPräsidialkanzlei' erhalten soll.

Zuspitzung -es psimjch-MnMchen Zyrarbow-KsnslMes

Interpellation in der Pariser Kammer Paris, 22. August.

Tie Unterredung des Kriegsmarinemini- stcrs in seiner Eigenschaft als stellv. Außen­minister am Dienstag mit dem polnischen Botschafter bezog sich, wie diePetit Pari- sien" erklärt, aus die Verhaftung der beiden leitenden französischen Direktoren der Zyrar- dow-Werke. Tie französische Negierung habe bereits durch ihren Botschafter in Warschau Schritte für ihre Freilassung unternehmen lassen, die jedoch keinen Ersolg gehabt hätten. Tie Angelegenheit wird übrigens Gegenstand einer parlamentarischen Interpellation sein, Es wird in ihr Aufschluß verlangt über die Maßnahmen, die die Regierung zu ergrei­fen gedenke, um die Achtung französischen Besitzes und französischer Staatsangehöriger in Polen zu gewährleisten.

Die Polnische Telegraphen-Agentur be­zeichnet die französische Darstellung des Zyrardow-Falles als unrichtig und tenden­ziös und stellt demgegenüber folgendes fest: Ter Zyrardow-Fall hat seit langem in der polnischen öffentlichen Meinung Erregung hervorgerufen infolge des Mißbrauchs, den Boussac mit seinen Amtsbefugnissen zum Schaden des Unternehmens, der Minderheit der Polnischen Aktionäre und des Staates getrieben hat, sowie infolge des demoralisie­renden Einflusses dieses Mißbrauchs auf die große Arbeiterschaft in Zyrardow. Eine der tragischen Folgen dieser Zustände und der schädlichen Methoden, welche in der Lefsent- lichkeit Erregung Hervorriesen, war im April l032 die Ermordung des Direk­tors der Zyrardow-Werke Hoh­ler durch einen seiner Angestell- t e n. Bereits im Verlauf des gerichtlichen Verfahrens, das der Verurteilung des Mör­ders vorausging, wurden die ungesunden Zustände, die der polnischen Industrie un­bekannt waren, aufgedeckt. Seit dieser Zeit erregt der Zyrardow-Fall das lebhafte In­teresse der öffentlichen "Men.

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Württemberg

Nur Stuttgart?

Der Stellvertreter des Führers hat an- geordnet, daß auf dem Parteitag in Nürnberg von den Politischen Lei­tern < Marschteilnehmern) des Kreises Stuttgart zwei Kampflieder zum Vortrag gebracht werden. Die Leitung liegt in Händen des Pg. G a n s s e r. Der Kreis Stuttgart ist der einzige, der mit dem Vortrag eines Massenchors für den Reichs- Parteitag betraut wurde.

Kleln-Nene-lv stirbt

Göppingen, 22. August. Der Hauptteil des siüheren idyllischen GerberviertelsKlein. Venedig" ist nicht mehr. Durch die Bau­arbeiten am neuen Kreisverbandsgebäude mußte dieser alte Stadtteil der Neuzeit wei­chen. Gegenwärtig werden die letzten im Zuge der Erstellung eines neuen Stadtteils zum Opfer fallenden Wohngebäude abgebrochen. Das noch verwendbare Material wird zu mäßigen Preisen an die Bevölkerung ab­gegeben. Der im Werden begriffene neue Ztadtteil nimmt allmählich übersichtliche Formen an und nicht mehr lange wird es dauern, bis das neue Kteisverbandsgcbäude im Rohbau fertig ist.

Ein Asse im schwäbischen Wald

Leinstetten, OA. Sulz. 22. August. Einer vor einigen Tagen durch unseren Ort ziehen­den Bürentreibergruppe, die auch einige Affen mit sich führte, entsprang in einem unbewachten Augenblick einAsse und flüch­tete sich in den nahen Wald. Alle Bemühun­gen, den Affen wieder einzufangen, waren ohne Ersolg. Die Dorfkinder haben ihren be­sonderen Spaß an deni possierlichen Tier. Der Affe läßt sich von Zeit zu Zeit am Wald­rand sehen und läßt die Menschen auch oft auf einige Meter an sich herankommen, um aber dann sofort, wenn er ergriffen werden soll, wieder in den Wald zu flüchten, um dort von Baumwipfel zu Baumwipsel zu klettern.

Der Krug

gebt so lange zum Brunnen...

Spitzenleistungen eines Heiratsschwindlers

Leutkirch, 22. August. Der erst 22jührig? wegen Diebstahls und Betrugs schon viermal vorbestrafte Max Seema n n von Lenk- tirch hatte in diesen: Sommer gleichzeitig mit einer Landwirtstochter in D u r a ch. einem Zimmermädchen in Kempten und einer 37jähr. Witwe in Isny Liebesverhält­nisse angebandelt, indem er sich als Inhaber eines gutgehenden Malergeschnsts vorslellte. Der Landwirtstochter nahm er 800 Mark und dem Zimmermädchen 200 Mark ab. Den Lhef des Zimmermädchens, einen Hotelier, prellte er ebenso wie den Oberkellner um kleinere Beträge. Von der dritten Braut, der Witwe in Jsny. ließ sich Sccmann em? Bürg­schaft aus 700 Mark ausslelleu. Mit dem Geld der einen Liebschaft machte er für die andere Geschenke. Einmal pfändete Seemann in einem Ort bei Kempten einem Landwirt zwei Stück Stallvieh, wobei er sich als Oberingenieur" eines Ueberlandwerkes vor­stellte. Bei letzterem Geschäft er wollte das Vieh in Kempten verkaufen wurde er von der Polizei gefaßt. Wegen Betrugs und Unterschlagung diktierte das Kemptener Ge­richt dem Schwindler 10 Monats Gefäng­nis zu.

Knapp den Flammen entronnen

Ehingen a. D., 22. August. In der Nacht auf Dienstag wurde die Einwohnerschaft durch den Alarmruf der Sirene aus dem Schlaf geschreckt. Aus einem Kontrollgang war Nachtwächter Haas aus den Brand im Wohngebäude von Schreinermeister Schnei­der aufmerksam gemacht worden. Die Feuer- wMr eilte schnellstens zur Brandstelle. Die Sanität war ebenfalls zur Hilfeleistung er­schienen und hatte sich besonders um Wag­nermeister Wicker zu bemühen, der untren im Schlaf aus dem brennenden Wohnhaus herausgehott wurde. Als die Bekämpfung des Feuers einsetzte, stund der Lachstuhl be­reits in Flammen. Den vereinten Bemühun­gen der Feuerwehrleute gelang es jedoch, bald des Feuers Herr zu werden und aus einen Dachstuhtbrand zu beschränken.

Tödlicher SnslüWM

Lastwagen reißt BeLonmauer um

Heilbronn, 22. August. Am Dienstag- nacymitlag wollte der mit Backsteinen be­ladene Lastkraftwagen einer hiesigen Bau­firma durch die nordücye Torein,ayrt der Kreissparkasie rückwärts zu der im Hof ge­legenen Baustelle fahren. Als sich die Breue der Toreinfahrt als unzureichend erwies, versuchte er nach vorwärts wieder aus der Einfahrt herauszukommen. Er blieb aber dabei mit einem Verschlußhebel der Wagen­pritsche an der eisernen Randleiste der Mauer hängen. Dadurch wurde die etwa 2 V 2 Meter hohe Bet 0 nmauer nacy außen gerissen und stürzte auf den Geh- ! weg zusammen. Ein schwerer rsteinblock > siel aut einen auf dem Gehweg stehenden