Seite 8 — Nr. 188
Der Gesellschafter
Montag, den 6. August 1831.
Verordnung über die Vergebung öffentlicher Aufträge auf dem Gebiet der Faserstoff- und Lederwirtschaft
Berlin, 3. August.
Der Reichswirtschaftsminister hat am Freitag eine Verordnung über die Vergebung öfentlicher Aufträge auf dem Gebiet der Faserstoff- und Lederwirtschaft erlassen, durch die es den Beschaffungsstellen öffentlicher Aufträge auf dem Gebiet der und der Organisationen der NSDAP, zur Pflicht gemacht wird, ihren Bedarf an Faserstoff und Lederwaren vor Auftragserteilung bei der Reichsausgleich s- stelle für öffentliche Aufträge im Reichswirtschaftsministerium zur Zustimmung anzuzeigen.
Durch diese Anmeldepflicht soll mit Rücksicht auf die augenblickliche Rohstofflage ein lückenloser Ueberblick über den öffentlichen Bedarf an den in Frage kommenden Waren geschaffen und eine Planung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ermöglicht werden.
Im zweiten Teil der Verordnung wird zunächst für alle öffentlichen Beschaffungen, zu denen Wolle verwendet wird, der Beimischungszwang für Kunst wolle und Kunstspinnstosfe eingesührt. Dieses durch die Beschaffungsbehörden im nationalwirtschaftlichen Interests gegebene Beispiel zeigt dem Privatverbraucher, daß eine angemessene Beimischung von Altwolle und Kunststoffen auch ohne Beeinträchtigung der Tragfähigkeit, an die gerade die öffentlichen Beschaffungsstellen besondere Anforderungen stellen müssen, möglich ist. Die auch in der Zahl herabgesetzten Stoffe, die nunmehr verwendet werden sollen, stellen das Ergebnis eingehender erfolgreicher Versuche der deutschen Industrie dar.
Eia neuer Lehrstuhl: Klimatvlogle
Kiel, /.August.
Für das Fach der medizinischen Klimatologie und Physikalischen Therapie habilitierte sich in der medizinischen Fakultät der Universität Kiel Dr. Heinrich Pfleiderer.
Seine Habilitationsschrift trägt den Titel „Studien über den Energiehaushalt des Menschen". Dr. Pfleiderer ist seit 1931 ärztlicher Leiter der Bioklimatischen Forschungsstelle an der Universität Kiel und deren Zweigstelle in Wyk auf Föhr. Der neue Dozent ist geborener Württemberg er (geb. 1900 zu Bondorf), studierte in Tübingen, Jena, München und Hamburg und promovierte 1926 in Jena. Seine Lehrer waren Pros. Böhm in München und Prof. Schittenhelm in Kiel. 1925/26 war Dr. Pfleiderer Assistent bei Prof. Böhm in München und Geheimrat Köhlerin Bad Elster und von 1927—1931 Leiter der ersten deutschen Bioklimatischen Forschungsanstalt an der Nordsee. Pfleiderers Arbeitsgebiete find Einwirkungen der physikalischen Umwelt aus die Funktion des gesunden und kranken menschlichen Organismus, speziell auf den Energiehaushalt, Stoffwechsel- und Asthma- sorschung.
Ga grandioser Muss
Bankraub mit Hilfe der Polizei
gl Paris, 2. August
Ein Bankraub mit Pistole und schnellfahrendem Auto, mit Halbmaske und sonstigen Banditenutensilien gehört nicht mehr zu den Kuriosa der Kriminalisten. Aber ein Bankraub, wie ihn der 24 Jahre alte Student Ricardo Fages m Barcelona verübte, ist unbedingt eine Sensation. Denn er raubte mit Hilfe der Polizei, nahm jemandem 38000 Pesetas, wohlverpackt und gut gebündelt, mit Unterstützung der Polizei ab.
Mittags gegen 11.30 Uhr stand er vor einem bekannten Bankinstitut von Barcelona. Er ging in den Schalterraum, kam dann aber gleich wieder heraus und eilte zu den beiden uniformierten Beamten hin, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen.
„Kriminalpolizei — bitte helfen Sie mir! Sogleich verläßt ein Hochstapler die Bank, der eine Summe von 38 000 Pesetas erschwindelt hat und das Geld in einer Mappe bei sich trägt. Wir müssen den Mann schnell und unauffällig festneh- men und in das Polizeipräsidium überführen. Da kommt er schon —!"
Wirklich kam ein Mann mit einer Mappe aus der Bank. Der „Kriminalbeamte" schritt auf ihn zu, die uniformierten Beamten folgten ihm, geblendet durch sein sicheres Auftreten. „Sie sind verhaftet!" herrschte der „Kriminalbeamte" den Mann mit der Mappe an. Die uniformierten Beamten bestätigten durch ihre Anwesenheit und ihre Gesten die Richtigkeit dieser Behauptung.
„Aber —", wollte der Ueberraschte zufügen.
„Zu Erklärungen haben Sie auf dem Präsidium Zeit!"
So marschierte denn der Verhaftete zwischen den beiden Beamten, während der „Kriminalbeamte" mit der Mappe nebenher ging. Im Polizeipräsidium gab er Auftrag, den Betrüger in das Zimmer 418 im vierten Stock zu bringen. Er selbst werde nur das Geld schnell deponieren und die Alten mitbringen.
Er kam natürlich niemals nach auf Zimmer 418.
Aber es bedurfte einer zweistündigen Erklärung, ehe die Beamten begriffen, daß sie einem Gauner aufgesessen waren.
Freilich war er so naiv, in Barcelona zu bleiben. So konnte er denn nach einigen Tagen verhaftet werden.
Was viele nicht wissen
Versilbern konnte man bereits im Altertum In einem aus dem Jahre 2500 v. Chr. herrührenden Grab fand man eine mit Silberfolie teilweise bedeckte Tonvase.
Daß bereits um 400 v. Chr. mit Gas geheizt wurde, dürfte nicht vielen bekannt sein. Ketesias berichtet, daß in Karamanien das dort entweichende Erdgas als Heizmaterial für den Hausgebrauch Verwendung fand.
Die künstliche Bebrütung von Eiern der Gänse. Enten und Hühner, die noch 1829 dem Franzosen Lopineau trotz vieler Versuche nicht glücken wollte, war bereits den alten Aegyptern geläufig.
Die älteste Nachricht von einem regelmäßigen Heringsfang stammt aus dem Jahre 700 v. Chr.
und findet sich in der Chronik des Klosters Everham in England.
Bemerkenswert ist der Konservatismus der Kinderspiele. Das Altertum hatte nicht nur Puppen, es kannte auch Steckenpferde, ferner spielten sie mit Kreiseln. Ebenfalls gab es damals schon Schaukeln und man spielte Blindekuh.
Die Pupille der Katzenaugen ist morgens und abends rund, nachts ein schmaler Schlitz.
In Paraguay ist eine Pflanze entdeckt worden, deren Saft 200 mal süßer ist als Zuckerrohr.
Die Marienburg besitzt eine Sammlung von 50 000 Ordensmünzen.
Zur Herstellung des Chartreuse-Likörs sind mehr als 40 Pflanzen notwendig.
Im Chinesischen gibt es den Konsonanten R nicht. In ausländischen Sprachen sprechen die Chinesen R wie L.
Zeitschriftenschau
Schwimmt Euch gesund!
Wenn man vor etwa 40 Jahren als Mädel schwimmen lernte, galt es als etwas Unerhörtes, vorüber alle alten Tanten den Kopf schüt-
Silbergeld. Laut Württ. Notierungen stellt sich der Grundpreis für Feinsilber auf rund 41 RM. pro Kilo. Für eine Silbermark aus der Friedenszeit wird ca. 30 Pfg. bezahlt. Silber und Gold kaust jeder Juwelier aus.
Ernte in L. Die Bürgersteuer wird von Personen erhoben, die am Stichtag das 18. Lebensjahr zurückgelegt haben. Für Sie kommt wahrscheinlich der Mindestsatz in Frage, dessen Höhe jedoch in jeder Gemeinde verschieden ist. Den genauen Betrag erfahren Sie auf dem Rathaus.
B. St. ES ist zweifelhaft, ob Sie wegen den fraglichen 900 RM. mit Erfolg Vorgehen können. Das wäre nur der Fall, wenn Verschwendungssucht nachgewiesen werden könnte. Aus alle Fälle aber ist Ihr Vater verpflichtet. Ihnen eine standesgemäße Aussteuer zu gewähren. Hier können Sie nöt genfalls sogar die Hilfe des Gerichtes in Anspruch nehmen. Ihre zweite Frage ist dahin zu beantworten: Ziehen Sie einfach einen angemessenen Betrag dem Hausbesitzer an der Miete ab, mit folgender Begründung: Dadurch, daß an dem Haus z. Zt. keine Fensterläden sind, entsteht Ihnen ein nicht unbeträchtlicher Schaden an Tapeten. Möbeln usw. Als der Mietvertrag geschlossen wurde, waren Fensterläden vorhanden. Der jetzige Zustand stellt also eine wesentliche Verschlechterung dar, die auch im Mietpreis ihren Ausdruck findet.
8. M. Wenn Sie einen Schreiner beauftragen wollen, er soll bis zum Ablauf eines bestimmten Tages eine Zimmereinrichtung liefern, und wenn Sie ganz besonderen Wert auf pünktliche Einhaltung der Lieferfrist legen, so tun Sie gut daran, gleich bei Abschluß des Werkvertrages eine Ver- > tragsstrafe zu vereinbaren. Wenn dann der Schrei- I uer nicht zur festgesetzten Zeit liefert, muß er eine s Strafe für sein Versäumnis zahlen. Wenn Sie ! aber die verspätete Lieferung Ihres Lieferanten s entgegennehmen, ohne Ansprüche auf die Vertrags- §
telten. Denn sie waren der festen Ueberzeugung daß man damit seine Gesundheit zugrunde' richtete. Heute weiß man, daß Schwimmen wohl der gesündeste Sport gerade für Frauen und Kinder ist. Geschicklichkeit, Mut und Ausdauer werden durch regelmäßiges Schwimmen erhöht oder sogar geweckt. Wenn die Forderung, daß jedermann ein Schwimmer in Deutschland sein soll, verwirklicht wird, so ist damit ein großer Schritt zur Volksgesundung getan. Hierüber finden Sie einen lesenswerten Artikel im neuesten Heft von Lyon's illustrierter Frauenzeitschrift „Modenschau", aus dessen vielseitigem Inhalt noch einige fesselnde Aufsätze zu nennen wären. — Der zum Teil farbige Modenteil des Augustheftes der „Modenschau" bringt uns unter den 150 neuen Modellen für den Ilebergang bereits geschmackvolle Herbst- Kleidung nicht nur für Schlanke und Vollschlanke, sondern auch für stärkere Damen, sowie Kinderkleidung und Wäsche. Unter den Handarbeiten fallen uns ein paar schöne Kissen und Decken in farbiger Stickerei und in Tülldurchzug auf. Auch reizvolle Halsketten, in Garn oder in Wolle gehäkelt oder gedreht und mit Metallgliedern und Kugeln geschmückt, kann man jetzt in der Farbe passend zum Jumper arbeiten.
Aus alle in obiger Spalte angegebenen Bücher und Zeitschriften nimmt die Buchhandlung G. W. Zaiser, Nagold. Bestellungen entgegen.
strafe zu erheben, oder ohne Ihnen vorzubehalten eventuell später noch die Vertragsstrafe anzufordern, dann sind ein für allemal Ihre Ansprüche in dieser Hinsicht nichtig. Sie können also unter diesen Umständen später nicht mehr auf die Vertragsstrafe zurückgreifen und sie von der Rechnung abziehen. Unverzüglich bei Annahme der verspäteten Leistung hätten Sie sich Vorbehalten müssen, die Vertragsstrafe noch fordern zu können.
W. K. Der reichste Mann der Welt ist der Nizam von Haiderabad (Provinz in Britisch-Jn- dien). Wie groß sein Vermögen ist. erfuhr die Welt, als er drei englische Sachverständige mit dem Sortieren seiner Juwelen betraute; zwei Jahre hatten die Sachverständigen daran zu ar- beiten. Nebenbei sei noch erwähnt, daß er für sich und seine zahlreichen Frauen 400 Automobile hält. Der nächstreichste Mann ist dann John D. Rocke- feller, der erst letzthin seinen 95. Geburtstag feierte. Das Vermögen dieses amerikanischen Petroleumkönigs schätzt man auf 30 Milliarden Mark. Das Barvermögen beträgt etwa vier Milliarden Mark.
W. G. i. M. Nach der neuen Gemeindeordnung ist Bürgerrecht und Wohnrecht identisch, d. h. der Wegziehende verliert sein Bürgerrecht im Augenblick des Wegzuges. Das Bürgerrecht in dem früheren Sinn gibt es also nicht mehr. Frage 2. Wir raten Ihrem Schwiegervater, er soll sich das ihn: an dem Haus zustehende Wohnrecht als beschränkte persönliche Dienstbarkeit im Grundbuch der betr. Gemeinde eintragen zu lasten. Ist die Eintragung erfolgt, dann verjähren die Ansprüche aus diesem Recht nicht. Frage 3. Ihr Schwiegervater muß sich innerhalb von drei Tagen bei dem dortigen Bür- germeisteramt anmelden.
A. W. i. V. Zeitschriften können auch nach dem 31. Dezember 1934 ihre Versicherungen beibehalten. Das Verbot der Abonnentenversicherung erstreckt sich nur auf Tageszeitungen,
Ich bitte um Auskunft....
Briefkasten des »Gesellschafters*
V» üirer das dranäeüdurZiselie ^ouLLvtiutiollsIlizer — Von L^.-Ltu.l'iriliuuLiüiirer Leliülsr
17. Fortsetzung.
Unwahr/Behauptungen der Auslandspresse
Die ausländische Lügenpropaganda ist nach wie vor am Werk, über das neue Deutschland die unglaublichsten Verleumdungen zu verbreiten. Unterstützt wird sie von dunklen Hintermännern, die aus L-chleichwegen ihre Lügenprodukte gegen gute Bezahlung an das Ausland -veitergeben. Die ausländische Presse nimmt derartige Meldungen sonderbarerweise immer -noch gern auf, anstatt derartigen gewissenlosen Vaterlandsverrätern und Volksverderbern die verdiente Antwort zu geben und die Tür zu weisen. So haben wir verschiedentlich festgestellt, daß auch die englisch! Gewerkschaftspresse sich an diesem Lügenfeldzug beteiligt. Dtrs kost, das Organ der llnion ok kost-OMes ^Vorkors, deren Sekretär Bowen befremdenderweise kürzlich sogai zum Boykott aller deutscher Waren aufge rufen hat, druckt Greuelmeldungen über di- Konzentrationslager in Deutschland ab, in denen es heißt, daß die Sozialisten, Pazifisten, Juden und andere schlimmer als Kriegsgefangene behandelt und dem Hungertode Preisgegeben würden. Gleiche Nachrichten werden von dem Nanebsster Ouar- ckian veröffentlicht und sind von hier aus auch in Schweizer Zeitungen übergegangen. In diesen Artikeln wird 'unglaublicherweise behauptet, daß die Schutzhäftlinge ohne jeden Grund geprügelt und niedergeschossen würden, und daß sie weder Briefe schreiben noch ihre Angehörigen sehen dürsten. Außerdem behaupten die Zeitungen trotz der von Deutschland in der Dresse genebenen Auf
klärung nach wie vor, daß mehrere hunderttausend Männer und Frauen in Konzentrationslagern gefangen gehalten werden.
Besichtigung des Konzentrationslagers
Dieser dauernde Lügenfeldzug gegen Deutschland, der sich immer wieder besonders gern mit den Verhältnissen in den Konzentrationslagern beschäftigt, hat die Hauptschristleitung und die Schriftleitung der Deutschen Postzeitung veranlaßt, das Konzentrationslager Oranienburg auszusuchen, um sich durch eigenen Augenschein von dem Leben und Treiben zu unterrichten. Wenn wir unfern Lesern hier unsere Eindrücke vermitteln, so tun wird das in der Erwartung, daß jeder an seiner Statt das ihm hier Dargelegte aufklärend weitergibt, den Hetzmeldungen, von welcher Seite sie auch kommen mögen, energisch entgegentritt und etwaige Schädlinge, die ihm bekannt werden, unter Umständen auch zur Anzeige bringt. Uns hat nicht Neugier dazu bewogen, das Konzentrationslager in Oranienburg zu besichtigen, sondern der Wunsch, da unsere Zeitung auch viel im Auslande gelesen wird, weitestgehende Aufklärung über die wahren Zustände in Oranienburg zu verbreiten. Auch an dieser Stelle danken wir nochmals freundlichste dem Kommandanten des Lagers, Pg. Schäfer, und seinem Adjutanten, Pg. Daniels, die uns bereitwilligst mehrere Stunden durch das Lager geführt haben und allerseits aufschlußreiche Erklärungen gaben.
Morgens gegen 9 Uhr meldeten wir uns auf der Wache, die von SA.-Leuten in Wachtzeiten von 24 Stunden, unterteilt in
eigentlichen Wacht- und Bereitschastsdienst, wahrgenommen wird, und wurden von dem Kommandanten des Lagers begrüßt, der uns mit seinem Adjutanten bekanntmachte. Auf dem großen Hof herrschte reges Leben und Treiben. Etwa zehn Häftlinge, die in Reih und Glied standen, waren soeben neu eingeliefert worden. Für jeden dieser Neueingelieferten wird ein Begleitzettel ausgefertigt.
Nach diesem Begleitzettel werden die einzelnen Formalitäten der Aufnahme erledigt. Der Häftling wird unter anderem der Sanitätsabteilung zugesührt, einer ärztlichen Untersuchung unterzogen und gewogen. Kranke bleiben nicht im Lager, sondern werden in das Staatskrankenhaus übergesührt.
Der Kommandant des Lagers zeigte bei einem nun beginnenden Rundgang zunächst eine umfangreiche Waffensammlung, die von der SA. in der Umgebung von Oranienburg gesunden worden war und die größtenteils von Kommunisten und auch vom ehemaligen Reichsbanner Schwarz-Rot-Gelb herrühren. In großen Mengen sahen wir Pistolenmunition, selbstgedrehte Dumdumgeschosse, Revolver, Gewehre, Maschinengewehre mit MG.-Kästen, sonderbarerweise sogar englische Leuchtpistolen und, was weiter nicht verwunderlich war, russische Trommelrevolver. Selbstverständlich fehlten auch Handgranaten und Sprengzünder nicht. In verschiedensten Formen waren auch soaenannte „Ueberzeugungsinstrumente". wie Totschläger, Schlagringe, Stahlruten, Kabeldrähte .usw. vorhanden. Auffällig war, was beson-' oers hervorgehoben sei, mit welchem Raffinement die Kommunisten es verstanden haben, dis Waffen in des WM/ry w tzsparMy,
ohne daß sie unbrauchbar wurden. Man hatte für die Waffen genau angepaßte Vertiefungen in Holz geschnitten, die man zu- fammenklappen konnte und dann irgendwo vergrub, um sie bei paffender Gelegenheit zu verbrecherischen Zwecken verwenden zu können. Neben einer reichhaltigen Abzeichen- !
fammlung, in der auch die „drei Pfeile" der !
überwundenen „Eisernen Front" und ebenso !
Abzeichen der früheren „Roten Front" vertreten waren, wurden aus vielerlei Aus- i
rüstungsgegenstände des Reichsbanners und !
der Rot-Front-Mordbewegung wie auch Funktionärausweise der vernichteten KPD.' ;
gezeigt. Interessant für uns war ein Notiz- ^
buch, das bei einem verhafteten Kommuni- i
sten beschlagnahmt worden war. Auf der !
ersten Seite dieses Buches befand sich aufge- i
klebt das Bild des Kommandanten vom Lager Oranienburg. Weder Liebe noch Anhänglichkeit können diesen Kommunisten ver- ! anlaßt haben, das Bild des Lagerkommandanten als Vermächtnis bei sich zu tragen, sondern es werden hinterlistige Absichten gewesen sein, die sich jeder selbst denken kann.
Die vielen beschlagnahmten Waffen, die Munition und vor allem die Dumdumgeschosse . waren für uns handgreiflicher Beweis dafür. ! daß die Kommunisten in der Umgebung von ^ Oranienburg ebenso wie in Berlin und im ganzen Reich „aktiv" tätig waren.
(Fortsetzung folgt).
Humor
Schrecklich!
„Wieviel Kinder haben Sie?"
„Drei - und mehr gibt's auf keinen Fall." „Warum nicht?"
»Ich habe gelesen, daß jedes vierte Kind, das zur Welt kommt, ein Chinese ist."
Modefragen
„Bei uns waren graue Anzüge mit Streifen modern." —
„Wie lange haben Sie denn gesessen?"