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Mittwoch, 25. Juli 1834

168. Jahrgang

er OeseMchakter

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L-ationalfozialiftifGe Tageszeitung

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Bilder vom Tage < Die deutsche Glocke > Hitlerjugend Echwabenland-Heimatland - Sport vom Sonntag

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Zwei österreichische Marxisten wurden wegen der Sprengstoffattentate zum Tode verurteilt. Davon wurde einer begnadigt.

Das Attentat auf den Emigranten Machts. das der Deutschen Front in die Schuhe ge­schoben werden sollte, ist offenkundig von einem Geistesschwachen verübt worden.

Obergruppenführer von Jagow ist vom Führer mit der Gruppe Berlin-Brandenburg bettaut worden.

Ter Führer hat einen Aufruf erlassen, in dem erSammelferien" verkündete.

Die Margarineindustrie wurde durch eine Weitere Verordnung zusammengeschlossen.

SkMrlMlkll - MMkll!

Erlaß des Stellvertreters des Führers Berlin, 24. Juli.

Wie derVölkische Beobachter" meldet, hat der Stellvertreter des Führers folgendes bckanntgegebeii:

Ich habe am 48. April d. I. bekanntge- geben, daß jedem Partei- und Volksgenossen, den die ehrliche Sorge um Bewegung und Volk dazu treibt, der Weg zum Führer oder zu mir als seinem verantwortlichen Vertre­ter offen steht, ohne daß er deshalb znr Rechenschaft gezogen werden kann. Ich bin nach wie vor fest entschlossen, im Interesse der Sauberkeit und Reinheit der Bewegung nötigen­falls auch gegen Vergehen der Führer de r N S D A P die d u r ch Verfehlungen das Ansehen der B e iv e g u n g schädigen, mit den schärfsten Maßnahmen vorzu­gehen und aus jeder berechtigten Be­schwerde, die mir durch mein Gewissen als Nationalsozialist und durch mein Verant­wortungsgefühl dem Führer gegenüber vor­geschriebenen Folgerungen zu ziehen.

Ich kann nicht zulassen, daß meine Anord­nung vom 18. April von gewissen­losen. berufsmäßigen Denun­zianten mißbraucht wird, um verdiente und makellose Führer, die seit Jahren treu ihre Pflicht ersüllt haben, bewußt oder leicht­fertig in den Schmutz zu ziehen und damit auch das Ansehen der Bewegung in weiten Kreisen des Volkes herabzusehen.

Daß dies von Feinden der Bewegung und des Volkes, die sich teilweise in die Partei einznschleichen verstanden Huben, immer wie­der versucht wird, geht aus einer großen An­zahl von Beschwerden hervor, die von meinem Beauftragten an Ort und Stelle untersucht worden sind.

Wer in berechtigter Sorge um die Bewe­gung unter Nennung seines Namens mein Eingreifen gegen Schädlinge und Versager unter den Führern der NSDAP, erbittet, darf stets meines Schutzes gewärtig sein, auch dann, wenn seine Annahmen sich als nicht ganz richtig erweisen, die Untersuchung aber ergibt, daß ihm der gute Glaube zuge­billigt werden kann. '

Andererseits aber bin ich entschlos­sen, mich schützend vor jeden treuen und sauberen Führer der N D A P. zu stelle n. der als Vertreter der Bewegung zu Unrecht verleumdet wird, und künftig böswillige und leichtfertige Ver­leumder und Ehrabschneider sowie nach Mög­lichkeit auch alle feigen, anonymen Denun­zianten durch das öffentliche oder Partei­gericht zur Rechenschaft ziehen zu lassen.

Von allen Führern der NSDAP, aber er­warte ich, daß dieselben ihr Verhalten so ein- richtcn. daß die Partei- und Volksgenossen zu ihnen aufschanen und sich willig ihrer Führung untervrdnen können.

gez. Rudolf Heß."

Die Wtälidlgktit

HM Mjchspropagandammiftermms

bei öffentlichen Veranstaltungen

Berlin. 24. Juli.

Das Reichsministerium für Volksaufklä- ruug und Propaganda ist für alle Aufgaben der geistigen Wirkung ans die Nation, der

Werbung für Staat, Kultur und Wirtschaft und der Unterrichtung der in- und aus­ländischen Oeffentlichkeit zuständig. Danach fällt in seinen Geschäftsbereich auch die Durchführung aller Veranstaltungen der Reichs-, Landes- und Dienststellen politischer, kultureller und wirtschaftlicher Art. Aus ge­gebenem Anlaß weist der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda erneut darauf hin, daß die Durchführung selbstän­diger Veranstaltungen im Rahmen der oben festgelegten Zuständigkeiten ohne seine Unter­richtung und Beteiligung unzulässig ist. Bei

allen öffentlichen Veranstaltungen, insbefvn- dere bei denen das diplomatische Korps und die ausländische Presse eingeladen wird, be­hält sich der Neichsminister für Volksanf- klärung und Propaganda die Einladung lind Betreuung der ausländischen Diplomaten und ausländischen Pressevertreter vor. die er im Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt iChef des Protokolls) durchführt, Dienst­stellen des Reiches und der Länder sowie die Parteidienststellen sind in einem Rundschrei­ben angewiesen worden, diese Vorschrift nachdrücklich zu beachten.

Gruppe in die Hände eines alten SA.-Füh- rcrs. Bei dieser Gelegenheit Dir, lieber Kurt, kameradschaftlichen und herzlichen Tank zu sagen, für Deine mühevolle Arbeit unter wenig schönen Umständen, ist mir ein auf­richtiges Bedürfnis.

Wenn Tu mit diesem Tage auch wieder aus dem Führerkorps der SA., in dem Tu kommissarisch in schweren Tagen mit mir zu­sammen an der Erhaltung der SA. für un­seren Führer gearbeitet hast, scheidest, so werden mich mit Dir doch nach wie vor die engen kameradschaftlichen Bande verbinden, die uns in langen Kampfjahren stets zusam- mengehalten haben.

Es lebe der Führer'. ES lebe Deutschland!

Stets Dein

gez.: Piktor Lutz e." s

Englischer Künstler urteilt Wer das neue DrutfKlM

London, 24. Juli.

Aeußerungen über die jetzigen Zustände in Deutschland, bald freundlicher, bald weniger freundlicher Art bilden schon seit langem einen beinahe regelmäßigen Bestand­teil der Briefkasten der Londoner Presse, die sich übrigens bei solchen Veröffentlichungen durch große Unparteilichkeit auszeichnet und beide Seiten zu Worte kommen läßt. Am Dienstag brachte dieTimes" das Schreiben eines englischen, in Deutschland lebenden Künstlers, in dem es u. a. heißt: Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Volk glücklicher im Geist friedlicher Kameradschaft vereinigt sein könnte. Tie Sorge für arme Kinder in den Städten und die Vorkehrungen für ihre Ferien sind in Deutschland so ausgedehnt und so erfolgreich, daß andere Nationen diesem Beispiel folgen könnten. Die gute Behandlung der Tiere durch die Deutschen ist eine Offenbarung für mich, und ich habe nirgends ein schlecht ernährtes oder arm­selig aussehendes Haustier gesehen.

Sieben Todesurteile in Moskau

Moskau, 24. Juli.

Wie amtlich mitgeteilt wird, fand kürzlich vor dem Obersten Gericht der Sowjetunion

ein Spionageprozeß ae»-'r eine G"".. von

23 Ingenieuren und Technikern statt. Es Han« delt sich um Ingenieure der Verwaltung der Eisenbahn Moskau-Kasan und um Ingenieure und Techniker des Lokomotiv-Reparaturwerkes in Murom. Den Angeklagten wurde Spionage zugunsten einer fremden Macht und Anschläge auf Eisenbahnzüge und wichtige Eisenbahn­knotenpunkte vorgeworfen. Ferner wurden Mobilmachungspläne der Eisenbahnstrecke nach dem Fernen Osten ausgekundschaftet und einer fremden Macht übermittelt. Angesichts der schweren Vergehen es gilt als erwiesen, daß die Gruppe mehrere Eisenbahnkatastrophen verursacht hat, z. B. bei der Station Tscherna an der Linie Moskau-Kasan und bei der Sta­tion Panki und der Tatsache, daß Hochver­rat vorliegt, wurden sieben Mann, die die Lei­tung der Gruppe hatten, zum Tode durch Er­schießen verurteilt. Die anderen wurden zu 10 Jahren Konzentrationslager verurteilt.

Emigrant

WM SlMdMWil nieder

Bei einem Einbruchsvcrsuch ertappt

Saarbrücken, 24. Juli.

In der Nacht zum Montag drang der in Köln geborene Norbert Wilden bei dem Wirt Golle in der Bergstraße in die Woh­nung ein. Als ihn der Wohnungsinhaber über­raschte, gab Wilden auf den völlig Waffenlosen ohne weiteres mehrere Schüsse ab und verletzte ihn anr linken Unterarm und am Un­terleib sehr schwer. Der Sohn Golles kam sei­nem Vater zu Hilfe und streckte den Einbrecher durch mehrere Schüsse nieder. Beide Verletzte mußten ins Krankenhaus gebracht werden.

Wilden gehört zu jener zahlreichen Rotte von Emigranten, die sich im Saargcbiet ohne polizeiliche Genehmigung aufhalten und das ihnen gewährte Asvlrecbt in einer Weise mißbrauchen, daß sie fast zu einer Land­plage geworden sind.

Der Führer an die Partei

Oeffentliche Sammlungen nur in

Berlin, 24. Juli.

Reichskanzler Adolf Hitler hat an die nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei folgenden Aufruf gerichtet:

In hingebungsvoller Arbeit hat eine große Anzahl von Mitgliedern der Partei, der SA., der SS., der NS.-Frauenschaft, der HI. in den letzten Monaten sich dem Einsam- m ein von Spenden gewidmet, um Nol zu lindern oder sonst zur Erfüllung wichtiger Aufgaben der deutschen Volks­gemeinschaft beizutragen. Ihnen allen danke ich ebenso wie den Volksgenossen in- und außerhalb der Partei, die Spenden gegeben haben.

Nunmehr hat die Ncichsregierung ein Gesetz erlassen, durch das alle Sammlungen von Geld- ober Sach-Spenden auf Straßen und Plätzen, von Haus zu Haus, in Gast­oder Vergnügringsstätten oder in anderen öffentlichen Orten biszumSI. Oktober 19 3 4 verboten werden. Bis zu diesem Tage sollen gleichsam Sammelferien sein. Sie sollen den Sammlern selbst und allen Volks­genosse» zugute kommen, die in der letzten Zei! oft über ihre Kräfte hinaus Opfer ge­bracht haben. Nur in ganz besonderen Aus- nahnu-fällen die lediglich der Stellvertreter des Führers im Einvernehmen mit dein ReichSminifter der Finanzen bestimmen kann, werden in der Zeit bis zum 31. 10. Samm­lungen a''ielmiigt werden. In Aussicht ge­nommen sind solche Ausnahmen durch Ge- stattiina eines Sammeltages kür das Hilis- werk Mutter und Kind, sowie für stnige <1 a n s s a m m l ii n g e n karitati­ven Charakters. Am i. November soll ?s dann mit frischen Kräften an das HilfS- wsrk für den Winter 1934 bis 1935 gehen.

Ich empfehle der Partei und allen Glie­derungen die strenge Durchführung des er­lassenen Gesetzes und verbiete jeden Ve'üuch. seine Bestimmungen ans irgend einem Wege zu umgehen. ' gez. Adolf Hitler.

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MKßWOM Zur LWkmgtrr Wieder­kehr des Miessanfaugrs

Berlin, 24. Juli.

Der Reichsbischof hat zur 20jährigen Wie­derkehr des Tages des Kriegsaufangs fol­gende Verordnung für die evangelische Kirche erlassen:

Am 2. August begeht das deutsche Volk den Tag. an dem der WeftTieg seinen An­fang nahm. Vor 20 Jahren zog die Blüte deutschen Mannestums hinaus, um die Hei­mat zu schützen. In allen lebte die reine heilige Bereitschaft, für die gerechte Sache des Vaterlandes in einem uns aufgezwunge- neu Kriege sich zu opfern. Die erneuerte Nation gedenkt in schweigender Ehrfurcht jenes unvergleichlichen Heldentums, das sich auf diesem Opfergange bewährt hat. Die deutsche evangelische Kirche ruft als Kirche des Volkes die deutsche Nation dazu auf, diese Stunde würdig im Angesicht des ewigen GotteS zu begehen. Deshalb ergeht hiermit Anweisung an alle kirchlichen Stellen, daß am 2. August von 1212.15 Uhr die Glocken aller evangelischen Kirchen zur Erinnerung an die Gefallenen geläutet werden. Soweit zum Gedächtnis dieses Tages Feldgottes­dienste vorgesehen sind, ist die kirchliche Mit­wirkung hierbei selbstverständliche Pflicht. Darüber hinaus sind in den Gemeinden got­tesdienstliche Andachtsstunden zu veranstal-

ganz besonderen Ausnahmefällen

ten. Diese Feiern sollen davon bestimmt sein, daß in dem gewaltigen Schicksal unseres Volkes uns der ewige Gott begegnete. Wo in kleineren, besonders ländlichen Gemein­den eine besondere Feier ans den Verhält­nissen sich nicht ergibt, ist die Erinnerungs­stunde auf den darauffolgenden Sonntag zu verlegen.

Dabei wird allen Gedenkfeiern gemeinsam sein: Das dankbare Bewußtsein, daß Gott uns aus Not und Schande zur Erneuerung der Nation im Nationalsozialismus empor­geführt hat. Zum Zeichen dessen werden die Kirchen am 2. Anglist die Fahnen des alten und des neuen Reiches zeigen."

BeMftlgungszwang und Kündigungsschutz für M MMfer?

Berlin. 24. Juli.

Das Ziel der Sonderaktion in der Arbeits­vermittlung, die alten Kämpfer wieder in Lohn und Brot zu bringen, ist bis zum 1. Mai d. I. im wesentlichen erreicht worden. Bei der Durchführung dieser Aktion hat sich, wie Dr. Zangel in derNS.-Sozialpolitik" erklärt, gezeigt, daß in fast allen Kreisen des deutschen Volkes volles Verständnis für die Lage der alten Kämpfer vorhanden ist. Es komme nur daraus an. sie aus ihren Arbeitsplätzen zu halten. Das Ziel der Sonderaktion sei gewesen, die alten Kämpfer dauernd in das Wirtschaftsleben einzuglie- 5ern. Das nationalsozialistische Deutschland, erklärt der Verfasser in dem Organ des Leiters des Sozialamts der Deutschen Ar­beitsfront. müsse mit allen Mitteln dafür sorgen, daß diejenigen, die das Dritte Reich erkämpft haben, in diesem auch einen Ar­beitsplatz erhalten. Es werde deshalb zu erwägen sein, die Wiedereingliederung der alten'Kämpfer in das Wirtschaftsleben durch Einführung des B e s ch ä f t i g n n g s- zwanges und eines besonderen Kündigungsschutzes in entsprechen­der Anwendung der Vorschriften des Schwer­beschädigtengesetzes zu unterstützen. Nller- dftm?. könne dies nur ftir di"üm'-'>lm ollen Kämpfer kn Betracht kommen, die durch Treue und Dauer ihres persönlichen Ein­satzes für die nationale Bewegung sich be­sondere Verdienste erworben haben, nicht also für alle, die nach geltendem Recht unter den Personenkreis der alten Kämpfer fallen. Eine Belastung der Wirtschaft werde hier­durch nicht eintreten, weil die alten Kämpfer im allgemeinen vollwertige Arbeitskräfte darstellten.

Datums Auftrag beendet

Obergruppenführer von Jagow »ür Berlin-Brandenburg

Berlin, 24. Juli.

Der Chef des Stabes hat an SS.-Grup- Pensichrer, General der Landespolizei. Kurt Taluege. folgendes Schreiben gerichtet:

Lieber Kurt! Der Führer hat mit der Führung der Gruppe Berlin-Brandenburg Obergruppenführer von Jagow beauftragt. Obergruppenführer von Jagow wird die Gruppe Berlin-Brandenburg in den nächsten Tagen aus Deinen Händen übernehmen. Von den fünf Gruppen im Osten des Reiches, mit deren kommissarischer Führung Dich der Führer in den bitteren Tagen der Niederschlagung der Röhmrevolte beauftragt hatte, kommt damit die letzte