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Der Gesellschafter
Freitag, den 2Ü. Juli 1S34.
Neichsprejseches der NSDAP. Es führt verschiedene Stellen aus dem Buch an und empfiehlt den Mitgliedern des Verbände- der Imperial Fascists League eine besondere Beachtung dieser wertvollen Darstellungen. Das Blatt bemerkt, daß die englische Ausgabe des Werks ,.Mit Hitler in die Macht" einen lebhaften Begriff von der G r ö ß e H i t l e r Z. dessen 12 Jahre unbegreiflicher Arbeit und Anstrengungen die Seele seiner Nation gerettet hätten.
Mreude Hitze i« USA.
Kein Wasser für das Bieh — Typhus. Heuschrecken und Waldbrände
Cansas City. 19. Juli.
Die Trockenheit der letzten Wochen hat in den Farmgebieten zwischen dem Mississippi und den Rocky Mountains ein noch nicht da- gewcsenes Elend hervorgerufen. Während der letzten 27 Tage hat die Hitze fast täglich 47 Grad Celsius erreicht. In den Nächten sind die Temperaturen nie unter 25 Grad Celsius gefallen. Tie Gärten. Felder und Weiden sind entweder von der Sonne ausgedörrt oder liegen unter suß- tiefem F l u g st a u b begraben. Sogar mittelgroße Flüsse sind a u s g e t r o ck n e t. Die Landwirte müssen das Wasser meilenweit herbeiholen, um den restlichen Bestand ihres Viehs zu erhalten.
In West-Oklahoma wurden am Mittwoch 6 0 0 Stück Vieh erschossen, da kein Wasser mehr aufzutreiben war. Wahrscheinlich dürste man sich gezwungen gesehen, noch mehrere hundert Stück Vieh folgen zu lassen. Riesige Viehherden sind auf der Suche nach Wasser und nach Weiden. Hunderte von Waggons mit abgemagertem Vieh sind aus die Viehmärkte gebracht worden, wo zahlreiche Tiere krepieren.
Wie aus Montana berichtet wird, ist aus den Weiden viel Vieh gestorben. Das Elend wird noch durch eine H e u s ch r ecken- n n d Käfer plage vergrößert. Tausende von Landwirten haben ihre landwirtschaftlichen Betriebe verlassen, um bei den Bundesbehörden in den Landstädten um Hilfe nachzusuchen. Die Bundesregierung hat ihre Nothilfemaßnahmen auf zahlreiche Gebiete von Oklahoma ausgedehnt.
Aus Missouri sind in ehrere T y p h u s- fälle gemeldet worden. Im südlickien Massachusetts sind mehrere große Waldbrände ausgebrochen. Staatliche Polizei und Abteilungen des Freiwilligen Arbeitsdienstes sind zur Hilseleistung ausgeboten worden.
Schweres EMebea in Panama
Neun Erdstöße in 24 Stunden — Riesige Zerstörungen
Gelegentlich setzen sich Bürgermeisterämter auch unmittelbar mit solchen Firmen zwecks Einstellung ortsansässiger Personen in Verbindung. Abgesehen davon, daß Arbeitslosen aus Landgemeinden, die ohne Inanspruchnahme des zuständigen Arbeitsamts Arbeits- > stell n in Großstädten annehmen, schon deshalb häufig Enttäuschungen nicht erspart bleiben können, weil ihnen oft beträchtliche und vermeidbare Unkosten entstehen, werden die Bemühungen der Arbeitsämter um die Bekämpfung der Landflucht und die Planmäßige Verteilung der vorhandenen Arbeitsplätze durch solche Vorkommnisse erheblich erschwert.
Die Bürgermeisterämter sind deshalb von Wirtschaftsminister Dr. Lehn ich angewiesen worden, den Kampf gegen die Landflucht auch von ihrer Seite mit allen Kräften zu unter st ü tz e n. Abeitsuchende auf dem Lande vor dem Zuzug in die Großstadt zu warnen und sie in allen Fällen an das zuständige Arbeitsamt zu verweisen. Die genaue Beachtung dieser Anweisung ist den Stadt- und Gemeindevorständen vom Minister zur Persönlichen Pflicht gemacht worden.
Jas siamesische Königspaar besucht IaimlerGem
Stuttgart, 19. Juli.
Am Donnerstag vormittag stattete das siamesische Königspaar den Daimler-Benz-Wer- ken in Untertürkheim einen Besuch ab. Beim Eintritt in das Werk wurden der König und die Königin von dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Gesellschaft. Staatsrat Dr. von S t a u ß, mit einer kurzen englischen Ansprache begrüßt. Das Königspaar besichtigte mit besonderem Interesse die Ausstellung Von Personen- und Lastwngen. ferner die Ent- wicklnngsmodelle der Gesellschaft und die Rennwagen und machte dann einen Nundgang durch die Arbeitsstätten. Besonders interessiert war der König an den ihm vorgesührten Nutz w a g e n. insbesondere auch dem Feuerwehrwagen, der mit seiner 36 Meter hohen Netzleiter in verschiedenen Funktionen vorgeführt wurde. Btt einem kleinen Frühstück hielt nach einleitenden Worten von Staatsrat v. Siauß Direktor Schippert auf Wunsch des Königspaares einen Vortrag über die Entwicklungsgeschichte und das heutige Arbeitsprogramm des Unternehmens. Ter König wurde hier-
".' . '' - - -m veranlaßt und aab
! bei Durchsicht eines ihm von der Direktion ! überreichten Albums seiner Freude darüber ! Ausdruck, daß er heute noch von seinem Vater die stattliche Limousine besitze, wie sie in dem Album als eines der ersten großen Erzeugnisse der Gesellschaft abgebildct war. Der Wagen ist nach den Mitteilungen des Königs nach einer Leistung von mehreren 1 0 0 0 0 0 Kilometern erst vor wenigen Jahren außer Dienst gesetzt worben.
Trotz der Abgelegenheit der Bricht waren viele Deutsche aus Arensburg erschienen, um der Kranzniederlegung durch den Halbflottillenchef. Korvettenkapitän Rüge, der schon 1917 an den Kämpfen teilgenommen hatte, beiznwoh- nen.
Die erste Minensuchhalbslottille ging dann in Richtung Pillau in See. Die zweite Minensuchhalbflottille ist am Donnerstag in ' iga eingetroffen, wo sie vom Kommandeur Spahde der lettischen Kriegsflotte begrüßt wurde. Zahlreiche Deutsche waren im Hafen erschienen, um die Vertreter des neuen Deutschland zu begrüßen. Für den auf 6 Tage berechneten Aufenthalt der deutschen Schiffe ist ein außerordentlich reichhaltiges Programm vorgesehen.
Das Amt -es Nertmuensmannes ein Ehrenamt
Berlin, 1'. Juli.
Das Sozialamt der Deutschen Arbeitsfront gibt folgende Anordnung bekannt:
Nach 8 8 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit ist bas Amt des Vertrauensmannes ein Ehrenamt, für besten Wahrnehmung ein Entgelt nicht gewährt werden darf. Auch eine versteckte Entschädigung i st un- st a t t h a f t.
Wer als Vetrauensmann sich Vorteile gewähren läßt, fei es in geldlicher Art oder durch Versetzung auf einen anderen, besserbezahlten Arbeitsplatz, durch längere Urlaubsgewährung oder Gewährung von Lohn- oder Gehaltszulage außer der Reihe und dergleichen, verstößt gegen dieses Verbot. Las gleiche gilt für Unternehmer oder Betriebsführer, die Vertrauensmännern solche Vorteile verschaffen, in der Absicht, sie in ihrer Amtstätigkeit zu beeinflussen.
Damit hier von vornherein völlig klare Verhältnisse geschaffen werden, ordnet Dr. Leh folgendes an:
Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront, die hiergegen verstoßen, verwirken dadurch ihre Mitgliedschaft zur Deutschen Arbeitsfront und verlieren damit ohne weiteres ihr Amt als Vertrauensmänner. Unberührt hiervon bleibt die etwaige Verantwortung vor dem sozialen Ehrengericht.
Die Entscheidung über den Ausschluß aus der Deutschen Arbeitsfront trifft der Kreiswalter der Deutschen Arbeitsfront. Auf Beschwerden entscheidet der Bezirkswalter der Deutschen Arbeitsfront. Seine Entscheidung ist endgültig.
Ser britische FaschistenWrer Sir MoM bleibt fest
uwd verliert damit Lord Rothermeres Unterstützung
London, 19. Juli.
Der bekannte Zeitungsbesitzer Lord No- thermere hat die weitgehende Unterstützung der Mosley-Faschisten durch seine Presseorgane eingestellt. Diese Tatsache geht aus einem bemerkenswerten, in der „Daily Mail" veröffentlichten Briefwech - selzwischenLordRothermere und dem faschistischen Führer Sir Oswald Mosley hervor.
In mehreren persönlichen Unterredungen hat Lord Nothermere den Faschisteusührer aufgesordert. einige seiner hauptsächlichen Programmpunkte, nämlich die Errichtung eines Ständestaates, die Modernisierung des Parlaments, die Schaffung einer autoritären Regierung und die ablehnende Stellungnahme gegenüber den Inden, fallen zu lasten oder abzuündern. Sir Oswald Mosley hat diese Forderungen jedoch energisch abgelehnt.
41 neue britische Auggeschwader
Baldwins Unterhausrede über die Luftverteidigung
London, l9. Juli.
Daldwin gab Donnerstag im Unterhaus seine mit d.r größten Spannung erwartete Erklärung über die Politik der britischen Negierung in der Frage der Lustrüstungen ab. Er erklärte n, a.: Seit dem Kriege haben aufeinanderiolgeude Negierungen Englands aktiv eine Politik internationaler Abrüstung verfolgt. In unseren Bemühungen diese Politik sowohl durch unser Beispiel, als auch durch die von uns gegebenen Richtlinien zu fördern, haben wir liniere eigenen Rüstungen bis zu einem gefährlicli niedrigen Stand herabgedrückt. Tie Abrüstungsverhandlungen sind mehr in die Länge gezogen worden, als irgend semand erwartete. Die Politik der Negierung ist weiterhin eine Politik internationaler Abrüstung, und wir haben keineswegs die Hoffnung aus eine Einigung aufgegeben. Wie in der Debatte vom 13. Juli erwähnt, unternehmen wir sogar setzt neue Anstrengungen, um über den toten Punkt, der tatsächlich setzt in Genf besteht, hinwegzukommen. Leider könnten wir jedoch, angesichts der gemachten Erfahrungen, nicht mit einem belangreichen Ergebnis reckmen. Im Sinne dieser Erwägung hat die Negierung feit einigen Monaten die gesamte Frage der Rcichsverteidigung und die Rolle, die die drei Verteidigungsdienste dabei spielen müssen, geprüft.'
Soweit die königlichen
Lufkstreitkräfte
in Betracht kommen, ist die Lage jedoch zlem- lich andersartig. Hier handelt es sich um die Notwendigkeit der Weiterentwicklung, dre immer wieder verschoben worden ist, und außerdem um die Notwendigkeit. Mängel auszumerzen. Wir sind zum Schluß gekom
men. daß wir nicht länger Maßnaymen verzögern können, die im Lause >er nächsten Jahre unsere Luftstreitkräste auf einen Stand bringen werden, der näher an den unserer nächsten Nachbarn herangreift.
Bevor ich zu dem Programm komme, da? wir anzunehmen beschlossen haben, möchte ich betonen, daß zahlreiche Tatsachen, die unseren Beschluß veranlaßt haben, sich weiter- hin im Fluß befinden und Veränderungen unterworfen sind. Infolgedessen wird unser? Verteidigungslage nicht genau bestimmt werden können und wir behalten uns das Recht vor. das Programm im Lichte neuer Tat- suchen, die entstehen können, abznändern oder anzupassen. Vorbehaltlich dieser Bedingung haben wir ein Programm beschlossen, das das augenblickliche Jahr und die darauffolgenden vier Jahre umfaßt und bei den königlichen Lnftstreitkräften bestehen wird aus: 41 neuen Geschwadern einschließlich der. die bereits im Programm 1634 mitgeteilt worden sind. Von diesen 41 Geschwadern werden 33 dem Heimatschutz zugewiesen werden. Dadurch werden die vorhandenen 42 Geschwader im Inneren auf eine Gesamtzahl von 75 Geschwadern erhöht werden. Die übrigen Ge- 'cbwader sink für den Dienst im Marineslugwesen oder im Ausland bestimmt.
Im Oberhaus gab der Staatssekretär für Flugwesen. Lord Londonderrh eine entsprechende Erklärung ab.
Trotz Todesstrafe — neue Sprengstoff- anschlSge
200 Personen wegen weißer Wadenstrümpfe verhaftet.
eü. Wien. 19. Juli.
Ter Respekt, den die österreichische Bundesregierung im eigenen Lande genießt, kennzeichnen am besten die Ereignisse in der Nacht, m der die Todesstrafe als einzige Ahndung für den Besitz von Sprengstoffen, zu denen auch Stinkbomben gezählt werden, und für Spreugstoftanschlage in Kraft getreten ist. Wie zum Hohn aus den B l u t k o l- ler der Regierung erfolgten in dieser Nacht Sprengstoff- ansch lüge auf die Reitschule der Wiener Sicherheitswache — wobei zwei Personen verletzt wurden — und auf eine Fernsprechzelle rin Wiener Ghetto, aus die S ü d b a h n- st r e ck e bei Edkach (Steiermark) und aus ein E i i e n b a b u g e l e i s e bei Bregenz (Vorarlberg) — in beiden Füllen großer Sachschaden —, auf die Be r g- st a l i v ii der N o r d k e t t e u b a h u bei Innsbr u ck. wodurch das Hallendach zerstört und ganz Innsbruck aus dem Schlafe geweckt wurde, sowie in Lustenau (Vorarlberg). wo in der Turnhalle des Vaterländischen Turnerbuude 8 ein Schaden von 6000 Schilling ungerichtet wurde.
Die Fahndung nach den Tätern ist im großen und ganzen erfolglos geblieben, denn insbesondere in Wien war am Mittwoch und Donnerstag die Polizei vollauf damit beschäftigt,
200 Träger von weihen Wadenstrümpfen zu verhaften
Irgendein Spaßvogel hat anscheinend dem jüdischen Chef der Staatspolizei in Wien mitgeteilt, daß weiße Wadenstrümpfe, wie man sie in den Alpenländern zur Lederhose trügt, das Verbotsabzeichen der NSDAP, seien. Eine regelrechte Hatz nach solchen Strümpfen begann. Wer erwischt wurde, flog au? mehrere Wochen ins Kittchen. Damit Dollfuß ruhig schlafen kann!
vorörspreKlmsM
London, 19. Juli.
„Reuter" erfährt aus japanischen Kreisen Washingtons, daß im August japanische Vertreter nach Washington kommen werden, um nichtfvrmelle Vorbesprechungen für die Flottenkonserenz von 1935 durchzuführcn. In diesen Erörterungen werde sich Japan u. a. bemühen, eine neue Verständigung über die gegenseitigen Ziele im Stillen Ozean zustande zu bringen, eine Verständigung, die später auf England ausgedehnt werden soll. Ferner werden die Japaner ihre Forderung nach Aenderung des Flottenverhältnisses und einen neuen Plan für einen japanisch- amerikanischen Nichtangrifssvertrag Vorbringen.
Frankreichs Alottenrüstuns
Paris, 19. Juli.
TaZ Gesetz über den Flottenbauabschnitt 1934 ist heute im „Journal Officielle" erschienen. Vorgesehen ist der Bau eines Großkampfschiffes, eines Torpedobootszerstörers und zweier Unterseeboote. Ein Panzerkreuzer der Dünkirchen-Klasse wird den Namen „Straßburg" erhalten und demnächst auf einer französischen Privatwerft in St. Nazaire auf Kiel gelegt werden.
„Mit Sitter in die Macht in Engianö
Berlin, 19. Juli.
Das Blatt der englischen Faschisten „T h e Fa sei st" verössentlichte in seiner Juli- AuZgaüe eine längere Besprechung der englischen Ausgabe des Buches „M i t Hitler in die Mackit" von Dr. Otto D i e t r i cki.
Panama, 19. Juli.
Panama wurde am Mittwoch von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden insgesamt neun Erdstöße verspürt, von denen auch die Inseln Coiba und Barira betroffen wurden. Der Mittelpunkt des Erdbebens ist etwa 200 Meilen von den Balboa-Bergen entfernt in der Provinz Chiriqui. In Davis, der Hauptstadt dieser Provinz, wurden vier Personen schwer verletzt. Mehrere Gebäude, darunter das Postamt, sind dem Erdboden gleichgemacht worden. Die Telephon- und Telegraphenlinien sind unterbrochen. Da die Elektrizitätsversorgung ausgesetzt hat, liegt die Stadt in völliger Dunkelheit. Flugzeuge mit Arzneimitteln und Nahrung sind nach Davis geflogen.
In Puerto Armuelles wurde das Dock teilweise zerstört, und die Oel- und Wasserleitungen sind an mehreren Stellen unterbrochen. In Fort Davis sprangen zwei amerikanische Soldaten aus einem Fenster der Kaserne. Einer wurde getötet, der andere erlitt schwere Verletzungen.
Urteil M
Mrzlmlmr EisWölchMUMrWß
Karlsruhe. >9. Juli.
Im Prozeß wegen des Psvrzheimer Eisenbahnunglücks wurden an, Mittwoch abend die An- geklagten Brand und A u g e n st e i n wegen fahrlässiger Tötung und wegen fahrlässiger Körper- Verletzung in rechtlichem Zusammentreffen mit fahrlässiger Transportgefährdung zu einer Gefängnisstrafe von je « Monaten verurteilt, auf die je 7 Wochen Untersuchungshaft angerechnet werben. Die Angeklagten haben die Kosten zu tragen. Die Haftbefehle werden aufgehoben.
Württemberg
Auch die Bürgermeisterämter mästen «Welfen
bei der Bekämpfung der Landflucht
Stuttgart, 19. Juli.
Neuerdings kommt es wieder vor, daß Arbeitssuchende aus dem Lande, denen vom Arbeitsamt Stuttgart keine Stellen bei groß- städtischen Industriebetrieben vermittelt werden. Schreiben von Bürgermeisterämtern vorlegen, in denen diese eine Zuweisung zu einer großstädtischen Firma besonders einvfeblen.
I27rr kommt nach Ulm!
Ulm, 19. Juli. Am 5. August findet die Einweihung des M ü n st e r - E h r e n- mals in Ulm statt, mit der eine Wiedersehensfeier der ehemaligen127er verbunden sein soll. An alle l27er ergeht daher der Ruf: Kommt geschlossen zu dieser Weihestunde nach Ulm und bekundet dadurch eure Verbundenheit mit den gefallenen und noch lebenden Kameraden. Teilnehmer haben sich umgehend bei den örtlichen Kriegervereinen oder bei Kamerad Hübe. Ulm/D„ Prittwitzstraße 6. unter Beifügung von 1.60 Reichsmark für Essen. Festabzeichen und Wegweiser anzumelden.
Ile Iiebe erwiM - de« Bestohlene« nicht
Wangen i. A., 19. Juli. Zwei in Lindau in Haft genommene Wanderburschen gestanden. am 11. oder 12. Juli in der Umgebung von Wangen ans einem Parterre gelegenen Zimmer eines Bauernhauses eine Aktentasche. die einen Geldbetrag von 9 0 Mark enthielt, entwendet zu haben. Mit dem entwendeten Geld haben sich die beiden Bur» scheu in Wangen neu gekleidet. Der GelS- diebstahl ist bis jetzt noch nicht zur Anzeige gebracht wurden.
Spielsachen sind stM§§ als...
Ravensburg, 19. Juli. Am Hellen Nachmittag entwendete ein nicht ganz elf Jahre alter Volks sch üler ans einer Privatwoh- nnnq eine Geldkassette mit über 3 5 0 NM. Inhalt. Die Bestohlenen merkten erst am andern Vormittag ihren Verlust und meldeten diesen der Polizei. Der Dieb begab sich mit einem anderen 10 Jahre alten Schüler in die Kiesgrube, wo die beiden mit Steinen der Stahlkassette zu Leibe rückten und sie teilweise anssprengten. Sie nahmen jedoch nur einen Teil des Geldes an sich und versteckten über Nacht die Kassette in der Kiesgrube. Am andern Vormittag beaab sich der Täter mit weiteren Kameraden in die Kiesgrube. Die Kassette wurde nun ihres Inhalts bis auf ungefähr 15 RM. beraubt. Die jugendlichen Räuber kauften einen Fußball, Scheinwerferiampen, Spielsachen und ein neues Fahrrad.
Die Kriminalpolizei arbeitete fip. Es folgten Vernehmungen in Schülerkreisen der Volksschule. Nasch war der ganze Tatbestand geklärt. Der Kriminalbeamte fand in der Kiesgrube die erbrochene Kassette.