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Seite 3 Nr. 159

Der Tesellschaster

Donnerstag, den 12. Juli 1934.

Aus Stadt und Land

reue Trink­bergeben.

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Nagold, den 12. Juli 1934.

Glücklich der Mensch, der fremde Grütze fühlt und sie durch Liebe macht zu seiner eignen.

Es ist verboten:

und zwar mit sofortiger Wirkung", so wurde gestern abend ausgeschellt.Leitungswager zum Spretiqen der Gärten, auch mittels Gießkanne, zu benützen; ebenso ist das Schwellen von Standen. Zübern etc. unter Strafe gestellt . Dieses Verbot, bedingt durch die anhaltende Trockenheit, gilt vorläufig bis zum Samstag, den 14. Juli, abends 6 Uhr. Vor Uebertre- tungen wird nachdrücklich gewarnt, es wird kontrolliert!! (Siehe auch heutige Be­kanntmachung des Bürgermeisteramts im An­zeigenteils. Zur Wasserentnnahme für Spreng- wecke steht an der Schiffbrücke eine elektrische Pumpe zur allgemeinen Benützung bereit.

Straßensperre

Wegen Baurbeiten wird die Staatsstraße Stuttgart Freudenstad -t. zwischen Ehningen und Eärtringen. in der Zeit vom 12. Juli bis 5. August gesperrt.

Umleitung über Aidlingen, Gärtringen.

Achtung! Der Führer spricht!

Die Landes st ekle Württemberg des Reichsministeriums für Volksaus­klärung und Propaganda erläßt folgenden

Der Deutsche Reichstag ist einberufen. Morgen, Freitag abend, 20 Uhr, wird der Führer vor der Vertretung des deutschen Volkes eine Regierungserklärung abgebcn, der die ganze Welt mit Spannung entgegen- fieht. Wieder einmal ruft eine schicksals­schwere Stunde das deutsche Volk vor die Lautsprecher. Kein Volksgenosse darf fehlen, keiner darf versäumen, die Rede des Führers mit anzuhören, die nicht nur den Reichstag, sondern darüber hinaus jeden deutschen Volksgenossen berührt. An das württem- bergische Volk ergeht der Appell, sich restlos um die Lautsprecher zu versammeln; ganz Schwaben hört am Freitag den Führer! Die Dienststellen der Partei sind angewiesen, sedem Volksgenossen das An­hören und Miterleben der Kanzlerrede zu ermöglichen. Auf alle großen Plätze wird die Reichstagssitzung übertragen, ebenso stellen sich Wirtschaften und Gasthöse in den Dienst der Uebertragung. So wird denn der 13. Juli das gesamte deutsche Volk an den Lautsprechern sehen und damit gleichzeitig ein beredtes Zeugnis ablegen für die unlös­liche Verbundenheit Deutschlands mit seinem Führer.

Die Gaupropagandaleitung der NSDAP, ordnet zur ordnungsgemäßen Uebertragung der Führerrede aus dem Reichstag vom Freitag, den 13. d. M., folgendes an:

1. Die PO. hat in allen Orten dafür zu sorgen, daß die Rede des Führers von jedem Volksgenossen angehört werden kann.

2. Die Gastwirte sind daher anzu­halten, in ihren Lokalen Lautsprecher auf­zustellen.

3. Die Funkwarte haben im Einvernehmen mit dem örtlichen politischen Leiter Laut­sprecheranlagen auch auf größeren Plätzen anzubringen und für ordnungs­gemäße Uebertragung Sorge zu tragen.

4. Dort, wo es die örtlichen Verhältnisse erlauben, sind in Verbindung mit der Uebertragung Kundgebungen durchzusührcn.

5. Die Kreis- und Ortsgruppenfunkwarte haben sich für die kostenlose und rasche Auf­stellung von Lautsprecheranlagen restlos zur Verfügung zu stellen.

Ende der Schönwetterrmwde?

Witterungsvoraussagc für die Zeit vom 11. bis 20. Juli

^ Das beständig schöne Wetter geht jetzt zu ^nde. In den nächsten Tagen wird das Wetter noch recht warm, teilweise schwül sein, aber es werden zunächst im Westen, dann auch im Osten örtliche gewitterige Störungen auftreten. Daran anschließend wird bei vorwiegend mari­timer Luftzufuhr leicht unbeständiges, zu schauerartigen oder gewitterigen Niederschlägen geneigtes, im ganzen jedoch freundliches Wetter vorherrschen. Auch im zweiten Julidrittel wird vre Temperatur im Durchschnitt meistenorts -über dem Normalwert Teg>m. An vielen Orten wird an mehr als 4 Tagen des Vorhersagezeit­raums Niederschlag von mindestens 0,1 Milli­meter fallen. Ausgesprochen sonnenlose Tage werden höchstens ganz selten auftreten, so datz E Gesamtsonnenscheindauer in dem Zehntaqe- achchmtt fast überall mindestens 60 Stunden betragen wird.

Tun Ele das auch?

In den letzten Wochen sind zahlreiche ge­fährliche Böschungs- und Wald- brande entstanden. Als Ursache wird in der Nähe von Eisenbahnstrecken häufig Fun- kenauswurs aus Dampflokomotiven ver­mutet. die dienstliche Untersuchung hat aber gerade bei den letzten Bränden ergeben, daß diese Ursache nicht zutreffen konnte. U. a. ist mi Bezirk der Reichsvahndirektion Stuttgart ein Waldbrand neben einer strecke ausgebrochen, ans der überhaupt

leine Dampflokomotiven verkehrten, fondern nur elektrische, die keine zündenden Funken answerfen können.

In diesem Falle muß, wie in anderen, der Brand durch einen Gegenstand verursacht worden sein, der aus einem Zug herausge- morten w"rvp. d-»' Unina des

Herauswerfens von brennenden Zigarren, Zigaretten oder Zündhölzern, der besonders bei einer Trockenheit und Hitze, wie sie zurzeit herrscht, ein Unglück von größtem Ausmaß herbeiführen kann, muß aufs dringendste gewarnt werden. Es ist ein Verdienst an der Allgemeinheit, wenn besonnene und verantwortungsbewußte Mitreisende, die derlei Unfug beobachten, sich nicht scheuen dagegen aufzutreten und gegebe­nenfalls das Eingreifen der Bahn- polizeibeamten, zu denen die Zug­bediensteten gehören herbeiführen.

Arbeiterkarten gelten für o-Ziige

Wie die Reichsbahn-Hauptverwaltung be­kanntgibt, können Eil- und Schnell­züge nunmehr allgemein mit Arbeiter- und Kurzarbeiterwochenkarten, Angestelltenwochenkarten und Kurzarbeiter­wochenkarten für Angestellte gegen Zahlung der vollen tarifmäßigen Zuschläge benutzt werden, während dies bisher nur in Einzel­süllen gestattet worden war.

Der Köntgtn der Blumen

Am 14. und 15. Juli findet in ganz Deutschland der Tag der deutschen Rose statt. Der Verkauf von Rosen an diesem Tage ist vom Stellvertreter des Führers ausdrück­lich genehmigt worden. Dieser Tag soll die Königin der Blumen, die dem deut­schen Bolle seit ältester Zeit als Symbol der Mutter heilig war, wieder zu ihrer hohen Stellung im deutschen Volksleben zurückfüh­ren. Den Ertrag des Nosenverkaufs stellt die NS.-Volkswohlfahrt im Rahmen des Hilfs­werkesMutter und Kind", der NS.-Frauen- schaft für ihr Mütterdienstwerk zur Ver­fügung. Der deutsche Gartenbau hat schon weitgehende Vorbereitungen getroffen, um am Tag der deutschen Rose eine ausreichende Anzahl schönster Rosen zum Verkauf zur Verfügung zu haben. Von Nosenfesten wurde in Württemberg Abstand genommen.

Am 14. und 15. Juli trägt jeder^deutsche

Volksgenosse eine Rose mit einem Seiden­fähnchen mit der AufschriftMutter und Kind". Im Hinblick ans die ideelle und kul­turelle Bedeutung der Rose und mit Rück­sicht ans die Wichigkeit des Mütterdienst­werkes, für das der Erlös bestimmt ist, was den Stellvertreter des Führers auch zu seiner Genehmigung veranlaßte, wird jedermann gerne am 14. und 15. Juli eine Rose für 20 Pfennig erwerben.

Die ürlaubsregelWg -er Zungarbeiter

Im Einverständnis mit der Bezirksleitung der DAF. gibt der Treuhänder der Arbeit folgendes bekannt: Die Frage der Gewährung des Urlaubs für Lehr­linge und jugendliche Arbeiter wird in dem beim Treuhänder der Arbeit ge­bildeten Sachverständigenbeirat be­sprochen werden. Bis zur endgültigen Klärung verbleibt es daher bei den seitherigen Richt­linien über die Gewährung des Urlaubs an Lehrlinge und jugendliche Arbeiter. Jede Sonderaktion hat zu unterbleiben.

Gemäß § 23 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit vom 20. 1. 1934 in Verbin­dung mit tz 17 der II. Verordnung zur Durch­führung des Gesetzes der AOG. vom 10. 3. 34 hat der Treuhänder 16 Vertreter der Wirtschaft zu Mitgliedern des Sachverständigenbeirats berufen.

Dwi-Mark-Etücke nur noch bis zum 1. Oktober

Der Reichsfinanzminister hat eine Ver­ordnung über die Außerkurssetzung der Reichsstlbermünzen im Nennbeträge von 3 Mark und 3 Reichsmark erlassen. Durch das neue Münzgesetz war dem Finanzminister schon die Ermächtigung gegeben, die Ein- lösungsfr^wn abzukürzen, um das Neben­einander der neuen Fünfmarkstücke und der alten Dreimarkstücke nach Möglichkeit zu beschränken. Jetzt wird nun bestimmt, daß die Dreimarkstücke ab I. Oktober 1934 nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel gelten. Von die­sem Zeitpunkt ab ist außer den mit der Ein­ziehung beauftragten Kassen niemand ver- pflichtet, diese Münzen in Zahlung zu neh­men. Bis zum 31. Dezember werden die Dreimarkstücke noch bei den Reichs- und Landeskassen, sowohl in Zahlung als auch zur Umwechslung angenommen.

Aus Nagolds grauer Vorzeit

von Studienassessor Altenmüller.

Wie bereits in unserem Montagsbericht er­wähnt, war Studien-Assessor Altenmüller an­läßlich der Ankunft desZuges ins Blaue", der uns 1200 Gäste aus Stuttgart brachte, beauftragt, den Besuchern Kulturgeschichtli­ches von Nagold vor Augen zu führen. Der Redner entledigte sich dieser Aufgabe, trotz der bedingten Kürze in hervorragender Weise, weshalb wir den Vortrag, der die heimischen Kreise nicht minder interessieren dürfte, im Wortlaut nachstehend wiedergeben:

Denken Sie sich diesen Platz, auf dem wir stehen, als sumpfiges Land, bewachsen mit Schilf. Weiden und Erlengebüsch. Durch diese Wirrnis sucht die Nagold ihren Weg, bei jedem Hoch­wasser in einem anderen Bette. Ungangbar ist das Tal, Aber an den Hängen siedeln Bauern, Fischer und Jäger, und einen Fürsten haben sie über sich, der sie schützt vor Räubern und kriegerischen Scharen, wenn sie sich flüchten müs­sen hinter die mächtigen Wälle, die Sie noch heute auf dem Schloßberg sehen können. Und als er starb, begruben den Fürsten seine Ge­treuen in jenem Hügel jenseits der Nagold. Das war vor 2500 Jahren. Aber neue Völker­schwärme, Kelten, aus dem Osten dringen nach. Sie bauen auf dem Gäu große Höfe, sie drin­gen auch in unsere Täler. Auch sie bergen sich auf den Schloßberg in Gefahr und Krieg mit Weib und Kind, Vieh und allem Hausrat hinter den Ringwall, der ausgebaut wird zur starken Fluchtburg.

Aber auch sie können sich auf die Dauer nicht halten, langsam drängen von Norden her unsere Ahnen, germanische Völker und viele Kelten, verlassen Haus und Hof und ziehen als Bauern mit Weib und Kind. Vieh und Saatgut ab nach Südwesten ins heutige Frankreich. Nur wenige bleiben zurück. Aber schon fürchtet das ferne Rom um seine Grenzen, da stößt es um das Jahr 90 gewaltig vor, besetzt das dünn besiedelte Land und schiebt seine Grenzen bis an den mittleren Neckar und bis zum nördlichen Albrand. Die Heeresmacht der Römer sammelt sich in den großen und kleinen Lagern an der Grenze, z. V. in Cannstatt und Köngen, und an der Großen Straße in Rottenburg und Rott­weil. Im Schutze dieser Heere entwickelte sich neues Leben in dem besetzten Gebiet, im Zehnt­lande; römische Eutshöfe entstehen, auf denen sich entlassene Soldaten oder römische Beamte niederlassen und von denen aus das Land be­baut wird. Auch bei Nagold stand ein solcher Hof, dort oben neben dem Friedhof. Der Boden des Empfangssaales war belegt mit Mosaik, die Fußböden und Wände wurden geheizt durch klug angelegte Röhrenheizungen, und an das Wohngebäude angefügt waren Badezimmer mit kaltem und warmem Wasser. Auf den Grund­mauern dieses Hofes steht heute die Friedhofs­kapelle, und von der Säulenhalle zeugen noch heute die Eckpfeiler, die eingemauert sind in den Triumphbogen der Kapelle.

Aber immer stärker wird der Druck an den Grenzen des Limes, der jetzt, seit 150 vorgelegt ist auf die Linie MiltenbergJagstchausen-- Wel cheimLorchAalen.

Schon stehen am Grenzwall Germanen im römischen Heer gegen Germanen unter ihren Fürsten. Schon müssen die Römer immer mehr Alemannen Siedlungsrecht geben auf römischem Gebiet, und um das Jahr 260 gibt es keine Limesgrenze mehr; in großen Scharen ziehen die Alemannen über die Grenze und nehmen das neue Land ein. Sie siedeln in Dörfern nach Sippen: Die Leute des Volkmar in Vollmarin­gen, des Günther in Giindringen, des Emmo in Emmingen. Sie begraben ihre Toten in Friedhöfen wie die unsrigen mit Reihengrä- üern.

Solche Alemannen kamen auch zu uns. Sie siedelten in 3 Dörfern: neben dem röm. Eutshof, dort droben auf der Terrasse am Wolfsberg, und dort beim Seminar. Wohl 200 Jahre gehen sie friedlich ihrer Bauernarbeit nach, da kamen neue kriegerische Wirren.

Im Westen, jenseits des Rheines hatte der germanische Stamm der Franken ein mächtiges Reich errichtet. Aber immer neue Alemannenscha­ren stören seine Ruhe durch Einfälle. Im Jahre 496 besiegt Chlodwig das Alemannenheer und erobert das ganze nördliche Alemannien vom Main bis in die Höhe von Calw.

Erst 40 Jahre später kamen die fränkischen Heere und Herren auch in dieses schwäb. Gebiet, und mit den Franken kam das Christentum. Das Land wurde eingeteilt in Gaue, die ver­waltet und gerichtet wurden von Eaugrafen. Nagold wurde der Sitz einer fränkischen Eau- grafschaft, Thingplatz der Umgegend. Dort in ber römische Villa auf dem Frankenbrühl wohn­te der Gaugraf. Villa Nagaltuna heißt sie in der ersten Urkunde aus Nagold um 786. Der Schwager Karls des Großen, Gerold, stellt sie aus. Diese fränkischen Villen waren Musterhöfe, von denen aus die Landwirtschaft des gesamten Gebietes geregelt und geordnet wurde. Die Grafen führten auch die Mannschaft ihres Gaues in die Schlacht, so ist dieser Graf Gerold im Kampf gegen die Avaren an der ungarischen Grenze an der Spitze seiner Nagolder Mann- schasi gefallen >799).

Non der Vorläuferin unserer heutigen Remi- aiustapelle aus aber wurde der ganze Hintere Wald dem Christentum gewonnen.

Nach dem Zerfall des Frankenreiches durfte Nagold eine Rolle in der Geschichte erst wieder spielen, in der kaiserlosen, der schrecklichen Zeit.

Da kam es in die Hände der mächtigen Gra­sen von Hohenberg, und 1260 wurde es selbst wieder Grafensitz.

Die Hohenberger haben aber von ihrer Vurg Hohen-Nagold aus auch die Stadt Nagold ge­gründet. Üeberall in Deutschland entstanden da­mals solche Städte. Wo wichtige Verkehrswege sich kreuzten, wie hier die Straße von Pforzheim über Mühlen ins Neckartal und vom Gäu nach dem Kniebispaß zu. da ließen sich im Schutze einer Burg Handwerker nieder, die auf den- Märkten ihre Waren seilboten im Tausch gegen fremde Waren, oder gegen Geld. Zum Schutz des Marktes ummauerten aber die Fürsten den Boden, wie Nagold 1274 Wall und Graben er­hielt. Dann wurde der Boden zum Hausbau gegen Zins verliehen und den Bürgern Frei-

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Amt für Beamte

Fachschaft Gemeinde- und Körperschaftsbeamte des Kreises Nagold

Am kommenden Samstag, den 14. Juli ds. Js. um 16 Uhr findet imLöwen" in Nagold eine Fachschafts- und Kameradschaftsversamm­lung der Gemeinde- und Körperschaftsbeamten des Kreises Nagold statt. Pg. Fuch s. Eausachbe- rater von Stuttgart nimmt an der Versamm­lung teil und behandelt das ThemaDer Ge­meinde- und Körperschaftsbeamte im Dritten Reich". Die fr. im Zentralverband Organisier­ten erhalten das Fahrgeld ersetzt. Es ist Pflicht, daß alle Kameraden erscheinen, es darf keiner fehlen. Heil Hitler! ,

Kreiswart: Karl Raisch.

NS.-Frauenschast

Heute 8 Uhr Heimabend mit wichtiger Be­sprechung über den Rosentag.

JM.-Ri»g Nagold

Das Sommerfest am Sonntag findet nicht, wie zuerst gemeldet, in Wart statt, sondern auf dem Sportplatz in Rotfelden (an der Straße MindersbachWenden).

heitsrechte gegeben, und bald ließen sich Bauern und Handwerker innerhalb der Mauern nieder, bauten auf ihren engen Böden die hochgiebeli- gen Häuser, die von Stockwerk zu Stockwerk vorragten, um möglichst viel Raum zu gewin­nen. Auf den Markt brachten die Bauern der Umgebung ihr Vieh und ihre Früchte und tauschten sie ein gegen Handwerk!. Erzeugnisse. Pflüge, Wagen und was sie sonst brauchten. Daß aber Maß. Gewicht und Münze gerecht sei. darüber wachte ein Vogt oder der Rat der Stadt, der im Rathause saß. Die Konkurrenz war streng geregelt in den Zunftgesetzen, nach der alten Wahrheit vomGemeinen Nutzen". Und in Kriegsgefahr hatte jede Zunft ihr Mauerstück zu verteidigen. Vor der hohen Stadt­mauer aber war ein Zwinger, in den die Bauern der Umgebung mit ihrem Vieh flüchten durften. Dafür hatten sie beizusteuern zum Un­terhalt der Mauern. Eine solche Stadt war wahrhaft eine Fluchtburg der ganzen Umgebung. In ihr stapelten auch die Herren die Abgaben auf in großen Zehntscheuern. Zwei Tore hüteten hier die Mauern: das eine stand am Vorstadt­platz, das andere bei der Köhlerei.

Wo aber die Menschen so eng zusammenwoh­nen. wo Gewerbe und Handel blühen sollen, müssen strenge Gesetze walten; dort steht auch der Galgen nicht fern, ein Zeichen des harten Stadtrechtes. Der Berg dort hinten heißt noch heute Ealgenberg!

So gehört zu einer Stadt: Vurg, Mauerring, Rathaus, Markt mit Marktbrunnen (hier der Urschelbrunnen); der Stolz der Bürger aber war die Kirche, die hier in Nagold unserer lie­ben Frau geweiht war und deren Turm noch heute das Wahrzeichen der Stadt ist. Aus dieser Blütezeit der Stadt ist noch heute manch ein Haus erhalten trotz aller Brände im vorigen Jahrhundert.

Dieses Mittelalter ging zu Ende, neue Ge­danken tauchten auf im Kaisertum nach röm. Recht und durch die ersten Spuren der Eeld- wirtschaft und des Kapitalismus. Dagegen wehr­ten sich die Bauern, auch in dieser Gegend, auf­gereizt durch die tiefe religiöse Gärung im Volk. Sie schritten zu Klosterbrand und Bur­genbrechen. wurden aber im Jahre 1525 bei Böblingen von Truchseß Jörg v. Waldenburg geschlagen. Aber auch die Städter wurden er­griffen von den neuen Ideen eines Luthers und. als Herzog Ulrich vor 500 Jahren ins Land znrückkehrte. da wurde auch Nagold lutherisch; denn es gehörte schon seit 1363 zum Lande Württemberg.

Aber der Entscheidungskampf fiel erst in die furchtbaren 30 Jahre des Krieges von 1618/48: Auch Nagold hatte zu leiden unter Einquartie­rung, Durchzügen, Brandschatzungen. Bränden und Pest. Oben auf Hohen-Nagold saßen 1645 die Franzosen. Die Burg wurde von Bayern belagert und beschossen; sie konnte sich nicht mehr halten. 1646 sollte sie dann abgetragen werden. Gegen Pulver und Blei hielten solche Mauern doch nicht mehr stand; sie lockten nur feindliche Heere ins Land. Aber beim Abbre­chen gerieten die noch stattlichen Ueberreste in Brand, und so ist seit jener Zeit unsere stolze Vurg eine Ruine.

Nahe ist die französische Grenze. Immer wie­der drohte von jenseits des Rheins Gefahr, in den Raubkriegen Ludwigs XIV. und den Kriegen Napoleons. Aber glücklicherweise wurde Nagold verschont von direkten Kriegshandlun­gen: Nur Durchmärsche, Einquartierungen. Mi­litärlieferungen drückten die Bürgerschaft.

Auch die Furcht vor einem Franzoseneinfall in den unruhigen Zeiten von 1848 blieb zum Glück nur Furcht. In jenen Jahren aber wurde, um der Arbeitslosigkeit zu steuern, die Talstraße nach EbhausenÄltensteig gebaut, die auch die­ses Jahr wieder als Notstandsarbeit umgebaut wird.

Von den Bränden des letzten Jahrhunderts haben wir kurz gesprochen. Sie zerstörten den größten Teil unserer Stadt; auch der Kirch­turm ist im Jahre 1893 ausgebrannt.

Im Jahre 1996 aber war ein gräßliches Un­glück, das weithin bekannt wurde: 53 Men­schen starben den Tod des Verschüttetwerdens, als der Gasthof zum Hirsch von Werkmeister Rueckgauer um ein Stockwerk gehoben werden sollte. Auf dem Friedhof können sie die Kapelle sehen, die diesen Toten errichtet wurde.

Aber was hat ein solches örtliches Unglück, mag es noch so grauenhaft sein, zu bedeuten gegen das Unglück, das unser ganzes Vater­land betraf im Jahre 1918. Das Blut von 148 Gefallenen aus der Stadt Nagold fordert von uns. das Letzte für dieses Deutschland.

Und Nagold hat wahrhaftig auch für den Wiederaufbau geleistet, was in seinen Kräften stand.