'tag, Lcn 2. Juli 1SS4
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zerl Stikelll Hausch Hehr Raas Wanderpreises erfolgte rsönlich, wobei er jeden egermannschaft beglück-
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Obst: je ein hbirnen 18—20, Erd- ;) 18—28, Walderd- >eren 22—28, Johan- , schwarz 20 bis 25. Kirschen süße 12—17, ren 23—24, Pfirsiche ne) 20—25 Pfg.; — Kartoffeln neue 8 bis len 20—30, 1 Pfund 1 Stück Kopfsalat 3 ülat 8—12. 1 Pfund Weißkraut 8 bis 10, —30, 1 Bund gelbe ote Rüben 6—8, ein kleine) 7—10, 1 Bd.
1 Stück Gurken Rettich 3—6, 1 Bd. weiß 6—7. 1 Stück id Tomaten 25—30,
> Stück Kopfkohlrabi K l c i n v e r k a u f s- ag von 25—33 Pro- fspreise als angemes- Zufuhren in allen irschen zurückgehend, r noch kleine Reste m Gcmüsearten sind llls reichlich. Verkauf ihaft. Weitere starke
> Gemüse sind zu er-
tgen: Milchschweine i-Enz: Milchschweine n: Milchschweine 10 : Läufer 50—77 M. le 22—35 M. das tilchschweine 20—27 das Paar. — Hall: ., Läufer 44 bis 50 hschweine 12 bis 17 tilchschweine 20 bis tilchschweine 15—17 Nilchschweine 12.50 R. pro Stück, mkel 8—8.30, Gerste , Weizen 11—11.50, - Balingen: Weizen .: Hafer 10.30 bis >ggen 10—11, Weiler.
mntwortlich für den ßlich der Anzeigen: : Verlag: „Gesell- uck: E. W. Zaiser riser) Nagold.
N. 2510
umfaßt K Seiten
Juli 1934.
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Der Gesellschafter
Montag, de» 2. Juli 18S4
Ich bitte um Auskunft....
Briefkasten des »Gesellschafters*
Unter dieser Rubrik veröffentlichen wir Sie aus unserem Leserkreis an die Redaktion aerimeren Anfragen. Den Fragen ist jeweils die letzte Abonnementsauittung beizulegen, ferner Rückporto, falls briefliche Auskunft gewünscht wird. Die Beantwortung der Anfragen erfolgt jeweils Samstags. Für die erteilten Auskünfte übernimmt die Redaktion nur die vretzgetedliche Verantwortung,
C. G. Ein Testament ist auch dann gültig, wenn es ohne Notar angefertigt worden ist. Es ist nur notwendig, daß folgende Bestimmungen eingehalten worden sind. Das Testament mutz von der ersten bis zur letzten Zeile selbst geschrieben, mit Ort und vollem Datum versehen sein und die eigenhändige Unterschrift des Erblassers tragen. Die Erklärung der Ehefrau, daß „vorstehende Willenserklärung auch ihre letztwillige Verfügung ist', hat ebenfalls Gültigkeit, wenn sie mit Ort und Datum und eigenhändiger Unterschrift der Frau versehen ist.
8. W. Es fragt sich, ob die Steine an Ihrem Weinberg auf Grund gemeinderechtlicher Bestimmungen gesetzt worden sind. Ist dies der Fall, so müssen Sie die Hälfte des Betrages für den Steinsatz bezahlen. Da die Rechnung vom Bürgermeisteramt an Sie ergangen ist, dürfte die vorher angedeutete Annahme auf Richtigkeit beruhen.
E. H. Sie können an die Klinik unseres Erachtens nach keine Schadenersatzansprüche stellen, wenn Ihnen nicht sofort gesagt wurde, daß die Krankheit Ihrer Frau länger dauert. Gerade durch die hinzutretende Embolie hat sich die Sache verzögert. Tatsächlich ist es bei dieser Krankheit möglich, daß oft sehr rasch eine Besserung ein- tritt, manchmal wird aber die Hoffnung der Aerzte auf eine rasche Genesung auch getäuscht. — Was nun Ihre zweite Frage anbelangt, so hat Ihre Frau Anspruch aus bezahlten Urlaub. Wenn Ihre Frau durch den betreffenden Ingenieur in ihrer Ehre gekränkt oder beleidigt worden ist, dann können Sie zum mindesten verlangen, daß der Betreffende seine Aeußerungen mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknimmt. Wir raten Ihnen, sich in dieser Sache an den Betriebszelleu- obmann zu wenden.
Stammtisch. 1. Die Schwindsucht gehört nicht zu den Krankheiten, die auf Grund des Gesetzes zur Verhütung des erbkranken Nachwuchses die Sterilisation nach sich zieht. — 2. Der Handwerksmeister ist zur ordnungsgemäßen Aufbewahrung des chm zur Reparatur übergebenen Gegenstandes solange verpflichtet, bis der Gegenstand vom Besitzer ebgeholt wird. Wird dieser Gegenstand über Gebühr lange nicht abgeholt, so hat der Handwerker dem Auftraggeber mitzuteilen, daß er jede weitere Haftung für den Gegenstand ablehnen würde. Auch ist der Handwerksmeister evtl, berechtigt, ein angemessenes Lagergeld anzusetzen. Von sich aus darf der Handwerker den Gegenstand nicht verkaufen.
A. Sch. Ein guter Träublesmost wird folgendermaßen hergestellt: Die Johannisbeeren werden wie zum Apfelmost gemahlen und gepreßt, zu einem Liter Saft werden je nach Wunsch IN- bis 2 Liter Wasser zugegeben, zu dieser Mischung kommen auf 1 Liter 180 Gramm Zucker. Man rechnet für 1 Zentner Beeren 22 Pfund Zucker. Im übrigen wird er behandelt wie andere Moste auch.
G. W. Ein bestimmter Ausbildungsweg für Dolmetscher ist nicht vorgeschrieben. Es kommt eben darauf an, daß ein Dolmetscher die Sprachen nicht nur schulmähig beherrscht, sondern auch rn der Praxis voll und ganz seinen Mann stellen kann. Dazu ist notwendig, daß er die fremde Sprache in dem betreffenden Lande selber gründlich kennen lernt, und so sein schulmäßiges Wissen mit der Praxis verbindet. Ein anderer Weg, Kbre fremdsprachlichen Kenntnisse zu verwerten.
besteht in der Möglichkeit, bei einer größeren Firma Auslandkorrespondent zu werden.
E. 8. A. Ihre Mutter hat natürlich kein Recht aus das ganze Haus, wenn Ihnen laut Vertrag die Hälfte zusteht. Das vertragsmäßig festgelegte Wohnrecht können Sie Ihrer Mutter dadurch nicht nehmen, daß Sie auf die Ihnen zustehende Kost verzichten, es sei denn, Ihre Mutter sei mit der Aufhebung des Vertrags einverstanden. Führen Sie einen gemeinsamen Haushalt mit Ihrer Mutter und Schwester, so dürfen deren Zimmer nicht abgeschlossen werden. Ist dies nicht der Fall, so können Sie ein Abschließen nicht verhindern. Der Vorplatz darf von beiden Parteien soweit be- nutzt werden, als nicht dadurch der andere >m Gebrauch seiner Wohnung behindert wird. Das unbeschränkte Wohn- und Nutzungsrecht gilt nur vorbehältlich des Wohnrechts Ihrer Geschwister und Ihrer Mutter. Handlungen von beiden Seiten, auch wenn Sie mit dem Schein eines Rechts erfolgen, sind auf jeden Fall unzulässig, wenn sie lediglich eine Schikane darstellen.
Ehr. Sch. Sie können die Beseitigung des unvorschriftsmäßig gepflanzten Baumes nicht mehr verlangen, da dieser Anspruch bereits nach fünf Jahren verjährt. Dagegen können Sie auf der Beseitigung von hereinhängenden Zweigen unter Be- achtung folgenden Artikels des Württembergischen Nachbarrechtes bestehen. Dieser Artikel lautet: .Lüenn Zweige eines auf einem Grundstück stehenden ObstbaumS in das Nachbargrundstück hinüber- ragen, so kann der Nachbar verlangen, daß der überragende Teil der Zweige bis zur Höhe von 3 Meter vom Boden ab bis zu den unteren Zweigspitzen in unbelaubtem Zustand gemessen von dem Besitzer des anderen Grundstücks beseitigt wird. Der Besitzer des Baums ist jedoch zur Beseitigung der Zweige nur in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März verpflichtet. Er hat die Beseitigung nur innerhalb einer dem Umsang der Arbeit entsprechenden Frist, jedenfalls aber innerhalb Jahresfrist vorzunehmen.
A. B. Sie können gegen die frühere Besitzerin Ihres Geschäftes eine Anfechtungserklärung abgeben, da hier eine arglistige Täuschung vorliegt. Die Klage der Besitzerin ist damit hinfällig, da der Pachtvertrag unwirksam ist. Warten Sie den Ausgang des ersten Prozeßes ab. Falls Sie hier siegen, wird Ihnen das Armenrecht bewilligt werden. Sie können dann im zweiten Prozeß Ihren Verlust wegen Verschuldens der Besitzerin bei Vertragsschluß einklagen. — Unpfändbar find alle Gegenstände, die zur Erhaltung eines angemessenen Hausstandes unentbehrlich find. Nicht darunter fällt also Ihr Grammophon, evtl. Ihr Sofa. Kleider und Wäsche soweit sie im obigen Sinn ent- behrlich sind. Die Gegenstände Ihrer Schwägerin sind nicht pfändbar, falls es sich um eine ernstliche (Übereignung handelt.
Pf. Sti. i. L. Um zu Ihrem Geld zu kommen, müssen Sie beim Amtsgericht Frankfurt a. Main Antrag auf Erlassung eines Zahlungsbefehles stellen. Das für Sie zuständige Amtsgericht kommt als Gerichtsstand nur dann in Frage, wenn es in dem der Schuld zugrundeliegenden Vertrag oder Schuldschein ausdrücklich als für beide Teile zuständiger Gerichtsstand bezeichnet worden ist. Dem Antrag kann sofort Beweismaterial angesügt werden. (Vertrag oder Schuldschein.) Die Kosten, die der Kläger vorzustrecken hat, belaufen sich bei einem Streitwert von 2000 RM. aus rund 25 RM. Durch den Vollstreckungsbejehl entstehen keine be- sonderen Kosten.
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Zer Kongreß deutscher Skmöslskammern im Ausland
Berlin, 29. Juni. Um einmal der deutschen Öffentlichkeit die Bedeutung der deutschen Handelskammern in der Welt klar zu machen und zum andern diesen Handelskammern eine engere Fühlungnahme mit dem Heimatland zu ermöglichen, hat vor einiger Zeit der Deutsche Industrie- und Handelstag eine Einladung nach Berlin an die deutschen Handelskammern und die wirtschaftlichen Vereinigungen im Ausland erlassen. Den deutschen Vertretungen solle vor allem das greifbar klar gemacht werden, was in den letzten 17 Monaten in Deutschland vorgegangen ist. Persönliche Fühlungnahme mit den maßgeblichen Stellen hielt man für das zweckmäßigste und daher auch wurde diese Zusammenkunft auf den 2 7. und 28. Juni fe st gesetzt.
Wenn man bedenkt, daß es gegenwärtig 29 deutsche Handelskammern und wirtschaftliche Vereinigungen im Ausland, von Zürich über Kairo, Schanghai nach Sydney und Buenos Aires, gibt, kann man sich leicht vorstellen, welch großer Einfluß diesen Institutionen in die Hand geoehen ist, die deutschen Interessen in aller Welt zu vertreten. Daher auch kann es nicht wunder nehmen, wenn maßgebliche Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft sich erboten haben, der Zusammenkunft durch bedeutsame Referate besondere Bedeutung zu verschaffen.
In seiner Begrüßungsansprache versicherte Präsident Dr. von Renteln die anwesenden Vertreter aus dem Ausland der Tatsache, daß die deutschen Handelskammern im nationalsozialistischen Staate eines größeren Rückhaltes beim Mutterland gewärtig sein könnten, als es vor dem liberalistischen Staate der Fall gewesen sei. Diese Tatsache fuße auf der Ueberzeugung der neuen Männer, daß Heimat und Auslanddeutfchtum auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden seien.
In der nachfolgenden Rede nahm Neichs- wirtschastsminister Dr. Schmitt die Gelegenheit wahr, die Tätigkeit der deutschen Handelskammern im Ausland ganz besonders zu begrüßen. In der sicherlich nach Ueberwindung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten aus den Reparationen erfolgenden Wiederbelebung der Weltwirtschaft, werde diesen Einrichtungen eine ganz überragende Bedeutung wieder zuteil werden. Eine weitere Schrumpfung des Welthandels läge keinesfalls im Sinne des neuen Deutschlands und soweit es an diesem wäre, würde es jedenfalls einer solchen entgegenarbeiten. Der Minister ging dann in diesem Zusammenhang auf die augenblicklichen Transferschwierigkeiten ein und bedauerte, daß man in anderen Staaten die Anstrengungen der deutschen Regierung noch nicht zu würdigen wisse. Als ein wichtiges Mittel zur Ausfuhrsteigerung bezeichnet der Minister die Fürder ungderdeutschenQualitäts- arbeit, da eine qualitativ hochstehende Erzeugung im Wettstreit der Völker um die Weltmärkte die unentbehrliche Voraussetzung dafür sei, daß Deutschland den ihm zustehenden Anteil an diesen Märkten wieder erobert und behauptet.
Im Anschluß daran sprachen noch verschiedene Vertreter auswärtiger Handelskammern zu speziellen Fragen und erklärten ihren freudigen WillenzurMitarbeit, worauf schließlich Präsident Dr. von Renteln die erfolgreiche Tagung beschloß.
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Zeitroman von Helmut Messerschmidt
Urheber-Rechtsschutz für die deutsche Ausgabe:
Drei Quellen-Verlag, Königsbrück (Sa.)
31. Fortsetzung.
Gegen Abend erschienen etliche Herren aus der Stadt. Der Bürgermeister, der Pfarrer und ein paar Stadträte.
Der Bürgermeister hielt eine Ansprache.
Bei diesem Fest der Freude und der Liebe, sagte er, solle sich alles freuen und wolle man derer nicht vergessen, denen kein eigenes Weihnachtslicht brenne. Die Einwohner der Stadt seien zwar durchweg selber in Not, aber dennoch sei gesammelt worden, und manche Svende sei für die Heimatlosen erübrigt worden. Das sollten die Wanderer nehmen und so ihren Anteil an der großen, allgemeinen Festfreude haben.
Der Pfarrer erinnerte an Jugendzeit und Heimat, an Glück und Freude und lenkte den Blick und die Herzen zur ewigen Heimat, zum gemeinsame» Ziel aller, ob sie wan- derten von Ort zu Ort über die Landstraßen oder ob sie ginge» durch ein enges, berufsgebundenes Bürgerleben.
„O du fröhliche, o d« selige, gnadenbringende Weihnachtszeit" sangen die Herren gemeinsam mit den abgerissenen Wanderern beim Licht der Weihnachtskerzen.
Dann wurden die Wanderer an einen Gabentisch geführt, auf dem Taschentücher, Socken und Mützen für sie bereitlagen.
Zur Nacht gab es ein warmes Abendessen.
Wie lange hatten sie nichts Warmes mehr genossen!
Bredenkamp macht« alles mit, aber ohne innere «ntellaabme.
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Im Kabinen <1er Sammlung kür das Ililksvverk „Untier und Kind" int als Neuerung diese 8pen- denbarte eingekükrt worden, die ab 1. lull von der ksicksbsbn auk allen ksbnböken rum Ver- lcauk angeboten werden wird, und die dis Aufgabe Kat, Uüttern und Kindern in den Keilen kandauksntkalt ru versckakien
Zeitschriftenschau
Sonne — aber nicht zuviel!
Gar mancherlei ist zu beachten, wenn man dem so gefürchteten, schmerzhaften Sonnenbrand aus dem Wege gehen will. Ist aber jemand schon vom Schicksal ereilt worden, dann darf er kein Wasser an die Haut bringen, sondern nur Fett und Puder! So heilt der Brand, vorausgesetzt, daß es sich um leichtere Formen handelt, meistens in wenigen Tagen. Besser ist es aber, man läßt zur Vermeidung eines Brandes die nötige Vorsicht walten und befolgt die im neuesten Heft von Lyon's illustrierter Frauenzeitschrift „Modenschau" enthaltenen Ratschläge, damit die Ferienfreude nicht getrübt wird. Eine Reihe von fesselnden Aufsätzen sorgt in diesem Heft für Anregung und Unterhaltung: „Die Frau als Kameradin", „Stärkt das Verantwortlichkeitsgefühl der Kinder", „Die Pflege der Schnittblumen". „Schule der Werkkunst auf dem Eie- bichenstein", „Die Hausfrau kocht ein" etc. Im ärztlichen Ratgeber erfahren wir etwas über den Wert der Fastenkuren. Nach den Erkenntnissen der neuen Medizin ist die Mehrzahl aller Krankheiten auf eine fehlerhafte Ernährung zurückzuführen. Oft ist die Auswahl der Speisen nicht richtig, die Mehrzahl aller Europäer jedoch leidet auch heute noch an gewohnheitsmäßiger Ueberfütterung. Bei einer ärztlich beaufsichtigten Fastenkur können die Erfolge ganz außergewöhnlich sein. — Wenn wir den zum Teil farbigen Modenteil des Juliheftes der „Modenschau" mit seinen 150 neuen Sommermodellen für Ferien und Reise betrachten, so fällt uns die Mannigfaltigkeit der Modelle und ihrer Details auf. Jede Frau wird darunter für ihren persönlichen Geschmack das Richtige finden. Die Kissen und Decken in verschiedenen Formen und Techniken, die Kinderkleidchen und Schürzen in Kreuz- und in Stilstichstickerei werden unseren Frauen willkommene Anregung für Ferienarbeiten geben.
Auf alle in obiger Spalte angegebene« Bücher und Zeitschriften nimmt die Buchhandlung G. W. Zaiser, Nagold. Bestellungen entgegen.
MS sie abends auf den Strohsack krochen, sagte er eindringlich zu Theo Strötgen:
„März ... bis März müsse» wir «S geschasst haben, sonst . . ."
In eisigem Schneegestöber Lese» sie durch die Lausitz.
Der kalte Wind blies durch die viel zu dürftige Kleidung.
Unverdrossen stapften sie auf der schneeverwehten Straße vorwärts, die vor Kälte verkrampften Finger tief tu die Hosentaschen gebohrt.
Seit dem Weihnachtsfest war Bredenkamp von der Unrast besessen. Jeden Kraftwagen, der sie überholte, hielt er an und bat den Fahrer, sie mitzunehmen. Auf jedes Fuhrwerk sprangen sie auf.
„Ich Hab' das Gefühl, als wäre im Osten noch Raum für Ueberflüssige", sagte Bredenkamp zu Theo Strötgen, der trotz seiner langen Beine immer ei« Stück zurück war. „Wir müssen sehen, so rasch wie möglich zu Schnell zu gelangen, der kennt de« Oste«, der muß uns weiterhelfen."
„Und wenn auch das vergebens ist?"
„Dann laß ich von Mutter Geld schicken, und wir fahren heim. Im März müssen wir entweder, unser Brot habe« oder . . . oder . . ."
„Oder?"
„Oder wir geben das Suchen auf und gehen zu Hause unter!" —
Ende Januar kamen sie an den Großen Lübbe-See.
Am nächsten Lage erreichten sie Sabin.
Spät abends standen sie vor dem Herrenhaus« des Gutes, in dem Schnell tätig war.
Bredenkamp sprach einen alten Knecht an, der den Hof überquerte.
„Guten Abend! Sagen Sie, ist hier ein Herr Schnell beschäftigt?"
„N' Owend! Schnall? RS . . ."
»Wo P den« der Verwalter?"
Der Alte wies mit der Hand auf das große Gebäude und ging seinen Weg weiter.
Die beiden Wanderer traten in das Haus. Alles war dunkel. Sie öffneten eine Tür nach der anderen. Nirgendwo ein Mensch.
Schließlich sahen sie im ersten Stockwerk Licht durch eine Türritze dringen.
Bredenkamp klopfte an. —
Nichts rührte sich.
Er klopfte noch einmal.
„Du sollst mich in Ruhe lassen, Hab' ich dir gesagt!" brüllte eine Stimme.
Jetzt drückte Bredenkamp auf die Klinke. An einem riesigen Schreibtisch saß ein stämmiger M, n.
„Sie wollen bitte verzeihen, aber wir möchten ..."
„Himmelkreuz Der Mann wandte sich um, und als er die Wanderburschen sah, blieb ihm der Fluch in der Kehle stecken
Langsam erhob er sich. „Was habt denn ihr hier zu suchen?"
„Wir möchten nur mal fragen, ob ein Herr Schnell hier wohnt."
„Schnell?" Der Mann sah sie mißtrauisch an. „Schnell! So! So! Nein, da seid ibr falsch."
Bredenkamp war sehr enttäuscht. ..Nicht? Aber was machen wir denn nun? Sie kennen Herrn Schnell gar nicht? Ich Hab' doch ein paarmal hierher geschrieben..."
„Wo kommt ihr denn eigentlich her?"
„Wir? Von Essen."
„Was . . . von Essen?"
„Ja, wir sind zu Fuß von Essen gekommen."
Vor Erstaunen sank der Mann auf seinen Stuhl zurück. „Zu Fuß von Essen? Das ist Leistung! Und ihr wollt zu Schnell? Woher 'kennt ihr den Schnell?"
„Ich Hab mit ihm zusammen gearbeitet."
„So! So! Wer sind Sie denn?"
„Ich heiße Bredenkamp."
»Theo Strötgen, Schlosser obn« Arbeit."
Der Mann sah sie interessiert, fast erfreut an. Bredenkamp und Strötgen. Die Namen kommen mir bekannt vor."
„Waren Sie schon mal im Ruhrgebiet?"
„Wie man's nimmt. Warten Sie mal." Er kramte in einem großen, alten Schrank und brachte schließlich ein Kästchen zum Vorschein. Das hielt er Bredenkamp hin: „Andenken an den Ruhrkampf."
Er hob den Deckel.
Die beiden sahen lauter schmale rote Dosen ....
In Bredenkamp stieg eine furchtbare Erinnerung auf. Er sah den Mann, der lachend vor ihm stand, entsetzt an:
„Das ist Sprengstoff!!"
Dann dämmerte ihm die Erkenntnis:
„Sie kennen Schnell! Das Paket Hab' ich ins Besetzte Gebiet geschafft und Schnell gegeben! Sie kennen Schnell!"
Jetzt war alle Sorge verflogen.
„Ja!" Ein herzliches Lachen scholl durch den Raum. „Und ich kenne auch Sie, all« beide. Wie war das Lehrerexamen, Herr Bredenkamp? Und wieviel Motorräder haben Sie zuschanden gefahren, Herr Strötgen?"
Die Wanderburschen fielen aus einem Erstaunen ins andere.
„Sie brauchen sich gar nicht weiter auszuweisen. Ich war der Nebenmann von Schnell im Ruhrkampf, wenn Ihnen das all Auskunft genügt. Bleiben Sie die Nacht bei mir. Sie sehen aus, als könnten Sie ei» anständiges Bett vertragen."
„Wo ist denn Schnell?"
„Leider nicht hier. Schon seit anderthalb Jahren ist er weg. Er siedelt in der Grenzmark. Dort wird eine Menschenfront gege« die Polen gebaut. ES ist noch eine gut« Strecke bis dahin. Warten Sie, ich lass« ein paar Flaschen heraufholen. Oder — vielleicht essen Sie erst mal gründlich was, jal Augenblick!"
(Fortsetzung folgt).