Die Vvlloer sammln».; des Kongresses ha! im wesentlichen die Beschlüsse der Kommissionen aufrecht erhallen. Insbesondere bleibt es dabei, daß den Ländern hinsichtlich der Festsetzung der Gebühren wengehend freie Hand gelassen wird, so daß jede Postoerwaltung die Gebühren für Postsendungen nach dem Ausland emsprechend den Bedürfnissen der eigenen Wirtschaft festzusetzen vermag. Von den Beschlüssen der Vollversammlung des Postkongresses sind folgend? zu erwähnen: Drucksachen mit einzelnen Büchern Katalogen u>w. sind auf deutschen Antrag bis zum Gewicht von 3 kg zngelafsen worden. Ebenso ist auf Antrag Deutsch lands die von der Kommission gestrichelt gewesene Bestimmung über die bei Bücherzetteln zulässigen handschriftlichen Geimerke wiederhergestelli worden. Dagegen ist es nicht gelungen, die bei Privatpostkarten des inneren deutschen Verkehrs zuge- lassenenen größeren Abmessungen auch für die Privatpcst- karten des Welipostoerkehrs einzusühren. Unerwünscht ist auch, daß bei gewöhnlichen Postpaketen nach dem Ausland der Siegeloerschluß entgegen dem Vorschlag der betreffenden Kommission beibehalten werden soll Die Postausweiskarte soll nicht ohne weiteres in allen Ländern gelten, sondern es soll den Postverwallungen freistehen, die Anerkennung abzu- lehnen. Der Werikästchendienst wird dadurch erweitert, daß in die Wertkästchen nickt nur Gold. Edelsteine nsw., sondern auch andere Gegenstände, die einen gewissen Wert besitzen, aufuenommen werden dürfen. Die Gebühr für Wertkästchen soll künftig nach dem Satze von 20 Ct. für 50 8, mindestens l Fr., wozu noch Einschreib- und Versichern» gs gebühr hinzutreren, berechnet werden. Die Beschlüsse des Postkongreffes sollen am 1 Januar 1922 in Kraft treten. Gewisse Bestimmungen, insbesondere diejenigen über die Ge bührenfestsetzung für die verschiedenen Arten von Postlendungen und für den Postzeirungsdienst, können indes schon früher in Wirksamkeit gesetzt werden. Ob und wieweit Deutschland von dieser Befugnis Gebrauch machen wird, steht noch nicht fest
Gin Proteststreik tu Halle.
Halle a. S.. 17. Dez. Heule morgen wurde der politische Redakteur des kommunistischen Parteiorgans „Bolksblatt" Dr. Stern in Hall? auf Veranlassung der Regierurig verhaftet, um als lästiger Ausländer (Dr Stern stammt aus Oesterreich) ausgewiesen und über die Grenze gebracht zu werden. Die Haüesche Arbeiterschaft trat daraufhin ün Lause des Tages tn fast allen Fabriken in den Streik. Halle ist wieder einmal ohne Licht Die Straßenbahnwagen sind auf der Strecke stehen geblieben. Die städtischen Kollegien tagen bei Kerzenlicht auf dem Rathaus. Die meisten Geschäftshäuser sind geschloffen Hritte abend fanden große Ncbeiterversammlungen statt, in denen beschlossen wurden, den Streik als Generalstreik für ganz Mitteldeutschland zu proklamieren und namentlich die Kohlengruben Mitteldeutschlands stillzulegen.
Schees Schüler in namentlicher Abstimmung mit 77 gegen 14 Stimmen angenommen. Ein weilerer Antrag Keil wegen Schonung der kleineren Gesell'chaslen und Beibehaltung des seitherigen Abzugs von 20Proz. wurde in namentlicher Abstimmung mit 68 Nei: und 7 Enthaltungen gegen 43 Ja abgelehni, dagegen der Antrag Keil angenommen, bei Er- ^ werbs- und Wirrschastsgenossenschaften und Gesellschaften m. . b. H. den Abzug bestehen zu lassen, wenn das Sleuerkaprlar nicht mehr a!s 30000^6 beträgt. Dafür stimmten alle So- ^ zialdemokran n u Demokraten, sowie vom Zentrum die Abg ; Andre, Groß, Gengler, Küchle und Dr. Schermann. Bei 2er i namenilichen Schlußabftimmnng wurde das Gesetz mit 59 Ja ! und 23 Nein (Bauernbund, Unabhängige imd Kommunisten) : angenommen. Der Noretat wurde biL 3l. März 1921 ver- ? längert, das Körperschastssorstqesetz, das die Beforstungsgs bühr für 1 kn Wald aus 5 anietzt, in 2. und 3. Lesung
> und in der Schlußabstimmung mit großer Mehrheit angenommen Das Schullastengesetz rief eine größere Debatte hsroyr,
; an der sich Reber (USP), Pollich (Ztr), Löckner (DdP ), Finanzminister Lieiching und Dr. Zcherman» (Ztr.) beteilig- ! ten. Es handelte sich hauptsächlich um Artikel 2, wonach es
> bezüglich der Volksschulen bei den bisherigen Gemenideleistun
' gen bleibt und den Mehraufwand für 1920 der Slam trägt, j Die Debatte kam heule noch nicht zu Ende und wird am i Samstag vormittag 9 Uhr fortgesetzt, worauf das HauS in die Weltmachtsferien emtritt.
Der neue Notetat.
Dem Landtag ist heute ein Gesetzentwurf über die vor läufige Regelung des Staatshaushalts für das Rechnungsjahr 1920 zugeaangen. durch welchen der am 31. Dezember ab- lausende Noreiat bis zum 3l März 1921 verlängert wird, also über den Rest des laufenden Etatsjahres
Au» Stadt und Bezirk.
Ncrgold,'der> 18 Dezember.
z»orrrrt«gsgedarrkerr.
Krait der Liebe.
Wir können nichts tun als lieb haben. Alles andere versagt nach und nach. Und wenn wir, die wir uns dem Sonnenuntergang neigen, znrückkchauen, es reut uns nichts als die Stunden, in denen uns die Liebe gefehlt hat. Anna T-hi-der.
Liebe ist Kraft, die höchste and edelste Kraft, die es auf der Welt gibt, und wenn es einer Kraft gelingen kann, das Angesicht der Eld? zu erneuern, daun ist es diese.
Ritlelm-vrr
Saunengeist der Christusliebe, strahl' zur hohen Kraft mich irei, daß ich mich oom Ich enitrübe »nd der A e r m st e n Bruder sei!
Der Bolschewismus ei« Fehlschlag. Ein Geständnis Lenins.
Basel, 17. Dez. Die amerikanische Agentur Union be richtet aus Washington: Lenin hat dem amerikanischen Bankier Banderbilt erklär, er müsse eingestehen, daß der Bolschewismus ein Fehlschlag sei. Die Sowjetregierung sei im Begriff zur Staatsform der demokratischen Republik zurückzukehren unter Beibehaltung der Jndustrieoerstaatlichung.
Der 3. Band von Bismarcks Erinnerungen.
Das Urheberrecht des Kaisers wird bestritten.
Berlin. 17 Dez. Vor der vierten Zivilkammer des Land gerichrs I Berlin begann der Prozeß um die Veröffentlichung des 3. Bands der „Gedanken und Erinnerungen" Bismarcks. Die bisherigen Verhandlungen trafen nur die von Kaiser Wilhelm II. gegen das Erscheinen des Werkes verweigerte vorläufige Verfügung. Nunmehr wurde im Hauplverfahren von der Firma Cotta gegen das von Kaiser Wilhelm II. beanspruchte Urheberrecht an den einzelnen Briefen, und um die Freigabe des Nachlaßwerkes von Bismarck gestritten. Der Vorsitzende, Landgerichtsrat Dr. Levi Liengen, schlug den Parteien vor, sich dahin zu einigen, daß der durch den Vertrieb des Buches gewonnene Erlös zu gemeinnützigen Zwecken, z. B. für die Kinderhilse, verwendet werden solle. Die Parteien stimmen dem zu. Geh Justizrat Heinitz, als Vertreter der Coltaschen Buchhandlung, bestritt die Urheberschaft des Kaisers Wilhelm II. und des Kaisers Friedrich III. an den Briefen, die sie nach Abfassung durch Beamte des Auswärtigen Amts nur unterzeichnet hätten.
Der Vertreter der Firma Cotta, Karl RoSner, erklärte, daß die Veröffentlichungen in der italienischen Zeitung Tempo ohüe Wissen deS Verlags geschehen seien. Zur Zeit der Herstellung des Werkes waren auch 800 unabhängige Arbeiter beschäftigt, die Abzüge entwendet haben können. Er selbst habe 1917 und 1918 zu der engeren Umgebung des Kaisers gehört und wisse, daß dieser auch vertrauliche Briefe von Adjutanten habe schreiben lassen. Die Urteilsverkün- dung wird am Donnerstag 23. Dez, statlfinden.
Württemdergifche Politik.
Landtag.
r Stuttgart, 17. Dez. Die 3. Lesung ces Steuergesetzes wurde heute nach ausführlicher Debatte, in der Schees (D.d.P.) daS Eintreten seiner Partei für 300 und 400 Prozent Kataster auf Grund und Woldbesitz rechtfertigte, Finanzminister Lieschin g nochmals die Hypotheken statistik des Justizministeriums ausführlich erläuterte, Keil (Soz.) die zu späte Vorlegung dieser Statistik bedauerte. Volz (Ztr.) namens seiner Partei an den Beschlüssen der 2 Lesung (200 und 300 Prozent) festhtelt und bezüglich des Gewerbekatasters für den Antrag Scheef-Schuler eintrat. Bazille vor einer zn großen Belastung der Landwirtschaft warnte, Roßmann (D. B.) den Anträgen der 2. Lesung zustimmte, aber eine verschärfte Heranziehung der Industrie verwarf. Adorno (Z.) bei der Demokratie und Sozialdemokratie die Liebe zur Landwirtschaft vermißte, Winker (Soz) die Anträge seiner Partei aufrecht erhielt, glücklich beendet. Bei der Abstimmung wurde der sozialdemokratische Antrag auf 300 und 400 Prozent von der Rechten, dem Zentrum und der Deutschen Voikspartei gegen die Demokratie, Sozialdemokratie, Unabhängige und Kommunisten abgelehnt und der auf 200 und 300 Prozent lautende Ausschußantrag mit den Stimmen des Zentrums, der Demokratie, der Bürgerpartei und der Deutschen Voikspartei angenommen. Beim Gewerbekataster von Unternehmungen wurde der bei 30000 beginnende Antrag Keil gegen Sozialdemokratie, j Unabhängige und Kommunisten abgelehni und der Antrag
Daß auch sie zu dir sich finden,
unterm schöne» Bruder Christ,
und sich frei und fromm entzünden
an der Liebe, die du bist! sr-inh-w «raun.
I Denkt an die D ^ Not der Kinder! D
M Gebt reichlich! Gebt sofort! A
* Dienstjubiliinm. Vor kurzem erhielt die in Pforzheim im Dienst stehende Frl. Emilie Besch Tochter des Obersäger Beich von hier anläßlich lOjähriger treuer Dienstleistung eine Ehrengabe von 10W nebst Diplom. Vor 5 Jahren schon erhielt sie ein Diplom für 5jähr. Dienstleistung. Wir gratulieren.
* Weihnachtsfeier. Als erste Weihnachtsfeier seitens der Nagoider Vereine, sinder die des F.-C. Nagold von 191 l am morgigen Sonntag statt.
* Versammlung der Mühlebefitzer. Die Mühlenbesttzer des Schwarzwaldkreises und Hobenzollern Hallen am Sonmag 19. ds. im Hotel Lindenhof in Horb a. N. eine Versammlung ab. Auf der Tagesordnung steht . Kann die Bewirtschaftung von Getreide in der seitherigen Form aufrechterhalten werden- Referent: Landtagsabgeordneler Hiller in Stuttgart.
* Mehlbezug. Da vielfach unter der Einwohnerschaft die Meinung besteht, daß das Mehl auf die Brotkarten nur beim Mehlhändler oder Konsum zu bekommen sei, so sei hiermit bekannt gemacht, daß das Mehl auch beisämtlichenBäckern bezogen werden kann. Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Betriebskosten im Bäckergewerbe seit der letzten Backpreisfestsetzung bedeutend höher geworden sind. Sollen die Back- pretje dieselben bleiben, dann muß der Einwohnerschaft gesagt werden, daß dieses nur möglich sein wird, wenn die Leute mehr und mehr ihr Mehl beim Bäcker kaufen. Dadurch allein kann eine weitere Backpreiserhöhung vermieden werden, (s. Anzeige.)
* Kapelle Mangold. Wie uns mitgeteilt wird, will Herr Mangold mit seinen 4 Söhnen und 2 Töchtern morgen im Gasthof z. Löwen in Nagöld ein großes Konzert mit humoristischen Einlagen geben Es werden den Besuchern einige genußreiche Stunden versprochen
Unser neuer Roman. Wir beginnen heute mit dem Roman „Im Schatten der Schuld" von Hanna Förster und hoffen damit unsere Leser und Leserinnen zu erfreuen.
* Peitschenhiebe und Zwangsarbeit für Schmutzspeku- lauten. Die englischen Behörden gehen jetzt mit aller Strenge gegen die Verbreiter pornographischer Schriften vor. So wurden vor dem Londoner Gerichtshof zwei jüngere Personen abgeurteilt, die angeklagt waren, auf den Straßen Schmutzkarten und -schriften verkauft zu haben. Beide wurden zu der ungewöhnlichen Strafe von 25 Peitschenhieben und 9 Monaten Zwangsarbeit verurteilt. Der Richter Labwie bedauerte bet der Verkündigung deS Urteil«, daß er die Burschen nicht noch härter bestrafen konnte.
* Wie mau DogelschntzheLen anlegt. Don Vogelsreun- den wird allgemein für die durch sinnlose Rodung beseitigten Hecken und Büsche zur Durchführung wirksamen Vogelschutzes erneute Anlegung solcher gefordert. Dem guten Willen dieser Anregung sollte nachgegeben werden. Nachdem
j der Boden von Wurzeln und Steinen gereinigt ist, werden Setzlinge von Weiß- und Schwarzdorn, Weißbuche u. Brom
k beere reihenweise in Abständen von etwa 70 cm gesetzt, dazwischen einige Nadelholzpflänzchen. Nach 2 Jahren »erde» die Pflanzen last glatt am Boden abgeichnitten. worauf au«, den Siümpfen und Wurzeln neue Triebe emstihen. Hierdurch wird die erforderliche D'chie der Pflanzung erreich:. Schafft inan durch wilde Rose» rings um die Hecke nach eme Schutzwehr, so wird den Plünderern das Handwerk gelegt. Erst wenn dis Hölzer etwa 2 m hoch gewachsen sin. , werden sie beschniücn. An den Schnittstellen ein stehen zahlreiche Sen entliehe, zwischen denen die Vögel ihre Nester hupen können. Ein sulwes Ge'.wlz bildet ein wahres Bggelparadies und einen ivrksamen Schutz und Unterschlupf »er gefiederten Sän ger, beionders rm Winter.
* Armenien. Ein im Verhäsinis zn seiner nationale!! und kulturellen Bedeutung leider sehr schwach belachter Var trag fand am Mittwoch Abend nn Vereinshause stau. Land und Volk der Armenier dorr, wo die Wiege der Menschheit stand mit dem Aiarat als Mittelpunkt, wiewohl keuizniag? in verschiedene völkische wie geographische Teile zerfallend, der dem Abeirdländer wohl fremde, doch bei näherer Bekanntschaft seine Starrheit veiüerrnde kirchliche Charakter dieser Christen, ihre Beziehungen zum Abendland sett 80 Jaoren bildete» die Einlenung z» dem alle Sinne aiifpetischenden Drama, das erst recht die Zeit des Kcieaes seit !914 dort em rollt hat. War es mö stich. daß Demschiand in einem Bund mit dem Volk stand, das den Heiligen Krieg rührte, nichr gegen eine Nation, sondern gegen Cyrisien, wie der ausdrück siche Befehl laulei?, dessen Wortlaut der deutsche» Barschaft in Konstanunopel rein dementiert wurde? „Wir werden erst die Christen begraben, dann werden wir in die Sommerfrische gehen." Dieses Unheimliche im Charakter des zuvor nach seiner fteundlichen, ja auch vorbildlichen Seite geschilderten Muhammedaners konnte nn; Entsetzen nnslösen und mit stau nender Verwunderung eriülleu, das der Z'nge Christi, der sich schon nach dem ersten Ausruf mit 2 andern Gefährten 1896 ans Deuischland nach jenem Hrlsshedürftigen Lande, den Lazarus vor den Toren der Christenheit beneid. lebendig auS dem Rachen des Todes inner uns stdnd. Di? Teilneb mer der Versammlung werden sich die einzelnen Bilder des Gehörten wohl u»gerne aber doch »ich: ohne Segen verge genwänjge'i
* Die Wirkungen der achtstündigen Arbeitszeit beim Handwerk 2m Jahresbericht der preußischen Meierungs- und G-werbe- röte für 19 9 ist zu lesen: Die Schlosser Schmiede. Stellmacher «nd Wagenbauer drS flachen Landes sind bei der verkürzten Arbeitszeit in den S mmcrmoraten nicht in der Lage, das erhöhte Arbettsbedllrs- nis zu befriedigen, namentlich erwachsen in der Zeit der Ernte Schwierigkeiten für die Landwirtschaft, wenn plötzlich eintretende Schäden an Maschinen und Geräten nicht sofort ausgedesseri werden können Auch in den Wind- und Wassermühlen gestalte!« sich di- Durchführung des verkürzten Arbeitstages schwierig. Die Mühlen haben in de? Regel nur einen Müller und sind nicht in der Loge, für die Zeiten, in denen die Wind» und Wofferockhältniffe günstig sind, und an den Betrieb Anforderunaen gestellt werden, die über eine achtstündige Arbeitszeit hinausgehen, dauernd eine zweite Arbkitstnaft in Bereitschaft zu halten. Die Folge ist eine verminderte Ausnutzung der Natmk äste. Weiterhin hat die Einführung der achtstündigen Arbeitszeit im Handwerk zur Folge gehabt, daß zahlreiche Meister, die früher rege mäßig Gesellen und Lehrlinge beschäftigten, j-tzt aus die Einstellung dieser Hilfskräfte verzichten. Die Inhaber der kleineren Handwerksbetriebe müssen in der R-gel selber länger ais acht Stunden täglich arbeiien. Sie können sich daher nicht dazu oersteh-n. Gesell m und Lehrlinge z« halten, die nach achtstündiger Arbeit Feierabend machen, während sie selbst weiterarbeti«!» müssen. In den kleineren Städten und aus dem Lande kommt erschwerend hinzu, daß der Arbeitgeber seine Gesellen und Lehrlinge häufig in Kost und Wohnung nehmen mutz. Die Unkosten liiersür find dauernd im Steigen, während die Gegenleistung, die Arbeitzeit der Gehilfen und Lehrlinge, vermindert ist.
* Rosenkohl und Blumen im Winter. Der Rosenkohl käst den gewöhltchen Winter ohne Schutz aus. Sind die Rosen noch nicht gut ausyedildet, so schneidet man die Hauptblälter und die Spitzen ab. Sind die Rosen aut ausgedildrt. so lätzr man sie ruhig stehen, sonst werden sie durch Sa-Izuslutz leicht zum Durchtreiben veranlaht. — Die Blumen haben im Wlnier ihre Ruhezeit. Während dieser Zeit stelle man sie aus die Bühne, wo es nicht allzu kalt ist. aus und verabreicht ihnen ab und zu Wasser, aber nicht zu viel. Dis Blumen dürfen aus keinen Fall Frost bekommen Feinere Atten leiden schon, wenn sie zu nahe bei den Fensterscheiben stehen
* Förderung des Oelfruchtbaus. Zu den schwersten Ernähr «ngssorgen gehört der Mangel an Fett. Ausländische; Fett ist teuer und wenn es auch billiger werden sollte, so werden unserem verarmten Volk bald die Mittel ausgehen, ausländische Erzeugnisse zu Kausen Tierisches Fett in größeren Mengen zu erzeugen und zu verbrauchen. können wir uns nicht mehr leisten. Wir müssen die Bodenschätze rationeller ausnützen. Dies geschieh; durch Erzeugung von pflanzlichem Fett. Der Ertrag von 1 Hektar Gerste liefert bet B-r- fütterung der Körner an Schweine und des Strohs an das Rindvieh 89 Kilogramm Fett. Der Ertrag von 1 Hektar Kartoffeln bringt bet Bersütterung der Knollen an Schweine l?a Kilogramm Fett. Raps dagegen liefert et»» 770 Kilogramm Fett durch Ostgeivinnung und Bersütterung der Oelkuchen. Man fleht ohne w-iteres auf welchem Weg die Lösung der Fettirage zu suchen ist. Ans diesem Grund wird die Württ. Landwirlschastskammer mit allem Nachdruck die FS de rung des Oelfruchibaus in die Hand nehmen und durch Enlia» og einer ausgedehnten Versuchs- und Auskiärungslätigkeit den Anbau und den Ertrag der wichtigsten Oelfrüchte. Raps und Mohn, za
. steigern suchen.
* Härtet die Kinder ab! Man kan» bei der jetzige» Jahreszeit sehr oft die Wahrnehmung macken, daß die Mütter ihre Kinder an Kopf und Hals vre! zu warm etnhüllen. Das ist durchaus falsch. Denn durch Verweichlichung des Halses neigen die Kinder viel leichter zu Erkältungen; und die an steckenden Krankheiten, wie Diphterie, Scharlach usw., deren Bazillen sich in der Rachenhöhle festsetzen, finden dadurch den günstigsten Nährboden. Darum fort mn den wollenen Mützen und Tüchern, durch die die Krankheitßkeime auch in die Schule getragen werden. Eine kleine Mütze oder ein einfacher Hut genügt vollständig. Bei strenger Kälte kann man den Kindern noch Ohrenschützer umbinden Der Hals muß immer frei bleiben und jeden Morgen müssen HalS und Brust mit nicht zu kaltem Wasser rasch abgewaschen und darauf warm abgerieben werden. Auf diese Weise abgehärtet, wer den die Ktnder nicht so leicht der Ansteckungsgefahr ausge
setzt Mädchen,bleibt im Lande I Täglich lockt die Valuta
ein halbes Hundert stellensuchendcr deutscher Mädchen nach der Schweiz hinüber. Nicht immer find es die besten Elemenie Das hat zu solchem Ueberangebot geführt . daß gute Schweizer Familien nur neck Mädchen mit langjährigen Zeugn'ffen und gulrn Kenntnissen annehmen
! Meie sitzen nun beschäftigungslos da und das Leben ist teuer. Leider hat auch der früher so gute Ruf deutscher Mädchen unter diesen Umständen erheblich gelitten; man hört Aeutzerungen wie: .Sie stehle» alle und find moralisch minderwertig " Sind solche Urteile gleich io ihrer Verallgemeinerung ungerecht, s» sollten sie doch als Waraimgswf nicht uagehärt blrideo.